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Wilhelm Nolling 17 November 1933 in Wemlighausen 21 November 2019 in Hamburg war ein deutscher Finanzwissenschaftler und Politiker SPD Er gehorte von 1974 bis 1982 dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg an und war anschliessend bis 1992 Prasident der Landeszentralbank Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Nolling wurde in dem kleinen Bauerndorf Wemlighausen heute Ortsteil von Bad Berleburg im Rothaargebirge als Sohn eines Waldarbeiters geboren Dessen Vater war Landwirt Um seiner vielkopfigen Familie eine ausreichende Wohnstatt zu schaffen zogen seine Eltern ins Oberbergische nach Schloss Homburg wo der Vater als Waldarbeiter in der Sayn Wittgensteinschen Furstlichen Forstverwaltung Berleburg arbeitete Dort hat die Familie in einem grossen Haus gelebt im Schloss wie andere Dorfbewohner sagten ohne fliessend Wasser ohne Heizung ohne Bad Im Lesen Schreiben und Rechnen wurde Wilhelm Nolling in einer Zwergschule unterrichtet Er ist von der christlichen Lehre Martin Luthers gepragt und war von 1948 bis 1953 Mitglied im CVJM Nach Volks und Handelsschule machte von 1950 bis 1953 eine Berufsausbildung zum Verwaltungsangestellten beim Arbeitsamt Gummersbach Er bestand die Aufnahmeprufung fur die Hamburger Akademie fur Gemeinwirtschaft Das Studium schloss er nach der normalen Studienzeit von vier Semestern erfolgreich ab Sein vaterlicher Freund und Mentor war der Okonom Georg Hummel ein angesehener Keynesianer Aufgrund seines guten Studienabschlusses erhielt er die fachgebundene Hochschulreife Ein Stipendium der Stiftung Mitbestimmung ermoglichte Wilhelm Nolling das Studium an der Universitat Hamburg das er als Diplom Volkswirt abschloss Nach einer herausragenden Diplomprufung erlangte Wilhelm Nolling ein Promotionsstipendium das ihm ein Forschungsstudium an der University of California Berkeley ermoglichte Nolling wurde so 1964 in Berkeley Master of Arts in Economics und 1968 bei Hans Dietrich Ortlieb in Hamburg mit der Dissertation Arbeitslosigkeit und Berufsnot der Jugend in den USA zum Dr rer pol promoviert Von 1966 bis 1969 unterrichtete er als Dozent fur Volkswirtschaftslehre an der Akademie fur Wirtschaft und Politik vormals Akademie fur Gemeinwirtschaft Hamburg Nolling war vom 20 Oktober 1969 bis 20 Mai 1974 Abgeordneter des Wahlkreises Hamburg Eimsbuttel des Deutschen Bundestages fur die SPD Auf dem Landesparteitag der SPD Hamburg im Januar 1970 sprach er sich gemeinsam mit Hans Apel Peter Blachstein Jens Litten und Jan Ehlers dagegen aus dass sich der Axel Springer Verlag am Studio Hamburg einer 100 prozentigen Tochtergesellschaft des Norddeutschen Rundfunks beteiligt Der Landesparteitag beschloss daraufhin eine Resolution in der es unter anderem hiess Der Landesparteitag erwartet dass sich alle Entscheidungsgremien des NDR und seiner Tochtergesellschaften entschieden gegen die geplante Transaktion in der gegenwartigen Form wenden 1 Vom 30 April 1974 bis 12 November 1974 Gesundheitssenator im Senat Schulz II Von 12 November 1974 bis 28 Juni 1978 Senator im Senat Klose I zu erst fur das Ressort Gesundheit ab dem 28 April 1976 als Senator fur Wirtschaft Verkehr und Landwirtschaft Vom 28 Juni 1978 bis 24 Juni 1981 Finanzsenator im Senat Klose II und dann bis 18 Mai 1982 Finanzsenator im Senat von Dohnanyi I Bei der Burgerschaftswahl 1978 wurde er auch in die Hamburgische Burgerschaft gewahlt sein Mandat ruhte jedoch die gesamte Legislaturperiode wegen der Zugehorigkeit zum Senat Von 1982 bis 1992 war Nolling Prasident der Landeszentralbank in Hamburg und Mitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank Seit 1992 war Nolling als Lehrbeauftragter und seit 1995 als Professor im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universitat Hamburg tatig 1992 grundete er die Ost West Beratungs Agentur in Hamburg Er war seit 1958 verheiratet und hat drei Kinder Seit 1979 lebte die Familie in ihrem Heim Hohe Leuchte in der Stormarner Schweiz im Nordosten von Hamburg Wirken BearbeitenMit Wilhelm Hankel Joachim Starbatty und Karl Albrecht Schachtschneider klagte er im Jahre 1998 vergeblich vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Einfuhrung der europaischen Wahrungsunion Im Mai 2010 kundigte Joachim Starbatty an zusammen mit Wilhelm Hankel Wilhelm Nolling und Karl Albrecht Schachtschneider sowie Dieter Spethmann gegen den Milliardenkredit fur die Griechenland Hilfe vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Klage einzureichen Nach deren Meinung verstosst ein entsprechendes Gesetz gegen EU Recht und das deutsche Grundgesetz 2 Der gestellte Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung 32 BVerfGG wurde abgelehnt Mittlerweile hat das Bundesverfassungsgericht die Klage 3 jedoch angenommen und den Beteiligten Bundesregierung Bundestag und Bundesrat zur Stellungnahme vorgelegt 4 5 Mit seinem Urteil vom 7 September 2011 erklarte das Bundesverfassungsgericht die Garantien fur Griechenland und andere Schuldenstaaten fur grundsatzlich verfassungskonform forderte aber eine starkere Beteiligung des Bundestags 6 Veroffentlichungen BearbeitenNolling hat als Autor eine Reihe von Buchern Buchbeitragen und eine grosse Anzahl von Aufsatzen vor allem in uberregionalen Zeitschriften und Zeitungen verfasst Im November 2003 erschien Der Okonom als Politiker Europa Geld und die soziale Frage Festschrift fur Wilhelm Nolling Sie wurde von Hankel Schachtschneider Starbatty herausgegeben Eine Anthologie gab Nolling im Jahr 2005 unter dem Titel Hohe Leuchten Auswertung meiner Lese Erfahrungen heraus Im Jahr 2007 erschien seine 1088 Seiten starke dreibandige Autobiografie mit dem Titel Wie viele Anker braucht der Mensch Dokumentation meiner Entwicklung im Schumann Verlag Ab ins Archiv Auswahl aus Veroffentlichungen von 1963 2013 funf BandeWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Nolling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilhelm Nolling Internationales Biographisches Archiv 28 1998 vom 29 Juni 1998 lm Erganzt um Nachrichten durch MA Journal bis KW 36 2011 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Wilhelm Nolling bei Perlentaucher Wilhelm Nolling Politiker und Okonom Der Talk NDR info In plemper hamburg de 9 April 2012 abgerufen am 10 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Studio Beteiligung wird uberpruft in Hamburger Abendblatt vom 26 Januar 1970 abgerufen am 22 Marz 2020 Dieser Mann will die Griechenland Hilfe stoppen Tages Anzeiger 4 Mai 2010 Klageschrift im Volltext Memento vom 6 Januar 2012 im Internet Archive Wilhelm Hankel Danksagung an die Spender und Stand der Klage Memento vom 12 Mai 2013 im Internet Archive Annette Wilmes Euro Rettung vor Gericht In Deutschlandfunk 4 Juli 2011 abgerufen am 10 August 2021 David Bocking Euro Retter mussen mehr Demokratie wagen Spiegel Online 7 September 2011Hamburger Finanzsenatoren seit 1919 Arnold Diestel Carl Cohn Walter Matthaei Hans Nieland Bernhard Velthuysen Hermann Willink Walter 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Rahlfs Hans Jurgen Krupp Erhard Rittershaus Thomas Mirow Gunnar Uldall Axel Gedaschko Ian Karan Frank Horch Michael Westhagemann Melanie Leonhard Normdaten Person GND 12854404X lobid OGND AKS LCCN n92075560 VIAF 56682372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nolling WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker SPD MdBGEBURTSDATUM 17 November 1933GEBURTSORT Wemlighausen DeutschlandSTERBEDATUM 21 November 2019STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Nolling amp oldid 226750288