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Oscar Toepffer 4 November 1896 in Hamburg 9 August 1982 ebenda 1 2 war ein deutscher Jurist und war ab 1938 Beigeordneter und Senator des NS Senates in Hamburg Ab Ende Juni 1945 amtierte er kurzzeitig als Justizsenator im Hamburger Senat 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOscar Toepffer wurde als Sohn des Kaufmanns Karl Johannes Oscar Toepffer und seiner Ehefrau Elisabeth geboren Er besuchte von 1905 bis 1914 das Realgymnasium des Johanneums wo er als hervorragender Schuler das Abitur ablegte Sein Vater verstarb bereits wahrend Oscar Toepffers Schulzeit Toepffer meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst fur den Ersten Weltkrieg und wurde im August 1914 eingezogen er war bis Kriegsende an der Front eingesetzt und diente zuletzt im Rang eines Leutnants 2 1919 begann er ein Studium der Rechts und Staatswissenschaften in Jena und Hamburg das er bereits im Mai 1921 mit dem ersten Staatsexamen abschloss Das Referendariat absolvierte er bis Juli 1923 in Folge bei den Landherrenschaften sowie bei der Staatsanwaltschaft und beim Landgericht Anschliessend trat er als Jurist in den hamburgischen Staatsdienst ein und war wiederum bei der Landherrenschaft tatig wo er nach seiner Assessorenzeit im Jahr 1925 zum Regierungsrat und 1929 zum Oberregierungsrat befordert wurde 2 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wechselte Toepffer im Marz 1933 in die Wohlfahrtsbehorde Im Februar 1934 wurde er im hamburgischen Staatsamt eingesetzt und im November desselben Jahres zum Regierungsdirektor befordert 3 Obwohl Toepffer erst 1937 in die NSDAP eintrat und sich auch zuvor nicht in Partei Organisationen engagierte profilierte er sich 2 mit der rechtlichen Ausgestaltung des Gross Hamburg Gesetzes 4 bei Burgermeister Carl Vincent Krogmann und bei Reichsstatthalter Karl Kaufmann Nach der Neuregelung der Hamburgischen Verfassung durch das neue Gesetz wurde Toepffer 1938 als Beigeordneter mit der Amtsbezeichnung Stadtrechtsrat Mitglied der Hamburger Regierung und war damit Leiter des Rechtsamtes und der Organisationsabteilung des spateren Personalamts in Hamburg 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs war Toepffer von September 1939 bis Kriegsende 1945 als Soldat unter anderem in Polen Frankreich und Danemark eingesetzt und wurde zum Hauptmann und 1942 zum Major befordert Wahrend dieser Zeit fuhrte er fur wenige Monate von 1940 bis Mai 1941 vertretungsweise fur Karl Witt die Schulverwaltung 2 Nach Kriegsende hatte Toepffer im Zeitraum von Ende Juni bis Mitte November 1945 ernannt durch Burgermeister Rudolf Petersen wieder die Verantwortung fur das Rechtsamt Auch wurde ihm die neu eingerichtete Beratungsstelle fur Wiedergutmachungsanspruche der in der Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer politischen oder weltanschaulichen Einstellung geschadigten Menschen unterstellt 2 Aufgrund einer geringfugigen Tatigkeit Toepffers ab 1942 im Stiftungsrat der von Alfred Toepfer gegrundeten Stiftung F v S gegen welche die Britische Besatzungsmacht unter anderem wegen der Beziehungen des Stiftungsgrunders zu hochrangigen NS Funktionaren ermittelte wurde Toepffer verhort Obwohl Burgermeister Petersen der britischen Militarregierung gegenuber eine Erklarung uber die Ehrenhaftigkeit Oscar Toepffers verfasst hatte wurde dieser am 14 November 1945 aus dem Dienst entlassen 2 Im Rahmen seines Entnazifizierungsverfahrens im Oktober 1946 wurde die Unbedenklichkeit bezuglich seiner Wiedereinstellung bescheinigt Eine Wiedereinstellung wurde aber vom Hamburger Senat im Dezember 1946 abgelehnt mit der Begrundung es gabe keine Moglichkeit Toepffer eine adaquate Position zu ubertragen 1952 wurde er aus dem Wartestand in den Ruhestand versetzt und erhielt eine Pension 2 Nach der Ablehnung seiner Wiedereinstellung erhielt er die Zulassung als Anwalt und vertrat aus politischen Grunden entlassene ehemalige Nationalsozialisten um deren Pensionsanspruche durchzusetzen Des Weiteren war er hauptsachlich im Bereich des Verwaltungsrechts tatig und beschaftigte sich dabei auch mit Gutachten fur wichtige Gesetzesvorhaben beispielsweise fur ein neues Hochschulrahmengesetz 2 Oscar Toepffer arbeitete bis 1978 als Anwalt in seinem Haus in Wohldorf Er starb am 9 August 1982 2 Schriften BearbeitenFestschrift zur Feier des hundertjahrigen Bestehens der Firma J C Frese amp Co in Hamburg am 1 November 1929 1829 1929 Hamburg 1929 Die wichtigsten hamburgischen Gesetze und Verordnungen Otto Meissners Verlag Hamburg 1948 Siehe auch BearbeitenListe der Justizsenatoren von Hamburg Senat PetersenLiteratur BearbeitenEdith Raim Justiz zwischen Diktatur und Demokratie Wiederaufbau und Ahndung von NS Verbrechen in Westdeutschland 1945 1949 Oldenbourg Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 486 70411 2 Sarah Schmidt Das Staatsarchiv Hamburg im Nationalsozialismus Hamburg University Press Hamburg 2016 ISBN 978 3 943423 29 7 Uwe Schmidt Nationalsozialistische Schulverwaltung in Hamburg Vier Fuhrungspersonen Hamburg University Press Hamburg 2008 ISBN 978 3 937816 49 4 Hans Peter de Lorent Taterprofile Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz und in der Zeit nach 1945 Band 2 Hamburg 2017 Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg ISBN 978 3 946246 13 8 Weblinks BearbeitenPeter Gabrielsson Zwischen Kapitulation und Senatsneubildung Die Hamburgische Verwaltung in den ersten Nachkriegstagen 1945 abgerufen am 23 Februar 2017 Hans Peter de Lorent Taterprofile Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz abgerufen am 23 Februar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Dokumente der NS Dabeigewesenen Behorde fur Schule und Berufsbildung abgerufen am 22 Dezember 2020 a b c d e f g h i j k l Hans Peter de Lorent Biografie Oscar Toepffer Man wird eines Tages die Frage aufwerfen ob der Fuhrer als Staatsmann oder als Feldherr grosser war In Landeszentrale fur politische Bildung Hrsg Taterprofile Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz und in der Zeit nach 1945 Band 2 Hamburg 2017 S 51 81 hamburg de PDF Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW Hamburg Nazibiographien 37 Oscar Toepffer PDF Abgerufen am 1 August 2022 Peter Ulrich Meyer Prozess Verhartete Fronten im Streit um einen Hamburger NS Senator Hamburger Abendblatt 27 Juli 2022 abgerufen am 1 August 2022 Hamburger Justizsenatoren seit 1945 Oscar Toepffer Rudolf Petersen Christian Koch Wilhelm Kroger Edgar Engelhard Wilhelm Kroger Emilie Kiep Altenloh Gerhard Kramer Peter Schulz Ernst Heinsen Hans Joachim Seeler Ulrich Klug Gerhard Moritz Meyer Frank Dahrendorf Eva Leithauser Wolfgang Curilla Lore Maria Peschel Gutzeit Klaus Hardraht Wolfgang Hoffmann Riem Lore Maria Peschel Gutzeit Roger Kusch Carsten Ludwig Ludemann Till Steffen Heino Vahldieck Jana Schiedek Till Steffen Anna Gallina Normdaten Person GND 117393061 lobid OGND AKS VIAF 54924738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Toepffer OscarKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Hamburger JustizsenatorGEBURTSDATUM 4 November 1896GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 9 August 1982STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Toepffer amp oldid 229073839