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Die Grafschaft Schwalenberg der Grafen von Schwalenberg war ein historisches mittelalterliches Territorium im heutigen westfalisch nordhessischen Raum Eine abgespaltene Linie bluht noch heute die Grafen und spateren Fursten zu Waldeck und Pyrmont Wappen der Grafen von Schwalenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Grafen 4 Angehorige der Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Abtei Marienmunster St Jacobus Die Angehorigen der Familie waren zunachst billungische und welfische Lehnsgrafen Erstmals erscheinen sie wohl im Jahre 1031 mit einem Grafen Widekind im Wetigau aber als erster Angehoriger des Geschlechts sicher belegt ist erst Widekind I im Jahre 1127 Ihren Sitz hatten sie ursprunglich auf der Oldenburg bei Marienmunster In deren unmittelbarer Nahe stifteten Widekind I und seine Frau Lutrud von Itter 1127 auf Anraten seines Cousins oder Schwagers des Paderborner Bischofs Bernhard I von Oesede die Benediktiner Abtei Marienmunster als Suhnekloster Im Laufe der Zeit erwarben sie verschiedene Hoheitsrechte und Gerichte und verfugten schliesslich uber einen betrachtlichen Lehns und Eigenbesitz einmal zwischen Herford und Hoxter sowie in der Gegend um Korbach und Waldeck Insbesondere nach der Entmachtung Heinrichs des Lowen und der Zerschlagung des Stammesherzogtums Sachsen 1180 entwickelten sich die Schwalenberger zum machtigsten Geschlecht im Gebiet zwischen Herford und Hoxter Sie nahmen dabei eine fast reichsunmittelbare Stellung ein Ihre Bedeutung zeigt sich auch darin dass sie in den Jahren 1124 bis 1189 die Vogtei uber das Hochstift Paderborn innehatten Sie waren auch Vizevogte von Corvey und Vogte von Hoxter 1189 verpfandete Widukind III von Waldeck die Vogtei an die Paderborner Kirche um seine Teilnahme am dritten Kreuzzug zu finanzieren Da er aus diesem Krieg nicht zuruckkehrte ging die weltliche Herrschaft auf den Bischof uber Graf Volkwin III grundete in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts die Stadt und Burg Schwalenberg westlich der oberen Weser Aus dem Geschlecht gingen auch verschiedene Bischofe von Paderborn hervor Zwischen den Grafen von Schwalenberg und dem Bistum Paderborn gab es zu Anfang des 13 Jahrhunderts aber auch verschiedene Streitpunkte So hatten die Schwalenberger vor 1209 1 die Vogteien uber die Kloster Gehrden und Willebadessen beansprucht was sie auch mit Gewalt durchzusetzen suchten Als Graf Adolf I von Schwalenberg und Waldeck versuchte die Herrschaft uber die Stadt Korbach durch den Bau einer Stadtburg zu erlangen und von den Burgern den Lehnseid forderte hielt Bischof Wilbrand von Paderborn in Korbach eine Versammlung ab bei der er die Waldecker Lehen fur eingezogen erklarte die Burger von dem Lehnseid entband und sie mit einem Treueeid auf sich als Landesherrn verpflichtete Auf dem Ruckweg wurde Wilbrand von Adolf I uberfallen und durch eine nicht naher bezeichnete iniuria dt Ungerechtigkeit beleidigt Der Bischof entkam jedoch dem Uberfall und verhangte den Kirchenbann uber den Grafen An der sich nun entspinnenden Fehde war auch Adolfs Bruder Graf Volkwin IV von Schwalenberg und Waldeck beteiligt Wahrend der im Winter fortgesetzten Fehde wurde auch die Stammburg der Schwalenberger die Oldenburg zerstort Wahrend der Karwoche 1227 baten dann die Grafen auf Anraten vernunftiger Manner den Bischof barfussig um Vergebung und jeder der beiden gelobte zur Suhne ein Kloster zu grunden Daruber wurde am 14 April 1227 eine Urkunde ausgefertigt in der die Schwalenberger neben anderen Bedingungen auch auf die Vogteien uber Gehrden und Willebadessen und ihre Anspruche sowie den Burgenbau im Gebiet um Korbach verzichteten Bereits 1228 grundete Graf Adolf I das Kloster Marienthal in Netze Graf Volkwin IV grundete ein Kloster in Burghagen das spater nach Falkenhagen verlegt wurde 2 Der Aufbau einer festen Territorialherrschaft gelang allerdings nicht Bereits im 13 Jahrhundert setzte der Niedergang ein Hauptgrund war die Spaltung in verschiedene Linien Die erste war Pyrmont Sie bestand zwischen 1194 und 1495 Aus der Waldecker Linie seit 1219 ging die Grafschaft Waldeck hervor Die letzte Abspaltung war die Linie Sternberg die zwischen 1243 und 1377 bestand Seither war die Grafschaft Schwalenberg auf einen wenig umfangreichen Besitz in der Nahe von Burg Schwalenberg beschrankt Nach dem Tod des letzten Grafen Heinrich VIII fiel der Restbesitz 1365 an die Edelherren zur Lippe und das Hochstift Paderborn nbsp Oldenburg bei Marienmunster ursprunglicher Stammsitz nbsp Burg Schwalenberg nbsp Burg Waldeck Sitz der Linie der Grafen und Fursten von Waldeck nbsp Burg Sternberg Sitz der Linie der Grafen von SternbergWappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Rot einen achtstrahligen goldenen Stern auf dem eine silberne Schwalbe sitzt Auf dem gekronten Helm mir rot goldenen Decken Stern und Schwalbe zwischen einem roten Flug 3 Grafen BearbeitenWidekind I 11 Juni 1136 37 Volkwin II 1125 1177 78 Wittekind III 1189 Hermann I um 1163 um 1224 Heinrich I vor dem 21 September 1214 Volkwin IV um 1190 um 1249 1250 Angehorige der Familie BearbeitenWittekind II von Schwalenberg 1188 89 seit 1184 Graf von Pyrmont Adolf I Waldeck und Schwalenberg 3 Oktober 1270 1228 bis 1270 Graf von Waldeck Heinrich I von Schwalenberg 1279 ab 1243 Graf von Sternberg Volkwin V von Schwalenberg um 1240 45 4 Mai 1293 ab 1275 Bischof von Minden Gunther I von Schwalenberg 1277 bis 1278 Erzbischof von Magdeburg und 1307 bis 15 Mai 1310 Bischof von PaderbornLiteratur BearbeitenAlfred Bruns Grafschaft Schwalenberg In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 1130 Diana Zunker Adel in Westfalen Strukturen und Konzepte von Herrschaft 1106 1235 Matthiesen Verlag Husum 2003 ISBN 3 7868 1472 4 Diana Zunker Ne cadant in oblivionis obscurum que fuerint in luce Adel und Kloster in Westfalen In N Kruppa Hrsg Adlige Stifter Monche Studien zu Germania Sacra Band 30 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 35886 3 S 107 137 Weblinks BearbeitenEintrag in genealogie mittelalter de Geschichte von Burg SchwalenbergEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Schoppmeyer Die Entstehung der Landstande im Hochstift Paderborn in WZ 136 1986 S 271 Digitalisat Diether Poppel Das Hochstift Paderborn Entstehung und Entwicklung der Landeshoheit Paderborn 1996 S 84 f vgl S 55 f Hans Jurgen Brandt Karl Hengst Geschichte des Erzbistums Paderborn Bd 1 Karl Hengst u a Veroffentlichungen zur Geschichte der Mitteldeutschen Kirchenprovinz Bd 12 Paderborn 2002 S 291 Ludwig August Theodor Holscher Die altere Diocese Paderborn nach ihren Grenzen Archidiakonaten Gauen und alten Gerichten Teil I in WZ 37 1879 S 57 59 Digitalisat Otto Preuss Zur Geschichte der Anfange des Klosters Falkenhagen in WZ 40 1882 S 88 97 Digitalisat Max von Spiessen Wappenbuch des westfalischen Adels 1 Band Gorlitz 1901 1903 S 114 51 87718 9 199955 Koordinaten 51 52 37 8 N 9 11 59 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Schwalenberg amp oldid 229697354