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Karl Eberhard Wachter seit 1841 Freiherr von Waechter Spittler 26 April 1798 in Gochsheim 21 Juni 1874 in Stuttgart war ein deutscher Jurist Beamter und Minister des Konigreichs Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenKarl Wachter entstammte einer altwurttembergischen Beamtenfamilie Er war der Sohn des Oberamtmanns in Gochsheim Johann Friedrich von Wachter 1767 1840 und von dessen Ehefrau Elisabeth Caroline Sophie geborene Klupfel Zuletzt war Karl Wachters Vater Obertribunalrat in Stuttgart Karl Wachters Grosseltern vaterlicherseits waren der wurttembergische Hof und Finanzrat Johann Eberhard von Wachter 1735 1807 und dessen Ehefrau Maria Regina Sigel 1733 1798 Karl Wachter war ein Neffe des wurttembergischen Innenministers Karl Eberhard von Wachter und ein Cousin des Hochschulprofessors und Politikers Karl Georg von Wachter Leben BearbeitenWahrend seines Studiums wurde er 1816 Burschenschafter in Tubingen 1 so gehorte er seit 1816 der Alten Tubinger Burschenschaft Arminia und ab 1818 der Burschenschaft Germania Tubingen an Nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften in Tubingen trat Wachter in den wurttembergischen Justizdienst und durchlief rasch mehrere Stufen der richterlichen Laufbahn Eine Zeit lang war er Professor der Rechte an der Universitat Tubingen von 1829 an vortragender Rat im Justizministerium In den Jahren von 1827 bis 1837 arbeitete er an der Herausgabe der gesammelten Werke seines Schwiegervaters des Historikers Ludwig von Spittler Am 9 Oktober 1841 erhob Konig Wilhelm I Wachter mit Beifugung des Namens seines Schwiegervaters Spittler in den erblichen Freiherrenstand Durch den Besitz des von ihm im Jahre 1844 erworbenen Ritterguts Horn im wurttembergischen Donaukreis gehort die Familie dem ritterschaftlichen Adel Wurttembergs an Von 1832 bis 1849 war Waechter Spittler Mitglied des Geheimen Rats Ausserdem wurde er am 10 Dezember 1846 zum Mitglied der Kammer der Standesherren auf Lebenszeit ernannt 1848 war er Mitglied des Vorparlaments 2 Als an die Stelle des Marzministeriums im Oktober 1849 ein Beamtenministerium Schlayer trat ubernahm Waechter Spittler die Stelle des Chefs des Kultdepartements und zugleich provisorisch des Departements der Familienangelegenheiten des koniglichen Hauses und der auswartigen Angelegenheiten In letzterer Stellung unterzeichnete er am 30 September 1849 den Beitritt der wurttembergischen Regierung zum Wiener Vertrag zwischen Osterreich und Preussen uber die Einsetzung einer vorlaufigen Bundeszentralkommission und die Munchener Ubereinkunft zwischen Bayern Sachsen Hannover und Wurttemberg vom 27 Februar 1850 uber Grundzuge fur eine neue deutsche Verfassung sogenanntes Vierkonigsbundnis Da die Zustimmung der Stande zu diesen Vereinbarungen nicht eingeholt worden war beschloss am 27 Juni 1850 die damals an Stelle der regularen Abgeordnetenkammer tagende Zweite Landesversammlung gegen Waechter Spittler Anklage zu erheben Die Anklage bezog sich auf die Verletzung des 85 der Verfassungsurkunde von 1819 weil nach dem genannten Paragraphen Vertrage mit auswartigen Machten die Zustimmung der Stande erfordern Nach 3 der Verfassungsurkunde war dies fur Vertrage innerhalb des Bundes jedoch nicht erforderlich So drehte sich der juristische Streit im Wesentlichen um die Frage ob der deutsche Bund zur Zeit des Abschlusses jener Vertrage noch zu Recht bestanden habe Der Staatsgerichtshof verwarf die erhobene Klage hinsichtlich beider Vertrage als unbegrundet Wenige Tage nach Erhebung der Anklage am 2 Juli 1850 hatten Waechter Spittler und seine Ministerkollegen ihre Amter niedergelegt doch schon am 23 September desselben Jahres stellte ihn Konig Wilhelm von neuem an die Spitze des Kultdepartements In dieser Stellung brachte Waechter Spittler ein Gesetz uber die Not Zivilehe vom 1 Mai 1855 ein das von der Kammer angenommen wurde In seine Amtszeit fiel die Einfuhrung der Pfarrgemeinderate als Gemeindevertretung und die Abhaltung von Diozesansynoden Verordnungen vom 25 Jan 1851 und 18 Nov 1854 in der wurttembergischen evangelischen Kirche Von 1850 bis 1852 war er ausserdem Direktor des Evangelischen Konsistoriums Den Forderungen der katholischen Bischofe wie sie insbesondere in der Denkschrift des oberrheinischen Episkopats vom 1 Marz 1851 niedergelegt waren trat Waechter Spittler entgegen Als die Ubereinkunft der wurttembergischen Regierung mit dem Bischof von Rottenburg vom Januar 1854 keine Bestatigung durch die Kurie erfuhr setzte sich die wurttembergische Regierung direkt mit Rom in Verbindung Ehe die Verhandlungen in der Konvention vom 8 April 1857 als Konkordat zum Abschluss kamen wechselte Waechter Spittler am 7 April 1856 vom Kultministerium an die Spitze des Justizministeriums Hier forderte er die Bestrebungen zur Herstellung einer gemeinsamen deutschen Justizgesetzgebung Bedeutendere Reformen auf dem Gebiet der wurttembergischen Justizgesetzgebung wie die Umbildung der Gerichtsverfassung und eine neue Strafprozessordnung die er einzuleiten versuchte konnten erst spater verwirklicht werden Als am 4 Oktober 1864 kurz nach der Thronbesteigung Konig Karls das Ministerium Linden durch das Ministerium Varnbuler ersetzt wurde trat Waechter Spittler vom Ministeramt zuruck Am 19 Oktober 1867 verzichtete er auf Grund einer Erkrankung auf die weitere Tatigkeit in der Kammer der Standesherren und legte sein Mandat nieder Familie BearbeitenKarl von Waechter Spittler war zweimal verheiratet Seine erste Frau Luise Freiin von Spittler 22 Juli 1801 1 Februar 1848 war die Tochter des Geheimen Rats und Staatsministers Ludwig Freiherr von Spittler 1752 1810 Aus der 1822 geschlossenen ersten Ehe entstammte der Regierungsrat Carl Felix Freiherr von Waechter Spittler 19 September 1829 17 Dezember 1861 der Vater des spateren Landgerichtsdirektors und Landtagsabgeordneten Felix Freiherr von Waechter Spittler Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Karl von Waechter Spittler 1851 Luise Freiin von Gemmingen Guttenberg Bonfeld 1821 eine Tochter von Philipp Albrecht von Gemmingen Ehrungen Bearbeiten1840 Kommenturkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1843 Grosskreuz des Friedrichs Ordens 1856 Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 3 Literatur BearbeitenFrank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 964 965 Friedrich Wintterlin Wachter Spittler Karl Eberhard Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 440 442 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 6 T Z Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5063 0 S 179 181 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1868 Achtzehnter Jahrgang S 957fWeblinks BearbeitenNachlass Bundesarchiv N 1764 Stammbuch 1808 1816 1820 Universitatsarchiv Tubingen Signatur UAT S 127 6 Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart Q 1 11 Karl Eberhard Freiherr von Wachter SpittlerEinzelnachweise Bearbeiten Burschenschaftliche Blatter XIV Jg Berlin 1900 S 281 Bundesarchiv Mitglieder des Vorparlaments und des Funfzigerausschusses PDF Datei 79 kB Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1866 S 32Justizminister des Konigreichs Wurttemberg Adolf von Ende 1806 1809 Hans Otto von der Luhe 1809 1817 Constantin Franz Furchtegott von Neurath 1817 Eugen von Maucler 1818 1831 Karl Heinrich von Schwab geschaftsfuhrend 1831 1839 Heinrich von Prieser 1839 1848 Friedrich Romer 1848 1849 Karl Friedrich German von Hanlein 1849 1850 Wilhelm August von Plessen 1850 1856 Karl von Waechter Spittler 1856 1864 Constantin Franz von Neurath 1864 1867 Hermann von Mittnacht 1867 1878 Eduard von Faber 1878 1896 Wilhelm August von Breitling 1896 1906 Friedrich von Schmidlin 1906 1917 Karl von Mandry 1917 1918 Theodor Liesching 1918 VorgangerAmtNachfolgerKarl von RoserChef des wurttembergischen Ministeriums Departements der auswartigen Angelegenheiten 1849 1850Joseph von LindenNormdaten Person GND 104180331 lobid OGND AKS VIAF 10277382 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waechter Spittler Karl vonALTERNATIVNAMEN Waechter Spittler Karl Eberhard von Wachter Karl Eberhard Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Beamter und Minister des Konigreichs WurttembergGEBURTSDATUM 26 April 1798GEBURTSORT GochsheimSTERBEDATUM 21 Juni 1874STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Waechter Spittler amp oldid 239471255