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Freiherr Friedrich Karl Gottlob Varnbuler von und zu Hemmingen 13 Mai 1809 in Hemmingen 26 Marz 1889 in Berlin war ein deutscher Politiker wurttembergischer Staatsminister und Mitglied des Reichstags Karl von Varnbuler um 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politischer Werdegang 3 Ehrungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl von Varnbuler aus dem wurttembergischen Adelsgeschlecht Varnbuler kam am 13 Mai 1809 auf dem vaterlichen Gut Hemmingen zur Welt Seine Eltern waren Karl Freiherr von Varnbuler von und zu Hemmingen 1776 1832 koniglich wurttembergischer Geheimer Rat und Finanzminister 1827 1832 sowie Nachfahre des wurttembergischen Politikers und Diplomaten Johann Konrad Varnbuler 1595 1657 und Friederika geborene Freiin von Woellwarth Polsingen 1776 1818 einer Hofdame der Herzogin Sophie Albertine von Wurttemberg Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart studierte Varnbuler an der Eberhard Karls Universitat Tubingen und der Humboldt Universitat zu Berlin Rechts und Staatswissenschaften Von 1838 bis 1839 war er Assessor bei der wurttembergischen Kreisregierung in Ludwigsburg Dann widmete er sich der Bewirtschaftung seiner Guter und galt bald als einer der besten Landwirte Wurttembergs Lange Jahre bis zu seinem Tode war Varnbuler Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins im Oberamt Leonberg und bemuhte sich die Berufsgenossen zu Verbesserungen des landwirtschaftlichen Betriebs zu veranlassen Am 15 Oktober 1835 heiratete er in Augsburg die Patriziertochter Henriette Freiin von Susskind 15 Oktober 1815 21 Mai 1902 mit der er sieben Kinder hatte Anna 1836 1925 I Friedrich Schott von Schottenstein Grosseltern von Friedrich von Prittwitz und Gaffron II Caesar von Hofacker Grosseltern von Caesar von Hofacker jr Konrad 1837 1881 koniglich wurttembergischer Legationsrat Bertha Freiin von Gemmingen Hornberg Eberhard 1838 1841 Hildegard 1843 1914 Karl Freiherr Hugo von Spitzemberg 1826 1880 sie wurde als Freundin Bismarcks und Verfasserin eines beruhmten Tagebuches uber die Gesellschaft des Kaiserreichs bekannt Sophie 1844 1876 Nikolaus von Below 1837 1919 Elisabeth 1846 1910 Hermann Freiherr von Erffa 1845 1912 Axel 1851 1937 Die Leitung einer von seinem Schwiegervater Baron von Susskind geerbten Maschinenfabrik in Wien in den Jahren von 1849 bis 1853 verschaffte ihm auch eingehende Erfahrungen in der Industrie Ein unehelicher Sohn Varnbulers war der Schriftsteller Gustav Meyrink der einer Liaison mit der Schauspielerin Marie Meyer entstammte Seine Schwester Ernestine 1813 1862 heiratete 1831 Graf Gotz Christoph von Degenfeld Schonburg 1806 1895 wurttembergischer Offizier und Adjutant des Konigs Mit ihm zusammen trat sie 1853 zum katholischen Glauben uber 1 2 Politischer Werdegang BearbeitenAls Vertreter der Ritterschaft des Neckarkreises besass Varnbuler von 1845 bis 1849 und von 1851 bis zu seinem Tod ein Mandat in der Zweiten Kammer des Wurttembergischen Landtags 1848 war er Mitglied des Vorparlaments 3 Als gewandter Debattenredner wurde Varnbuler bald Mitglied aller wichtigen Kommissionen welche ihn ofter insbesondere in volkswirtschaftlichen Fragen zum Referenten ernannten Am 21 September 1864 berief der eben zur Regierung gelangte Konig Karl Varnbuler zum Minister des Auswartigen Zwischen 1864 und 1870 war er de facto leitender Minister und als solcher Nachfolger Lindens Schon im Jahre 1864 vereinigte Varnbuler die Verwaltung der Eisenbahnen mit dem Aussenministerium und kummerte sich um den weiteren Ausbau des wurttembergischen Eisenbahnnetzes Als im Jahre 1866 der Deutsche Krieg zwischen Osterreich und Preussen ausbrach entschied sich Varnbuler fur ein Bundnis Wurttembergs mit Osterreich Nach dem Sieg Preussens entsandte Konig Karl den Prinzen Friedrich und Varnbuler im Juni 1866 ins preussische Hauptquartier nach Nikolsburg Von Nikolsburg ging Varnbuler nach Wurzburg um selbst am Abschluss des mit General von Manteuffel zu vereinbarenden Waffenstillstands teilzunehmen Am 5 August forderte Otto von Bismarck die suddeutschen Staaten auf zu Friedensverhandlungen entsprechend bevollmachtigte Gesandte nach Berlin zu schicken Varnbuler begab sich sofort auf die Reise Bereits nach einer Woche am 13 August war der wurttembergische Friedensschluss mit Preussen perfekt Das Bestreben die Kompetenz des Zollparlaments zu erweitern und aus dem Zollparlament ein Vollparlament werden zu lassen fand in Varnbuler einen entschiedenen Gegner Bei den Zollparlamentswahlen unterlag die Deutsche Partei in allen 17 wurttembergischen Wahlkreisen Varnbuler selbst wurde im Wahlkreis Wurttemberg 4 Blaubeuren Kirchheim Urach als Zollparlamentsabgeordneter gewahlt Die von der Demokratischen Partei verlangte Vereinigung der suddeutschen Staaten zum sogenannten Sudbund lehnte er ab Gleichzeitig betonte er die feste Absicht der wurttembergischen Regierung die Vertrage mit Preussen loyal einzuhalten Am 23 Marz 1870 ernannte der Konig den Aussenminister als Nachfolger von Ludwig von Golther zum Prasidenten des Geheimen Rats Einige Wochen nach Ausbruch des Deutsch Franzosischen Kriegs wurde er am 31 August 1870 pensioniert Als sein Nachfolger als leitender Minister kann Hermann von Mittnacht 1825 1909 angesehen werden Den Sieg der deutschen Staaten im Krieg gegen Frankreich nahm Varnbuler mit patriotischer Genugtuung zur Kenntnis Im Jahre 1872 wurde er im Wahlkreis Wurttemberg 2 Cannstatt Ludwigsburg Marbach Waiblingen in den Reichstag gewahlt und besass das Mandat bis zum Jahre 1881 4 Im Reichstag war er Mitglied der Deutschen Reichspartei fur die er auch mehrmals ans Rednerpult trat Bismarck bekam von ihm Mitte 1878 einen vollstandig ausgearbeiteten Plan uber die Zoll und Steuerreform in Form einer Denkschrift uberreicht Auch nach dem Verlust seines Reichstagsmandats im Jahre 1881 verfolgte Varnbuler die Reichspolitik mit grossem Interesse und ausserte sich wiederholt durch Artikel in der freikonservativen Zeitschrift Die Post zu politischen Tagesfragen Ansonsten nahm er bis wenige Monate vor seinem Tod regen Anteil an den Verhandlungen im wurttembergischen Landtag und widmete sich mit altem Eifer der Bewirtschaftung seiner Guter Er liess das Hemminger Schloss neugotisch umbauen und legte einen englischen Garten an Ehrungen Bearbeiten1865 erhielt von Varnbuler das Grosskreuz des Friedrichs Ordens 1866 das Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1867 das Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen 5 Nach Abschluss der Zolltarifreform wurde ihm der preussische Kronenorden I Klasse verliehen Nach der Fertigstellung der Arbeitersiedlung des Postdorfle in Stuttgart im Jahr 1871 wurde die Siedlung im Volksmund nach Varnbulers Familiensitz in Hemmingen Kleinhemmingen genannt Varnbuler war einer der Hauptinitiatoren des Postdorfle 1897 wurde in Stuttgart Nord eine Strasse in Varnbulerstrasse benannt Werke Auswahl BearbeitenUeber das Bedurfniss einer Gewerbegesetzgebung Nebst einigen Bemerkungen uber Guterzerstuckelung und Verehlichungsbeschrankung Cotta Stuttgart und Tubingen 1847 Uber die Frage eines deutschen Heimathrechtes Schaber Stuttgart und Oehringen 1864 pdf bei google Soll das Reich die deutschen Eisenbahnen erwerben Hallberger Stuttgart 1876 Literatur BearbeitenFrank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 943 Friedrich Wintterlin Varnbuler Carl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 492 496 Varnbuler von und zu Hemmingen In Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1868 S 935 937Weblinks BearbeitenKarl von Varnbuler in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Werke von und uber Karl von Varnbuler in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Karl von Varnbuler in Kalliope Eintrag uber Karl von Varnbuler in Zentrale Datenbank NachlasseEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Cast Suddeutscher Adelsheros Band 1 Ausgabe 1 Stuttgart 1839 S 371 Digitalscan Der Katholik S 470 des Jahrgangs 1866 Digitalscan Bundesarchiv Mitglieder des Vorparlaments und des Funfzigerausschusses PDF Datei 79 kB Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 236 Hof und Staatshandbuch des Grossherzogtums Baden 1880 S 103Leitende Staatsminister und seit 1876 Ministerprasidenten des Konigreichs Wurttemberg Normann Ehrenfels Zeppelin Wintzingerode Luhe Otto Maucler Romer Schlayer Linden Varnbuler Mittnacht Schottenstein Breitling Weizsacker Liesching VorgangerAmtNachfolgerKarl Eugen von HugelChef des wurttembergischen Ministeriums Departements der auswartigen Angelegenheiten 1864 1870Adolf von TaubeNormdaten Person GND 102512752 lobid OGND AKS VIAF 59478515 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Varnbuler Karl vonALTERNATIVNAMEN Varnbuler von und zu Hemmingen Friedrich Karl Gottlob vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker wurttembergischer Staatsminister MdRGEBURTSDATUM 13 Mai 1809GEBURTSORT HemmingenSTERBEDATUM 26 Marz 1889STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Varnbuler Politiker 1809 amp oldid 236111480