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Das Schwedische Lehrsystem auch Schwedischer Ritus oder Schwedisches Ritual genannt ist eine christlich orientierte Lehrart der Freimaurerei Sie wird in Deutschland von der Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Freimaurerorden bearbeitet Das Sankt Georgs Kreuz ist ein Symbol der Schwedischen Freimaurerei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Verbreitung 2 Aufbau und Ausrichtung 3 Ordensabteilungen 3 1 Johannisgrade 3 2 Andreasgrade 3 3 Kapitelgrade 3 4 Ehrenstufe 3 5 Leitung 4 Offentliche Verdienstorden fur Freimaurer des Schwedischen Lehrsystems 4 1 Koniglicher Orden Karls XIII 4 2 Ritter Kommandeur mit dem Roten Kreuz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Verbreitung Bearbeiten nbsp Johann Wilhelm Kellner von ZinnendorfDas schwedische System beruht auf den Akten von Carl Friedrich Eckleff welcher damit 1756 in Schweden die Basis fur das Hochgradsystem der Freimaurer Orden einem christlich orientierten Zweig der Freimaurerei schuf Die tatsachliche Urheberschaft der von Eckleff verwandten Unterlagen ist bis heute ungeklart 1 Das Schwedische System breitete sich im 18 Jahrhundert in Skandinavien als vorherrschende freimaurerische Lehrart aus Seit 1770 wird das Schwedische System in einer von der skandinavischen Form leicht abweichenden Variante nach Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf auch in Deutschland durch die Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Freimaurerorden bearbeitet Von 1776 bis 1779 war das Zinnendorfsche System auch in Russland vertreten als Schwedisches System unter Herzog Karl von Sodermannland hielt es sich einige Jahre langer wurde letztlich aber eingestellt Das Schwedische System wird heute in Schweden Norwegen Danemark Finnland Island Rumanien und Deutschland bearbeitet Aufbau und Ausrichtung Bearbeiten nbsp Christian Karl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt nbsp Otto HieberDas Schwedische System grundet sich auf die Lehre Jesu Christi wie sie in der Heiligen Schrift enthalten ist und betrachtet den Glauben an Gott an die Verantwortlichkeit des Menschen und an die Unsterblichkeit der Seele als Postulate der Vernunft Es strebt durch seine christlich mystische Lehrart die Erziehung zu einem innerlich freien Menschen an Die Lehrart betont den Charakter eines christlichen Ritterordens wobei der Begriff der Ritterschaft im geistigen Sinne zu verstehen ist 2 Die Freimaurerorden nach Schwedischem System bilden im Sinne ihres Ordensgedankens ein in sich geschlossenes System mit zehn Erkenntnisstufen bzw Graden welche sowohl die Johannisgrade als auch darauf aufbauende Hochgrade als einheitliche Struktur umfassen Jeder Grad baut inhaltlich auf den vorhergehenden auf Hinzu kommt ein elfter Grad als Ehrengrad 3 Hierin besteht der wesentliche Unterschied des Schwedischen Systems zu anderen freimaurerischen Lehrarten welche Johannisgrade und Hochgrade voneinander trennen und nicht auf eine bestimmte religiose Basis ausgerichtet sind Die Ritualstik und Symbolik des Schwedischen Systems umfasst neben der in der Freimaurerei ublichen Bauhuttentradition vor allem auch Elemente franzosischer und englischer Hochgradsysteme 4 Aufgrund der daruber zum Teil hinausgehenden mystischen Elemente wird das Schwedische System von einigen Quellen auch als in freimaurerische Formen gehullte Erneuerung der mittelalterlichen Mystik beschrieben 5 Es gibt innerhalb jeder Grossloge die das Schwedische System verwendet nur eine Form des geltenden Rituals fur jeden Grad Die Rituale in den verschiedenen Landern unterscheiden sich voneinander wobei die Unterschiede zwischen den Grosslogen Skandinaviens nur gering sind Anders als in der englischen Freimaurerei wird das Ritual nicht auswendig gelernt sondern man folgt einem geltenden rituellen Manuskript was die Einheitlichkeit und Unveranderbarkeit des Rituals sicherstellen soll Im Laufe der Geschichte kam es zu mehreren Redaktionen des Rituals die nicht in allen Landern ubernommen wurden Am bedeutendsten sind wahrscheinlich die Bearbeitungen durch Herzog Carl von Sodermannland fur Schweden und durch Christian Nettelbladt begonnen 1819 in Deutschland 6 Daneben erfuhr die deutsche Variante des Schwedischen Systems Ende des 19 Jahrhunderts eine umfassende Exegese durch Otto Hieber 7 Ordensabteilungen Bearbeiten Hauptartikel Grad Freimaurerei Das System besteht aus drei Ordensabteilungen Johannisgrade Bearbeiten 1 Grad Johannis Lehrling 2 Grad Johannis Geselle 3 Grad Johannis MeisterAndreasgrade Bearbeiten 4 Grad Andreas Lehrling 5 Grad Andreas Geselle 6 Grad Andreas MeisterKapitelgrade Bearbeiten 7 Grad Ritter vom Osten 8 Grad Ritter vom Westen 9 Grad Vertrauter Bruder der Johannisloge 10 Grad Vertrauter Bruder der AndreaslogeEhrenstufe Bearbeiten Hochsterleuchteter Bruder mit dem Roten Kreuz mit dem Kurzel R K auch Tempelmeister und Ritter Kommandeur genannt Zurzeit sind mehr als 70 Freimaurer in Deutschland Trager dieses Ordens Anders als bei dem u g gleichnamigen danischen Verdienstorden fur Freimaurer handelt es sich in Deutschland um eine rein freimaurerische Ehrenstufe ohne offentlichen Bezug Leitung Bearbeiten Der Hochwurdige Meister regiert eine Johannisloge Der Hochleuchtende Andreasmeister leitet die Andreasloge Der Weise Kapitelmeister leitet das Kapitel Der Hochstleuchtende Landesgrossmeister ist fur die Grade 1 bis 6 zustandig Dem Weisesten Ordensmeister an der Spitze des Ordensrates unterstehen die Kapitelgrade ab dem 7 Grad Offentliche Verdienstorden fur Freimaurer des Schwedischen Lehrsystems Bearbeiten nbsp Karl XIII Konig von Schweden und Norwegen nbsp Friedrich VII Konig von DanemarkKoniglicher Orden Karls XIII Bearbeiten Konig Karl XIII von Schweden stiftete und etablierte 1811 den Koniglichen Orden Karls XIII Es ist ein ziviler Orden und wird vom Konig nur an Freimaurer verliehen Ursprunglich war seine Anzahl auf 33 limitiert Er ist kein freimaurerischer Grad Zurzeit sind ca 60 Freimaurer Trager dieses Ordens Ritter Kommandeur mit dem Roten Kreuz Bearbeiten 1862 stiftete und etablierte Konig Friedrich VII von Danemark den Orden Ritter Kommandeur mit dem Roten Kreuz fur Freimaurer Er ist kein freimaurerischer Grad Seine Mitgliederzahl war ursprunglich auf 33 limitiert Heute sind ca 55 danische Freimaurer Trager dieses Ordens Literatur BearbeitenReinhold Dosch Deutsches Freimaurer Lexikon Die Bauhutte Bonn 1999 ISBN 3 930139 15 4 Ferdinand Runkel Geschichte der Freimaurerei Reprint von 1932 Edition Lempertz Bonn 2006 ISBN 3 933070 96 1 Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F H Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 7766 2478 6Weblinks BearbeitenGrosse Landesloge der Freimaurer von Deutschland Schwedischer Freimaurer Orden Danischer Freimaurerorden Norwegischer Freimaurer Orden Islandischer Freimaurer Orden The Swedish Constitution Nordic Esotericism in Baroque Splendour av W Bro Alex G Davidson 2005 Pietre Stones Review of Freemasonry englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 S 241 ff Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 S 769 ff Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 S 769 ff W Kirk MacNulty Die Freimaurer Das verborgene Wissen F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 7766 2482 3 Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 S 768 769 Ferdinand Runkel 3 Band S 210 ff Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurer Lexikon F A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH Munchen 2006 S 770 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwedisches Lehrsystem amp oldid 235681357