www.wikidata.de-de.nina.az
Gieselwerder ist neben Lippoldsberg ein Verwaltungssitz und Ortsteil der Gemeinde Wesertal im nordhessischen Landkreis Kassel GieselwerderGemeinde WesertalWappen von GieselwerderKoordinaten 51 36 N 9 33 O 51 599166666667 9 5505555555556 108 Koordinaten 51 35 57 N 9 33 2 OHohe 108 m u NHNFlache 4 6 km 1 Einwohner 1202 2020 1 Bevolkerungsdichte 261 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1971Eingemeindet nach OberweserPostleitzahl 34399 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Religion 5 Politik 5 1 Ortsbeirat 5 2 Wappen 5 3 Neonazi Aktivitat 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Wirtschaftsstruktur 8 Personlichkeiten 9 Ehrenburger 10 Literatur 11 Weblinks 12 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Weserradweg zwischen Oedelsheim und GieselwerderGieselwerder befindet sich im Oberen Wesertal direkt am linken bzw westlichen Ufer der Weser Der Ort liegt an der bewaldeten Nordabdachung des Reinhardswaldes in dem sich unweit von Gieselwerder die Berge Langenberg und Hahneberg erheben Jenseits der Weser erstreckt sich der Hohenzug Kiffing an den sich sudlich der Bramwald und nordlich der Solling anschliessen Gieselwerder befindet sich 8 km sudostlich von Bad Karlshafen 9 km sudwestlich der Kleinstadt Uslar 27 km westlich von Gottingen und 31 km nordlich von Kassel alle Angaben Luftlinie Geschichte Bearbeiten nbsp Platz Gieselwerder mit Rathaus nbsp ChristuskircheOrtsgeschichte Bearbeiten Die alteste bekannte Erwahnung des Ortes datiert zwischen 1093 und 1225 als Werde 2 Damals gehorte es zum Sprengel des Petersstifts Norten Der Bestandteil des Wortes Werder im Ortsnamen lasst darauf schliessen dass Gieselwerder ursprunglich auf einer Insel lag Direkt an der Weser gelegen befinden sich die Reste Teile der Umfassungsmauer und das Fundament des Bergfrieds einer ehemaligen Wasserburg der Burg Gieselwerder Auf dem historischen Grund der alten Wasserburg stand seit dem 11 Jahrhundert ein Herrenhaus mit Nebengebauden und Bergfried Hauptartikel Burg Gieselwerder Nachdem die Landgrafen von Hessen durch den Ausbau der Zapfenburg und die zeitweilige Besetzung der Burg Plesse Starke gezeigt hatten fiel Gieselwerder 1583 endgultig an Hessen wahrend den Welfen Hemeln blieb Bereits 1462 wurde der Ort an Hessen verpfandet Daher wurde nicht Gieselwerder sondern die ausgebaute Zapfenburg zum Sitz des Amtes Gieselwerder fur das sich dann die Benennung nach der Burg durchsetzte 1722 liess Landgraf Karl von Hessen Kassel am linken Weserufer die beiden Dorfer Gewissenruh und Gottstreu fur piemontesische Waldenser grunden 3 im Jahr 1813 wurde die Christuskirche geweiht 1899 begann man mit dem Bau einer ersten Weserbrucke Bei den Arbeiten daran fand man auf dem Wesergrund Reste von Eichenplanken in denen mehrere eiserne Kanonenkugeln aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges steckten Die Namen und Verwandtschaftsverhaltnisse der Einwohner sind von 1643 Beginn der Kirchenregister bis um 1950 in einem Ortssippenbuch publiziert 4 Hessische Gebietsreformen seit 1970Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1 Februar 1971 die bis dahin selbstandigen Gemeinden Arenborn Gewissenruh Gieselwerder Gottstreu und Oedelsheim freiwillig zur neuen Gemeinde Oberweser Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Gieselwerder 5 Am 1 August 1972 kam noch kraft Landesgesetz Heisebeck hinzu 6 Zum 1 Januar 2020 fusionierten die Gemeinden Oberweser und Wahlsburg zur neuen Gemeinde Wesertal Der Ortsbezirk Gieselwerder blieb weiter bestehen 7 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Gieselwerder angehort e 2 8 bis 1583 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Gieselwerder 1567 1806 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Sababurg ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Sababurg ab 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Fulda Distrikt Kassel Kanton Karlshafen ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Sababurg 9 ab 1821 22 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Landkreis Hofgeismar 10 Anm 2 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Kassel ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Landkreis Hofgeismar ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Hofgeismar ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar Gemeinde Oberweser Anm 3 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Kassel Gemeinde Oberweser ab 2020 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Kassel Gemeinde Wesertal Anm 4 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Gieselwerder 1239 Einwohner Darunter waren 34 2 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 186 Einwohner unter 18 Jahren 483 zwischen 18 und 49 276 zwischen 50 und 64 und 294 Einwohner waren alter 11 Die Einwohner lebten in 531 Haushalten Davon waren 153 Singlehaushalte 159 Paare ohne Kinder und 186 Paare mit Kindern sowie 60 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 117 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 348 Haushaltungen lebten keine Senioren 11 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 2 1585 37 Haushaltungen 1747 90 HaushaltungenGieselwerder Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 7861840 8231846 8221852 8481858 8311864 8801871 8451875 8741885 9441895 9761905 1 0031910 1 0051925 9651939 1 1021946 1 5011950 1 4811956 1 3771961 1 3201967 1 3991970 1 3621980 1990 2000 2011 1 2392020 1 202Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 2 Zensus 2011 11 Gemeinde Wesertal 1 Religion BearbeitenHeute gibt es drei Kirchengemeinden im Ort Evangelische Kirchengemeinde Christuskirche Katholische Filialkirche Zum Guten Hirten Neuapostolische KircheHistorische Religionszugehorigkeit 1885 0 936 evangelische 99 68 drei katholische 0 32 Einwohner 2 1961 1107 evangelische 83 86 160 katholische 12 12 Einwohner 2 Politik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Fur Gieselwerder besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinde Arenborn mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern 7 Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 wurden gewahlt Acht mitglieder der SPD und ein Mitglied der CDU Der Ortsbeirat wahlte Hildegard Gunkel Becker SPD zur Ortsvorsteherin 12 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Gieselwerder Blasonierung In Blau ein neunmal von Silber und Rot geteilter Lowe der einen goldenen Fisch in den Pranken halt 13 Das Wappen wurde am 11 September 1954 durch das Hessische Innenministerium genehmigt Neonazi Aktivitat Bearbeiten 2020 kaufte der Neonazi Aktivist und Funktionar Holocaustleugner und Reichsburger Meinolf Schonborn in Gieselwerder ein Hotel um daraus ein Wohnheim fur Neonazis zu machen 14 15 2021 organisierte er in seinem Hotel eine Veranstaltungsreihe mit Sonnenwendfeier und Kameradschaftsabend 16 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Miniatur Wassermuhlen im Freilichtmuseum Muhlenplatz Sehenswurdigkeiten sind u a der Muhlenplatz ein Miniaturenpark mit Miniaturnachbildungen von z B Muhlen Burgen und Schlossern der Region und das Schifffahrtsmuseum am Campingplatz 17 Auf dem Gieselwerdergelande befindet sich das Rathaus im Fachwerkstil Die evangelische Christuskirche von 1813 ist ebenfalls als Fachwerk erbaut Im Reinhardswald oberhalb von Gieselwerder entspringt der Trumbach gelegentlich auch Lumbach genannt Eine Besonderheit des Baches ist der Eindruck dass das Wasser scheinbar bergauf fliesst was auf einer optischen Tauschung beruht Der Bach quert den Muhlenplatz in Gieselwerder und mundet nach ca 750 m in die Weser Fur die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmaler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmaler in Gieselwerder Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Wolfgang Stremmel Brucke mit Blick auf GieselwerderDurch Gieselwerder verlauft die Bundesstrasse 80 Eine direkt im Ortskern befindliche Weserbrucke verbindet den Ort mit der Landesstrasse 561 die in Richtung Suden nach Hann Munden fuhrt Sudlich bei Oedelsheim und weiter nordlich bei Lippoldsberg und Wahmbeck fuhren Gierseilfahren uber die Bundeswasserstrasse Weser Bei Hann Munden Gottingen und Warburg befinden sich die nachsten Anschlusse der A 7 bzw A 44 Regionalbahnhofe gibt es in Hann Munden Hofgeismar und Bodenfelde ICE IC halten am Bahnhof Kassel Wilhelmshohe in Gottingen und Warburg Flughafen bestehen in Hannover und Kassel Calden Wirtschaftsstruktur Bearbeiten Die Gegend um Gieselwerder ist arm an grosseren Industriebetrieben auch die Land und Forstwirtschaft wird mittlerweile vernachlassigt Eine der wichtigsten wirtschaftlichen Stutzen ist der Dienstleistungssektor mit kleineren Handwerksbetrieben und dem Tourismus Gieselwerder ist ein staatlich anerkannter Erholungsort 18 im Weserbergland mit zahlreichen sehenswerten Fachwerkgebauden Bis 2011 trug der Ort das Pradikat Luftkurort Es gibt im Ort etwa 140 Gastebetten in Gasthofen Pensionen und Ferienwohnungen Ferner ist ein Campingplatz vorhanden Der Weserradweg fuhrt durch Gieselwerder An der Weser gibt es eine Kanustation sowie eine Anlegestelle fur Ausflugsschiffe auf der Weser Des Weiteren sind in Gieselwerder ein Freibad sowie eine Kneippanlage vorhanden Personlichkeiten BearbeitenWerner Noll 1931 FinanzwissenschaftlerEhrenburger Bearbeiten1895 Otto von Bismarck 1815 1898 ReichskanzlerLiteratur BearbeitenLiteratur uber Gieselwerder nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gieselwerder Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Gieselwerder Reisefuhrer Ortsteil Gieselwerder In Webauftritt Gemeinde Wesertal abgerufen im September 2023 Gieselwerder Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Justizamt Sababurg und Verwaltung Am 1 Februar 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Oberweser Am 1 Januar 2020 als Ortsbezirk zur Gemeinde Wesertal Einzelnachweise a b c Ortsteil Gieselwerder In Webauftritt Gemeinde Wesertal abgerufen im September 2023 a b c d e f Gieselwerder Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 15 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Eberhard Michael Iba Auf den Spuren der Bruder Grimm von Hanau nach Bremen Marchen Sagen Geschichten Pustet Regensburg 1978 ISBN 3 7917 0536 9 S 146 Klaus Kunze Ortssippenbuch Gieselwerder Uslar Furstenhagen 2005 ISBN 3 933334 15 2 und ders Ortssippenbuch Oedelsheim nebst Weissehutte bis 1905 und Gieselwerder bis 1705 Uslar 2003 ISBN 3 933334 13 6 Gemeindegebietsreform Zusammenschlussen und Eingliederungen von Gemeinden vom 29 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 7 S 286 Punkt 362 Abs 1 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 5 1 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 398 und 399 a b Hauptsatzung PDF 2 7 MB 5 In Webauftritt Gemeinde Wesertag abgerufen im September 2023 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 49 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August kurhess GS 1821 S 70 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 28 und 84 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Februar 2022 Ortsbeirat Arenborn In Webauftritt Gemeinde Wesertal abgerufen im September 2023 Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Gieselwerder Kreis Hofgeismar Regierungsbezirk Kassel vom 11 September 1954 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1954 Nr 39 S 922 Punkt 946 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 4 MB Rechtsextremist kauft Immobilie Neonazi Haus im hessischen Wald von Andrea Ropke Andreas Speit und Marian Ramaswamy taz 27 November 2020 Neuer rechter Hotspot in Hessen von Marian Ramaswamy und Andrea Ropke Blick nach Rechts 3 Dezember 2020 Nordhessen Sonnenwendfeier und Kameradschaftsabend Memento vom 24 Juni 2021 im Internet Archive von Michael Klarmann Blick nach Rechts 10 Juni 2021 Website des Freilichtmuseums Der Muhlenplatz 77 Sitzung des Fachausschusses fur Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 17 November 2011 In Staatszeiger fur das Land Hessen Nr 7 2012 ISSN 0724 7885 S 221 Ortsteile von Wesertal Arenborn Gewissenruh Gieselwerder Gottstreu Heisebeck Lippoldsberg Oedelsheim Vernawahlshausen Normdaten Geografikum GND 4318796 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gieselwerder amp oldid 238147320