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Walter Matthaei 22 Dezember 1874 in Hamburg 10 Marz 1953 ebenda war ein deutscher Richter Hamburger Politiker der Deutschen Demokratischen Partei DDP und Senator 1 Inhaltsverzeichnis 1 Kaiserzeit und Weimarer Republik 2 Nationalsozialismus und Nachkriegszeit 3 Vorbild 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKaiserzeit und Weimarer Republik BearbeitenWalter Matthaei besuchte erfolgreich die Gelehrtenschule des Johanneums und studierte anschliessend Rechtswissenschaften in Halle Saale Tubingen und Berlin wo er promovierte Seit dem Studium war er Mitglied der Studentenverbindung Saxonia Tubingen 2 Er wurde 1906 Amtsrichter in Hamburg Ab 1920 war Matthaei als Landesgerichtsdirektor tatig Von 1910 bis 1929 war Matthaei Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft und von 23 Marz 1921 bis zum 18 Mai 1933 Senator Hamburger Senat 1919 1933 Als Anhanger der sozialpolitischen Reformideen Friedrich Naumanns setzte er sich von Anbeginn fur die sozial schwacheren Bevolkerungsschichten ein So brachte er bereits 1912 einen Antrag zur Einfuhrung einer kommunalen Arbeitslosenversicherung ein der allerdings an der konservativen Burgerschaftsmehrheit scheiterte 3 Parteipolitisch gehorte er zunachst bis 1919 der Fraktion der Vereinigten Liberalen an In der Weimarer Republik war er Mitglied der DDP und spater von deren Nachfolgepartei der Deutschen Staatspartei 4 1922 ubernahm Matthaei das Amt des Senators fur Arbeit das er bis zum 28 Juni 1929 innehatte Von 1925 bis 1928 war er als Senator zudem fur die Berufsschulen zustandig 1929 wurde er Finanzsenator als Nachfolger von Carl Cohn Als Senator fur Arbeit folgte ihm Curt Platen 5 Nationalsozialismus und Nachkriegszeit BearbeitenBis zum 5 Marz 1933 lehnte die Deutsche Staatspartei die Koalitionsangebote der Nationalsozialisten ab 6 Matthaei selbst hatte sich wie auch Christian Koch und Heinrich Landahl jedoch an den Sondierungsgesprachen mit NSDAP DNVP und DVP zur Bildung einer Regierung im Januar 1933 beteiligt Wie diese befurwortete er bereits damals einen Rechtssenat wahrend Burgermeister Carl Wilhelm Petersen und Landesvorstandsmitglieder der Staatspartei wie Friedrich Ablass einen solchen Schritt ablehnten 3 An dem am 8 Marz 1933 gewahlten Senat Hamburger Senat im Nationalsozialismus unter der Fuhrung der NSDAP arbeitet er dann doch als Senator mit Nach Angaben Luths hoffte er scheinbar mit dieser Zusammenarbeit schlimmeres zu verhuten 7 Im Mai 1933 wurde er von Burgermeister Carl Vincent Krogmann auf Anweisung der NSDAP Reichsleitung aus dem Senat entlassen obwohl er den neuen Machthabern seine Loyalitat versichert hatte und auch deren Ziele nunmehr unterstutzte Er berief sich dabei darauf dass die Nationalsozialisten in Wahrheit ahnliche Ideen vertraten wie fruher Friedrich Naumann So schreibt er in seinen Erinnerungen 1940 Wir haben neben der politischen und wirtschaftlichen eine soziale Revolution grossen Ausmasses erlebt durch die die soziale Zerrissenheit weitgehend aufgehoben worden ist In den nationalsozialistischen Gedanken liegt uberhaupt Vieles was Naumann mit seiner nationalsozialen Bewegung erstrebt hat Eine Ordnung in das soziale Chaos zu bringen war wohl nur durch einen autoritaren Staat und nur im Wege einer Revolution moglich Auf parlamentarischem Wege war das in einer so bewegten Zeit ausgeschlossen 8 In seinem Beruf als Zivilrichter am Landgericht Hamburg konnte er weiter tatig bleiben bis er 1941 in den Ruhestand ging 9 In der Nachkriegszeit betatigte sich Matthaei ehrenamtlich als Vorstand der Koster Stiftung in Barmbek 10 Er wurde 1946 vom FDP Kreisverband Volksdorf als Mitglied aufgenommen was wegen seines Verhaltens in der Zeit des Nationalsozialismus zu erheblichem Unmut in anderen Kreisverbanden der Hamburger FDP fuhrte Vorbild BearbeitenAhnlich wie bei anderen DDP Politikern z B Carl Cohn war der ehemalige Burgermeister Hamburgs Carl Wilhelm Petersen ein Vorbild fur Matthaei So schrieb er in einem Beileidsschreiben an die Frau Petersens am 7 November 1933 War er uns schon in jungen Jahren ein Fuhrer dem wir in Liebe anhingen und dem wir voll Vertrauen folgten so war das noch weit mehr der Fall in den spateren Jahren in denen er an der Spitze des Staates stand und es mir vergonnt war unter ihm und mit ihm im Senat zu sitzen 11 Literatur BearbeitenChristof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei M Press Meidenbauer Munchen 2007 Ursula Buttner Werner Jochmann Hamburg auf dem Weg ins Dritte Reich Entwicklungsjahre 1931 1933 Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg Hamburg 1985 Erich Luth Viel Steine lagen am Weg Ein Querkopf berichtet Hamburg 1966 Erich Luth Burgermeister Carl Petersen 1868 1933 Hamburg 1971 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Matthaei im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Fuhrmann Rainer Amterverteilung im Senat 1860 1945 Typoskript Staatsarchiv Hamburg Walter Matthaei in der Deutschen Digitalen Bibliothek a b Brauers FDP Seite 95 Luth Burgermeister S 139 Ubersicht uber die Senatoren in Hamburg zur Weimarer Zeit Buttner Jochmann Hamburg S 62 63 Luth Viel Steine S 92 Walter Matthaei Erinnerungen Hamburg 1940 unveroffentlicht im Privatarchiv Marlies Noetzel Walter Matthaei vorhanden Seite 37 zitiert nach Christof Brauers FDP Seite 96 Brauers FDP Seite 96 Edmund Matthaei Heinrich und Caroline Koster Testament Stiftung Die Stiftungsgeschichte von 1885 bis 2008 Luth Burgermeister S 115 116 Hamburger Finanzsenatoren seit 1919 Arnold Diestel Carl Cohn Walter Matthaei Hans Nieland Bernhard Velthuysen Hermann Willink Walter Dudek Wilhelm Ziegeler Carl Gisbert Schultze Schlutius Herbert Weichmann Gerhard Brandes Hans Rau Hans Joachim Seeler Wilhelm Nolling Jurgen Steinert Jorg Konig Horst Gobrecht Elisabeth Kiausch Hans Jurgen Krupp Wolfgang Curilla Ortwin Runde Ingrid Numann Seidewinkel Wolfgang Peiner Michael Freytag Carsten Frigge Herlind Gundelach Peter Tschentscher Andreas Dressel Normdaten Person GND 133600750 lobid OGND AKS VIAF 50420571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matthaei WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Richter Hamburger Politiker der Deutschen Demokratischen Partei DDP und SenatorGEBURTSDATUM 22 Dezember 1874GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 10 Marz 1953STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Matthaei amp oldid 233768117