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Joseph Franz Peter Freiherr von Linden 7 Juni 1804 in Wetzlar 31 Mai 1895 Hebsack bei Freiburg im Breisgau war ein deutscher Jurist und Politiker im wurttembergischen Staatsdienst Freiherr von Linden als Prafekt im Deutsch Franzosischen Krieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politischer Werdegang 3 Auszeichnungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr entstammte der Familie Linden aus der Ehe des Reichskammergerichtsassessors und wurttembergischen Beamten Franz von Linden 1760 1836 mit Maria geb Freifrau v Bentzel 1769 1805 Linden besuchte das Eberhard Ludwigs Gymnasium in Stuttgart Danach studierte er Jura in Tubingen Nach einem Studienaufenthalt in Frankreich war er Richter an verschiedenen wurttembergischen Gerichtsstandorten Linden war seit 1830 mit Emma geb Freifrau v Koenig Warthausen 1810 1893 verheiratet Das Paar hatte einen Sohn und drei Tochter Lindens Neffe Karl von Linden war der Grunder des Lindenmuseums in Stuttgart Linden unterstutzte seine Grossnichte Maria von Linden auf ihrem Weg um als erste Frau in Wurttemberg zu studieren Der Politiker Carl Freiherr von Linden und der Militar Ludwig Freiherr von Linden waren seine Bruder Politischer Werdegang Bearbeiten nbsp Joseph von Linden Lithographie von Christian Pfann 1853 Von 1838 bis 1849 war er als Vertreter der Ritterschaft Mitglied in der Zweiten Kammer des wurttembergischen Landtags Von 1842 bis 1850 bekleidete er das Amt des Prasidenten des katholischen Kirchenrats Im Jahre 1847 wurde Linden Mitglied des Geheimen Rats und am 1 Juli 1850 von Konig Wilhelm I zum Staatsrat und Chef des Departements des Inneren ernannt 1850 errang Linden ein Mandat als gewahlter Abgeordneter in der Verfassungsberatenden Landesversammlung welche im Gefolge der Marzrevolution gebildet worden war Seit dem 20 September 1852 fuhrte er offiziell den Titel eines Innenministers Staatsminister des Departements des Inneren und blieb in dieser Funktion ununterbrochen bis zum 20 September 1864 Vom 6 Juli 1850 bis zum 8 Mai 1851 und vom 14 Juli 1854 bis zum 29 Oktober 1855 leitete Linden zudem noch das wurttembergische Aussenministerium Obwohl es einen Ministerprasidenten in Wurttemberg erst ab dem Jahr 1876 mit der Neukonsolidierung der Regierung Mittnacht gab sind diejenigen Minister die als Sprecher im Landtag hervortraten von den Zeitgenossen allgemein als Primus inter pares des Ministerkollegiums betrachtet worden Die jeweiligen Regierungen wurden nach diesen Ministern benannt In diesem Sinne ist Linden als Nachfolger von Johannes von Schlayer in den Jahren 1850 bis 1864 leitender Minister des Konigreichs Wurttemberg gewesen Linden war ein Gegner der Revolution von 1848 und regierte im Geiste des Deutschen Bundes konservativ und bisweilen auch repressiv Gleichwohl bemuhte er sich die demokratische Opposition im Landtag von der Richtigkeit seiner Politik zu uberzeugen Wenn der Landtag dennoch seine Unterstutzung verweigerte loste Linden ihn auf und setzte Neuwahlen an wie etwa in den Jahren 1850 und 1855 Damit Wurttemberg eine positive wirtschaftliche Entwicklung nehmen konnte setzte er sich zusammen mit Ferdinand von Steinbeis sehr fur die Forderung von Landwirtschaft Handel und Industrie ein Im Jahre 1861 kam es zur Grundung der Stuttgarter Borse Als Katholik im lutherisch dominierten Wurttemberg gelang ihm 1862 die Verabschiedung eines Gesetzes welches die Verhaltnisse der kath Kirche zum wurttembergischen Staat in einer Weise regelte die dem Konigreich den spater im Deutschen Reich besonders in Preussen aber z B auch in Baden stattfindenden Kulturkampf ersparte Mit dem Tode Konig Wilhelms I im Jahre 1864 kam auch das Ende der Regierung Linden Die Rolle des neuen leitenden Ministers in Wurttemberg wurde nun von Varnbuler ausgeubt Nach Lindens Entlassung als Minister durch Konig Karl wurde er wurttembergischer Gesandter an den Hofen Hessens und in Frankfurt Von 1867 bis 1893 war Linden ernanntes lebenslanges Mitglied der Ersten Kammer des Wurttembergischen Landtags Zusammen mit der Zeit als Abgeordneter der Ritterschaft von 1838 bis 1849 und der Zeit als gewahlter Abgeordneter in der Verfassungsberatenden Landesversammlung 1850 war er 55 Jahre Mitglied der Landstande und damit der am langsten aktive Abgeordnete in der wurttembergischen Parlamentsgeschichte Am 10 Januar 1893 legte er im 89 Lebensjahr stehend sein Amt aus gesundheitlichen Grunden nieder Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz II Klasse am weissen Bande Grosskreuz des Sachsen Weimarischen Ordens der Wachsamkeit des weissen Falken 1850 Grosskreuz des wurttembergischen Friedrichs Ordens 1851 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen 1 1856 Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1872 Olga OrdenSiehe auch BearbeitenMinisterium LindenLiteratur BearbeitenEugen Schneider Linden Joseph Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 719 721 Wilhelm Freiherr von Koenig Warthausen Linden Josef Freiherr von In Max Miller Robert Uhland Hrsg Lebensbilder aus Schwaben und Franken Bd 9 Kohlhammer Stuttgart 1963 S 218 276 Franz Menges Joseph Freiherr von Linden In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 589 Digitalisat Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 508 Frank Raberg Fur Die Wohl erworbenen Rechte des Adels Die Vertretung der Ritterschaft des Donaukreises im Wurttembergischen Landtag In Mark Hengerer Hrsg Adel im Wandel Oberschwaben von der Fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart Band 2 Thorbecke Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 0216 5 S 605 618 dort ein Bild des Joseph von Linden auf S 612 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph von Linden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Joseph von Linden in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Joseph von Linden in Kalliope Eintrag uber Joseph von Linden in Zentrale Datenbank Nachlasse Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart Q 1 7 Familie der Freiherren und Grafen von LindenEinzelnachweise Bearbeiten Hof und Staatshandbuch des Grossherzogtums Baden 1880 S 102Leitende Staatsminister und seit 1876 Ministerprasidenten des Konigreichs Wurttemberg Normann Ehrenfels Zeppelin Wintzingerode Luhe Otto Maucler Romer Schlayer Linden Varnbuler Mittnacht Schottenstein Breitling Weizsacker Liesching VorgangerAmtNachfolgerKarl von Waechter SpittlerChef des wurttembergischen Ministeriums Departements der auswartigen Angelegenheiten 1850 1851Constantin Franz von NeurathConstantin Franz von NeurathChef des wurttembergischen Ministeriums Departements der auswartigen Angelegenheiten 1854 1856Karl Eugen von HugelNormdaten Person GND 117024627 lobid OGND AKS VIAF 3237554 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linden Joseph vonALTERNATIVNAMEN Linden Joseph Franz Peter Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1804GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 31 Mai 1895STERBEORT Hebsack bei Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph von Linden amp oldid 237091945