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Christian Koch 10 Mai 1878 in Hamburg 30 Oktober 1955 ebenda 1 war ein Hamburger Politiker Er war Leiter der Jugendstrafanstalt Hahnofersand und Zweiter Burgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg fur die Freie Demokratische Partei FDP 2 Christian Koch Inhaltsverzeichnis 1 Leben bis 1945 2 Politik nach 1945 3 Leiter der Gefangnisbehorde 4 Ehrungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben bis 1945 BearbeitenKoch absolvierte eine Verwaltungsausbildung und war im mittleren Beamtenstand tatig Dabei war er zunachst Gerichtsvollzieher und wurde nach einiger Zeit zum Direktor des hamburgischen Gerichtsvollzieheramtes ernannt Von 1908 bis 1933 war Koch Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft Er gehorte zunachst der Fraktion der Vereinigten Liberalen an Nach Ende des Ersten Weltkriegs beteiligte er sich an der Grundung der Deutschen Demokratischen Partei 1919 20 gehorte er der Weimarer Nationalversammlung an 3 1920 wurde er Leiter der Hamburger Gefangnisse und begann sofort mit der Aufhebung korperlicher Zuchtigungen oder dem Sprechverbot 2 Spater war er auch der Direktor des gemeinsamen Strafvollzugsamtes der Lander Braunschweig Bremen Lubeck und Oldenburg 4 Wahrend des Kapp Putsches unterstutzte er wie der ganze Hamburger Senat die demokratische Reichsregierung Fur die DDP und die beiden sozialdemokratischen Parteien Sozialdemokratische Partei Deutschlands und Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands sprach er aus diesem Anlass in der Burgerschaft Wir wollen den Bruderkrieg nicht wenn jene gewissenlosen Menschen ihn aber wollen dann nur zu Wir sind bereit unser Leben einzusetzen damit das Errungene dem deutschen Volke erhalten bleibt 5 Als erster Leiter der Jugendstrafanstalt Hahnofersand versuchte er den dortigen Gefangnisalltag menschlicher zu gestalten Er setzte sich fur die Resozialisierung der Haftlinge nach ihrer Haftentlassung ein 2 Infolge der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Koch noch 1933 als Vertreter der weichen Welle im Rahmen der Gleichschaltung aus seinem Amt entlassen 2 4 Politik nach 1945 Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem Friedhof OhlsdorfChristian Koch wurde am 20 September 1945 Grundungsvorsitzender der Partei Freier Demokraten PFD die in Anlehnung an die Weimarer DDP und als Weiterfuhrung eines Widerstands und Nachkriegs Bundes Freies Hamburg gegrundet wurde Aus der PFD bildete sich in der britischen Zone ein halbes Jahr spater die FDP 6 1946 wurde er zum 2 Burgermeister im Senat Max Brauer gewahlt Seine Amtszeit dauerte vom 15 November 1946 bis zum 28 Februar 1950 2 Gleichzeitig war er Mitglied der Hamburger Burgerschaft 7 Die FDP schloss ihn am 11 Oktober 1949 aus so dass er fur viereinhalb Monate als parteiloser Senator seine Arbeit fortsetzte Christian Koch verstarb im Alter von 77 Jahren und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt Die Grabstelle liegt an der Nebenallee ostlich von Kapelle 2 im Planquadrat V 21 Leiter der Gefangnisbehorde BearbeitenEr leitete die Gefangnisbehorde der Stadt Hamburg und setzte sich ein weiteres Mal erfolgreich fur einen humanen Strafvollzug ein Am 6 September 1948 hielt Christian Koch als Senator vor Bediensteten seiner Behorde eine kurze Ansprache Anlass war die Ubergabe des Gelandes des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme an die Stadt Hamburg Die Veranstaltung schloss mit dem Hissen der Hamburger Flagge auf dem Turm der ehemaligen SS Hauptwache 8 Ab dem Zeitpunkt nutzte die Stadt Hamburg Gebaude und Gelande bis 2003 bzw 2006 fur den Strafvollzug Ehrungen BearbeitenDie ehemalige Jugendarrestanstalt Christian Koch Haus ist aufgrund seiner Leistung im Gefangniswesen nach ihm benannt worden 2 Das Christian Koch Haus beherbergte bis 2005 eine offene Jugendarrestanstalt in der Schlossstrasse Hamburg 9 1950 wurde er mit der Burgermeister Stolten Medaille der hochsten Ehrung Hamburgs ausgezeichnet 10 Am 5 Mai 1954 verlieh ihm der damalige Bundesprasident Theodor Heuss Das grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in Anerkennung der um Staat und Volk erworbenen besonderen Verdienste 1975 wurde im Stadtteil Hummelsbuttel der Christian Koch Weg nach ihm benannt 11 Einzelnachweise Bearbeiten Gabrielsson Burgermeister S 29 a b c d e f Moller Von Visionen und Experimenten Nachruf von Adolph Schonfelder nach Plenarprotokoll der Hamburgischen Burgerschaft 19 Sitzung 1955 a b Jochmann Hamburg S 273 Jochmann Hamburg S 185 Festschrift 60 Jahre politische Liberalismus in Hamburg Memento vom 24 Mai 2010 im Internet Archive pdf S 5 6 S 26 S 29 Liste der Hamburger Burgermeister seit 1293 Publikation der Gedenkstatte Neuengamme Memento vom 15 Dezember 2004 im Internet Archive Strafvollzug Online Liste der Burgermeister Stolten Medaillen Inhaber Horst Beckershaus Die Hamburger Strassennamen Verlag Die Hanse Hamburg 2011 ISBN 978 3 86393 009 7Literatur BearbeitenWerner Jochmann Hamburg Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner Vom Kaiserreich bis zur Gegenwart Hoffmann und Campe Hamburg 1986 Peter Gabrielsson Burgermeister Senatoren Staatsrate der freien und Hansestadt Hamburg Verein fur hamburgische Geschichte Band 50 Hamburg 1996 Michael Moller Von Visionen und Experimenten Die Ausgestaltung des Jugendarrestes in Hamburg und sein Erleben aus Sicht der Arrestanten Diplomarbeit an der Universitat Hamburg Hamburg 2002 Uwe Schmidt Helmut Stubbe da Luz Die Beamten und Gewerkschafter Karl Raue Carl Grevsmuhl Christian Koch Hamburgische Lebensbilder Band 14 Bremen 2007 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christian Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Christian Koch in den Historischen Pressearchiven der ZBW Christian Koch in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenHamburger Justizsenatoren seit 1945 Oscar Toepffer Rudolf Petersen Christian Koch Wilhelm Kroger Edgar Engelhard Wilhelm Kroger Emilie Kiep Altenloh Gerhard Kramer Peter Schulz Ernst Heinsen Hans Joachim Seeler Ulrich Klug Gerhard Moritz Meyer Frank Dahrendorf Eva Leithauser Wolfgang Curilla Lore Maria Peschel Gutzeit Klaus Hardraht Wolfgang Hoffmann Riem Lore Maria Peschel Gutzeit Roger Kusch Carsten Ludwig Ludemann Till Steffen Heino Vahldieck Jana Schiedek Till Steffen Anna Gallina Landesvorsitzende der FDP Hamburg Christian Koch Willy Max Rademacher Edgar Engelhard Willy Max Rademacher Hermann Ferdinand Arning Helga Schuchardt Klaus Brunnstein Peter Heinz Muller Link Ingo von Munch Robert Vogel Rainer Funke Hans Joachim Widmann Arnd Brummer Frank Michael Wiegand Rainer Funke Kurt Hansen Rudolf Lange Reinhard Soltau Leif Schrader Wieland Schinnenburg Hinnerk Fock Rolf Salo Sylvia Canel Katja Suding Michael Kruse Sonja Jacobsen Normdaten Person GND 129999784 lobid OGND AKS LCCN no2011056186 VIAF 42933029 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DDP FDP MdHBGEBURTSDATUM 10 Mai 1878GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 30 Oktober 1955STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Koch Politiker amp oldid 232522345