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Barschel Affare auch Barschel Pfeiffer Affare ist eine Bezeichnung fur einen politischen Skandal der sich 1987 in Schleswig Holstein ereignete Ihren Namen erhielt die Affare nach dem damaligen Ministerprasidenten Schleswig Holsteins Uwe Barschel CDU Fragwurdige Vorkommnisse im Wahlkampf vor der Landtagswahl in Schleswig Holstein 1987 fuhrten zum grossten politischen Skandal in der Geschichte Schleswig Holsteins und zu einem der grossten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Wahlplakat der CDU 1987 mit Ministerprasident Uwe BarschelBarschel war als amtierender Ministerprasident im Wahlkampf Gegner von Bjorn Engholm dem damaligen Spitzenkandidaten der SPD Am 12 September 1987 berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel dass aus dem Umfeld der Landesregierung versucht wurde den Ruf Engholms mit unlauteren Mitteln massiv zu schadigen Diese Bestrebungen seien von Reiner Pfeiffer ausgegangen der in der Staatskanzlei als Medienbeobachter angestellt war Bei der Wahl am 13 September verlor die CDU sechs Prozentpunkte wodurch im Landtag ein Patt zwischen CDU FDP Regierung und Opposition entstand Barschel gab am Ende einer mehrstundigen Pressekonferenz am 18 September sein Ehrenwort dass die Vorwurfe gegen ihn und die CDU haltlos seien Da in der Presse Vorwurfe gegen Barschel zirkulierten die seine Manipulationen zu belegen schienen erklarte Barschel am 25 September seinen Rucktritt als Ministerprasident zum 2 Oktober 1987 An diesem Tag setzte der Landtag einen Untersuchungsausschuss ein der eventuell rechtswidrige Handlungen des Ministerprasidenten Uwe Barschel von Mitgliedern der Landesregierung und ihren Helfern gegen zum 11 Landtag kandidierende Parteien und ihre Reprasentanten aufklaren sollte 1 Barschel der immer wieder seine Unschuld beteuerte fuhr mit seiner Frau nach Gran Canaria in das Haus eines Freundes Bei den Ausschusssitzungen und in der Presse wurde weiteres belastendes Material gegen ihn gefunden Barschel wurde fur den 12 Oktober 1987 zu einer Vernehmung vor dem Ausschuss vorgeladen Am 10 Oktober flog er von Gran Canaria nach Genf um von dort nach Kiel zu kommen Am 11 Oktober 1987 wurde Barschel in einer Badewanne in einem Genfer Hotel tot aufgefunden Die Polizei sprach von Suizid eine Obduktion seiner Leiche durch die Justizbehorde bestatigte diese Aussage Trotzdem kamen spater Zweifel auf dass Barschels Tod eine Selbsttotung war Der Untersuchungsausschuss des Landtags tagte weiter und fand spater sogar nach dem Votum der Regierungspartei CDU Beweise dass Barschel an unlauteren Machenschaften beteiligt gewesen war Teilweise hatten sie auf seinen Wunsch hin stattgefunden teils habe er mitgewirkt teils habe er sie geduldet 2 Bei Neuwahlen im Mai 1988 wurde Engholm durch eine absolute SPD Mehrheit Ministerprasident 1991 wahlte ihn die Bundes SPD zum Parteivorsitzenden Doch zwei Jahre spater kam in der sogenannten Schubladenaffare uber Zahlungen an Pfeiffer angeblich gesammelt in einer Kuchenschublade durch einen SPD Landespolitiker beilaufig auch heraus dass Engholm bereits vor der Spiegel Enthullung von den Manipulationsversuchen gegen sich gewusst hatte Daruber hatte Engholm bislang geschwiegen Er trat daraufhin im Mai 1993 sowohl als Ministerprasident als auch als SPD Vorsitzender zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 1 1 Stimmungsmache gegen SPD und Grune 1 2 Gezielte Aktionen gegen Engholm und UWSH 1 3 Berichte des Spiegel 1 4 Das Ehrenwort Barschels 1 5 Barschels Rucktritt und Tod 2 Untersuchungsausschusse 3 Ungeklarter Tod Barschels und Mordtheorien 4 Verfilmungen 5 Literatur 5 1 Bis 1993 5 2 Nach dem Rucktritt Engholms 1993 6 Weblinks 7 FussnotenAblauf BearbeitenStimmungsmache gegen SPD und Grune Bearbeiten Den Landtagswahlkampf 1987 fuhrte die CDU Schleswig Holstein seit 1950 ununterbrochen in Schleswig Holstein regierend mit ungewohnlicher Harte um eine Wahlniederlage abzuwenden Im Wahlkampf schurte man vornehmlich die Angst vor dem drohenden rot grunen Chaos Unter anderem griff sie den Spitzenkandidaten der SPD Schleswig Holstein fur das Amt des Ministerprasidenten Bjorn Engholm scharf und auch personlich an So wurde in einer CDU Wahlkampfbroschure Engholm als gelandegangiger Opportunist mit Gummiruckgrat bezeichnet der Kommunisten und Neonazis als Lehrer und Polizisten einstellen und Abtreibungen bis zur Geburt freigeben wolle 3 In keinem anderen Fall wurde die sexuelle Denunziation so systematisch eingesetzt wie in diesem Landtagswahlkampf Eine CDU Wahlkampfzeitung enthielt die Behauptung Sozialdemokraten und Grune wollten straffreien Sex mit Kindern 4 Gezielte Aktionen gegen Engholm und UWSH Bearbeiten Fur den Landtagswahlkampf liess sich Ministerprasident Uwe Barschel den Journalisten Reiner Pfeiffer vom Axel Springer Verlag vermitteln Dieser wurde als Medienreferent in der Staatskanzlei eingestellt wo er fur die Medienbeobachtung zustandig war In der Folgezeit entfaltete Pfeiffer eine Vielzahl von Aktivitaten gegen politische Gegner der CDU Er erstattete gegen Engholm eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung in der er unter Verwendung detaillierter Daten behauptete Engholm habe Einkunfte nicht ordnungsgemass versteuert Die Anzeige fuhrte zu keinem Strafverfahren gegen Engholm Er liess Bjorn Engholm durch Detektive observieren in der Hoffnung Details aus der Privatsphare Engholms in Erfahrung zu bringen die sich im Wahlkampf verwenden liessen Zudem rief Pfeiffer bei Engholm zu Hause an gab sich als Arzt Dr Wagner aus und behauptete er habe vertrauliche Hinweise darauf erlangt dass Engholm an AIDS erkrankt sein konne Er falschte eine Pressemitteilung der schleswig holsteinischen Grunen in der diese scheinbar unter der Uberschrift Grune Engholms Taufe eine peinliche Wahlkampfmasche Engholms Wiedereintritt in die Kirche als Gipfel der Taktlosigkeit bezeichneten Er sate gezielt mit falschen Behauptungen Unfrieden unter den fuhrenden Reprasentanten der Unabhangigen Wahlergemeinschaft Schleswig Holstein UWSH einer burgerlich konservativen Gruppierung durch deren Erstarken in Wahlkampf Umfragen die CDU ihre absolute Mehrheit besonders gefahrdet sah Diese Aktion hatte als einzige von Pfeiffers Tatigkeiten Erfolg Die UWSH spaltete sich Obwohl Pfeiffer immer wieder behauptet hatte Ministerprasident Barschel sei der Auftraggeber dieser zum Teil kriminellen Machenschaften gewesen wurde spater seitens verschiedener Ermittlungseinrichtungen die Glaubwurdigkeit Pfeiffers hierzu in Frage gestellt Ferner konnte die Urheberschaft Barschels nicht geklart werden Berichte des Spiegel Bearbeiten In seiner Ausgabe am 7 September 1987 also sechs Tage vor der Wahl veroffentlichte das Magazin Der Spiegel unter dem Titel Waterkantgate einen Artikel uber angebliche schmutzige Tricks die die CDU im Kampf gegen die SPD angewandt habe Unter anderem wurde berichtet dass Engholm im Wahlkampf von Detektiven beschattet worden sei und dass gegen ihn bei seinem Lubecker Finanzamt eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung mehrerer hunderttausend DM erstattet worden sei In dem Spiegelartikel wurde angedeutet dass die Bespitzelung gegen Engholm von dem Manager Karl Josef Ballhaus einem Freund Uwe Barschels ausgegangen sei Der SPD Sprecher Klaus Nilius wurde in dem Artikel mit der Vermutung zitiert dass die Steueranzeige wegen ihrer intimen Kenntnissen der steuerlichen Verhaltnissen Engholms aus dem Kieler oder dem Landesvorsitzenden der CDU Gerhard Stoltenberg unterstehenden Bonner Finanzministerium stammen musse Weiter wurde Bjorn Engholm mit der Aussage zitiert dass die Steueranzeige inhaltlich unzutreffend sei und dass er in dieser Woche vor der Wahl gegen den Ersteller der Steueranzeige Strafanzeige erstatten werde 5 Bei der Wahl am 13 September verlor die CDU etwa 6 Prozentpunkte und damit ihre absolute Mehrheit Sie erhielt mit der neu in den Landtag eingezogenen FDP 37 Sitze im Landtag Genau so viele Sitze hatten SPD und SSW zusammen Da der SSW wegen der Manipulationen der CDU und ihrer Regierung keine Koalition mit der CDU eingehen wollte was die SPD als Opfer dieser Manipulationen auch ablehnte gab es vorerst keine Regierungsneubildung Die alte Regierung blieb bis zur Neuwahl am 8 Mai 1988 geschaftsfuhrend im Amt Am Mittwoch dem 9 September 1987 hatte Pfeiffer in einer eidesstattlichen Erklarung vor einem Notar eine Auflistung seiner Aktionen gegen Engholm dargestellt was der Spiegel erfuhr Er veroffentlichte den Inhalt dieser Aussagen einen Tag nach der Wahl am 14 September 1987 Das Spiegeltitelblatt zeigte Uwe Barschel und trug den Titel Waterkantgate Uwe Barschels schmutzige Tricks In der Titelstory wurden u a die Aussagen Pfeiffers zitiert die u a besagten dass Uwe Barschel hinter den rechtswidrigen Manipulationen gegen die SPD Opposition gestanden habe und dass Barschel ihn Pfeiffer mit der Durchfuhrung beauftragt habe Noch in der Woche der Landtagswahl habe Barschel Pfeiffer beauftragt eine Abhorwanze zu besorgen und in Barschels Telefon einbauen zu lassen Diese Wanze habe dann auf spektakulare Weise scheinbar entdeckt werden sollen ihr Einbau habe dann der SPD angelastet werden sollen 6 Dieser Spiegel Artikel wurde in Teilen schon am Samstag vor der Landtagswahl bekannt der Spiegel erschien damals montags Dem Spiegel wurde deshalb von Teilen der Offentlichkeit und der CDU vorgeworfen er versuche das Ergebnis der Landtagswahl zu manipulieren In der historischen Ruckschau wurde die Rolle des Spiegel kritisch hinterfragt so z B in der ZEIT So habe das Magazin Pfeiffers Darstellung der Dinge kritiklos ubernommen und seinen zweifelhaften Ruf nicht naher untersucht Auch habe der Spiegel Reiner Pfeiffer ein sechsstelliges Honorar und einen Rechtsbeistand bezahlt Der Spiegel habe weiterhin an Pfeiffers Version festgehalten obwohl seine Angaben sich als in weiten Strecken unsinnig herausgestellt hatten 7 Noch deutlicher kritisierte Frank Pergande in der FAZ der Politikskandal in Kiel sei eigentlich ein Medienskandal gewesen und es habe keine Barschel Affare gegeben sondern allenfalls eine Pfeiffer Affare Die Affare sei Barschel angehangt worden und die Medien hatten dabei eine grosse Rolle gespielt Der Tod Barschels habe gezeigt wohin die Medienjagd fuhren konne 8 Das Ehrenwort Barschels Bearbeiten In einer aufsehenerregenden Pressekonferenz am 18 September 1987 wies Barschel alle gegen ihn erhobenen Vorwurfe zuruck und erklarte Uber diese Ihnen gleich vorzulegenden eidesstattlichen Versicherungen hinaus gebe ich Ihnen gebe ich den Burgerinnen und Burgern des Landes Schleswig Holsteins und der gesamten deutschen Offentlichkeit mein Ehrenwort ich wiederhole Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort dass die gegen mich erhobenen Vorwurfe haltlos sind Uwe Barschel Pressekonferenz am 18 September 1987 Die von ihm aufgefuhrten eidesstattlichen Versicherungen stellten sich als Falschaussagen heraus die Mitarbeiter auf sein Drangen hin abgegeben hatten 9 Er selbst machte auch zu einzelnen Punkten falsche Angaben 10 Barschels Rucktritt und Tod Bearbeiten Nachdem in der Folgezeit verstarkt Zweifel an Barschels Unschuld aufkamen und der Spiegel weitere Veroffentlichungen vornahm erklarte Barschel am 25 September 1987 dass er zum 2 Oktober 1987 vom Amt des Ministerprasidenten zurucktrete Neun Tage spater wurde er im Hotel Beau Rivage in Genf unter nicht vollstandig geklarten Umstanden tot in der Badewanne seines Zimmers aufgefunden Er starb an einer Medikamentenvergiftung Das Foto des toten Uwe Barschel auf der Titelseite der Illustrierten Stern wurde bundesweit bekannt Untersuchungsausschusse BearbeitenNoch im Herbst 1987 richtete der Landtag von Schleswig Holstein einen Untersuchungsausschuss zur Aufklarung der Vorgange ein Er stand unter dem Vorsitz des SPD Abgeordneten Klaus Klingner In diesem Ausschuss wurde Barschel von mehreren Zeugen schwer belastet So widerriefen in der Sitzung vom 30 November 1987 Barschels Fahrer und Barschels Sekretarin fruhere Barschel entlastende Aussagen und gaben an Barschel habe sie zu Falschaussagen gedrangt Im Abschlussbericht wurde mit den Stimmen aller Ausschussmitglieder auch denen der CDU festgestellt dass bei vielen Aktivitaten Pfeiffers eine Mitwisserschaft Barschels feststehe oder jedenfalls wahrscheinlich sei Am 8 Mai 1988 fanden Neuwahlen zum Landtag statt bei welchen die SPD mit dem besten Ergebnis ihrer Landesgeschichte die absolute Mehrheit der Mandate errang Bjorn Engholm wurde vom Landtag zum neuen Ministerprasidenten von Schleswig Holstein gewahlt 1993 wurde bekannt dass der seinerzeitige SPD Landesvorsitzende Gunther Jansen und der seinerzeitige Pressesprecher der SPD Landtagsfraktion Klaus Nilius 1988 und 1989 insgesamt rund 50 000 DM bar an Pfeiffer gezahlt hatten Da Jansen die Geldscheine in seiner Kuchenschublade gesammelt haben will wurden die Vorgange Schubladenaffare genannt In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt dass Pfeiffer sich bereits am 7 September 1987 also sechs Tage vor der Landtagswahl gegenuber Jansen Nilius und einem von Engholm personlich beauftragten Anwalt offenbart hatte und die SPD Landesspitze somit wesentlich fruher als bisher zugegeben von Pfeiffers Aktivitaten unterrichtet war Bis Mai 1993 hatte Engholm behauptet von der Veroffentlichung im Spiegel 12 September 1987 uberrascht worden zu sein Damit war erwiesen dass Engholm den Kieler Untersuchungsausschuss 1988 belogen hatte als er behauptete er habe von den Machenschaften Pfeiffers vor dem Wahlabend 1987 nichts gewusst 11 Engholm war unglaubwurdig geworden Er musste vom Amt des Ministerprasidenten zurucktreten legte den Vorsitz der SPD nieder und stand auch nicht mehr als Kanzlerkandidat der SPD zur Verfugung Der Landtag hatte am 10 Marz 1993 einen neuen parlamentarischen Untersuchungsausschuss eingesetzt der hauptsachlich die Zahlungen an Pfeiffer aber auch die Barschel Affare selbst erneut untersuchte Der Ausschuss sah 1995 viele Fragen als ungeklart oder umstritten an Politisch verantwortlich sei jedoch Barschel fur die Manipulationen gewesen weil er Pfeiffer eingestellt habe so dass dieser erst die Moglichkeit hatte in seinen Handlungen aus der Staatskanzlei heraus zu agieren Tatsachlich kam der Untersuchungsausschuss zum Ergebnis dass es keine Beweise fur eine Mitwisserschaft Uwe Barschels an den Machenschaften seines Medienberaters Reiner Pfeiffer gab 12 Da sich aber auch keine Gegenbeweise fanden resumierte der Schlussbericht mit den Worten dass Pfeiffer wohl zumindest mit Billigung Barschels gehandelt habe 13 Ungeklarter Tod Barschels und Mordtheorien Bearbeiten Hauptartikel Todesumstande im Artikel Uwe Barschel Die Umstande die zum Tod Uwe Barschels fuhrten sind bislang ungeklart Die offiziellen Untersuchungen in der Schweiz und in Deutschland hielten lange Zeit einen Suizid fur wahrscheinlich die Ermittlungsergebnisse der Genfer Behorden ergaben allerdings auch die Moglichkeit eines Fremdverschuldens Seit dem Todesfall wurden daher umfangreiche Spekulationen und Verschworungstheorien aufgestellt Diese betreffen uberwiegend die Todesumstande zum Teil wurden auch Aussagen zu den Aktivitaten im Wahlkampf gemacht Von einem Mord statt einer Selbsttotung gingen Barschels Angehorige aus Die Ergebnisse des von ihnen beauftragten Chemikers Hans Brandenberger stutzen die Mord Theorie Der laut eigener Aussage ehemalige Mossad Agent Victor Ostrovsky geht von einer Ermordung Barschels wegen seiner Opposition in der Operation Hannibal aus Ende der 1980er Jahre wurde uber eine Verstrickung des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR in die Affare um den antikommunistisch eingestellten Barschel und dessen Tod spekuliert Hierfur wurden auch nach der Wiedervereinigung keine Belege gefunden Markus Wolf im Interview Ich sage nichts ich wollte aber was uber die Umstande seines Todes wissen und habe deshalb Agenten eingesetzt die aber nichts herausfanden Der angebliche Barschel Brief an Stoltenberg erwies sich 1991 allerdings tatsachlich als Falschung der Abteilung X des Auslandsnachrichtendienstes der DDR 14 Im Jahr 2007 entspann sich in Kiel ein juristischer Streit zwischen dem in den 1990er Jahren mit dem Fall betrauten Leitenden Oberstaatsanwalt Heinrich Wille und dem Schleswiger Generalstaatsanwalt Erhard Rex Wille war der Ansicht die vorhandenen Indizien deuteten in Richtung Mord wahrend Rex die Meinung vertrat dass die Indizien eher fur Suizid sprachen da die bisherigen Recherchen von Wille nichts gebracht hatten sollte das Verfahren seiner Meinung nach beendet werden Veranlasst durch die Ausserungen Willes beantragten die Angehorigen Barschels bei der Generalbundesanwaltin die Ermittlungen nochmals aufzunehmen Verfilmungen BearbeitenHeinrich Breloer nahm sich des Themas in seinem Doku Drama Die Staatskanzlei von 1989 an 1994 folgte der zweite Teil Einmal Macht und zuruck Engholms Fall der sich im Schwerpunkt mit den Geschehnissen rund um den Engholm Rucktritt befasste Der erste Teil wurde in diesem Zusammenhang dergestalt uberarbeitet dass die neueren Erkenntnisse welche sich seit 1989 ergeben hatten ebenfalls mit eingearbeitet wurden Der deutsche Regisseur Uwe Boll drehte am Anfang seiner Laufbahn den Film Barschel Mord in Genf 1993 Die 846 Tatort Folge Borowski und der freie Fall Erstausstrahlung 14 Oktober 2012 Buch Fred Breinersdorfer und Eoin Moore Regie Eoin Moore beschaftigt sich auf fiktiver Ebene mit dem Tod von Uwe Barschel In seinem dreistundigen Politthriller Der Fall Barschel untersucht Regisseur und Grimme Preistrager Kilian Riedhof die verschiedenen Theorien uber Barschels Tod Literatur BearbeitenBis 1993 Bearbeiten Schleswig Holsteinischer Landtag Der Kieler Untersuchungsausschuss Fragen und Antworten Schmidt amp Klaunig Kiel 1988 ISBN 3 88312 140 1 Online Fassung vom Landtagsserver NRW als pdf 1 Jochen Bolsche Hrsg Waterkantgate die Kieler Affare Eine SPIEGEL Dokumentation Gottingen 1987 ISBN 3 88243 086 9 Der Kieler Untersuchungsausschuss Die Plenardebatten Schmidt amp Klaunig Kiel 1988 ISBN 3 88312 139 8 Kieler Untersuchungsausschuss 1988 Teil zwei dd Friedrich Koch Sexuelle Denunziation und politische Kultur In Hans Hermann Wiebe Hrsg Die Kieler Affare und kirchliches Handeln politische Kultur politische Moral Bad Segeberg 1988 Cordt Schnibben Volker Skierka Macht und Machenschaften die Wahrheitsfindung in der Barschel Affare Rasch und Rohring Verlag Hamburg 1988 ISBN 3 89136 189 0 Norbert F Potzl Der Fall Barschel Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1988 ISBN 3 499 18463 X Erweiterte Neuauflage von 1989 Herbert Schafer Pfeiffer contra Barschel Zur Anatomie einer Beweisfuhrung Fachschriftenverlag Dr jur H Schafer Bremen 1991 Joachim Siegerist Das Testament des Uwe Barschel Wirtschaft und Verbands PR Hamburg 1989 ISBN 3 9801563 1 1 kritische Rezension auch des Buches von Siegerist im Spiegel 21 Dezember 1992 unter dem Titel Komplotte Deckname Hecht in der die Mutmassung dass Barschel ermordet worden sei als Verschworungstheorie gewertet wird Herbert Wessels Ein politischer Fall Uwe Barschel Die Hintergrunde der Affare Fortschritte der politischen Psychologie Spezial Band 1 Deutscher Studien Verlag Weinheim 1988 ISBN 3 89271 076 7 Nach dem Rucktritt Engholms 1993 Bearbeiten Schleswig Holsteinischer Landtag Der Kieler Untersuchungsausschuss II Die Fragen und Antworten Marz 1993 Dezember 1995 Die Landtagsdebatte vom 19 Dezember 1995 uber den Schlussbericht Schmidt amp Klaunig Kiel 1996 ISBN 3 88312 143 6 Online lesbar im Landtags Informationssystem LIS als Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zur Schubladenaffare Engholm Jansen Bericht und Beschlussempfehlung Erster Untersuchungsausschuss der 13 Wahlperiode 12 Dezember 1995 Drucksache 13 3225 PDF Wolfram Baentsch Der Doppelmord an Uwe Barschel Die Fakten und Hintergrunde 3 durchgesehene Auflage Herbig Munchen 2007 ISBN 978 3 7766 2523 3 Uwe Danker Barschel Affare Politische Kultur In Uwe Danker Utz Schliesky Schleswig Holstein 1800 bis heute Eine historische Landeskunde In Zusammenarbeit mit dem Landtag Schleswig Holstein der Landeszentrale fur politische Bildung Schleswig Holstein und der Europa Universitat Flensburg vertreten durch das Institut fur schleswig holsteinische Zeit und Regionalgeschichte IZRG Husum Druck und Verlag Husum 2014 ISBN 978 3 89876 748 4 S 328 bis 337 Sylvia Green Meschke Gegendarstellung zum Fall Barschel Anita Tykve Verlag Boblingen 1993 ISBN 3 925434 75 5 Werner Kalinka Der Fall B Der Tod der kein Mord sein darf Ullstein Verlag Frankfurt am Main u a 1993 ISBN 3 548 36605 8 Michael Mueller Rudolf Lambrecht Leo Muller Der Fall Barschel Ein todliches Doppelspiel Propylaen Berlin 2007 ISBN 978 3 549 07325 4 Heinrich Wille Ein Mord der keiner sein durfte Rotpunktverlag Zurich 2011 ISBN 978 3 85869 462 1 Weblinks BearbeitenStreit um Barschel Buch von Heinrich Wille 18 Juni 2007 Presseportal Bayerischer Rundfunk Redaktion Report 10 September 2007 Christian Bommarius Nichts als die Wahrheit Eine Betrachtung uber Schwure und Lugen in der Politik aus Anlass der Affare um Uwe Barschel vor zwanzig Jahren In Berliner Zeitung 6 Oktober 2007 abgerufen am 22 Juni 2015 Barschel Affare Wo waren die Beweise Robert Leicht Die Zeit 41 2007 Treffen mit dem Tod Sebastian Knauer einestages 9 Oktober 2009AudioDer Tod Uwe Barschels auch nach 25 Jahren ungeklart In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 15 September 2012 Audio Fussnoten Bearbeiten Schleswig Holsteinischer Landtag 11 Wahlperiode Der Kieler Untersuchungsausschuss Fragen und Antworten Schmidt amp Klaunig Kiel 1988 ISBN 3 88312 140 1 Kieler Untersuchungsausschuss I Online Fassung vom Landtagsserver NRW als pdf S 1 Schleswig Holsteinischer Landtag 11 Wahlperiode Der Kieler Untersuchungsausschuss Fragen und Antworten Kiel 1988 Kieler Untersuchungsausschuss I Online Fassung vom Landtagsserver NRW als pdf S 236 242 Mist und Saat Artikel vom 12 Februar 1988 von Robert Leicht auf Zeit Online Jochen Bolsche Hrsg Waterkantgate die Kieler Affare Eine SPIEGEL Dokumentation Gottingen 1987 ISBN 3 88243 086 9 S 124 Waterkantgate Spitzel gegen den Spitzenmann in Der Spiegel Nr 37 7 September 1987 Abgerufen am 28 Oktober 2018 Waterkantgate Beschaffen Sie mir eine Wanze in Der Spiegel Nr 38 14 September 1987 Abgerufen am 28 Oktober 2018 Eine bizarre Medienaffare In Die Zeit 5 Mai 1995 http www faz net aktuell politik inland barschel affaere barschel pfeiffer engholm und der spiegel 1460752 p2 html printPagedArticle true pageIndex 2 Barschel Pfeiffer Engholm und Der Spiegel Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 September 2007 Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses 1 2 Vorlage Toter Link www landtag nrw de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 68 MB abgerufen am 13 Februar 2011 Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses 1 2 Vorlage Toter Link www landtag nrw de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 68 MB abgerufen am 13 Februar 2011 Thomas Ramge Waterkantgate Der Tod Uwe Barschels in der Badewanne In Thomas Ramge Die grossen Polit Skandale eine andere Geschichte der Bundesrepublik Campus Verlag Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37069 7 Seite 220 Die Affare Barschel Der mysterioseste Tod der Bundesrepublik Untersuchungsausschusse um Kieler Affaren ndr de Hintergrund vom 8 Mai 2013 zuletzt aufgerufen am 8 Februar 2016 Der Spiegel berichtete In Der Spiegel Nr 42 1991 S 354 online 14 Oktober 1991 Normdaten Sachbegriff GND 4195392 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barschel Affare amp oldid 238007642