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Das Heidelberger Programm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD galt von 1925 bis 1959 Es loste das Gorlitzer Programm von 1921 ab Nachfolger war das Godesberger Programm von November 1959 Bereits 1946 wurde das Heidelberger Programm durch die Politischen Grundsatze der SPD abgeschwacht Im Gegensatz zu seinem kurzlebigen Vorganger in welchem kaum von Marxismus oder Revolution die Rede war und das stattdessen den volksparteilichen Charakter der SPD zu betonen versuchte knupfte das Heidelberger Programm vor allem in seinen ideologischen Grundposition in weiten Teilen an das Erfurter Programm von 1891 an Zum historischen Kontext in dem das Heidelberger Programm verabschiedet wurde gehorte auch das Gesamtproblem der Koalitionspolitik Hatte doch die SPD in den ersten Jahren der Weimarer Republik in der Koalition mit burgerlichen Parteien viele Kompromisse geschlossen und damit viel an Vertrauen in ihrer Anhangerschaft eingebusst Im Heidelberger Programm das auf dem Parteitag vom 13 bis 18 September 1925 gegen ganz wenige Stimmen verabschiedet wurde ist der Abschnitt Internationale Politik von besonderer historischer Bedeutung Im Programm sind grundsatzliche Wert und Zielvorstellungen prazise zusammengefasst die die Konzepte der SPD zur internationalen Politik von ihren Anfangen bis in die Gegenwart nachhaltig gepragt haben Die friedenspolitischen Grundsatze des Heidelberger Programms bestimmten von Anfang an die Haltung der Sozialdemokraten zu internationalen Fragen Fur die Treue zu diesen Prinzipien nahmen sie Diffamierungen wie vaterlandslose Gesellen und politische Verfolgung in Kauf Die Forderung nach einer Europaischen Losung ist im Heidelberger Programm erstmals zu finden Die SPD trat im Programm fur die Verwirklichung der Vereinigten Staaten von Europa mit der Formulierung Sie tritt ein fur die aus wirtschaftlichen Ursachen zwingend gewordene Schaffung der europaischen Wirtschaftseinheit fur die Bildung der Vereinigten Staaten von Europa um damit zur Interessensolidaritat der Volker aller Kontinente zu gelangen Um den ehemaligen Reichsprasidenten Friedrich Ebert zu ehren und sein politisches Vermachtnis zu bewahren hatte der SPD Vorstand damals Heidelberg Eberts Geburtsort zum Ort des Parteitages bestimmt Zu den Mitautoren des Heidelberger Programms gehorten Rudolf Hilferding und Karl Kautsky Hilferding hatte in den Jahren vor 1914 die damals schon sichtbare Tendenz zur Vereinigung von Industrie Handels und Bankkapital zum Finanzkapital und die sie begleitenden Monopolisierungsprozesse untersucht zu deren Beschreibung spater der Begriff Organisierter Kapitalismus benutzt wurde Erkenntnisse aus diesen Untersuchungen finden auch im grundsatzlichen Teil des Heidelberger Programms ihren Niederschlag Literatur BearbeitenWolfgang Abendroth Aufstieg und Krise der deutschen Sozialdemokratie Frankfurt am Main 1964 DNB 450004252 Klaus Schonhoven Der Heidelberger Programmparteitag von 1925 Sozialdemokratische Standortbestimmung in der Weimarer Republik Stiftung Reichsprasident Friedrich Ebert Gedenkstatte Heidelberg 1995 ISBN 978 3 928880 22 0 Heinrich August Winkler Klassenbewegung oder Volkspartei Zur sozialdemokratischen Programmdebatte 1920 1925 In Geschichte und Gesellschaft Jahrgang 8 Heft 1 1982 S 9 54 Weblinks BearbeitenDas Heidelberger Programm Marxists Internet Archive abgerufen am 4 Februar 2018 Grundsatzprogramme der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Eisenacher Programm SDAP Gothaer Programm Erfurter Programm Gorlitzer Programm Heidelberger Programm Godesberger Programm Berliner Programm Hamburger Programm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidelberger Programm amp oldid 223318416