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Das Oberamt Reutlingen war ein 1803 errichteter wurttembergischer Verwaltungsbezirk auf beigefugter Karte 43 der 1934 in Kreis Reutlingen umbenannt und 1938 um den Hauptteil des Kreises Urach sowie einige Gemeinden des Kreises Tubingen zum Landkreis Reutlingen vergrossert wurde Allgemeine Bemerkungen zu den wurttembergischen Oberamtern siehe Oberamt Wurttemberg Karte der wurttembergischen Oberamter Stand 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Gemeinden 3 1 Einwohnerzahlen 1824 3 2 Anderungen im Gemeindebestand 4 Amtsvorsteher 5 Literatur 6 WeblinksGeografie BearbeitenDer Mitte des 19 Jahrhunderts etwa 265 km grosse Bezirk hatte Anteil an der Schwabischen Alb und ihrem Vorland Landschaftspragend wirkt die Grenze zwischen beiden Naturraumen der aus mehreren Stufen aufgebaute insgesamt rund 300 Meter hohe Albtrauf Zwischen Eninger Gutenberg und Gonninger Rossberg entstanden durch die Erosionstatigkeit der Echaz und ihrer Seitenbache ausgefranste Stufenrander mit Berghalbinseln und Ausliegern Vorgelagert sind die Achalm als Zeugenberg und der Georgenberg ein Pfropfenberg des Schwabischen Vulkans Durch das dicht besiedelte Echaztal die industrielle Kernzone des Oberamts fuhrte die Staatsstrasse heutige B 312 mit der 1820 erbauten Honauer Steige auf die Alb Uber die sudlich des Albtraufs anschliessende vollstandig verkarstete Mittlere Kuppenalb verlauft die Europaische Wasserscheide Den sudlichen Teil des Gebiets einschliesslich einer etwa ein Zehntel der Gesamtflache einnehmenden von hohenzollerischem Gebiet umschlossenen Exklave entwassern die Lauchert und ihre Zuflusse Erpf und Seckach in Richtung Donau Nachbarn waren die wurttembergischen Oberamter Urach Munsingen Tubingen Rottenburg sowie die hohenzollerischen Furstentumer Hechingen und Sigmaringen seit 1850 preussischer Regierungsbezirk Sigmaringen Geschichte Bearbeiten nbsp Gebietsstand 1813 mit den fruheren Herrschafts und AmtergrenzenDas Oberamt entstand 1803 nachdem Wurttemberg die Reichsstadt Reutlingen in Besitz genommen hatte Als Verwaltungsgebaude diente der ehemalige Konigsbronner Pfleghof heute Heimatmuseum Oberamteistrasse 22 Bis 1810 kamen in mehreren Schritten weitere Orte hinzu siehe unten Ehemalige Herrschaften Die Bestandteile des Oberamts gehorten im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften Herzogtum Wurttemberg Der grosste Teil der altwurttembergischen Orte zahlte zu den weltlichen Oberamtern Urach Unteramt Willmandingen und Pfullingen Genkingen war dem Klosteramt Pfullingen unterstellt Die erst nach der Reformation erworbenen Orte gehorten zur Rentkammer Grossengstingen wurde vom Amt Pfullingen mitverwaltet bzw zum Kammerschreibereigut Gomaringen Reichsstadt Reutlingen Das Territorium umfasste neben der Stadt die Dorfer Betzingen Bronnweiler Ohmenhausen Stockach und Wannweil Die im November 1802 erfolgte Besitznahme durch Wurttemberg erhielt mit dem Reichsdeputationshauptschluss ihre formale Bestatigung Kloster Mariaberg Ebenfalls 1802 wurde das dem Kloster Zwiefalten unterstellte Benediktinerinnenkloster Mariaberg mit dem Dorf Bronnen in Besitz genommen und noch im selben Jahr aufgehoben Gemeinden BearbeitenEinwohnerzahlen 1824 Bearbeiten Folgende Schultheissereien bzw Gemeinden waren 1824 dem Oberamt Reutlingen unterstellt Nr fruhere Gemeinde Einwohnerzahl 1824 heutige Gemeindeevangel kathol 1 Reutlingen 9420 55 Reutlingen2 Betzingen 1103 Reutlingen3 Brunnen 1 mit Mariaberg 105 Gammertingen4 Bronnweiler 110 Reutlingen5 Erpfingen 655 Sonnenbuhl6 Genkingen 678 Sonnenbuhl7 Gomaringen mit Hinterweiler 1462 5 Gomaringen8 Gross Engstingen 627 Engstingen9 Hausen a d Lauchert 383 Trochtelfingen10 Holzelfingen 364 Lichtenstein11 Honau 405 Lichtenstein12 Klein Engstingen 419 7 Engstingen13 Magerkingen 483 3 Trochtelfingen14 Oberhausen 501 Lichtenstein15 Omenhausen 2 838 4 Reutlingen16 Pfullingen 3435 5 Pfullingen17 Stockach 163 Gomaringen18 Undingen 795 1 Sonnenbuhl19 Unterhausen 663 1 Lichtenstein20 Wannweil 488 4 Wannweil21 Willmandingen 601 SonnenbuhlSumme 22966 8171 heutige Schreibweise Bronnen 2 heutige Schreibweise Ohmenhausen Anderungen im Gemeindebestand Bearbeiten nbsp Gemeinden und Markungen um 1860Bei seiner Grundung 1803 umfasste das Oberamt Reutlingen nur das ehemals reichsstadtische Territorium 1806 wurden die beiden Pfullinger Amter aufgehoben und als Unteramt Pfullingen dem Oberamt Reutlingen einverleibt das sich damit um die Stadt Pfullingen und die Dorfer Genkingen Grossengstingen Holzelfingen Honau Kleinengstingen Oberhausen und Unterhausen vergrosserte Das Unteramt wurde 1818 aufgelost 1807 kam Gomaringen zum Oberamt 1808 wurde das Unteramt Willmandingen zuvor Oberamt Urach mit den Dorfern Erpfingen Hausen Magerkingen Undingen und Willmandingen dem Oberamt Reutlingen zugewiesen Das Unteramt wurde 1818 aufgelost 1810 nach Aufhebung des 1803 errichteten Oberamtes Zwiefalten wurde Bronnen mit Mariaberg dem Oberamt Reutlingen unterstellt 1826 wurde die Achalm von Eningen Oberamt Urach nach Reutlingen umgemeindet 1829 wurde Bronnen nach Magerkingen eingemeindet 1842 wechselte die Gemeinde Eningen vom Oberamt Urach zum Oberamt Reutlingen 1854 wurde Bronnen von Magerkingen getrennt und wieder zur selbstandigen Gemeinde erhoben 1907 wurde Betzingen nach Reutlingen eingemeindet 1930 wurde Oberhausen nach Unterhausen eingemeindet 1936 erfolgte eine Grenzkorrektur zwischen Wannweil und Kirchentellinsfurt Kreis Tubingen Amtsvorsteher BearbeitenDie Oberamtmanner des Oberamts ab 1807 1807 1810 Johann Jakob Gunzenhauser 1810 1819 Johann Gottlob Veiel 1819 1822 Friedrich Gunzler Amtsverweser 1822 1826 Carl Christian Friedrich Weckherlin 1826 1848 Jakob Ludwig Friedrich von Stangel 1848 1851 Johann Jakob Wolfer 1851 1860 Johann Conrad Sigmundt 1860 1866 Karl Hermann von Horner 1866 1872 Gottlob Friedrich Bernhard von Schippert 1872 1882 Friedrich Ludwig Ernst Neudorffer 1882 1885 Karl Friedrich Strobel 1885 1897 Gottlob Immanuel Kauffmann 1897 1918 Friedrich Zorer 1919 1931 Adolf Kommerell 1931 1936 Robert BarthLiteratur BearbeitenJohann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Reutlingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung 1824 Volltext Wikisource Reprint Bissinger Magstadt ISBN 3 7644 0001 3 K Stat Landesamt Hrsg Beschreibung des Oberamts Reutlingen Neubearbeitung Kohlhammer Stuttgart 1893 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Landkreis Reutlingen Thorbecke Sigmaringen 1997 ISBN 3 7995 1357 4 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberamt Reutlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Beschreibung des Oberamts Reutlingen Quellen und Volltexte Bestand Wu 65 27 des Staatsarchivs Sigmaringen Akten des Oberamts Reutlingen Oberamter in Wurttemberg von 1811 bis 1934 Aalen Albeck Backnang Balingen Besigheim Biberach Blaubeuren Boblingen Brackenheim Calw Cannstatt Crailsheim Ehingen Ellwangen Esslingen Freudenstadt Gaildorf Geislingen Gerabronn Gmund Goppingen Hall Heidenheim Heilbronn Herrenberg Horb Kirchheim Kunzelsau Laupheim Leonberg Leutkirch Lorch Ludwigsburg Marbach Maulbronn Mergentheim Munsingen Nagold Neckarsulm Neresheim Neuenburg Nurtingen Oberndorf Ohringen Ravensburg Reutlingen Riedlingen Rottenburg Rottweil Saulgau Schorndorf Spaichingen Stuttgart Amt Stuttgart Stadt Sulz Tettnang Tubingen Tuttlingen Ulm Urach Vaihingen Waiblingen Waldsee Wangen Weinsberg Welzheim Wiblingen Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Normdaten Geografikum GND 4103736 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberamt Reutlingen amp oldid 238123612