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Das Petersstift Norten war ein Kollegiatstift in Norten das von 1055 bis 1803 bestand Nach dem Patronat Petrus und Maria hiess es Petersstift Die zugehorige Stiftskirche in Norten wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Archidiakonat 3 Propste 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenUm 1000 war die genaue Ausdehnung der Diozese Mainz nach Norden noch unklar Zwar war die fuldaische Christianisierungsmission nach Norden hin zum Stillstand gekommen da das Kloster Brunshausen isoliert geblieben war sodass Mainz die Missionierung oblag Dennoch deckte sich die weltliche Zuordnung von Orten zu Gauen aus frankischer Zeit nicht mit der geistlichen zumal sich die Gauaufteilung zugunsten verschiedener weltlicher Landesherrschaften aufloste Eine grossere Rolle spielten daher naturraumliche und verkehrsmassige Gegebenheiten Grenzlagen mainzischer Urpfarreien waren etwa Dassel im Nordwesten gegenuber Corvey Paderborn und Hildesheim Greene im Norden gegenuber dem Reichsstift Gandersheim und Gittelde im Nordosten gegenuber Hildesheim und Halberstadt Die Grundung des zum Ausbau geplanten Stiftes erfolgte daher in deren Mittellage und lag somit noch gunstiger als das Kloster Pohlde Archidiakonat Bearbeiten nbsp Sudostlicher Bereich der 2014 freigelegten Krypta der ehemaligen Stiftskirche in Norten mit freistehender Saule und zerschlagenem Altar links1055 grundete Erzbischof Luitpold I von 1051 bis 1059 Erzbischof von Mainz das Stift Erste Stiftausstattung waren die Kirchen in Norten St Martin und Geismar Das Stift ubernahm auch das Nortener Erzpriesteramt aus dem sich der Archidiakonatssitz entwickelte In den folgenden Jahrhunderten wurden im Umfeld bereits bestehender Urpfarreien weitere Kirchen gegrundet und die Pfarrorganisation verbessert Etwa ab der Zeit Adalberts wurde die weltliche Verwaltung auf die Burg Rusteberg verlagert fur begrenzte Aufgaben auch auf die Burgen Hardenberg und Gieselwerder Die Zentralisierung der geistlichen Rechtsprechung im Amt des Archidiakons also in den Handen des Propstes rief eine kleine Gegenbewegung hervor in der sich einige Pfarrer in diesem Bezirk zu Kalanden zusammenschlossen darunter der St Georgs Kaland Gottingen Um 1500 erreichte die Entwicklung des Stiftes ihren Hohepunkt da 1542 im Furstentum Calenberg zu dem Norten bereits gehorte die Reformation eingefuhrt wurde Damit erlosch das archidiakonale Amt Der Mannerkonvent schloss sich der Reformation aber nicht an 1626 liess Herzog Christian von Braunschweig das Stift niederbrennen Einige Jahre spater nahmen die Kanoniker ihre Arbeit wieder auf Die Zugehorigkeit zu Mainz endete formal 1815 als das Stift an das Konigreich Hannover fiel Sudlich benachbarte mainzische Archidiakonate hatten ihren Sitz in Hofgeismar Fritzlar Heiligenstadt und Jechaburg Geistliche Exklave war das Archidiakonat Einbeck des Alexandristifts Um 1500 bestand das Archidiakonat Norten neben dem Kapitel des Chorherrenstiftes selbst aus den Konventen der Monchskloster Bursfelde Katlenburg Northeim Pohlde Reinhausen Steina und Zellerfeld den Konventen der Nonnenkloster Fredelsloh Hockelheim Lippoldsberg Mariengarten Osterode Weende und Wiebrechtshausen sowie den Sedes d h Erzpriesterkirchen mit zugeordneten Pfarrkirchen Berka 55 Kirchen Dransfeld 22 Kirchen Geismar 40 Kirchen Greene 9 Kirchen Hohnstedt 20 Kirchen Moringen 16 Kirchen Norten 34 Kirchen Oedelsheim 20 Kirchen Oldendorf 24 Kirchen Seeburg 19 Kirchen Sieboldshausen 26 Kirchen und Stockheim 14 Kirchen Propste Bearbeiten nbsp Grabplatte des Propst Andreas Angerstein im Lubecker DomDer erste Propst ist nicht bekannt Aeppelin ca 1082 Adelger ca 1095 1102 Walther ca 1123 1141 Sigelo ca 1144 Gottschalk von Schwalenberg ca 1162 1190 Eppo ca 1208 Friedrich I von Everstein ca 1222 Lupold von Hanstein ca 1265 1315 Heinrich von Rodenstein ca 1317 1328 Johann Unterschopf ca 1328 1335 Kuno II von Falkenstein ca 1335 1346 Johann von Plesse ca 1346 1363 Hermann II von Hessen ca 1363 Dietrich von Hardenberg Heinrich von der Linden Johann von Driven Wilhelm genannt Cardinael Arnold genannt Cardinael Heinrich Ernesti ca 1394 Detmar von Hardenberg ca 1403 Johann Stalberch ca 1403 Baroncus Philippi de Pistorio ca 1404 Heinrich Sydenhemede ca 1404 Hildebrand von Uslar ca 1404 1422 Johann von Rengelrode ca 1424 1441 Johann Schwaneflugel ca 1441 1466 Gebhard von Hardenberg ca 1468 Jakob Rauw ca 1470 1480 Tilemann Brandis ca 1482 Johann Pleker ca 1519 1537 Johann Hornemann 1538 1547 Andreas Angerstein 1547 1570 Henrich Bunthe 1570 1594Literatur BearbeitenAlfred Bruns Der Archidiakonat Norten 1967 Rudolf Eckart Urkundliche Geschichte des Petersstiftes zu Norten mit besonderer Berucksichtigung der Geschichte von Norten und der umliegenden sudhannoverschen Landschaft 1899 Johann Wolf Diplomatische Geschichte des Peters Stiftes zu Norten 1799 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petersstift Norten amp oldid 214084742