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Karl Hermann Flach 17 Oktober 1929 in Konigsberg 25 August 1973 in Frankfurt am Main war ein deutscher Journalist Buchautor und liberaler Politiker zunachst in der LDPD nach seiner Flucht aus der DDR in der FDP Karl Hermann Flach etwa 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zitat 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenLeben BearbeitenFlach besuchte von 1936 bis 1944 die Volks und Oberschule in Konigsberg und absolvierte 1944 45 einen Kriegseinsatz beim Volkssturm Von 1945 bis 1947 besuchte er die Oberschule in Rostock 1946 trat er in die LDP spater LDPD ein 1948 49 arbeitete er als Volontar spater als Politischer Redakteur bei der LDP Zeitung Norddeutsche Zeitung in Schwerin 1949 wurde er in den LDP Landesvorstand Mecklenburgs gewahlt Im Oktober 1949 fluchtete er aus der DDR nach West Berlin wo er in die FDP eintrat Von 1949 bis 1953 studierte Flach Politische Wissenschaft an der Deutschen Hochschule fur Politik dem spateren Otto Suhr Institut an der Freien Universitat Berlin mit Diplom Abschluss Von 1954 bis 1956 arbeitete er als wirtschafts und sozialpolitischer Redakteur in Frankfurt am Main und in Bonn 1956 wurde Flach Mitarbeiter in der FDP Bundesgeschaftsstelle in Bonn und im Bundestagswahlkampf 1957 schliesslich der engste Mitarbeiter des Wahlkampfleiters Wolfgang Doring uber den er spater sagte Ich habe Doring mit liberalen Grundsatzen befreundet er hat mich pragmatisch getrimmt 1 Vom 1 April 1959 bis 15 Mai 1962 war Flach als Nachfolger von Werner Stephan der Bundesgeschaftsfuhrer der FDP und Wahlkampfleiter im Bundestagswahlkampf 1961 unter dem Parteivorsitzenden Erich Mende Nach inhaltlichen Differenzen mit Mende zog Flach sich 1962 aus der Politik zuruck und ging in die Redaktion der Frankfurter Rundschau FR zuerst als Ressortleiter fur Innenpolitik Zuletzt war er dort geschaftsfuhrendes Mitglied der Redaktionsleitung und Prokurist des Druck und Verlagshauses Sein Nachfolger als Bundesgeschaftsfuhrer wurde im September 1962 Hans Dietrich Genscher Auf dem FDP Bundesparteitag 1971 in Freiburg im Breisgau kehrte Flach als erster Generalsekretar der FDP unter dem Parteivorsitzenden Walter Scheel in die Politik zuruck 1972 wurde er in den Deutschen Bundestag gewahlt und danach stellvertretender Vorsitzender der FDP Bundestagsfraktion Seine Sekretarin in dieser Zeit Johanna Olbrich alias Sonja Luneburg die zunachst fur den Berliner FDP Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten William Borm gearbeitet hatte und spater fur den Bundestagsabgeordneten und Bundesminister fur Wirtschaft Martin Bangemann arbeiten sollte war eine Spionin der DDR Staatssicherheit 2 1971 veroffentlichte Flach sein Buch Noch eine Chance fur die Liberalen Dieses Werk versuchte auf knapp 100 Seiten liberale Positionen gegen seine politischen Gegner zu verteidigen und stellt eine vielbeachtete Theorie eines modernen Liberalismus in Abgrenzung u a zu sozialistischen Gesellschaftstheorien dar Flach kommt dort unter anderem zu dem Ergebnis dass wenn ernsthafte Gefahr fur ihre Besitzpositionen droht den herrschenden Kreisen in kapitalistischen Staaten die Rettung durch eine faschistische Ordnung lieber sein kann als ihr Abstieg Im Sozialismus greift eine etablierte Fuhrungsgruppe eher zu stalinistischen Praktiken als sich echter Volkskontrolle einer freien Offentlichkeit und ihrer Abwahl auszusetzen 3 Das Grundsatzprogramm der Freiburger Thesen von 1971 entsprach Flachs politischen Vorstellungen 4 Seit den 1950er Jahren setzte er sich gegen die sogenannte Burgerblock Mentalitat seiner Partei und fur eine Offnung der FDP fur Arbeitnehmer ein Er wurde zu einem der Wegbereiter der Sozialliberalen Koalition 1969 Von 1959 bis 1962 war Flach Mitglied des Beirats der Friedrich Naumann Stiftung Dem Kuratorium der Stiftung gehorte er von 1962 bis 1971 an 1959 war er massgeblich an der vom Liberalen Studenten Bund Deutschlands bzw dessen Seniorenverband dem Verband Liberaler Akademiker initiierten Grundung der Zeitschrift liberal beteiligt zu deren Herausgebern er bis zu seinem Tode gehorte nbsp Grab von Karl Hermann und Elisabeth Flach in BotzingenAm 25 August 1973 verstarb Flach an den Folgen eines im selben Monat erlittenen Schlaganfalles Er wurde in Botzingen am Kaiserstuhl beerdigt Unterlagen uber seine Tatigkeit fur die FDP befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung in Gummersbach Zitat Bearbeiten Freiheit bedeutet fur uns nicht Disziplinlosigkeit sondern Pflicht Liberal sein heisst nicht herrschen sondern der Freiheit dienen Ehrungen BearbeitenFur seine journalistische Arbeit bei der Frankfurter Rundschau wurde Flach mehrfach ausgezeichnet darunter 1964 mit dem Theodor Wolff Preis 5 sowie 1969 mit dem Deutschen Journalistenpreis 1972 erhielt er die Wolfgang Doring Medaille und 1973 die Wilhelm Leuschner Medaille des Landes Hessen Nach ihm wurden die Karl Hermann Flach Stiftung in Hessen und der Karl Hermann Flach Preis benannt Veroffentlichungen BearbeitenKennen Sie eigentlich die FDP Berto Verlag Bonn 1963 Erhards schwerer Weg Seewald Stuttgart Degerloch 1963 2 erweiterte Auflage ebd 1964 Macht und Elend der Presse v Hase u Koehler Mainz 1967 Unter uns Pharisaern Gleichnisse v Hase u Koehler Mainz 1967 1x1 der Politik Zwolf Kapitel fur den Staatsburger Rowohlt Reinbek 1970 ISBN 3 499 60014 5 Noch eine Chance fur die Liberalen oder Die Zukunft der Freiheit Eine Streitschrift S Fischer Frankfurt 1971 Neuauflage ebd 2015 ISBN 978 3 596 30242 0 Auszuge auf der Website von Tristan Abromeit Februar 2010 PDF 4 4 MB mit Werner Maihofer u Walter Scheel Die Freiburger Thesen der Liberalen Rowohlt Reinbek 1972 ISBN 3 499 11545 X Liberaler aus Leidenschaft Herausgegeben von Joachim Bretschneider Harald Hoffmann Mit einem Geleitwort von Walter Scheel Bertelsmann Munchen Gutersloh Wien 1974 ISBN 3 570 02965 4 Mehr Freiheit fur mehr Menschen Beitrage zur liberalen Politik Zusammenstellung und Redaktion Peter Juling Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1979 ISBN 3 7890 0525 8 Literatur BearbeitenHans Georg Fleck Aufbruch zu kontraren Ufern Ein Briefwechsel des jungen Karl Hermann Flach In Jahrbuch zur Liberalismus Forschung 22 2010 S 215 250 Ewald Grothe Wolther von Kieseritzky Karl Hermann Flach Reformer und Erneuerer des Liberalismus Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit Potsdam 2021 ISBN 978 3 9822020 6 8 Jutta Roitsch Zwischen FDP und FR Wirken und Wirkung des Politikers und Publizisten Karl Hermann Flach In vorgange 175 H 3 2006 S 140 147 Klaus Weber Der Linksliberalismus in der Bundesrepublik um 1969 Konjunktur und Profile Jenaer Beitrage zur Geschichte Bd 11 Peter Lang Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 631 63940 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Hermann Flach Sammlung von Bildern Literatur von und uber Karl Hermann Flach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Flach Karl Hermann Hessische Biografie Stand 30 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Offizielle Internetprasenz der Karl Hermann Flach StiftungFussnoten Bearbeiten Zitiert nach Karl Hermann Flach Liberaler aus Leidenschaft S 24 Wolfgang Hartmann Olbrich Johanna In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Karl Hermann Flach Noch eine Chance fur die Liberalen oder Die Zukunft der Freiheit 1 Auflage Fischer Frankfurt am Main 1971 ISBN 978 3 10 021001 2 S 75 Karl Hermann Flach Leben und Werk Theodor Wolff Preis Preistrager der Jahre 1962 bis 1997 Memento vom 8 Dezember 2015 imInternet Archive Generalsekretare der Freien Demokratischen Partei Karl Hermann Flach Martin Bangemann Gunter Verheugen Irmgard Adam Schwaetzer Helmut Haussmann Cornelia Schmalz Jacobsen Uwe Luhr Werner Hoyer Guido Westerwelle Cornelia Pieper Dirk Niebel Christian Lindner Patrick Doring Nicola Beer Linda Teuteberg Volker Wissing Bijan Djir SaraiBundesgeschaftsfuhrer der FDP Lothar Weirauch 1950 1954 Werner Stephan 1955 1959 Karl Hermann Flach 1959 1962 Hans Dietrich Genscher 1962 1964 Hans Friderichs 1964 1969 Hermann Rudolf Marx 1969 komm Volrad Deneke 1969 1971 Joachim Stancke 1971 1973 Harald Hofmann 1973 1976 Gunter Verheugen 1977 1978 Fritz Fliszar 1979 1983 Rolf Berndt 1983 1995 Hans Jurgen Beerfeltz 1995 2009 Gabriele Renatus 2009 2013 Jorg Paschedag 2013 2014 Marco Buschmann 2014 2017 Marco Mendorf 2017 2019 Michael Zimmermann seit 2020 Normdaten Person GND 118533622 lobid OGND AKS LCCN no92020518 VIAF 36979816 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flach Karl HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Essayist und Politiker FDP MdBGEBURTSDATUM 17 Oktober 1929GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 25 August 1973STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hermann Flach amp oldid 226970157