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Weende ist ein nordlicher Stadtteil der niedersachsischen Universitatsstadt Gottingen Er bildet zusammen mit Deppoldshausen eine Ortschaft im Sinne des niedersachsischen Kommunalverfassungsgesetzes WeendeStadt GottingenKoordinaten 51 33 N 9 56 O 51 558133333333 9 9331833333333 Koordinaten 51 33 29 N 9 55 59 OHohe 150 300 m u NNFlache 9 85 km Einwohner 18 968 31 Dez 2019 Bevolkerungsdichte 1 926 Einwohner km Eingemeindung 4 Juli 1964Postleitzahlen 37075 37077Vorwahl 0551Karte Die Gottinger Stadtbezirke Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 3 Geschichte und Struktur 4 Politik 5 Bauwerke 5 1 Kirchliche und klosterliche Bauten 5 1 1 Klostergelande 5 1 2 Evangelische Kirche St Petri 5 1 3 Evangelische Christophoruskirche 5 1 4 Katholische Kirche St Vinzenz 6 Politik 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenWeende liegt im Norden Gottingens auf dem Osthang des Leinegrabens Weende ist einer der einwohnerreichsten Stadtteile der Universitatsstadt Gottingen Die angrenzenden Stadtteile sind die Weststadt mit dem Holtenser Berg und Holtensen im Westen auf der anderen Seite der Bahnstrecke und der Leine Nikolausberg und Deppoldshausen liegen durch Agrarflachen getrennt im Osten und die Nordstadt im Suden Mit der Nordstadt ist Weende mittlerweile zusammengewachsen Nordlich von Weende befindet sich der Kernort der Gemeinde Bovenden Name BearbeitenDer Name Weende bedeutet ursprunglich Stelle an der Weideland vorhanden ist Weideort Weideplatz Altere Namensformen von Weende sind Uuinide Jahr 966 vermutlich erste urkundliche Erwahnung 1 Winithi 1004 etymologisch ursprungliche Namensform 2 Venede 1251 Wende n ab 1309 Weende Dorf um 1616 Der Name wurde auf den durch Weende fliessenden Bach Weende auch Weendebach genannt ubertragen der bei Norten Hardenberg in die Leine mundet und damit zum Flusssystem der Weser gehort Auch der Bach Lutter fliesst im Suden entlang der Bundesstrasse 27 durch Weende und mundet westlich des Ortes an der Nordseite in die Leine Geschichte und Struktur BearbeitenErstmals wurde Weende wahrscheinlich um 966 urkundlich erwahnt Dies geschah als in jenem Jahr Kaiser Otto I aus seinem Grundbesitz dem Kloster Enger je zwei Hufen Land in Lenglern und Winidi schenkte Dieser Besitz kam spater wie eine Verleihung aus dem Jahr 1394 erkennen lasst an das Kloster Helmarshausen das wiederum sein Besitz als Lehen verausserte jedoch die Rechte an der sogenannten Weender Muhle bis 1852 aufrechterhielt 3 Neben den Klostern Enger und Helmershausen verfugte auch das Kloster Hilwartshausen uber Grundbesitz in Weende wie 1003 aus einer Auflassung seiner Guter durch die Stifterinnen des Klosters bestatigt wird Mitte des 12 Jahrhunderts ubergab die Abtissin Eilika vom Kloster Ringelheim dem Bistum Hildesheim ein Vorwerk in Weende als Schenkung Um 1180 wurde das Augustinerinnen Kloster gegrundet welches hierher von seiner ursprunglichen Lage in Nikolausberg verlegt wurde Auf Drangen der FDP Ratsfraktion wurde in den 1970er Jahren der Sudteil des Klosterparks mit Baumbestand in ein Industriegebiet mit Kleinbetrieben Schlosserei Druckerei Klempner Rollladen Bau umgewandelt Nur ein Teil der Mauer blieb ohne Verbindung zum ursprunglichen Parkgebiet erhalten Von der fruheren dorflichen Struktur ist nur noch wenig ubrig die meisten ursprunglich landwirtschaftlich genutzten Gebaude sind heute umgenutzt oder abgetragen Seit dem 19 Jahrhundert hat sich Weende zu einer Vorort und Wohnstadt mit grosseren Industrieansiedlungen Hindalco Industries ehemals Novelis davor Alcan Aluminium Holz Henkel Huhtamaki ehemals Rube entwickelt Lediglich im nordostlich angrenzenden Deppoldshausen im Wesentlichen aus den Gebauden eines Aussiedlerhofs bestehend herrscht eine landlich gepragte Bauweise mit Hofen und grossflachigen Feldern vor Bis zu seiner Eingemeindung am 4 Juli 1964 4 war Weende eine eigenstandige Gemeinde Weende hat eine umfangreiche Infrastruktur Universitatsbereich Nord Geschafte Supermarkte Baumarkt Elektro Grossmarkte Mobelhauser und Vertretungen fast aller grossen Autohersteller zwei evangelisch lutherische und eine romisch katholische Kirchengemeinde Neben dem Altdorf gehoren folgende neuere Siedlungen zu Weende Weende Nord Einwohnermassig grosster Teil Weendes 2 918 Einwohner ehemaliges Neubaugebiet das in den 1970ern bis 1990er Jahren entstanden ist Papenberg in den 1960er bis 1990er Jahren entstandene Neubausiedlung am Gottinger Klinikum Stumpfe Eiche Seit den 1980er Jahren entstandene Neubausiedlung ostlich zwischen Weende Altdorf und dem Universitatsbereich Nord in der Nahe der Gottinger Polizeiinspektion Politik BearbeitenWeende hat zusammen mit der Ortschaft Deppoldshausen einen Ortsrat der 13 Mitglieder umfasst Seit der Kommunalwahl 2021 ist dieser wie folgt besetzt 5 Ortsrat Weende Deppoldshausen 2021 Insgesamt 13 Sitze SPD 3 Grune 6 FDP 1 CDU 3Bauwerke BearbeitenKirchliche und klosterliche Bauten Bearbeiten Klostergelande Bearbeiten nbsp Amtshaus im KlosterparkDas eigentliche Kloster Weende ist nicht erhalten Von dem durch die Reformation abgetrennten Klostergut sind heute noch Reste am Klosterpark zu sehen die allerdings nicht mehr aus dem Mittelalter sondern aus der Mitte des 18 Jahrhunderts stammen Beispiele sind ein Teil der unter Denkmalschutz stehenden Mauer die Torhauser Landarbeiterquartiere und das Amtshaus Das Amtshaus des ehemaligen Klosterguts wurde auf Betreiben des Klosteramtmanns Cleve nach Planen des Baumeisters Joseph Schadeler 1752 1756 als schlichter symmetrischer Massivbau mit Mittelrisalit erbaut Evangelische Kirche St Petri Bearbeiten Hauptartikel St Petri Weende nbsp St Petri Kirche altestes Gebaude WeendesDie evangelische St Petri Kirche ist mit ihrem wahrscheinlich etwa 1180 errichteten romanischen Kirchturm das alteste intakte Bauwerk in der Umgebung Das Kirchenschiff wurde 1758 1760 grundlegend renoviert bzw unter Verwendung alterer Teile umgebaut und erhielt barocke Fenster und Portale Auch die Innenausstattung mit Kanzelaltar und Emporen stammt aus dieser Zeit Der Altar ist in Richtung Turm also nach Westen ausgerichtet eine Besonderheit die nur wenige Kirchen teilen Im Turm wurde 1773 ein Erbbegrabnis der Familie des Oberamtmanns Schlemm aus Harste eingerichtet Evangelische Christophoruskirche Bearbeiten Ebenfalls zu Weende gehort die Christophoruskirche die 1961 bis 1964 erbaut wurde Der Entwurf der Kirche sowie der Entwurf vieler Einrichtungsgegenstande stammte von Olaf Andreas Gulbransson Das Dach besteht aus einer in zwei Richtungen gekrummten Flache die mit Kupferblech eingedeckt ist An der Ostwand der Christophoruskirche befindet sich die Malerei Die schwarze Sonne von Adi Holzer 6 Aufgrund statischer Probleme musste der Kirchenraum vor einiger Zeit fur die Offentlichkeit gesperrt werden Katholische Kirche St Vinzenz Bearbeiten nbsp Katholische Kirche St Vinzenz Hauptartikel St Vinzenz Gottingen In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken im durch die Reformation im 16 Jahrhundert protestantisch gepragten Weende durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 so an so dass es zur Grundung einer katholischen Kirchengemeinde kam 1960 erfolgte die Grundsteinlegung der Pfarrkirche St Vinzenz die am 18 Dezember 1960 durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht wurde und den Namen des hl Vinzenz von Paul tragt 2008 fusionierten die bis dahin selbststandigen Pfarrgemeinden St Vinzenz Gottingen und St Paulus Gottingen zu einer neu errichteten Gemeinde die den Namen Katholische Pfarrgemeinde St Paulus Gottingen tragt und damals rund 8800 Katholiken umfasste Wenn man die Kirche betritt fallt der Blick auf das Altarbild Die Emmausjunger Es stellt den Auferstandenen in Emmaus beim Brechen des Brotes zwischen den beiden Jungern dar Eine Holzschnitzmadonna zeigt Maria die in die Gemeinde schreitet Sie wurde von einem Uberlebenden der Schlacht von Stalingrad gestiftet der gelobt hatte bei glucklicher Heimkehr zur Familie einer Diasporagemeinde eine Madonna zu schenken Seit den 1990er Jahren hat die Kirche eine Orgel der Fa Sauer Die Kirchengemeinde ist gepragt durch das universitare Klima in der Stadt wobei sich dort Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten beheimatet fuhlen Das Einzugsgebiet des Kirchortes St Vinzenz umfasst den nordlichen Teil der Stadt mit den Ortsteilen Weende Nikolausberg Herberhausen und Roringen sowie die Gemeindeteile des Fleckens Bovenden mit Lenglern und Eddigehausen 7 Politik BearbeitenDer Ortsrat von Weende Deppoldshausen hat 13 Mitglieder Ortsburgermeister ist Hans Albert Ludolph SPD 8 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenErnst August von Doring deutsch danischer Politiker Landdrost der Herrschaft Pinneberg Ernst Fahlbusch Politiker Mitglied des Niedersachsischen Landtags Max Goldt deutscher Schriftsteller und Musiker Otto Lauffer deutscher Volkskundler und KulturhistorikerLiteratur BearbeitenWalter Nissen Redaktion Das tausendjahrige Weende Herausgegeben von der Stadt Gottingen Gottinger Druckerei und Verlagsgesellschaft mbH Gottingen 1966 Stadtisches Fremdenverkehrsamt 1000 Jahre Weende In Gottinger Druckerei und Verlagsgesellschaft mbH Hrsg 14 Tage Gottingen Nr 11 13 Jahrgang 1 15 Juni 1966 Gottingen 1966 S 74 Ernst Bohme Michael Scholz Jens Wehner Dorf und Kloster Weende von den Anfangen bis ins 19 Jahrhundert Herausgegeben von der Stadt Gottingen Weender Druckerei GmbH Gottingen 1992 ISBN 3 9803062 0 8 Uta Schafer Richter Eine Arbeitervorstadt entsteht Weendes Weg in das Industriezeitalter 1830 1918 Wallstein Verlag Gottingen 1998 ISBN 3 89244 318 1 Auch als Gottinger Dissertation von 2001 unter dem Titel Industrialisierung und gesellschaftlicher Wandel in der Region Ein Beispiel die Vorortgemeinde Weende bei Gottingen im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Digitalisat abgerufen am 7 Juli 2021 Sylvia Mohle Von der Arbeitervorstadt zum Gottinger Ortsteil Weende im 20 Jahrhundert Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 3 8353 0568 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weende Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile auf der Internetseite der Stadt Gottingen Ansicht von Weende von 1720 Profildaten 2019 in GOSIS Gottinger Statistisches Informationssystem Stadt Gottingen Referat Statistik und Wahlen Interaktiver Statistik Atlas Gebietsprofile der Stadtbezirke in GOSIS Gottinger Statistisches Informationssystem Stadt Gottingen Referat Statistik und WahlenEinzelnachweise Bearbeiten Urkunde der vermutlichen Ersterwahnung bei Google Books Kirstin Casemir Uwe Ohainski Jurgen Udolph Die Ortsnamen des Landkreises Gottingen In Jurgen Udolph Niedersachsisches Ortsnamenbuch NOB Teil IV Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2003 ISSN 0436 1229 ISBN 3 89534 494 X S 411ff Otto Fahlbusch Der Grundbesitz und die Grundbesitzer des Dorfes Weende In Stadt Gottingen Hrsg Das tausendjahrige Weende 1966 S 27 Gottingen Gesetz Memento vom 20 Februar 2013 im Internet Archive PDF 12 kB Ergebnis Ortsratswahl 2021 Abgerufen am 5 Juli 2022 Siehe die Veroffentlichung von Antje Roggenkamp Artefakte im Kirchenraum Kirchenraumpadagogische Uberlegungen Digitalisat abgerufen am 8 Juli 2021 In Theo Web Zeitschrift fur Religionspadagogik 9 2010 H 2 S 150 198 hier S 159 Katholische Pfarrgemeinde St Paulus Gottingen St Vinzenz Abgerufen am 3 November 2010 Ortsrat Weende Deppoldshausen im Ratsinformationssystem der Stadt Gottingen abgerufen am 8 Juli 2021 Stadtbezirke der Stadt Gottingen Deppoldshausen Elliehausen Esebeck Geismar Grone Gross Ellershausen Herberhausen Hetjershausen Holtensen Innenstadt Knutbuhren Nikolausberg Nordstadt Oststadt Roringen Sudstadt Weende Weststadt Normdaten Geografikum GND 4260228 2 lobid OGND AKS LCCN n94013040 VIAF 123307116 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weende Gottingen amp oldid 230313853