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Up ewig ungedeelt hochdeutsch auf ewig ungeteilt ist eine Passage des Vertrages von Ripen von 1460 in dem die Herrschaft im Herzogtum Schleswig und im Herzogtum Holstein geregelt wurde Nachdem August Wilhelm Neuber 1841 diesen Spruch in einem Gedicht verwendet hatte wurde er zum Schlagwort des 1844 von der holsteinischen Standeversammlung eingeforderten Landesrechts Die Herzogtumer Schleswig und Holstein sind fest miteinander verbundene Staaten Up ewig ungedeelt ist heute Wahlspruch des Landes Schleswig Holstein Gedenkstein in Elmshorn 1898 Gedenkstein in Rahlstedt mit umgedrehten Schleswigschen Lowen nach 1928 Nachdem 1864 Lauenburg und Holstein geraumt sind stehen danische Wachen an der Brucke zur Eider und markieren damit die Trennung von Holstein und Schleswig im Hintergrund Rendsburg mit schleswig holsteinischen Flaggen geschmuckt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Provinzialstande Danemark Holsteinische Standeversammlung und Schleswigsche Standeversammlung Wahrend Schleswig im Mittelalter von danischer und in den schleswigschen Utlanden zudem von friesischer Besiedlung gepragt gewesen war war Holstein sachsisch und in Wagrien zudem slawisch besiedelt Trotz der kulturell sprachlichen Unterschiede entstanden noch im Mittelalter erste Verbindungen zwischen beiden Territorien Diese hatten dynastische aber auch sozial okonomische Grunde So heiratete der sudjutlandische bzw schleswigsche Herzog Abel im Jahr 1232 die Tochter des Grafen Adolf IV von Schauenburg und Holstein Mechthild von Holstein und schuf so eine erste dynastisch politische Verknupfung zwischen beiden Territorien Hinzu kam in den folgenden Jahrzehnten ein zunehmender Einfluss des holsteinischen Adels in Schleswig Die relativ fruh besiedelten agrarischen Gebiete Schleswigs und Jutlands wiesen um 1300 eine Reihe wuster Hofstellen und Dorfer auf wahrend Holstein erst spater kolonisiert wurde In dieser Agrarkrise erwarben holsteinische Adlige Guter und Pfandlehen in Schleswig zu gunstigen Konditionen wodurch eine Gruppe von Personen entstand die in Schleswig wie in Holstein begutert waren und an einer gemeinsamen Verwaltung interessiert waren 1 Schleswig und Holstein wurden erstmals vom 15 August 1386 an gemeinsam regiert Konigin Margarethe I uberliess dem Grafen Gerhard VI Holstein Rendsburg das Herzogtum Schleswig als Lehen Damit waren das Herzogtum Schleswig und das Herzogtum Holstein erstmals unter einer gemeinsamen Herrschaft obwohl Holstein weiter als deutsches Reichslehen und Schleswig als koniglich danisches Lehen verblieben 1460 wurde Konig Christian I von Danemark aus dem Haus Oldenburg der gemeinsame Herrscher von Schleswig und Holstein Der hatte im Gegenzug die Forderung zu billigen unde dat se bliven ewich tosamende ungedelt und dass sie auf ewig ungeteilt zusammenbleiben also dass die beiden Herzogtumer nicht wieder getrennt werden sollten Er bekraftigte dieses niederdeutsche Versprechen mit dem Vertrag von Ripen dessen zwei Exemplare heute im Landesarchiv Schleswig Holstein und im Danischen Reichsarchiv verwahrt werden Unter Staatsrechtlern ist es bis heute umstritten ob es sich bei dieser Handfeste und insbesondere bei diesem Versprechen um eine Abmachung mit dem danischen Konigshaus oder mit dem danischen Konig Christian I handelt Im letztgenannten Falle ware der Vertrag mit dem Ableben Christians I gegenstandslos geworden Beide Herzogtumer wurden in den nachsten 400 Jahren nicht mehr voneinander getrennt allerdings kam es bald zu Erbteilungen zwischen den Linien des Furstenhauses Oldenburg die formal die beiden Herzogtumer gemeinsam regierten jedoch jeweils Rechte in verschiedenen Gebietsanteilen besassen die sich wie ein Flickenteppich uber die beiden Territorien verteilten Erst 1713 kamen das Herzogtum Schleswig und 1773 das Herzogtum Holstein wieder vereinigt in koniglich danische Hand und wurden Teil des danischen Gesamtstaates nbsp Schleswig und Holstein um 1650 Die Karte zeigt die in mehrere Anteile konigliche gottorfsche etc zersplitterten Herzogtumer Als 1841 August Wilhelm Neuber sein Gedicht Up ewig ungedeelt schuf ubernahm das Motto auch die holsteinischen Standeversammlung von 1844 als Fundamentalforderung Damit wurde der Vertrag von Ripen der ursprunglich die Zugehorigkeit zu Danemark dokumentierte nun als die Zusammengehorigkeit beider Herzogtumer mit dem Anspruch nach Unabhangigkeit eines vereinten Schleswig Holsteins von Danemark umgedeutet Wurde 1844 beim Schleswiger Sangerfest die Hymne Schleswig Holstein meerumschlungen der Offentlichkeit vorgestellt so trat beim Sangerfest von 1845 in Eckernforde das Schlagwort Up ewig ungedeelt hervor und wurde zum Motto der deutschen Schleswig Holsteiner in der Schleswig Holstein Frage Am 18 Marz 1848 versammelten sich deutschgesinnte Delegierte der Standeversammlungen beider Herzogtumer in Rendsburg und forderten eine gemeinsame Verfassung fur Schleswig und Holstein Schleswigs Aufnahme in den Deutschen Bund die Volksbewaffnung und nicht zuletzt Presse und Versammlungsfreiheit Zur gleichen Zeit forderten danische Nationalliberale auf dem Casinotreffen in Kopenhagen eine demokratische Verfassung fur Danemark und die Einbeziehung Schleswigs in den danischen Staat 2 Einen Tag spater am 21 Marz 1848 bildete sich in Kopenhagen eine erste burgerliche Regierung das sogenannte Marzministerium die sowohl von konservativen Gesamtstaatsbefurwortern als auch von danischen Nationalliberalen besetzt war womit der Absolutismus in Danemark beendet war In der Nacht vom 23 24 Marz kam es in den Herzogtumern daraufhin zur Bildung einer deutsch gesinnten Provisorischen Regierung die ebenfalls von einem Dualismus von konservativen und nationalliberalen Kraften gepragt war In der folgenden Schleswig Holsteinischen Erhebung und im Deutsch Danischen Krieg 1864 blieb Up ewig ungedeelt die Parole der deutschen Schleswig Holsteiner Die Schleswig Holsteiner die deutsch orientiert waren strebten eine Mitgliedschaft auch fur Schleswig im Deutschen Bund an und hofften auf ein selbststandiges Herzogtum worin diese nach 1864 von Osterreich zogerlich unterstutzt wurde Die kriegsfuhrende Grossmacht Preussen hatte jedoch andere Plane Bismarck wollte die Herzogtumer Preussen einverleiben Er erklarte am Silvesterabend 1863 Die Up ewig ungedeelten mussen einmal Preussen werden Das ist das Ziel nach dem ich steure 3 Osterreich und Preussen erhielten nach ihrem Sieg 1864 die Landesherrschaft uber die drei Elbherzogtumer als Kondominium Nach dem Krieg gegen Osterreich wurde Schleswig Holstein als Provinz Schleswig Holstein von Preussen annektiert Eine im Prager Friedensvertrag von 1866 festgeschriebene Volksabstimmung uber die nationale Zugehorigkeit Schleswigs wurde zunachst nicht durchgefuhrt Zum bislang letzten Mal gewann das Motto 1920 bei der im Friedensvertrag von Versailles vorgesehenen Volksabstimmung in Schleswig politische Bedeutung Der uberwiegend danisch gesinnte Landesteil Schleswigs Nordschleswig wurde von Schleswig Holstein abgetrennt und kam an Danemark Literatur BearbeitenThomas Riis Up ewig ungedeelt Ein Schlagwort und sein Hintergrund In Thomas Stamm Kuhlmann Jurgen Elvert Birgit Aschmann Jens Hohensee Hrsg Geschichtsbilder Festschrift fur Michael Salewski zum 65 Geburtstag Historische Mitteilungen Beiheft 47 Steiner Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08252 2 S 158 167 Vorschau Carsten Jahnke dat se bliven ewich tosamende ungedelt Neue Uberlegungen zu einem alten Schlagwort In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 128 2003 S 45 59 Ulrich Lange Hrsg Geschichte Schleswig Holsteins Von den Anfangen bis zur Gegenwart Neumunster 2003 ISBN 3 529 02440 6 Paul von Hedemann Heespen Die Herzogtumer Schleswig Holstein und die Neuzeit Kiel 1926 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Up ewig ungedeelt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Riis Up ewig ungedeelt Ein Schlagwort und sein Hintergrund S 158 Virtuelles Museum Online Politische Veranderungen im Marz 1848 in Kopenhagen abgerufen am 29 Februar 2016 Thomas Riis Up ewig ungedeelt Ein Schlagwort und sein Hintergrund In Thomas Stamm Kuhlmann Jurgen Elvert Birgit Aschmann Jens Hohensee Hrsg Geschichtsbilder Festschrift fur Michael Salewski zum 65 Geburtstag Historische Mitteilungen Beiheft 47 Steiner Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08252 2 S 167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Up ewig ungedeelt amp oldid 224657840