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Karl Ludwig Friedrich Roser ab 1828 von Roser auch Carl 20 Marz 1787 in Vaihingen an der Enz 27 Dezember 1861 in Stuttgart war ein Ministerialsekretar Geheimer Legationsrat Direktor des Staatsarchivs des Lehensrats und Staatsrat Kurzzeitig war Roser Leiter des Aussenministeriums im Konigreich Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Die Eltern Rosers entstammen dem Wurttembergischen Burgertum 1 2 Erster Unterricht bei Prazeptor Breitschwerdt 2 Werdegang 2 1 Studium der Rechtswissenschaften 2 2 Staatsexamen und Bildungsreise 2 3 Rechtsanwalt und Berufung in den Staatsdienst 2 4 Wechsel vom Innenministerium ins Aussenministerium 2 5 Amtszeit nach der Marzrevolution 3 Privatleben 3 1 Heirat in eine grosse Wurttembergische Kaufmannsfamilie 3 2 Naturwissenschaftlichen Forschungsinteressen 4 Ehrungen 5 Einzelnachweise 6 LiteraturHerkunft BearbeitenDie Eltern Rosers entstammen dem Wurttembergischen Burgertum Bearbeiten Die Eltern Rosers entstammen dem Wurttembergischen Burgertum Der Vater war Friedrich Karl Roser 1822 aus Kongen welcher von 1784 bis 1793 als Oberamtmann in Vaihingen an der Enz tatig war anschliessend bis 1808 in Winnenden und danach bis zu seinem Tode Oberamtmann in Herrenberg Rosers Mutter Elisabeth war eine geborene Kaufmann die fruh verstorbene Tochter des Geheimen Rats von Kaufmann aus Stuttgart Erster Unterricht bei Prazeptor Breitschwerdt Bearbeiten Karl von Roser erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem Hauslehrer dem Prazeptor Breitschwerdt aus Ludwigsburg Danach besuchte er das Gymnasium in Stuttgart und wohnte als sogenannter Kostschuler im Haus des Professors Roth Wahrend der Ferien hielt Roser sich in der Familie bei seinem Vater und seinen Geschwistern auf Roser empfand das Haus des Vaters in Winnenden und die bergige Gegend um das Remstal als seine eigentliche Heimat Werdegang BearbeitenStudium der Rechtswissenschaften Bearbeiten Im Jahre 1804 begann Roser auf Wunsch seines Vaters das Studium der Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universitat Tubingen obwohl er selbst das Studium der Medizin oder der Naturwissenschaften bevorzugt hatte Seiner Neigung gemass betrieb er eigenstandige Beobachtungen der Vorgange in der Natur und besuchte Vorlesungen uber Allgemeine Zoologie bei Carl Friedrich Kielmeyer Zu seinen Freunden aus der Studienzeit zahlten die Jurastudenten Ludwig Uhland Karl Mayer und der Medizinstudent Justinus Kerner Staatsexamen und Bildungsreise Bearbeiten nbsp Das Juristische Examen die mundliche Prufung an der Universitat Tubingen vor 1850 Hier im Bild sind die anwesenden Professoren der Prufungskommission dargestellt 1 Leopold August Warnkonig 2 Christian Reinhold Kostlin 3 Adolf Michaelis 4 Karl Gustav Geib 5 Eduard Schrader 6 Max Samuel von Mayer sowie drei ExamenskandidatenNach einer knapp dreijahrigen Studienzeit bestand Roser das Juristische Staatsexamen in Stuttgart mit summa cum laude und wurde am 29 September 1807 als Rechtsanwalt zugelassen Nach seinen absolvierten Juristischen Examina begab sich Roser zu einem Studienaufenthalt nach Paris Hier vertiefte er seine Kenntnisse uber die Jurisdiktion die Rechtsprechungsgrundlagen des Franzosischen Staatswesens festgeschrieben in dem im Jahr 1804 erlassenen Code Napoleon Parallel dazu horte Roser auch die Vorlesungen von Georges Cuvier Bereichert mit neuen Kenntnissen durch Cuvier und dem Abschluss seiner Studien zum Franzosischen Staatswesen begab sich Roser auf seine Bildungsreise und Studienreise nach Sudfrankreich wo er sich eingehend mit der Fauna und Flora des Mittelmeerraumes beschaftigte Seine Studien fuhrten ihn weiter bis nach Suditalien Er besuchte Neapel und besichtigte den Vesuv sowie das versunkene Pompej Seine Heimreise fuhrte ihn uber Rom Norditalien und die Alpen zuruck in die Heimat nach Wurttemberg Rechtsanwalt und Berufung in den Staatsdienst Bearbeiten Nach einer Hilfstatigkeit als Aktuar in der Oberamtsschreiberstube seines Vaters in Herrenberg liess sich Karl von Roser als Rechtsanwalt in Stuttgart nieder Im Jahre 1811 berief Konig Friedrich Karl von Roser nach Durchsicht eines von ihm beschriebenen Kriminalfalls in den Wurttembergischen Staatsdienst Roser wurde 1815 Sekretar im Kriegsministerium und ab 1816 bei der Wurttembergischen Verfassungskommission Seine Beforderung zum Oberregierungsrat im Ministerium des Innern erfolgte 1817 Wechsel vom Innenministerium ins Aussenministerium Bearbeiten Mit der Ernennung zum Legationsrat 1819 war der Wechsel vom Innen ins Aussenministerium verbunden Bei der Versetzung ins Aussenministerium spielte die Kenntnis fremder Rechtsverhaltnisse und Sprachen namentlich des Franzosischen die er sich durch seine Auslandsreise erworben hatte eine wesentliche Rolle Im Aussenministerium war Roser als Zensor tatig Zwar gab es in Wurttemberg eigentlich per Gesetz seit 1817 Pressefreiheit aber auf Grund der Karlsbader Beschlusse war auch in Wurttemberg die Zensur als ubergeordnetes Bundesrecht wieder notwendig worden Es galt Zeitungsbeitrage zu verhindern die die Beziehungen insbesondere zu Osterreich oder Preussen storen konnten Weitere Betatigungsfelder Rosers waren die Belange des Zollvereins die Ausarbeitung von Vertragen mit fremden Staaten zum Schutz der wurttembergischen Gewerbeinteressen das Konsulatswesen und die Sorge um wurttembergische Untertanen im Ausland in verschiedensten rechtlichen Situationen Im Jahre 1824 erfolgte Rosers Beforderung zum Geheimen Legationsrat und 1845 wurde er Direktor des Staatsarchivs Amtszeit nach der Marzrevolution Bearbeiten Nach der im Marz 1848 ausgebrochenen Deutschen Revolution ubernahm das Ministerium Romer die wurttembergische Regierung in welcher Roser die Leitung des Departments der auswartigen Angelegenheiten ausubte Dies entsprach nach heutigem Verstandnis der Position eines Aussenministers ohne dass Roser je den Titel eines Ministers verliehen bekam Mit dem Ende der Regierung Romer trat Roser in seine fruhere Stellung als Direktor und vortragender Rat im Aussenministerium zuruck und wurde 1851 zum Direktor des Lehenrats ernannt Nach 45 Jahren im Staatsdienst trat er 1856 in den Ruhestand Im selben Jahr war er zum Staatsrat erhoben worden Er stand dem Aussenministerium noch bis zu seinem Tod in beratender Funktion zur Verfugung Privatleben BearbeitenHeirat in eine grosse Wurttembergische Kaufmannsfamilie Bearbeiten Karl von Roser war evangelisch Er vermahlte sich am 31 Oktober 1814 in Berg mit der aus Calw stammenden Luise Vischer 1796 1841 einer Tochter von Johann Martin Vischer und Schwester von Emilie Vischer 1799 1881 der Ehefrau Ludwig Uhlands Beide Schwestern sind Nichten des Landtagsabgeordneten und Stuttgarter Oberburgermeisters Willibald Feuerlein Die Freunde Roser und Uhland konnten es uber viele Jahre so einrichten dass ihre Familien miteinander in einem Haus wohnten Der Ehe Karl von Rosers mit Luise Roser geb Vischer entsprossen die Sohne Carl Wilhelm Gustav und Ludwig und die Tochter Emilie und Luise Der Sohn und Pfarrer Carl war der Verfasser der Stammtafeln der Familie Feuerlein von 1855 und 1869 der Sohn Wilhelm war Professor fur Chirurgie an der Universitat Marburg die Tochter Emilie 1818 1889 heiratete 1837 den Handelsmann und spateren Landtagsabgeordneten Arthur Conradi Ein Ur Ur Enkel Karl von Rosers und seiner Frau Luise ist der Puppenspieler Albrecht Roser Naturwissenschaftlichen Forschungsinteressen Bearbeiten Die naturwissenschaftlichen Forschungsinteressen Karl von Rosers die anfanglich der gesamten Natur und deren Geschichte galten grenzte er letztlich aus Zeitmangel auf ein Teilgebiet ein So betrieb er uber 30 Jahre lang intensiv Insektenkunde forschend auf dem Gebiet der Klassifikationen Metamorphosen und Lebensweisen sammelte er Praparationen von etwa 20 000 Insektenarten Die Hinterbliebenen stifteten Teile der Insektensammlung 1 und die dazugehorige Bibliothek 2 der Naturaliensammlung des Vereins fur Vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Nach zwei Schlaganfallen die sich 1859 und im Sommer 1861 ereigneten verstarb der vielseitig bis in die letzten Jahre seines Lebens interessierte Karl von Roser kurz nach Weihnachten 1861 Ehrungen Bearbeiten1828 Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 3 welches mit dem personlichen Adelstitel Nobilitierung verbunden war 1841 Kommenturkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 4 1843 Kommandeurskreuz 2 Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen 5 Trager des Grossherzoglich Hessischen Ludwigsordens Ehrenkreuz II Klasse des Furstlichen Hausordens von Hohenzollern 6 Einzelnachweise Bearbeiten V Insecten a Als Stiftung In Jahreshefte des Vereins fur Vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 29 Jg E Schweizerbart Stuttgart 1873 S 9 B Botanische Sammlung a Als Stiftung In Jahreshefte des Vereins fur Vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 29 Jg E Schweizerbart Stuttgart 1873 S 13f Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1831 S 32 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1843 S 32 Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1847 S 61 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1858 S 113 Literatur BearbeitenSchwabische Kronik Nr 65 16 Marz 1862 S 577 f Familienverband Feuerlein Stamm Conradi https familienverband feuerlein de VorgangerAmtNachfolgerJoseph Ignaz von BeroldingenChef des wurttembergischen Ministeriums Departements der auswartigen Angelegenheiten 1848 1849Karl von Waechter SpittlerNormdaten Person GND 139277390 lobid OGND AKS VIAF 100564135 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roser Karl vonALTERNATIVNAMEN Roser Karl Ludwig Friedrich Roser CarlKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer BeamterGEBURTSDATUM 20 Marz 1787GEBURTSORT Vaihingen an der EnzSTERBEDATUM 27 Dezember 1861STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Roser amp oldid 232805070