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Das Kabinett Adenauer IV war die vom 14 November 1961 bis zum 15 Oktober 1963 amtierende deutsche Bundesregierung in der vierten Legislaturperiode Da es im Herbst 1962 im Zuge des zeitweiligen Austritts der FDP aus der Bundesregierung aufgrund der Spiegel Affare zu einer umfassenden Kabinettsumbildung kam wird das Kabinett fur die Zeit danach bisweilen auch als Kabinett Adenauer V bezeichnet Staatsrechtlich ist dies nicht korrekt da Adenauer nicht zuruckgetreten und neu zum Bundeskanzler gewahlt worden war sondern lediglich von seinem Recht nach Artikel 64 1 Grundgesetz Gebrauch gemacht hat den Bundesprasidenten um die Entlassung von Mitgliedern seiner Regierung zu ersuchen bzw ihm neue Minister zur Ernennung in sein weiter bestehendes Kabinett vorzuschlagen Ware das Kabinett Adenauer IV mit dem Austritt der FDP verfassungsrechtlich zu Ende gegangen hatte er sein Kabinett nicht umgestalten konnen ohne vorher erneut vom Bundestag zum Bundeskanzler gewahlt zu werden Kabinett Adenauer IVBundesregierung der Bundesrepublik DeutschlandBundeskanzler Konrad AdenauerWahl 1961Legislaturperiode 4 Ernannt durch Bundesprasident Heinrich LubkeBildung 14 November 1961Ende 15 Oktober 1963Dauer 1 Jahr und 335 TageVorganger Kabinett Adenauer IIINachfolger Kabinett Erhard IZusammensetzungPartei en CDU CSU FDPReprasentationDeutscher Bundestag 309 499Berliner Abgeordnete 9 22 Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung im Bundestag 2 Kabinett vor der Regierungsumbildung im Dezember 1962 3 Kabinett nach der Regierungsumbildung im Dezember 1962 sog Kabinett Adenauer V 4 Probleme bei der Koalitionsbildung 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseAbstimmung im Bundestag BearbeitenBonn 7 November 1961 Gesamtstimmenzahl 499 absolute Mehrheit 250 Wahlgang Kandidat Stimmen Stimmenzahl Anteil Koalitionspartei en 1 Wahlgang Konrad Adenauer CDU Ja Stimmen 258 51 7 CDU CSU FDPNein Stimmen 206 41 3 Enthaltungen 26 5 2 Ungultig 0 0 nicht abgegeben 9 1 8 Damit wurde Konrad Adenauer wieder zum Bundeskanzler gewahlt Kabinett vor der Regierungsumbildung im Dezember 1962 BearbeitenKabinett Adenauer IV 14 November 1961 bis 14 Dezember 1962 Amt Foto Name ParteiBundeskanzler nbsp Konrad Adenauer 1876 1967 CDUStellvertreter des Bundeskanzlers nbsp Ludwig Erhard 1897 1977 parteilos 1 WirtschaftAuswartiges nbsp Gerhard Schroder 1910 1989 CDUInneres nbsp Hermann Hocherl 1912 1989 CSUJustiz nbsp Wolfgang Stammberger 1920 1982 bis 19 November 1962 FDPFinanzen nbsp Heinz Starke 1911 2001 bis 19 November 1962 FDPErnahrung Landwirtschaft und Forsten nbsp Werner Schwarz 1900 1982 CDUArbeit und Sozialordnung nbsp Theodor Blank 1905 1972 CDUVerteidigung nbsp Franz Josef Strauss 1915 1988 bis 11 Dezember 1962 danach mit der Wahrnehmung beauftragt CSUVerkehr nbsp Hans Christoph Seebohm 1903 1967 CDUPost und Fernmeldewesen nbsp Richard Stucklen 1916 2002 CSUWohnungswesen Stadtebau und Raumordnung nbsp Paul Lucke 1914 1976 CDUVertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte nbsp Wolfgang Mischnick 1921 2002 bis 19 November 1962 FDPGesamtdeutsche Fragen nbsp Ernst Lemmer 1898 1970 CDUAngelegenheiten des Bundesratesund der Lander nbsp Hans Joachim von Merkatz 1905 1982 CDUAtomkernenergie nbsp Siegfried Balke 1902 1984 CSUFamilien und Jugendfragen nbsp Franz Josef Wuermeling 1900 1986 CDUSchatz nbsp Hans Lenz 1907 1968 bis 19 November 1962 FDPWirtschaftliche Zusammenarbeit nbsp Walter Scheel 1919 2016 bis 19 November 1962 FDPGesundheitswesen nbsp Elisabeth Schwarzhaupt 1901 1986 CDUBesondere Aufgaben nbsp Heinrich Krone 1895 1989 CDUKabinett nach der Regierungsumbildung im Dezember 1962 sog Kabinett Adenauer V BearbeitenKabinett Adenauer IV 14 Dezember 1962 bis 15 Oktober 1963 Bis zum 17 Oktober 1963 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Amt Foto Name ParteiBundeskanzler nbsp Konrad Adenauer 1876 1967 CDUStellvertreter des Bundeskanzlers nbsp Ludwig Erhard 1897 1977 CDUoder parteilos 2 WirtschaftAuswartiges nbsp Gerhard Schroder 1910 1989 CDUInneres nbsp Hermann Hocherl 1912 1989 CSUJustiz nbsp Ewald Bucher 1914 1991 FDPFinanzen nbsp Rolf Dahlgrun 1908 1969 FDPErnahrung Landwirtschaft und Forsten nbsp Werner Schwarz 1900 1982 CDUArbeit und Sozialordnung nbsp Theodor Blank 1905 1972 CDUVerteidigung nbsp Franz Josef Strauss 1915 1988 Mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt bis 9 Januar 1963 CSU nbsp Kai Uwe von Hassel 1913 1997 CDUVerkehr nbsp Hans Christoph Seebohm 1903 1967 CDUPost und Fernmeldewesen nbsp Richard Stucklen 1916 2002 CSUWohnungswesen Stadtebau und Raumordnung nbsp Paul Lucke 1914 1976 CDUVertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte nbsp Wolfgang Mischnick 1921 2002 FDPGesamtdeutsche Fragen nbsp Rainer Barzel 1924 2006 CDUAngelegenheiten des Bundesratesund der Lander nbsp Alois Niederalt 1911 2004 CSUFamilien und Jugendfragen nbsp Bruno Heck 1917 1989 CDUWissenschaftliche Forschung nbsp Hans Lenz 1907 1968 FDPSchatz nbsp Werner Dollinger 1918 2008 CSUWirtschaftliche Zusammenarbeit nbsp Walter Scheel 1919 2016 FDPGesundheitswesen nbsp Elisabeth Schwarzhaupt 1901 1986 CDUBesondere Aufgaben nbsp Heinrich Krone 1895 1989 CDUProbleme bei der Koalitionsbildung BearbeitenBei der Bundestagswahl am 17 September 1961 erhielt die CDU CSU 251 Mandate die SPD 203 und die FDP 67 Eine sozial liberale und eine grosse Koalition waren moglich und wurden auch diskutiert Die FDP sie hatte schon im Kabinett Adenauer II mitregiert entschied sich fur Koalitionsverhandlungen mit der CDU CSU Dabei gab es Auseinandersetzungen um die Nachfolge Adenauers Adenauer damals 85 Jahre alt galt als Kanzler auf Abruf konnte sich aber erneut durchsetzen unter anderem auch da keine etablierte Nachfolgeregelung vorhanden war 3 Ein Jahr nach der schwerfalligen Regierungsbildung wurden funf Minister der FDP und weitere der Union auf eigenen Wunsch entlassen da Adenauer sich weigerte die beiden Staatssekretare Volkmar Hopf CSU Verteidigungsministerium und Walter Strauss CDU Justizministerium zu entlassen Diese wurden von der FDP beschuldigt eine polizeiliche Aktion gegen die Redaktion des Nachrichtenmagazins Der Spiegel eingefadelt zu haben die sich spater zur sogenannten Spiegel Affare entwickeln sollte Am Ende entliess Adenauer die Staatssekretare Hopf und Strauss um weitere Rucktritte und eine Ausweitung der Affare zu verhindern Seine Position verstarkte sich ein letztes Mal in den eigenen Reihen er hatte genugend Ruckhalt um Ende 1962 sein funftes Kabinett aufzustellen Voraussetzung hierfur war jedoch unter anderem dass der in die Affare verwickelte Verteidigungsminister Franz Josef Strauss CSU kein Ressort mehr ubernahm 3 Siehe auch BearbeitenListe der deutschen Bundesregierungen Liste der deutschen BundesministerEinzelnachweise Bearbeiten Parteiloser Bundeskanzler auf Welt de abgerufen am 1 Januar 2010 Die Welt Ludwig Erhard wurde offenbar als Parteiloser Bundeskanzler Memento vom 30 Oktober 2013 im Internet Archive vom 4 Mai 2002 abgerufen am 27 Juli 2015 a b Evelyn Schmidtke Der Bundeskanzler im Spannungsfeld zwischen Kanzlerdemokratie und Parteiendemokratie Ein Vergleich der Regierungsstile Konrad Adenauers und Helmut Kohls S 136ff Tectum Verlag 2001 ISBN 978 3 8288 8278 2 Dissertation Technische Universitat Chemnitz 2000 Bundesregierungen der Bundesrepublik Deutschland Adenauer I Adenauer II Adenauer III Adenauer IV Erhard I Erhard II Kiesinger Brandt I Brandt II Schmidt I Schmidt II Schmidt III Kohl I Kohl II Kohl III Kohl IV Kohl V Schroder I Schroder II Merkel I Merkel II Merkel III Merkel IV Scholz Siehe auch Liste der deutschen BundesregierungenKabinett Adenauer IV 14 November 1961 bis 13 Dezember 1962 Konrad Adenauer CDU Ludwig Erhard CDU Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Wolfgang Stammberger FDP Heinz Starke FDP Werner Schwarz CDU Franz Josef Strauss CSU Hans Christoph Seebohm CDU Theodor Blank CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Wolfgang Mischnick FDP Ernst Lemmer CDU Franz Josef Wuermeling CDU Hans Joachim von Merkatz CDU Siegfried Balke CSU Hans Lenz FDP Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Kabinett Adenauer V 13 Dezember 1962 bis 11 Oktober 1963 Konrad Adenauer CDU Ludwig Erhard CDU Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Ewald Bucher FDP Rolf Dahlgrun FDP Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Franz Josef Strauss CSU Kai Uwe von Hassel CDU Hans Christoph Seebohm CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Wolfgang Mischnick FDP Rainer Barzel CDU Alois Niederalt CSU Bruno Heck CDU Hans Lenz FDP Werner Dollinger CSU Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabinett Adenauer IV amp oldid 235753574