www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Eugen Freiherr von Hugel 24 Mai 1805 in Stuttgart 29 Mai 1870 ebenda war ein Diplomat und Aussenminister des Konigreichs Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Privatleben 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenKarl Eugen Freiherr von Hugel war der zweite Sohn des spateren Generalleutnants und Kriegsministers Ernst Eugen von Hugel 1774 1849 aus dessen zweiter Ehe mit Wilhelmine geb Freiin Schott von Schottenstein Hugel studierte an der Georg August Universitat Gottingen der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg und der Eberhard Karls Universitat Tubingen Rechts und Staatswissenschaften In Gottingen wurde er 1825 Stifter und Mitglied des Corps Bado Wirtembergia 1 2 Nach dem Examen trat er als Attache in das wurttembergische Aussenministerium ein das von 1824 bis 1848 vom Grafen Josef von Beroldingen geleitet wurde Seit 1832 war Hugel Legationssekretar beim wurttembergischen Gesandten in Paris dem Grafen Mulinen und verblieb in der dortigen Position bis 1840 zuletzt mit dem Titel Geschaftstrager Vom 22 Oktober bis zum 31 Dezember 1840 nahm Hugel als ausserordentlicher Bevollmachtigter Konig Wilhelms in Amsterdam an den Feierlichkeiten zur Kronung von Wilhelm III Niederlande und dessen Gemahlin Sophie von Wurttemberg teil Als Nachfolger des Grafen Mandelsloh ging Hugel 1840 nach London und wurde dort mit dem Titel Geheimer Legationsrat Leiter der wurttembergischen Gesandtschaft Vom 4 April bis zum 20 Juli 1843 kam der wurttembergische Thronfolger Kronprinz Karl zu Besuch nach London um sich personlich ein Bild vom Stand der Industrialisierung in England zu machen und vom 6 April bis zum 14 Juni 1845 begleitete Hugel den Thronfolger auf dessen grosser Kavalierstour nach Wien Ofen Prag Dresden Berlin und Altenburg In Wien trafen sie zu Gesprachen mit dem Staatskanzler Metternich zusammen Als im Revolutionsjahr 1848 der langjahrige Aussenminister Beroldingen zurucktrat wurde Hugel am 10 Juli 1848 als Gesandter aus London abberufen 1849 zog er sich fur einige Zeit ins Privatleben zuruck und hielt sich auf den Gutern seiner russischen Frau im Departement Rjasan sudlich von Moskau auf fernab von den bewegten politischen und militarischen Ereignissen in Deutschland die in der Niederwerfung der Badischen Revolution im Sommer 1849 gipfelten Am 6 Februar 1850 trat Hugel als wurttembergischer Gesandter in Berlin an Vom 31 August 1852 bis zum Oktober 1855 war Hugel wurttembergischer Gesandter in Wien Seine Zeit in Wien stand im Zeichen der politischen Auswirkungen des Krimkriegs Wahrend Wurttemberg eine strikte Neutralitat verfolgte naherte sich das Kaisertum Osterreich dem Lager der Westalliierten in Paris und London an und bruskierte damit die Regierung des Russischen Reichs in Sankt Petersburg Hugel zeigte sich gegenuber Aussenminister Buol so emport uber die osterreichische Politik dass er fortan in der Wiener Staatskanzlei am Ballhausplatz als persona non grata galt Am 29 Oktober 1855 wurde Hugel neuer wurttembergischer Aussenminister und Minister des koniglichen Hauses im Ministerium Linden Im Herbst 1857 war Hugel massgeblich an der Organisation und Durchfuhrung des Zweikaisertreffens in Stuttgart beteiligt Das Treffen nutzte Kaiser Napoleon III von Stuttgart unbeabsichtigt letztlich dazu im Sardinischen Krieg gegen Osterreich vorgehen zu konnen ohne ein Eingreifen Russlands befurchten zu mussen Hugels Politik war in den folgenden Jahren von einer engen Anlehnung an Osterreich und vom Bestreben bestimmt als Antwort auf die Deutsche Frage den seit 1815 bestehenden Bund so zu reformieren dass er auf Dauer hatte weiter existieren konnen Im August 1859 besuchte Hugel die Ministerkollegen Beust in Dresden und Pfordten in Munchen zur Besprechung einer Bundesreform und einer Bundeskriegsverfassung die den Staaten des Dritten Deutschlands ein angemessenes politisches Mitspracherecht verbriefen sollte Am 20 Oktober 1859 trafen sich die Mittelstaaten zu diesem Zweck in Frankfurt vom 24 bis 27 November 1859 in Wurzburg Neben der Forderung nach einem Bundesgericht standen auch die Vereinheitlichung des Rechts sowie der Masse und Gewichte im Bund auf der Tagesordnung Am Zustandekommen der Wurzburger Militarkonferenz der Mittelstaaten am 30 Juli 1860 war Hugel ebenfalls federfuhrend beteiligt Ziel war eine Aufteilung der Befehlsgewalt uber die Bundeskontingente zwischen Osterreich Preussen und den Mittelstaaten Das Konigreich Preussen lehnte aber samtliche Reformvorschlage ab Im September 1861 unternahmen Beust und Hugel eine Reise in die Schweiz um sich uber die dortige Verfassung zu unterrichten und schrieben daraufhin eine Denkschrift zur deutschen Frage Auch mit seinem schwabischen Landsmann dem osterreichischen Aussenminister Rechberg stand Hugel in regem Gedankenaustausch und pflegte zudem ein freundschaftliches Verhaltnis mit dem hessischen Ministerprasidenten Dalwigk Ab 1862 war Bismarck preussischer Regierungschef der jede Reform des Deutschen Bundes zielbewusst verhinderte Als auf dem Frankfurter Furstentag 1863 das Wiener Reformprogramm vorgestellt wurde welches auch von Hugel unterstutzt wurde lehnte dies Preussen ab Auf die weitere politische Entwicklung insbesondere im Zuge der heraufkommenden deutschen Einigungskriege konnte Hugel keinen Einfluss mehr nehmen Am 25 Juni 1864 starb Konig Wilhelm und am 21 September 1864 ersetzte der neue Konig Karl das Ministerium Linden durch das Ministerium Varnbuler Damit endete Hugels Tatigkeit als Chef des Aussenministeriums in Stuttgart wenige Jahre vor dem Ende der staatlichen Unabhangigkeit Wurttembergs an deren Erhalt er sein ganzes politisches Wirken ausgerichtet hatte Privatleben BearbeitenHugel war evangelisch und heiratete im Jahre 1837 in Paris die Tochter einer russischen Bojarenfamilie Alexandra Michailowna Wereschagina 1820 Aus der Ehe gingen ein Sohn und mehrere Tochter hervor Seine alteste Tochter Elisabeth 1838 1894 heiratete den Freiherrn Richard Konig von und zu Warthausen Hugels einziger Sohn Ernst Eugen von Hugel starb am 1 September 1866 an den schweren Verwundungen die er beim Gefecht mit preussischen Truppen nahe Tauberbischofsheim erlitten hatte Ehrungen BearbeitenAls Minister fuhrte Hugel vor seinem Namen das Pradikat Exzellenz Hugel war koniglich wurttembergischer Kammerherr 1852 Grosskreuz des Friedrichs Ordens 3 1861 Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 4 Kaiserlich Koniglicher Orden vom Weissen Adler 5 Ritter I Klasse des Russischen Ordens der Heiligen Anna 5 Ritter I Klasse des koniglich preussischen Roten Adlerordens 5 Grosskreuz in Brillanten des papstlichen Piusordens 5 Grosskreuz des Luxemburgischen Ordens der Eichenkrone 5 Grosskreuz des badischen Ordens vom Zahringer Lowen 5 Grosskreuz des Osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens 5 Grosskreuz des hessischen Haus und Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 5 Grossoffizier der kaiserlich franzosischen Ehrenlegion 5 Kommandeur des Zivilverdienstordens vom Niederlandischen Lowen 5 Literatur BearbeitenWilhelm Freiherr von Koenig Warthausen Karl Eugen Freiherr von Hugel In Max Miller und Robert Uhland Hrsg Lebensbilder aus Schwaben und Franken Band 9 W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1963 S 302 333Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 60 1 Horst Bernhardi Corps Bado Wurttembergia zu Gottingen 1824 bis 1829 Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Sonderheft 1960 S 28 35 hier S 34 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staats Handbuch 1862 S 56 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staats Handbuch 1862 S 31 a b c d e f g h i j Koniglich Wurttembergisches Hof und Staats Handbuch 1862 S 110VorgangerAmtNachfolgerKarl August von MandelslohWurttembergischer Gesandter in London 1841 1848 Ludwig von ReinhardWurttembergischer Gesandter in Berlin 1850 1852Franz a Paula von LindenFranz a Paula von LindenWurttembergischer Gesandter in Wien 1852 1855Adolf von Ow WachendorfJoseph von LindenWurttembergischer Aussenminister 1855 1864Karl von VarnbulerNormdaten Person GND 117046515 lobid OGND AKS VIAF 42605070 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hugel Karl Eugen vonALTERNATIVNAMEN Hugel Karl Eugen Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und wurttembergischer Diplomat und AussenministerGEBURTSDATUM 24 Mai 1805GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 29 Mai 1870STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Eugen von Hugel amp oldid 236468279