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Der Slowakische Aufstand von September 1848 bis November 1849 nicht zu verwechseln mit dem Slowakischen Nationalaufstand von 1944 ist die Bezeichnung fur drei slowakische bewaffnete Feldzuge gegen die Magyaren im Rahmen der Revolution von 1848 und 1849 in der Geschichte der Slowakei Flagge der slowakischen Freiwilligenverbande mit der Aufschrift Bruderlichkeit und Einigkeit Fur den Konig und das slowakische Volk Ruhm allen Slowaken Die fuhrenden Personlichkeiten waren die Slowaken Ľudovit Stur Jozef Miloslav Hurban Michal Miloslav Hodza Janko Kraľ und der tschechische militarische Fuhrer Bedrich Bloudek Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Entwicklungen Die Revolution von 1848 in Ungarn 2 Entwicklungen in der Slowakei Slowakischer Aufstand 3 Literatur 4 Siehe auchAllgemeine Entwicklungen Die Revolution von 1848 in Ungarn BearbeitenNachdem es am 15 Marz nach Paris Prag und Wien auch in Pest zu Revolten gekommen war unterzeichnete der Kaiser von Osterreich am 11 April in Pressburg die von Lajos Kossuth entworfenen und vom ungarischen Landtag in Pressburg verabschiedeten sogenannten Marzgesetze Diese schufen einen weitgehend autonomen magyarischen Nationalstaat in dem die Kleinbauern befreit wurden Abschaffung der Horigkeit und Ungarisch als einzige Amtssprache galt Da niemand mit der unfertigen Liberalisierung zufrieden war Wien uber die Unabhangigkeitsbestrebungen der Ungarn emport war und die Anliegen der Nicht Magyaren ignoriert wurden war ein Burgerkrieg vorbestimmt Anfangs kam es zu Revolten der einfachen Bevolkerung dann fuhrten die Magyaren Kriege gegen die Nicht Magyaren in ihrem Konigreich gegen die Serben seit Juni 1848 dann auch gegen die Kroaten Rumanen Slowaken Russinen Siebenburger Sachsen und vor allem gegen kaiserlich osterreichische Truppen die im September 1848 eine kroatische Armee Richtung Pest schickten Ende September loste dann der Kaiser den ungarischen Landtag auf und erklarte in Ungarn den Kriegszustand Ende 1848 unternahmen kaiserliche Truppen uber die Slowakei mit Unterstutzung slowakischer Truppen siehe weiter einen Angriff gegen Ungarn und besetzten am 5 Januar 1849 Pest Am 7 Marz loste der osterreichische Kaiser den osterreichischen Reichstag auf und erliess die sogenannte Oktroyierte Marzverfassung Im Konigreich Ungarn wurde die ungarische Verfassung abgeschafft und Kroatien Siebenburgen und die Militargrenze von Ungarn abgetrennt Die Gebiete der Slowaken Russinen Deutschen und Rumanen in Ungarn wurden dagegen nicht einmal auf Verwaltungsniveau innerhalb Ungarns abgegrenzt Im April wurden aber die Kaiserlichen von den Magyaren unerwartet wieder aus Ungarn verdrangt wobei der ungarische Landtag am 14 April die Absetzung der Habsburger und eine vollige Unabhangigkeit erklarte Der Kaiser verbundete sich danach mit den Russen und Mitte Juni begann eine osterreichisch russische Grossoffensive von Norden und Westen gegen Ungarn Am 13 August kapitulierten die Ungarn nach der Schlacht von Vilagos Siria bei Arad Die Ungarische Revolution war damit praktisch beendet Als letzte kapitulierte die Stadt Komarno Komorn im September 1849 Entwicklungen in der Slowakei Slowakischer Aufstand BearbeitenIm Rahmen der Revolten der armen Bevolkerung im Fruhling 1848 gab es auch in Oberungarn der heutigen Slowakei eine Revolte der Bergleute von Banska Stiavnica Schemnitz Revolten der armen Stadtbevolkerung in Bratislava Pressburg Nitra Neutra Trnava Tyrnau usw sowie Gewaltausbruche im Komitat Hont unter der Fuhrung von Janko Kraľ Dann fanden zahlreiche Volksversammlungen statt Eines der Ergebnisse dieser Versammlungen war am 10 Mai 1848 die radikale Petition Forderungen der slowakischen Nation die von Ľudovit Stur und 30 seiner Anhanger nach dem Vorbild ahnlicher Petitionen der Kroaten und Serben ausgearbeitet und bei Liptovsky Mikulas Liptau St Nikolaus verlesen wurden Verlangt wurden unter anderem die Befreiung fur alle Bauern Presse und Versammlungsfreiheit Foderalisierung des Konigreichs Ungarn Verwendung des Slowakischen in den Schulen und Amtern und slowakischsprachige Mittel und Hochschulen Die Hauptautoren Ľudovit Stur Jozef Hurban und Milan Hodza mussten danach in andere Teile der Monarchie fluchten Prag Kroatien Serbien Wien und nahmen dort auch an den Revolutionen teil In Wien grundeten sie bei der Karlskirche am 16 September den Slowakischen Nationalrat als das politische und militarische Zentralorgan eine Art Regierung fur den geplanten bewaffneten Aufstand Seine Anfuhrer waren Stur Hurban und Hodza und drei tschechische Militars Es folgte der sogenannte Erste oder September Feldzug 6000 Freiwillige vor allem Studenten bei dem ein kleines Gebiet um die Stadt Myjava besetzt werden konnte die Unabhangigkeit der Slowaken bezuglich der Magyaren erklart wurde und slowakische Verwaltung eingerichtet wurde Am 28 September wurden sie aber geschlagen Dann fanden im Oktober die ersten Kampfe der Kaiserlichen mit den Magyaren in Oberungarn statt und die Slowaken verbundeten sich mit Wien gegen die Magyaren Es folgte der sogenannte Zweite oder Winter Feldzug November 1848 bis April 1849 Zwei slowakische Freiwilligentruppen wurden als Sondereinheiten im Rahmen eines gross angelegten Feldzugs der kaiserlichen Armee eingesetzt Die eine war in der sudwestlichen Slowakei tatig die andere im Norden und Osten Wichtig war vor allem die zweite Einheit die am 4 Dezember 1848 zusammen mit den Kaiserlichen die Slowakei von Schlesien kommend betrat Nach zahlreichen Kampfen wurden die letzten Ungarn Ende Februar 1849 aus der Slowakei gedrangt Auf den von den kaiserlichen Truppen und der slowakischen Freiwilligentruppe besetzten Gebieten die Ostslowakei wurde direkt von slowakischen Freiwilligen kontrolliert wurde seit dem 6 Dezember 1848 auf Gemeinde sowie Komitatsniveau eine neue uberwiegend slowakische Verwaltung eingesetzt die vom Slowakischen Nationalrat auf Volksversammlungen ernannt wurde Die Amtssprache war zum ersten Mal in der Geschichte ganz offiziell die slowakische Sprache Im Februar und Marz 1849 wurden die Nationalrate aber von Wien aus wieder durch konservative ungarische Adelige ersetzt Im April wurden die slowakischen Freiwilligentruppen und die Kaiserlichen von ungarischen Truppen aus der Slowakei verdrangt In diesem Zusammenhang brachen Anfang Mai zwei Volksaufstande in der Nordslowakei aus die vergeblich zu verhindern versuchten dass die kaiserlichen Truppen in der Slowakei von den Ungarn geschlagen wurden Nach der Verkundung der Oktroyierten Marzverfassung legten die Slowaken dem Kaiser am 20 Marz die sogenannte Marzbittschrift vor in der sie als Belohnung fur den Winter Feldzug so wie es ihnen vom Kaiser vor dem Feldzug versprochen worden war die Anerkennung der slowakischen Nation die Schaffung eines Landtags und Slowakisch als Amtssprache verlangten Der osterreichische Innenminister sowie der Kaiser versprachen den Slowaken daraufhin die Erfullung ihrer Forderungen und der Finanzminister schlug dem Kaiser sogar vor seinen Titel um Grossfurst der Rumanen Ruthenen und Slowaken zu erweitern Es wurden drei fur die Slowaken zustandige Vertrauenspersonen bei der Regierung in Wien ernannt bis Ende 1849 darunter v a Jan Kollar die auch entsprechende sehr ausfuhrliche Berichte uber die katastrophale nationale Lage der Slowaken im Konigreich Ungarn verfassten Nach der Niederlage der Kaiserlichen in Ungarn im April beschloss die Regierung in Wien jedoch dass uber die Lage der Slowaken nunmehr erst nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution entschieden werden sollte Als aber die Slowaken im Juni bei der geplanten kaiserlich russischen Offensive wieder gebraucht wurden erfullte Wien zumindest einige ihrer Forderungen So wurden beispielsweise sogenannte Distriktkommissare fur die Slowakei ernannt um das Slowakische als Amtssprache einzufuhren was dann aber nur zum Teil verwirklicht wurde und seit dem 10 Juli erschien auf Initiative von Alexander von Bach in Wien die Slovenske noviny Slowakische Zeitung erschien bis 1861 Die Slowaken stellten im Gegenzug neue Freiwilligentruppen auf Mitte Juni griff die kaiserliche Armee von Westen heutiges Ungarn und die russische Armee in mehreren Wellen von Norden Orava und die Zips und Osten Dukla Pass an Anfang Juli drangten die Russen magyarische Truppen aus der Slowakei zuruck Erst am 9 August als die Magyaren bereits fast geschlagen waren wurden die im Mai gebildeten slowakischen Freiwilligentruppen Dritter Feldzug August bis November 1849 vom Kaiser von Bratislava aus in das Gebiet der strategisch wichtigen mittelslowakischen Bergbaustadte geschickt Sie losten am 30 August die russischen Garnisonen in Banska Bystrica ab Da zu diesem Zeitpunkt die Kampfe bereits im heutigen Ungarn stattfanden kampften diese Truppen nicht mehr sie sicherten nur das Hinterland der russischen und kaiserlichen Armee und unternahmen mehrere erfolgreiche Feldzuge gegen magyarische Guerilla Gruppen im Gomor Zipser Erzgebirge im Komitat Gemer Zwischen dem 17 September und dem 9 Oktober 1849 fand in Wien eine besondere Konferenz unter dem Vorsitz des Kaisers statt die uber die Zukunft Ungarns vor allem uber seine Nicht Foderalisierung entscheiden sollte Am 10 Oktober legten etwa 100 Personlichkeiten dem Kaiser eine gemeinsame Petition vor die unter anderem die Schaffung des separaten Kronlandes Slowakei forderte Obwohl Kaiser Franz Joseph I versprach alles zu tun was in seiner Macht stand und was auf das Gluck der Bittsteller gerichtet ist wurde zum Schluss der Konferenz verkundet dass die Slowakei weiterhin integraler Bestandteil Ungarns bleiben werde Slowakisch durfte allerdings in den Volksschulen sowie zumindest von niederen Beamten verwendet werden Die slowakischen Freiwilligentruppen wurden am 21 November in Bratislava Pressburg vor dem heutigen Regierungsgebaude feierlich aufgelost und die gesamte Slowakei in der Folge von kaiserlichen das heisst osterreichischen Truppen besetzt Die Zusammenarbeit der Slowaken mit Wien im Rahmen der Revolution brachte den Slowaken somit fast nichts Ansonsten bewirkte die Revolution von 1848 1849 in Ungarn jedoch die Bauernbefreiung eine formelle Gleichheit aller Burger vor dem Gesetz und wirtschaftlich die Durchsetzung des Kapitalismus im Konigreich Ungarn Literatur BearbeitenRAPANT D Slovenske povstanie v roku 1848 1849 I 1 2 V 1 2 Martin Bratislava 1937 1947 1948 1950 1954 1956 1958 1961 1963 1967 1972 ein sehr ausfuhrliches Hauptwerk zum Thema PODRIMAVSKY M et al Dejiny Slovenska III od roku 1848 do konca 19 storocia Veda vydavateľstvo SAV Bratislava 1992 ein Werk der Slow Akademie der Wissenschaften das Thema wird auf etwa 100 Seiten ausfuhrlich behandelt das Werk wurde Anfang 1990 fertiggestellt wurde daher noch unter marxistischen Gesichtspunkten erstellt KOVAC D et al Kronika Slovenska 1 od najstarsich cias do konca 19 storocia Fortuna Print und Adox Bratislava 1998Siehe auch BearbeitenGeschichte Ungarns Ungarische Revolution 1848 1849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slowakischer Aufstand amp oldid 233450450