www.wikidata.de-de.nina.az
Das Oberamt Blaubeuren war ein wurttembergischer Verwaltungsbezirk auf beigefugter Karte 6 der 1934 in Kreis Blaubeuren umbenannt und 1938 aufgelost wurde wobei seine Gemeinden den Landkreisen Ehingen und Ulm zufielen Allgemeine Bemerkungen zu wurttembergischen Oberamtern siehe Oberamt Wurttemberg Karte der wurttembergischen Oberamter Stand 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ehemalige Herrschaften 2 Gemeinden 2 1 Einwohnerzahlen 1830 2 2 Anderungen im Gemeindebestand seit 1813 3 Amtsvorsteher 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Oberamt Blaubeuren Gebietsstand 1813 mit den fruheren Herrschafts und AmtergrenzenLegendeIm 14 Jahrhundert erzeugte der Niedergang der Grafen von Helfenstein ein Machtvakuum in deren Stammland dem zwischen Blau und oberer Fils gelegenen Teil der Schwabischen Alb Dies nutzte die aufstrebende Reichsstadt Ulm zur territorialen Expansion wahrend Wurttemberg sein Gebiet zunachst nicht uber Munsingen und Laichingen hinaus vergrossern konnte Erst 1447 gelang der Erwerb von Stadt und Herrschaft Blaubeuren die als Amt Blaubeuren in den Verwaltungsaufbau eingefugt wurden Mit diesem Besitz verbunden war auch die Vogtei uber das wohlhabende Benediktinerkloster Im Zuge der Reformation wurde das Kloster in eine evangelische Klosterschule umgewandelt sein Besitz fortan als Klosteramt verwaltet Von den Umwalzungen der napoleonischen Zeit profitierte im Ulmer Raum zunachst Bayern dem der Reichsdeputationshauptschluss 1803 das reichsstadtische Territorium zuteilte Wurttemberg erhielt 1805 durch den Pressburger Frieden Schelklingen und Urspring im folgenden Jahr mit der Rheinbundakte die deutschordische Herrschaft Arnegg 1807 wurden Stadt und Klosteroberamt Blaubeuren zum neuen Oberamt Blaubeuren verschmolzen 1808 ein Teil des kurzlebigen Oberamts Urspring eingegliedert 1810 trat Bayern per Staatsvertrag einen Grossteil der 1803 erworbenen Gebiete an Wurttemberg ab was dem Oberamt Blaubeuren erheblichen Gebietszuwachs im Norden und Osten einbrachte Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Donaukreis zugeordneten Bezirks waren nach der Neuordnung die Oberamter Geislingen Munsingen Ehingen und Ulm Nach der Auflosung des Kreises Blaubeuren 1938 kamen fast alle Stadte und Gemeinden zum Kreis Ulm nur die Stadt Schelklingen und die Gemeinden Schmiechen und Hausen ob Urspring gingen an den Kreis Ehingen Ehemalige Herrschaften Bearbeiten 1813 nach Abschluss der Gebietsreform setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehort hatten Herzogtum Wurttemberg Weltliches Oberamt Stadtoberamt Blaubeuren Stadt Blaubeuren Asch Beiningen Berghulen mit Treffensbuch Buhlenhausen Gerhausen Pappelau Sonderbuch Suppingen sowie die wurttembergischen Anteile von Markbronn Dietingen und Wippingen Klosteroberamt Blaubeuren das ehemalige Kloster Blaubeuren Erstetten Lautern Machtolsheim Seissen Weiler sowie der wurttembergische Anteil von Ringingen VorderosterreichNeben der Stadt Schelklingen stand auch das Kloster Urspring mit den Dorfern Hausen ob Urspring und Schmiechen und dem Weiler Sotzenhausen unter osterreichischer Landeshoheit Reichsstadt Ulm Untere Herrschaft Amt Bermaringen Bermaringen Scharenstetten Radelstetten Temmenhausen Amt Nellingen Nellingen Merklingen Deutscher Orden Kommende Altshausen Herrschaft Arnegg mit Eggingen 2 3 Ermingen und Anteilen von Markbronn Dietingen und Wippingen Kommende Ulm Bollingen mit Bottingen Anteile von Weidach und Wippingen Kloster Elchingen Pflegamt Tomerdingen Tomerdingen Dornstadt Kloster Soflingen Eggingen 1 3 Schaffelkingen Anteil von Wippingen Kloster Kaisheim Aichen ReichsritterschaftBeim Ritterkanton Donau der schwabischen Ritterschaft war die Herrschaft Herrlingen Klingenstein der Freiherren von Bernhausen immatrikuliert Charakteristisch fur das im Ubergangsbereich zwischen wurttembergischem und osterreichischem Einfluss fernab der Machtzentren gelegene Gebiet waren die vielen Kondominien In Orten wie Markbronn Dietingen Wippingen und Weidach gelang es keinem der Grundherren aus seinen Rechten die unbestrittene Landeshoheit abzuleiten Dorfordnungen regelten die gemeinsame Herrschaft Ein Extrembeispiel war Ringingen das sich im Widerstreit der zeitweise uber zehn Grundherren im Spatmittelalter zum Freiflecken entwickelte und diesen Status ungeachtet der von Wurttemberg beanspruchten Landeshoheit bis Anfang des 19 Jahrhunderts bewahren konnte Gemeinden BearbeitenEinwohnerzahlen 1830 Bearbeiten Folgende 32 Schultheissereien bzw Gemeinden waren dem Oberamt Blaubeuren unterstellt Nr fruhere Gemeinde Einwohnerzahl 1830 heutige Gemeindeevangel kathol 1 Blaubeuren 1810 3 Blaubeuren2 Arneck 1 386 Blaustein3 Asch 604 Blaubeuren4 Beiningen 157 Blaubeuren5 Berghulen 683 Berghulen6 Bermaringen 716 Blaustein7 Billenhausen 2 191 Berghulen8 Bollingen 370 Dornstadt9 Dornstatt 3 467 Dornstadt10 Eckingen 4 256 Ulm11 Ermingen 272 Ulm12 Gerhausen 555 Blaubeuren13 Hausen ob Urspring 301 Schelklingen14 Herrlingen 457 Blaustein15 Klingenstein 298 Blaustein16 Machtolsheim 634 Laichingen17 Markbronn 181 84 Blaustein18 Merklingen 663 Merklingen19 Nellingen 853 Nellingen20 Pappelau 467 Blaubeuren21 Radelstetten 113 Lonsee22 Ringingen 2 632 Erbach23 Scharenstetten 439 Dornstadt24 Schelklingen 17 1055 Schelklingen25 Schmiechen 7 310 Schelklingen26 Seissen 581 Blaubeuren27 Sunderbuch 5 209 Blaubeuren28 Suppingen 412 Laichingen29 Themmenhausen 6 311 Dornstadt30 Tomerdingen 740 Dornstadt31 Weiler 242 Blaubeuren32 Wippingen 296 85 Blaustein Summe 10 195 5 738 heutige Schreibweise 1Arnegg 2Buhlenhausen 3Dornstadt 4Eggingen 5Sonderbuch 6Temmenhausen Anderungen im Gemeindebestand seit 1813 Bearbeiten nbsp Gemeinden und Markungen um 1860Um 1830 wurde Radelstetten von Scharenstetten getrennt und zur selbstandigen Gemeinde erhoben Ebenfalls um 1830 wurde Erstetten von Ringingen nach Pappelau umgemeindet 1834 wurde Sotzenhausen das bis etwa 1825 zu Schmiechen und dann zu Schelklingen gehort hatte nach Pappelau umgemeindet Im selben Jahr wurde Muschenwang von Schmiechen nach Hausen ob Urspring umgemeindet 1933 wurde Gleissenburg von Pappelau nach Blaubeuren umgemeindet 1934 wurde Gerhausen mit Altental nach Blaubeuren eingemeindet Amtsvorsteher Bearbeiten1788 1811 Friedrich Ludwig von Kauffmann 1765 1843 1811 1838 Karl Heinrich Drescher 1783 1838 1845 Christian Friedrich Schaible 1791 1845 1846 1856 Philipp Gottlieb Osiander 1803 1876 1856 1875 Ludwig Muff 1806 1882 1876 1883 Carl von Huzel 1841 1904 1883 1888 Gotthold Kuhn 1846 1888 1892 Karl Seitz 1856 1892 1901 Otto Vogt 1856 1929 1901 1919 Friedrich Burner 1861 1926 1919 1928 Karl Rilling 1869 1928 1928 1933 Franz Bertsch 1868 1951 1933 1938 Artur Fiederer 1881 1946 Literatur BearbeitenJohann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Blaubeuren Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 7 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1830 Volltext Wikisource Reprint Bissinger Magstadt ISBN 3 7644 0007 2 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberamt Blaubeuren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Beschreibung des Oberamts Blaubeuren Quellen und Volltexte Bestand F 156 des Staatsarchivs Ludwigsburg Akten des Oberamts Blaubeuren Oberamter in Wurttemberg von 1811 bis 1934 Aalen Albeck Backnang Balingen Besigheim Biberach Blaubeuren Boblingen Brackenheim Calw Cannstatt Crailsheim Ehingen Ellwangen Esslingen Freudenstadt Gaildorf Geislingen Gerabronn Gmund Goppingen Hall Heidenheim Heilbronn Herrenberg Horb Kirchheim Kunzelsau Laupheim Leonberg Leutkirch Lorch Ludwigsburg Marbach Maulbronn Mergentheim Munsingen Nagold Neckarsulm Neresheim Neuenburg Nurtingen Oberndorf Ohringen Ravensburg Reutlingen Riedlingen Rottenburg Rottweil Saulgau Schorndorf Spaichingen Stuttgart Amt Stuttgart Stadt Sulz Tettnang Tubingen Tuttlingen Ulm Urach Vaihingen Waiblingen Waldsee Wangen Weinsberg Welzheim Wiblingen Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Normdaten Geografikum GND 4007057 8 lobid OGND AKS VIAF 237680220 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberamt Blaubeuren amp oldid 238072991