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Karl Hermann Christian Friedrich Schapper 30 Dezember 1812 in Weinbach 28 April 1870 in London gehorte zu den bedeutendsten deutschen Arbeiterfuhrern des Vormarz 1 Karl SchapperInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Betatigung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchapper wurde am 30 Dezember 1812 als Sohn des Pfarrers Carl Conrad Christian Schapper 1779 1845 und der Hausfrau Charlotte geb Cesar in Weinbach 1780 1814 geboren Nach dem Abschluss der Elementarschule besuchte er zwischen 1828 und 1831 das herzoglich nassauische Landesgymnasium 2 in Weilburg um im Anschluss ein forstwirtschaftliches Studium in Giessen zu beginnen das er wegen seiner Mitgliedschaft in der Giessener Burschenschaft er war 1831 Mitglied der Alten Burschenschaft Germania Giessen geworden 3 sowie der Beteiligung am Frankfurter Wachensturm und der darauffolgenden nur kurz unterbrochenen Flucht ins Exil nicht beendete Schapper starb am 28 April 1870 an den Folgen einer Lungentuberkulose Sein Bruder war August Friedrich Theodor Schapper 1814 1814 Seine Stiefmutter war Johanna Charlotte Philippine Ebhardt gest 1853 Seine Halbbruder waren Ferdinand Friedrich Karl Schapper 1816 1897 und Georg Friedrich Karl August Schapper geb 1818 4 Politische Betatigung Bearbeiten nbsp Zeitgenossischer Kupferstich zum Frankfurter WachensturmKarl Schapper betatigte sich fruh politisch und trat unmittelbar nach Beginn seines Studiums der Giessener Burschenschaft bei Diese tat sich durch Forderungen nach nationaler Einheit und einer umfassenden Demokratisierung Deutschlands hervor und war unter Beteiligung Schappers in den Frankfurter Wachensturm involviert Wie viele seiner Mitstreiter wurde Schapper nach diesem Angriff auf den Frankfurter Bundestag inhaftiert Unter Mithilfe einzelner Gefangniswarter gelang ihm nach dreimonatiger Haft zunachst die Flucht aus der Haftanstalt und im Januar 1834 die Reise ins schweizerische Exil wo er wegen seiner Beteiligung an Giuseppe Mazzinis bewaffnetem Angriff auf Savoyen erneut fur sechs Monate in Haft kam Nach seiner Freilassung arbeitete Schapper als Forster im Raum Bern und engagierte sich im Jungen Deutschland einem deutschen Arbeiterverein Wegen dieser politischen Einflussnahme wurde Schapper zunachst aus dem Kanton Bern und im Jahre 1836 schliesslich aus der gesamten Schweiz ausgewiesen Zu Schappers Freundeskreis im Exil gehorte der Vormarzpolitiker Georg Fein 5 Noch im gleichen Jahr seiner Ausweisung aus der Schweiz stiess Schapper zum franzosischen Jungen Deutschland und dem Bund der Gerechtigkeit in Paris und profilierte sich schnell als intellektueller Vordenker Seine zunehmend radikaleren Forderungen fuhrten dazu dass er nach kurzer Haft 1840 aus Frankreich ausgewiesen wurde und nach London ubersiedelte Hier grundete er noch im selben Jahr neben anderen Vereinen die englische Sektion des Bundes der Gerechtigkeit die mit Mitgliedern wie Wilhelm Weitling Karl Marx und Friedrich Engels schnell die Fuhrung des gesamten Bundes ubernahm 1 Zusatzlich wurde Schapper Vorsitzender des Kommunistischen Korrespondenzkomitees und organisierte 1848 die Korrektur und den Druck des Kommunistischen Manifests Wie die meisten seiner Mitstreiter kehrte Karl Schapper mit Beginn der revolutionaren Unruhen im Jahre 1848 nach Deutschland zuruck Hier ubernahm er Stellvertreter zusammen mit Joseph Maximilian Moll Vorsitz zunachst die Leitung des Kolner Arbeitervereins und wurde Mitglied der Kolner Burgerwehr In der Folge der Septemberunruhen wurde er 1848 kurzzeitig inhaftiert dann aber wieder auf freien Fuss gesetzt Als Reaktion darauf verliess Schapper Koln und engagierte sich in der nassauischen Demokratenbewegung ehe er nur wenige Monate spater wegen seiner massiven Kritik an der von der Frankfurter Nationalversammlung ausgearbeiteten Verfassung zunachst in Wiesbaden fur acht Monate inhaftiert in einem Hochverratsprozess freigesprochen und spater dennoch aus Deutschland ausgewiesen wurde siehe hierzu Idsteiner Demokratenkongress 6 Schapper zeigte sich vom Scheitern der Revolution massiv enttauscht und zog sich wieder nach London zuruck Hier verdingte er sich beinahe mittellos als Sprachlehrer und zerstritt sich aufgrund unterschiedlicher Ansichten mit Karl Marx Auf eigenen Wunsch wurde er im Juli 1862 britischer Staatsburger 7 Nach einer Versohnung im Jahre 1856 arbeitete Schapper im Londoner Arbeiterbildungsverein und wurde am 25 April 1865 auf Vorschlag von Karl Marx in den Generalrat der Internationalen Arbeiterassoziation gewahlt 8 Literatur BearbeitenVerhandlung der Anklage gegen den Corrector und Sprachlehrer Carl Schapper Ritter Wiesbaden 1850 Digitalisat F Engels Zur Geschichte des Bundes der Kommunisten In Karl Marx Friedrich Engels Werke Bd 21 Dietz Verlag Berlin 1975 S 206 224 S Lewiowa Karl Schapper In Marx und Engels und die ersten proletarischen Revolutionare Dietz Verlag Berlin 1965 S 76 119 Gerhard Becker Karl Schapper In Manner der Revolution von 1848 hrsg vom Arbeitskreis Vorgeschichte und Geschichte der Revolution von 1848 49 Berlin 1970 ISBN 3 920303 46 6 S 123 148 Karl Bittel Schapper Karl Christian Friedrich In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 391 392 Armin Matthaus Kuhnigk Nassaus Tribun deutscher Arbeiterbewegung Karl Schapper aus Weinbach 1812 1870 hrsg vom Gemeindevorstand der Gemeinde Weinbach 1980 S 123 147 Armin M Kuhnigk Karl Schapper 1812 Weinbach Oberlahnkreis 1870 London Ein Vater europaischer Arbeiterbewegung Camberger Verlag Ulrich Lange Limburg 1980 ISBN 3 87460 032 7 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 198 201 Barbara Gant Schapper Karl Hermann Christian Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 564 f Digitalisat Waltraud Seidel Hoppner Unter falschem Namen Der Bund der Gerechtigkeit und sein Namenswandel In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2013 NDZ Verlag Berlin 2013 S 47 57 Weblinks BearbeitenChristian Baertschi Karl Schapper In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Axel Kuhn Die deutsche Arbeiterbewegung 2004 Armin M Kuhnigk S 15 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 198 Armin Matthaus Kuhnigk Nassaus Tribun deutscher Arbeiterbewegung Karl Schapper aus Weinbach 1812 1870 S 15 Vgl Dieter Lent Findbuch zum Bestand Nachlass des Demokraten Georg Fein 1803 1869 sowie Familie Fein 1737 ca 1772 1924 Niedersachsische Archivverwaltung Wolfenbuttel 1991 ISBN 3 927495 02 6 S 82 356 Neue Deutsche Biografie Band 22 Berlin 2005 The National Archives HO 1 106 3873 Naturalisation Papers Schapper Karl from Nassau Certificate 3873 issued 12 July 1862 Meeting of the Central Council April 25 1865 In Documents of the First International 1864 1866 Lawrence amp Wishart London o J S 91Normdaten Person GND 138062315 lobid OGND AKS LCCN n81040547 VIAF 40692309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schapper KarlALTERNATIVNAMEN Schapper Karl Hermann Christian Friedrich vollstandiger Name Schapper Carl Schill Carl Bundesname KURZBESCHREIBUNG deutscher ArbeiterfuhrerGEBURTSDATUM 30 Dezember 1812GEBURTSORT WeinbachSTERBEDATUM 28 April 1870STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Schapper Arbeiterfuhrer amp oldid 231739909