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Die Geschichte der Parteien in Deutschland umfasst die Entwicklung politischer Parteien auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und historischer deutscher Reiche vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Die modernen Parteien in Deutschland entstanden Mitte des 19 Jahrhunderts als Abgeordnete in Parlamenten sich zu festeren Gruppierungen zusammenschlossen Zunachst standen die Liberalen den konservativen Anhangern der Monarchie gegenuber viele Abgeordnete aber waren auch ungebunden Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Gruppen zu festen Organisationen die wichtige staatstragende Aufgaben ubernommen haben vor allem nach 1918 Heppenheimer Tagung freier Demokraten im Gasthof Zum halben Monde im Vorfeld der Marzrevolution Wegbereiter zur Frankfurter Nationalversammlung Stahlstich von 1840Vertreter der liberalen Fortschrittspartei von 1861 Holzstich um 1881 1 Oben Ludwig Loewe Albert Haenel Mitte Rudolf Virchow Unten Albert Traeger Eugen RichterMitglieder der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion 1889Wichtig fur die Entwicklung des Parteienwesens war vor allem die Frankfurter Nationalversammlung von 1848 1849 das erste gesamtdeutsche Parlament In den 1860er Jahren entstanden die ersten deutschlandweiten Parteien zunachst die liberale Deutsche Fortschrittspartei 1861 spater der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein 1863 und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1869 sowie die katholische Zentrumspartei 1870 Im Deutschen Reich seit 1871 konnten die Parteien uber die Gesetzgebung des Reichstags mitbestimmen Zwei konservative Parteien und die Nationalliberalen Rechtsliberale die sich 1867 von den Liberalen abgespalten hatten unterstutzten die Reichsregierung Zentrum und die ubrigen Liberalen arbeiteten ebenfalls von Zeit zu Zeit mit der Regierung zusammen Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD so der Name seit 1891 blieb im grundsatzlichen Gegensatz zum damaligen Staat Daneben gab es im Reichstag mehrere Regionalparteien und Minderheitenparteien Interessenparteien und mehrere kleine Antisemitenparteien Seit 1917 nahmen an der Reichsregierung Zentrumsleute Linksliberale und seit 1918 auch Sozialdemokraten teil In der Weimarer Republik ab 1919 konnten die Parteien meist keine konstruktive parlamentarische Mehrheit bilden Die grosseren Parteien aus dem Kaiserreich blieben grossteils bestehen einige benannten sich um die Konservativen gingen in der Deutschnationalen Volkspartei auf Die Minderheitenparteien verschwanden hinzu kamen weitere Interessenparteien und neuartige extremistische Parteien vor allem die Kommunistische Partei Deutschlands KPD aus dem linken Spektrum und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP aus dem rechten Letztere ubernahm 1933 die Macht und verbot alle ubrigen Parteien beziehungsweise zwang diese zur Selbstauflosung Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es zunachst vier Parteien die von allen vier Siegermachten in den jeweiligen Besatzungszonen erlaubt wurden Die Christlich Demokratische Union Deutschlands als christlich konservativ liberale Sammlung die liberale Freie Demokratische Partei lokal teilweise unter verschiedenen Namen die SPD und die KPD In der DDR entstand nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD die Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Daneben gab es die sogenannten Blockparteien In der Bundesrepublik Deutschland verlor die KPD alsbald bei den Wahlen und wurde 1956 verboten Nach einer Phase neuer kleinerer Parteien in den 1950er Jahren blieben 1960 die Unionsparteien und SPD als Volksparteien ubrig die jeweils mit der FDP koalierten 1983 zog erstmals die 1980 gegrundete okologisch alternative Partei der Grunen in den Bundestag ein Im Zuge der Wiedervereinigung entstand 1990 aus der DDR Staatspartei SED die Partei des Demokratischen Sozialismus 2007 schloss sich diese mit der uberwiegend von ehemaligen Sozialdemokraten gegrundeten WASG zur Partei Die Linke zusammen Ferner gab und gibt es auf Bundes Landes und kommunaler Ebene viele weitere Parteien die nie in den Bundestag gelangten Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die Partei Alternative fur Deutschland AfD mit 12 6 der gultigen Stimmen erstmals in den Deutschen Bundestag gewahlt in dem sie nun als drittgrosste Fraktion vertreten ist Ende 2017 war in Deutschland die SPD mit rund 443 000 Mitgliedern erneut die grosste Partei wahrend die Mitgliederzahl der CDU auf unter 430 000 gesunken war Die anderen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien AfD FDP Linke Grune konnten dahingegen einen teils deutlichen Zuwachs verzeichnen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vom Vormarz bis zur Reichsgrundung 1871 1 1 Suddeutsche Parlamente 1 2 Vormarz 1830 1848 1 2 1 Liberale und Radikale 1 2 2 Arbeiterbewegung 1 2 3 Konservative 1 2 4 Katholiken 1 3 Deutsche Revolution 1848 1849 1 4 Uberregionale Parteien nach 1849 1 4 1 Liberale 1 4 2 Sozialisten 1 4 3 Konservative 1 4 4 Katholiken 2 Kaiserreich 1871 1918 2 1 Wahlen und regionale Verteilung 2 2 Parteiorganisation 2 3 Ohnmacht der Parteien 2 4 Erster Weltkrieg 1914 1918 und Novemberrevolution 3 Weimarer Republik 1919 1933 3 1 Voraussetzungen 3 2 Parteien der demokratischen Mitte 3 3 Konservative 3 4 Unabhangige Sozialdemokraten und Kommunisten 4 NSDAP und Drittes Reich 1933 1945 5 Deutsche Teilung 1945 1990 5 1 Parteien in der Sowjetischen Besatzungszone 5 2 Westzonen und Grundung der Bundesrepublik 5 3 Anfangliche Vielfalt in der Bundesrepublik bis 1961 5 4 Dreiparteien System 1961 bis 1983 5 5 Verbreiterung des Parteienspektrums 1983 bis 1990 5 6 Parteien in der DDR 6 Wiedervereinigung und vereinigtes Deutschland seit 1989 1990 6 1 Endphase der DDR 6 2 Parteien im wiedervereinten Deutschland 6 3 Kritik und Schwierigkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVom Vormarz bis zur Reichsgrundung 1871 BearbeitenDie Entstehung von Parteien ist mit der Existenz von Abgeordneten in Parlamenten verbunden Parlamente im modernen Sinn gab es in den meisten Landern der Welt erst seit dem 19 Jahrhundert denn beispielsweise der Reichstag im Heiligen Romischen Reich war eine Vertretung von Einzelstaaten Selbst in Stadten waren die Angehorigen von Stadtraten normalerweise die Vertreter von sozialen Gruppen wie bestimmten Handwerkseinrichtungen Man spricht von einer standischen Verfassung bei der nicht Wahler sondern Stande vertreten sind Die Parteienentstehung in einer parteilosen Verfassung ist ein Akt der Revolution schrieb der Verfassungshistoriker Ernst Rudolf Huber Wenn in einem parteilosen Staat Parteien auftreten die Ideen und Interessen verkorpern erhebt die Gesellschaft sich gegen den Staat und verwandelt ihn Die Monarchen in Deutschland und ihre Anhanger hatten diese Entstehung nur verhindern konnen wenn sie ihre Parteienverbote mit ausserster Konsequenz durchgesetzt hatten also wenn sie die Parlamente abgeschafft hatten 3 Suddeutsche Parlamente Bearbeiten Abgesehen von Anfangen in der Zeit Napoleons beginnt die deutsche Parlamentsgeschichte nach 1815 in Suddeutschland Dort hatten Baden Wurttemberg und Bayern fruhzeitig Verfassungen und Parlamente mit je zwei Kammern Die Oberhauser waren Adelskammern die Volkshauser waren ebenfalls noch standisch zusammengesetzt Wahlen durfte nur wer Grundbesitz hatte oder eine bestimmte Hohe an Steuern zahlte 4 Die Kammern hatten nur wenige Rechte und waren eher Diskussionsforen Ihre Abgeordnete kamen aus den besitzenden bzw gebildeten Standen aus landlichen und gewerblichen Kreisen auch aus dem akademisch gebildeten Beamtentum Manche Abgeordnete standen hinter der Regierung andere die Liberalen bildeten die den Opposition Gerade die Wortfuhrer der Liberalen waren oft Beamte 5 Die traditionelle Bezeichnung der Liberalen als Linke und der Konservativen als Rechte ist noch alter und geht auf die Franzosische Revolution zuruck Die Konigstreuen sassen in der damaligen Nationalversammlung auf der rechten Seite gesehen vom Parlamentsprasidenten aus die revolutionar Gesinnten auf der linken Vormarz 1830 1848 Bearbeiten Siehe auch Wahlrecht im Vormarz und in der Marzrevolution nbsp Das Hambacher Fest gilt als eines der Hauptereignisse der nationalen Bewegung in der Zeit des Vormarz Bereits im Vormarz der Zeit ab 1830 vor der Marzrevolution 1848 gab es Vorformen eines modernen Parteiensystems Karl Rohe Allerdings existierte damals noch kein gesamtdeutsches Parlament die Entwicklung begann daher auf der Ebene der Einzelstaaten in Sud und Mitteldeutschland 6 Am 5 Juli 1832 in Reaktion auf das Hambacher Fest verscharfte der Bundestag des Deutschen Bundes noch einmal Presse Vereins und Versammlungsrecht Die Gliedstaaten mussten dementsprechend alle Vereine welche politische Zwecke haben oder unter anderem Namen zu politischen Zwecken benutzt werden verbieten 2 Bundesbeschluss Gleiches galt fur offentliche Reden politischen Inhalts 3 2 und das Tragen von politischen Abzeichen 4 7 Allerdings gab es in Deutschland viele nichtpolitische Vereine In ihnen schulte man sich bereits fur Organisationsfragen zum Beispiel durch Mitgliederwerbung Handhabung von Satzungen und das Erstellen von Programmen und das Abhalten von Wahlen Nur dadurch war es bei der Revolution 1848 moglich innerhalb weniger Wochen handlungsfahige Organisationen zustande zu bringen 8 Parteien bildeten sich langsam heraus oftmals um Zeitschriften Sie waren keine Trager von Macht sondern Weltanschauungsparteien Die Liberalen identifizierten sich mit dem Volk und richteten sich gegen Parteien aber auch gegen die Regierungstreuen die Klerikalen Kirchentreue und die Volksverfuhrer die Demagogen 9 Liberale und Radikale Bearbeiten nbsp Die Freiheit fuhrt das Volk La Liberte guidant le peuple Gemalde von Eugene Delacroix 1830 zur Julirevolution in Frankreich Politisch Moderate des Klassischen Liberalismus und Radikale des Linksliberalismus trennte unter anderem die Frage ob im politischen Kampf Gewalt gerechtfertigt sei Hauptartikel Geschichte liberaler Parteien Die moderaten Liberalen waren der Meinung dass die Ungleichheiten zwischen den Menschen die Folge von unterschiedlichem Talent und unterschiedlicher Leistung waren Die Ungleichheit sollte allenfalls begrenzt werden und zwar durch eine bestimmte Besteuerung auch Erbschaftssteuer und durch Zugang zur Bildung Ziel des moderat liberalen Liberalismus war zunachst die Verwirklichung der Freiheitsrechte und des Verfassungsstaates in einer konstitutionellen Monarchie etwa nach Vorbild der Glorious Revolution von 1688 1689 Der deutsche liberale Konstitutionalismus wurde schliesslich Ende des 19 Jahrhunderts verwirklicht 10 Um 1840 trennten sich die Radikalen vom Liberalismus sie traten fur die Gleichheit als Voraussetzung fur Freiheit ein im Zweifelsfall fur die Gleichheit Sie wollten keine Begrenzung der Staatsmacht und keine Gewaltenteilung sondern die Herrschaft des Parlamentes und vielleicht Elemente der direkten Demokratie Volksabstimmungen Sie wollten die Volkssouveranitat durch das allgemeine und gleiche Wahlrecht durchsetzen waren nicht nur gegen das alte System sondern auch gegen das liberale Besitz und Bildungsburgertum 11 Hauptziel des radikalen Liberalismus war die Republik Abschaffung der Monarchie und Dominanz der Kirche Philosophisch kamen die radikalen Liberalen von den Linkshegelianern her Sie wollten die Emanzipation des Menschen durch die Waffe der Vernunft Die Religionskritik wie Strauss und Feuerbach sie ausserten fuhrte zur revolutionaren Kritik an Staat und Gesellschaft Die Idee musse Wirklichkeit werden die revolutionare Intelligenz hatte den selbstbewussten Anspruch auf Macht 12 Die Radikalen scharten sich unter anderem um die Halleschen Jahrbucher fur deutsche Wissenschaft und Kunst seit 1838 seit 1841 Deutsche Jahrbucher Wichtig war ferner die Rheinische Zeitung 1842 1843 Arbeiterbewegung Bearbeiten Hauptartikel Arbeiterbewegung in Deutschland nbsp Der Schneider Wilhelm Weitling einer der wenigen Fruhsozialisten aus armlichen Verhaltnissen war ein Vordenker des Kommunismus Sein Bund der Gerechten von 1836 steht symptomatisch fur das Hauptproblem der damaligen Arbeiterbewegung denn er konnte nur im Exil gegrundet werden Wie die Radikalen sich aus der liberalen Bewegung herausloste so die Arbeiterbewegung aus der radikalen Die Arbeiterbewegung wollte die Lage der Lohn und Handarbeiter verbessern und politische Rechte fur sie erkampfen Sie war aber noch nicht unbedingt sozialistisch und es handelte sich zunachst auch noch nicht um eine Bewegung von Unterschichten diese waren sowieso von der Politik ausgeschlossen Vielmehr handelte es sich bei der Arbeiterbewegung um eine Verbindung von Intellektuellen und Handwerkergesellen im Ausland im Exil Dort gab es Redefreiheit die fur theorievolle Diskussionen genutzt wurde 13 Der fruhe Sozialismus aus dem demokratischen Radikalismus entstanden sah sich als Erbe der Franzosischen Revolution und Fortsetzung der liberalen Emanzipationsbewegung Er lehnte das juste milieu die hierarchische Gesellschaft der Liberalen ebenso ab wie es die Radikalen taten Doch er ging daruber hinaus war fur Gemeineigentum und gegen den liberalen Individualismus und die Eingrenzung des Staates So hatte der Sozialismus auch antiliberale Beruhrungspunkte zu den Konservativen Allerdings war er nicht ruckwarts sondern vorwartsgewandt und stand auf dem Boden der industriellen Revolution 14 Der revolutionare Schriftsteller Georg Buchner schrieb im Juli 1834 unter dem Titel Friede den Hutten Krieg den Palasten Der Furst ist der Kopf des Blutigels der uber euch hinkriecht die Minister sind seine Zahne und die Beamten sein Schwanz was sind die Verfassungen in Deutschland Nichts als leeres Stroh woraus die Fursten die Korner fur sich herausgeklopft haben Deutschland ist jetzt ein Leichenfeld bald wird es ein Paradies sein Das deutsche Volk ist ein Leib ihr seid ein Glied dieses Leibes Es ist einerlei wo die Scheinleiche zu zucken anfangt Wann der Herr euch seine Zeichen gibt durch die Manner durch welche er die Volker aus der Dienstbarkeit zur Freiheit fuhrt dann erhebet euch und der ganze Leib wird mit euch aufstehen Georg Buchner Sprecher der Armut im Hessischen Landboten 15 Es dauerte noch Jahrzehnte bis die Arbeiterbewegung eine gesellschaftliche Macht wurde und bei ihren Anfangen war es auch noch nicht klar dass der Marxismus dominierend werden wurde Ausserdem gab es auch protestantische und katholische Initiativen die sich fur das Wohl der Arbeiter engagierten beispielsweise vom Hamburger Pfarrer Johann Heinrich Wichern und dem westfalischen Geistlichen Wilhelm Emmanuel von Ketteler 16 Konservative Bearbeiten Hauptartikel Konservatismus nbsp Der Staatsphilosoph Hegel gehorte zu den Stammvatern des Konservativismus in DeutschlandDer Konservatismus war die Kraft der Beharrung standisch und romantisch In Preussen wurde er durch den Rechtsphilosophen Friedrich Julius Stahl modernisiert einen ehemaligen Burschenschafter und getauften Juden der aus Bayern nach Berlin kam Seinem Programm zufolge sollte der christliche Staat auf christlichen Normen und Einrichtungen beruhen nicht auf weltlichen Er sollte mit der Kirche wesensmassig verbunden sein und beispielsweise mit dem Eherecht dafur sorgen dass die Gesellschaft christlich bleibt Dank Stahl lehnte der Konservatismus den modernen Staat nicht mehr ab sah in ihm nicht ein quasi privates standisches und partikularistisches Herrschafts und Eigentumsgefuge sondern das einzige und ungeteilte Gemeinwesen dem alle offentliche Gewalt zukommt Nipperdey Die Verfassung sollte nicht liberal sondern auf den Monarchen ausgerichtet sein mit nur eingeschrankter Rolle des Parlaments Stahl verwies auf das englische Beispiel und die standischen Wurzeln des Parlaments dort 17 Von 1840 bis 1862 wirkten vier Gruppen von Konservativen Die Standisch Konservativen mit Leopold von Gerlach und Friedrich Julius Stahl die Hochkonservativen lehnten den Absolutismus ebenso wie den Liberalismus ab Beides seien Produkte rationalistischen Denkens Ihr Eintreten fur die Konigsherrschaft entsprang dem Gedanken an das Gottesgnadentum Sie gingen vom Ganzen aus und verwarfen die Teilung Europas in Nationalstaaten sie befurworteten eine naturliche organische Entwicklung nicht aber den revolutionaren Umsturz oder das fortschrittliche Uberspringen von Entwicklungsstufen Ihr Legitimismus ging davon aus dass die alten Rechte der Stande aber auch die Rechte eines entthronten Monarchen weiter galten 18 Die Sozialkonservative Gruppe forderte mit Lorenz von Stein und Victor Aime Huber ein soziales Konigtum Die soziale Frage solle nicht dadurch gelost werden dass die Fabrikbesitzer die Methoden der landwirtschaftlichen Patriarchen ubernehmen Vielmehr solle der monarchische Staat zum Sozialstaat werden Aus dieser Richtung erwuchsen spater die Innere Mission protestantischer Geistlicher die Arbeiterschutzgesetze und die Sozialversicherung Bismarcks 19 Nationalkonservative darunter Leopold von Ranke und Moritz August von Bethmann Hollweg strebten nach einem deutschen Nationalstaat nach englischem Vorbild sie waren auch dazu bereit Grundrechte anzuerkennen Der Nationalstaat sollte aber so foderal wie moglich organisiert sein einen starken Monarchen haben und nicht aus einer Revolution entstehen 20 Staatskonservativ heisst die Gruppe mit Gustav von Griesheim und Otto von Manteuffel Ihre Anhanger hatten eine grosse Macht in den deutschen Staaten nicht zuletzt in Preussen wahrend die konservative Staatstheorie bereits uber sie hinweggegangen war Sie trat fur einen spatabsolutistischen allmachtigen Staat ein gestutzt auf Monarchie Burokratie Militar und Staatskirchentum 21 Katholiken Bearbeiten Hauptartikel Katholizismus nbsp Der Kolner Dom rechts wird zu Ende gebaut um 1856 Der mittelalterliche Bau erhielt im Zuge der Romantik eine neue jetzt auch nationale Bedeutung Die Vollendung 1840 bis 1880 schlug eine Brucke vom katholischen Rheinland zum protestantischen Preussen das den Bau unterstutzte Die Kirche war vor der Franzosischen Revolution stets gemeinsam mit dem Staat aufgetreten Das war danach nicht mehr so selbstverstandlich jedoch wollte die Kirche auch weiterhin Einfluss auf das Leben der Menschen haben vor allem durch so lebenspragende Einrichtungen wie Schule und Ehe Auf diesen Gebieten musste sie sich aber mit dem Staat arrangieren Aus den Versuchen die Kontrollen und Eingriffe des Staates abzuwehren entsprang eine politische Bewegung auch ausserhalb der Amtskirche Der Katholik sah sich der Sakularisierung Verweltlichung gegenuber der vorherrschenden Stromung in der burgerlichen Gesellschaft 22 Die katholischen Massen wurden nach 1815 nur langsam mobilisiert und organisiert anhand von Wallfahrten und Kirchenblattern ab den 1840er Jahren auch durch Vereine Die eigentliche Parteibildung trat 1838 ein nach dem Kolner Ereignis 1837 Der preussische Staat hatte im Streit um konfessionell gemischte Ehen den Kolner Erzbischof inhaftiert Das wurde zur ersten gesamtdeutschen Erfahrung der Katholiken die politisierte und polarisierte Die protestantischen und katholischen Konservativen trennten sich Liberale und Radikale wandten sich gegen den Katholizismus Aus dieser Zeit stammen die Kampfschrift Athanasius und das Berliner Politische Wochenblatt von Joseph Gorres 23 Die konservativen Katholiken betonten Ordnung und Tradition und dass der Mensch nicht der Schopfer und Herrscher sei Die Revolution sahen sie als moderne Sunde an Die Liberalen wurden den Menschen den Halt am Gegebenen nehmen der burokratisch obrigkeitliche Staat sei ebenfalls moderner Ungeist Ursprung des modernen Unglucks sei die Reformation mit ihrem Subjektivismus aus dem Aufklarung Absolutismus und uberhaupt die Revolution stammen 23 Deutsche Revolution 1848 1849 Bearbeiten Hauptartikel Politische Parteien in Deutschland 1848 1850 nbsp Frankfurter Paulskirche 1848 geschmuckt in Schwarz Rot Gold und dem Bildnis der Germania Die Kirche war der Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung des ersten gesamtdeutschen Parlamentes In Anlehnung an revolutionare Ereignisse in Frankreich und anderen europaischen Landern kam es im Marz 1848 zur Marzrevolution in Deutschland um aus Deutschland ein geeintes Land mit einer parlamentarischen Verfassung zu machen Viele Monarchen in Angst vor Terror wie bei der Franzosischen Revolution ernannten liberale Regierungen Schon am 5 Marz trafen sich liberale und demokratische Politiker in Heidelberg Erstere waren fur die Monarchie Letztere fur die Einfuhrung der Republik Gemeinsam stimmte man dann im Frankfurter Vorparlament Marz April fur Wahlen zu einer Nationalversammlung die die Frage Monarchie oder Republik beantworten wurde Eine extreme Linke um Friedrich Hecker blieb bei ihrer Forderung das Vorparlament musse sich zum Revolutionskonvent erklaren und dauerhaft zusammenbleiben und verliess die Versammlung fur einige Zeit Die gemassigte Linke um Robert Blum blieb 24 Die Wahlen zur Nationalversammlung liefen je nach Staat unterschiedlich ab doch nach den Vorgaben des Bundeswahlgesetzes des Bundestags Die Bestimmung dass nur Selbststandige wahlen durften wurde allgemein sehr grosszugig ausgelegt so dass durchschnittlich etwa achtzig Prozent der mannlichen erwachsenen Bevolkerung Deutschlands gewahlt haben Da es Parteien nur in Ansatzen gab waren die Wahlen meist Personlichkeitswahlen nbsp Die Casino Fraktion die gemassigten Liberalen stehend ihr Fuhrer Heinrich von GagernIm Paulskirchenparlament benannt nach einer Frankfurter Kirche in der es tagte fehlten sowohl die Hochkonservativen als auch die Sozialisten Die Katholiken waren eher schwach vertreten und teilten sich zudem in mehrere Gruppen auf Die verschiedenen Fraktionen Angehorige einer bestimmten politischen Richtung benannten sich nach dem jeweiligen Hotel oder Restaurant in dem sie sich trafen Ca vierzig Rechte das heisst gemassigte Konservative Steinernes Haus dann Cafe Milani Sie wollten das Bestehende bewahren waren fur die Kirche und fur eine foderalistische Losung also einen Gesamtstaat der den einzelnen Gliedstaaten viel Freiraum geben wurde Ca 120 130 Angehorige des Rechten Zentrums die konstitutionellen Liberalen Casino Angestrebt wurde eine Zusammenarbeit mit den Regierungen der deutschen Staaten fur einen Ausgleich zwischen Staat und Individuum Dazu sollte notfalls auch Zugestandnisse in Fragen der Freiheit gemacht werden Bekanntester Vertreter dieser Richtung war der Parlamentsprasident und spatere Reichsministerprasident Heinrich von Gagern Sie zerfiel spater in mehrere Teile Ca 100 Abgeordnete im Linken Zentrum den linken Liberalen Wurttemberger Hof Es setzte sich fur Volkssouveranitat und die Rechte des Parlamentes auch bereits der Paulskirche ein Im Oktober spalteten sich eine rechte Augsburger Hof und eine linke Westendhall Gruppe ab Ca 100 gemassigte Demokraten Deutscher Hof Robert Blum und seine Anhanger waren fur Republik sowie Volks und Parlamentsherrschaft Ca 40 Radikale die extremen Demokraten Donnersberg Die Anhanger von Hecker wollten die Revolution notfalls weiterfuhren 25 Es gab bei aller Gruppenbildung noch viele Fraktionslose und Fraktionswechsler und nicht immer stimmten die Fraktionen geschlossen ab 26 Grundsatzlich aber wurde von einem Fraktionsmitglied erwartet dass es in wichtigen Fragen sich der Fraktionsmehrheit anschloss Spater gruppierten die Rechten und die Mitte sich um nach Grossdeutschen und Kleindeutschen die jeweils die Linke zur Zusammenarbeit brauchten Ausserhalb des gesamtdeutschen Parlamentes gab es Entwicklungen in den Parlamenten der Einzelstaaten sowie ausserparlamentarische Bewegungen Die Katholiken sammelten sich etwa in den Piusvereinen fur religiose Freiheit mit ungefahr 100 000 Mitgliedern im August brachten sie fur eine Petition an die Paulskirche die Rechte der Kirche zu wahren 273 000 Unterschriften zusammen Nach Einspruch Roms liessen sie die Forderung nach einem nationalen Primas Vorsitzendem der Bischofe in Deutschland und einer deutschen Synode fallen Wichtiger war es fur sie die Kirche vor staatlichen Eingriffen zu bewahren 27 Die Konservativen bemuhten sich um Strategien gegen die Revolution Im Juli 1848 sammelten die Hochkonservativen hinter der Neuen Preussischen Zeitung Kreuzzeitung auch Vereine des Grossgrundbesitzes und der protestantischen Kirche formierten sich Wichtige Unterstutzung kam aus militarischen Kreisen die an den Hofen noch viel Einfluss hatten Aus diesen Kreisen stammt der Satz gegen Demokraten wurden nur Soldaten helfen 28 Radikale und Demokraten furchteten die Gegenrevolution und wollten darum die Revolution umso radikaler weitertreiben Sollte die Paulskirche scheitern wollte man eine Art jakobinischer temporarer Diktatur mit totalitaren Zugen Nipperdey einrichten In Frankfurt kam im Juni ein Demokratenkongress mit zweihundert Teilnehmern zustande der zur Grundung demokratisch republikanischer Vereine aufrief Die Demokraten losten sich endgultig von den Liberalen Im September kam es sogar zu einem radikalen Aufstand in Frankfurt bei dem zwei konservative Abgeordnete getotet wurden Vor allem dies brachte die Mitte gegen die Linke auf und starkte letztlich die Konservativen 29 In der Form von Arbeitervereinen gab es bereits Gruppen die der einen oder anderen Formulierung des Sozialismus anhingen Aus dem Revolutionsjahr stammt beispielsweise das Kommunistische Manifest Diese Gruppen waren nicht in der Paulskirche vertreten und konnten damals noch nicht eindeutig vom burgerlichen Radikalismus abgegrenzt werden 30 Die Frankfurter Nationalversammlung erarbeite eine Reichsverfassung Ausserdem erliess sie Reichsgesetze und setzte eine vorlaufige Reichsregierung ein Am 28 Marz 1849 wahlte die Paulskirche den preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV zum Kaiser der Deutschen der die Kaiserkrone allerdings nicht annahm Stattdessen bekampfte er die Nationalversammlung und liess die Revolution gewaltsam niederschlagen Uberregionale Parteien nach 1849 Bearbeiten nbsp Stammbaum der deutschen Parteien bis 1945Das Jahrzehnt nach der gescheiterten Marzrevolution wird Reaktionszeit genannt Parteien und politische Vereine waren verboten Das lockerte sich im Konigreich Preussen erst wahrend der sogenannten Neuen Ara 1858 ubernahm Prinzregent Wilhelm die Amtsgeschafte von seinem kranken Bruder Liberale Bearbeiten Die erste deutsche Partei mit einem festen Parteiprogramm war die 1861 gegrundete liberale Deutsche Fortschrittspartei Sie setzte sich fur einen deutschen Nationalstaat auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage ein 31 Wir sind einig in der Treue fur den Konig und in der festen Uberzeugung dass die Verfassung das unlosbare Band ist welches Furst und Volk zusammenhalt Fur unsere inneren Einrichtungen verlangen wir eine feste liberale Regierung welche ihre Starke in der Achtung der verfassungsmassigen Rechte der Burger sieht Deutsche Fortschrittspartei Programm vom 6 Juni 1861 Die im preussischen Landtag machtige Fortschrittspartei spaltete sich 1867 in eine linke und eine rechte Richtung Das war eine verspatete Folge des preussischen Verfassungskonflikt von 1862 Ministerprasident Otto von Bismarck hatte nachdem er vom liberalen Landtag keine Unterstutzung fur seinen Militarhaushalt bekommen hatte einfach ohne Zustimmung des Landtags gehandelt Nach dem Sieg uber Osterreich bat er 1866 mit der sogenannten Indemnitatsvorlage um eine nachtragliche Rechtfertigung nur indirekt gestand er ein rechtswidrig gehandelt zu haben Wahrend die Linksliberalen das Versohnungsangebot ablehnten nahmen die Rechten es an und grundeten in der Folge die Nationalliberale Partei 32 Sie war kleindeutsch orientiert wollte also ein preussisch gefuhrtes Deutschland ohne Osterreich und arbeitete spater auch meistens mit der Reichsregierung zusammen Suddeutsche Liberale hingegen grundeten damals die linksliberale Deutsche Volkspartei Sie wollten eine grossdeutsche Losung also ein foderalistisches Deutschland einschliesslich Osterreichs Im Reichstag des Norddeutschen Bundes seit 1867 arbeitete die Deutsche Volkspartei auch mit Sozialisten die ebenfalls antipreussisch eingestellt waren Sozialisten Bearbeiten nbsp Vorstand des ADAV 18631863 wurde in Leipzig der erste Vorlaufer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gebildet der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein ADAV Sein Hauptinitiator und Prasident war der Breslauer Ferdinand Lassalle der als Hauptfeind die Liberalen ansah die die Revolution von 1848 verraten hatten Als er ein Jahr spater starb hatte der Verein zwar nur 4600 Mitglieder doch bereits eine zentralistische Organisation 33 Lassalle sprach von der helfende n Hand des Staates der die Arbeitervereine im Kampf gegen soziale Ausbeutung bedurften 34 Wenn die gesetzgebenden Korper Deutschlands aus dem allgemeinen und direkten Wahlrecht hervorgehen dann und nur dann werden Sie den Staat bestimmen konnen sich dieser seiner Pflichten zu unterziehen Organisieren Sie sich als ein allgemeiner deutscher Arbeiterverein zu dem Zweck einer gesetzlichen und friedlichen aber unermudlichen unablassigen Agitation fur die Einfuhrung des allgemeinen und direkten Wahlrechts in allen deutschen Landern Man kann von seiten der Regierungen mit der Bourgoisie uber politische Rechte schmollen und hadern Man kann selbst Ihnen politische Rechte und somit auch das allgemeine Wahlrecht verweigern bei der Lauheit mit welcher politische Rechte aufgefasst werden Aber das allgemeine Wahlrecht von 89 bis 96 Prozent der Bevolkerung als Magenfrage aufgefasst und daher auch mit der Magenwarme durch den ganzen nationalen Korper hinverbreitet seien Sie ganz unbesorgt meine Herren es gibt keine Macht die sich dem lange widersetzen wurde Ferdinand Lassalle Antwortschreiben an den ADAV Congress 1863 1869 entstand hervorgehend aus der kurzlebigen Sachsischen Volkspartei von 1866 die marxistisch orientierte Sozialdemokratische Arbeiterpartei SDAP auf Initiative von Wilhelm Liebknecht und August Bebel die zunachst noch aus unterschiedlichen Grunden in Konkurrenz zum ADAV stand Unter anderem war die eher in Sachsen Bayern und anderen nichtpreussischen Gebieten beheimatete Partei grossdeutsch eingestellt wahrend der ADAV eine taktische Zusammenarbeit mit der preussischen Regierung nicht ablehnte 1875 vereinigten sich die beiden Parteien in Gotha zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands seit 1891 unter dem heute bekannten Namen SPD Konservative Bearbeiten Wie die Liberalen waren auch die Konservativen uneins uber Bismarcks Politik Die Altkonservativen beriefen sich auf das Legitimitatsprinzip die angestammten Rechte der Fursten und verurteilten daher dass Preussen Gebiete wie Hannover annektierte und deren Fursten absetzte Ebenso lehnten sie den Krieg gegen Osterreich 1866 ab Die moderneren Freikonservativen seit 1866 1867 spater auf Reichsebene Deutsche Reichspartei hingegen unterstutzten Bismarck 35 Katholiken Bearbeiten Katholische Abgeordnete bildeten wie selbstverstandlich eigene Fraktionen Hermann von Mallinckrodt fasste im Mai 1862 in einen Programmentwurf die Vorstellungen in Preussen zusammen 36 Die wesentliche Unterlage eines gerechten freien Staatswesens besteht in den Lehren und Grundsatzen des Christentums Je hoher Beruf und Recht der obrigkeitlichen Gewalt zu achten um so weniger darf verkannt werden dass deren Rechtssphare in dem Rechte der Individuen Familien und Korporationen ihre Beschrankung findet Die Grundsatze der Moral und des Rechtes mussen auch in der Politik Leitsterne sein Unwurdig eigenen Rechtes wer fremdes Recht missachtet Deshalb Bekampfung aller revolutionaren Tendenzen sei es in den ausseren Beziehungen sei es auf dem inneren Gebiete des Staates Eine deutsche Politik welche dem Machtverhaltnis wie den Interessen unseres preussischen Staates volle Wurdigung zuteil werden und die letzteren keinem fremden Sonderinteresse nachsetzen lasst aber auch ebensowenig in engherzigem Pflegen eigenen Sonderinteresses den Massstab sucht fur die Bedurfnisse und die nationale Aufgabe des deutschen Volkes Programmentwurf fur die katholische Fraktion im Landtag 1862 1870 bildete sich die katholische Zentrumspartei benannt nach der Tatsache dass die katholischen Abgeordneten meist zwischen den Liberalen links und den Konservativen rechts im Parlament sassen Sie gilt im Nachhinein als erste deutsche Volkspartei denn ihre Wahler kamen aus allen sozialen Schichten Ihre Stimmenanteile waren jahrzehntelang mit zehn bis zwanzig Prozent relativ gleichbleibend Verglichen aber etwa mit der niederlandischen katholischen Partei hat das Zentrum das katholische Wahlerpotential eher schlecht ausgeschopft denn die Katholiken stellten dreissig bis vierzig Prozent der deutschen Bevolkerung Kaiserreich 1871 1918 BearbeitenSiehe auch Wahlrecht im Norddeutschen Bund und im Deutschen Kaiserreich nbsp Plenarsaal des Reichstags 1889Schon im Norddeutschen Bund seit 1867 dann aber auch im Kaiserreich seit 1871 war der Reichstag ein wichtiges Organ mit dem die Parteien die staatliche Politik beeinflussen konnten Sie bestimmten uber die Gesetzgebung mit die Regierung allerdings wurde vom Kaiser eingesetzt Beschrankt war die Rolle des Reichstags und damit auch der Parteien ferner durch den Foderalismus durch die Starke Preussens im Bundesrat und durch gewisse Beschrankungen beim Budgetrecht und den Entscheidungen uber das Militar 37 nbsp Postkarte zum Tod des Arbeiterkaisers August Bebel 1913 Fur die Aktiven der Sozialdemokratie war ihre Partei oft mehr als eine blosse Organisation zur Interessenvertretung sondern eine starke ideelle Bewegung Die Parteien der 1860er Jahre bestanden im Kaiserreich im Wesentlichen fort Die 1875 vereinten Sozialisten siehe Gothaer Programm benannten sich 1891 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands um die Linksliberalen beziehungsweise diejenigen die nicht zu den Nationalliberalen gehorten verteilten sich zeitweise uber drei verschiedene Parteien 1876 formierten sich die traditionelleren der Konservativen auf Reichsebene Trotz des Namens Deutschkonservative Partei war es eine vorwiegend in Preussen beheimatete Partei dessen Interessen sie auch vertrat Bei dieser Partei der Gutsbesitzer teilweise auch hoherer Offiziere waren 1887 von 74 Reichstagsabgeordneten 53 Adlige 38 Sie bejahten das neue Reich wollten aber die Eigenstandigkeit des monarchischen Preussens wahren das der Angelpunkt ihrer Bestrebungen blieb 39 Diese Haltung bedeutete auch dass die Deutschkonservative Partei sich von den volkischen Nationalisten wie dem Alldeutschen Verband abgrenzte wenngleich sie gegenuber den Minderheiten in Deutschland widerspruchlich auftrat Freundlicher war sie zu den Preussen bejahenden Litauern feindlich gegenuber den antipreussischen Polen 40 Hinzu kam unter anderem die 1878 gegrundete Christlich soziale Arbeiterpartei die als erste Antisemitismus ins Parteiprogramm aufnahm Der Parteigrunder und Berliner Dom und Hofprediger Adolf Stoecker machte den Antisemitismus salonfahig 41 Ausser dieser gelangten auch weitere Antisemitenparteien in den Reichstag sie erlangten aber nie politische Bedeutung Die Deutschsoziale Partei beispielsweise forderte 1899 42 Es ist die Aufgabe der antisemitischen Partei die Kenntnis vom wahren Wesen des Judenvolkes zu vertiefen Dank der Entwicklung unserer modernen Verkehrsmittel durfte die Judenfrage im Laufe des 20 Jahrhunderts zur Weltfrage werden und als solche von den anderen Volkern gemeinsam und endgultig durch vollige Absonderung und wenn die Notwehr es gebietet schliessliche Vernichtung des Judenvolkes gelost werden Beschlusse des Hamburger Kongresses 1899 Ferner gab es im Parlament immer eine gewisse Anzahl von Abgeordneten die Regionalparteien oder Minderheiten angehorten Sie machten zusammen etwa zehn Prozent aus Dabei handelte es sich um die Elsasser also die allermeisten Abgeordneten aus Elsass Lothringen die ansonsten dem Zentrum recht nahe standen ahnlich wie die polnischen Abgeordneten Ferner gab es einige danische Abgeordnete Diese drei Gruppierungen verschwanden nach 1918 aus dem Parlament entsprechend der Gebietsverluste Deutschlands Dauerhaft gab es die Deutsch Hannoversche Partei die 1869 1870 aus dem Hannoverschen Wahlverein entstanden war nachdem 1866 Preussen Hannover annektiert hatte 43 Wahlen und regionale Verteilung Bearbeiten Das Wahlrecht unterschied sich in den einzelnen Landern Preussen hatte beispielsweise bis 1918 ein Dreiklassenwahlrecht Die Wahl zum Reichstag hingegen war einheitlich allgemein gleich und direkt und mit Einschrankungen auch geheim Wahlberechtigt waren im Prinzip alle Manner ab 25 Jahren ausgenommen Militarangehorige Strafgefangene Entmundigte und Manner die von der Armenhilfe lebten Waren 1874 noch 11 5 Prozent der Manner von der Wahl ausgeschlossen waren es 1912 nur noch 5 9 Prozent Das lag daran dass die Kriterien anders ausgelegt wurden und die Wahlerlisten besser gefuhrt wurden 44 Wahlbar waren ausser den Wahlberechtigten auch die Militars Wurde ein Abgeordneter verbeamtet musste er sein Mandat aufgeben Da es bis 1906 auch keine Diaten Geld fur Abgeordnete gab 45 waren die Sozialdemokraten grundsatzlich benachteiligt weil ihre Vertreter oft aus armeren Verhaltnissen stammten Allerdings waren ihre Abgeordneten oft Parteiangestellte oder Redakteure von Parteizeitungen das band sie wiederum starker an ihre Partei nbsp Die Karte zeigt an wie die einzelnen Wahlkreise 1912 gewahlt haben Die Sozialdemokraten die Gewinner dieser Wahl hatten ihre Hochburgen vor allem in der Mitte Deutschlands Die Abstimmung erfolgte nach einem absoluten Mehrheitswahlrecht in Ein Personen Kreisen erreichte in einem Wahlkreis kein Kandidat eine absolute Mehrheit kam es bald darauf zu einer Stichwahl Bereits im Vorfeld einigten sich politisch nahestehende Parteien auf einen aussichtsreichen Kandidaten 46 Es kam zum Teil zu grossen Unterschieden zwischen Stimmen und Mandatsanteil einer Partei wie es bei der Mehrheitswahl ublich ist Eine Partei trat normalerweise nur dort an wo ihr Kandidat Chancen hatte gewahlt zu werden Daher waren die Linksliberalen eine vor allem west und suddeutsche Partei die Konservativen hatten ihre Hochburgen im Osten Das Zentrum war im Suden Teilen des Westens und in Oberschlesien stark also dort wo Katholiken wohnten Die einzige wirklich reichsweite Partei war die SPD die seit 1890 in fast allen Wahlkreisen Kandidaten aufstellte Man spricht bei aussichtslosen Wahlkreisen von Zahlkandidaten die den ortlichen SPD Anhangern die Gelegenheit gaben fur ihre Partei zu stimmen Das mobilisierte die SPD Wahler und erbrachte einen hohen Stimmenanteil mit dem man gegen das Mehrheitswahlsystem und die relativ wenigen Sitze fur die SPD protestieren konnte ahnlich gingen die Polen vor Ausser der Mehrheitswahl an sich waren die Wahlkreiseinteilung und die Stichwahl zwei wichtige Faktoren fur die Starke von Parteien im Parlament Die Wahlkreise wurden nicht an die Veranderungen in der Bevolkerung Wachstum durch Geburten Ab und Zuwanderung angepasst Das benachteiligte das stadtische gegenuber dem landlichen Deutschland das heisst die Linksliberalen und Sozialdemokraten gegenuber den Konservativen und dem Zentrum 47 Parteiorganisation Bearbeiten nbsp Die linksliberalen Deutsch Freisinnigen im Reichstag 1889Partei zu sein bedeutete bis in die 1880er Jahre in erster Linie Unterstutzer einer Fraktion zu sein Dies war vor allem fur Wahlkampfe wichtig zwischen den Wahlen gab es anfangs noch kaum eine Organisation Man war nirgendwo Mitglied hochstens in einem Verein der einer Partei kulturell nahestand Das Zentrum konnte auf die Unterstutzung des Klerus zahlen die Konservativen auf die Burokratie und die Grossgrundbesitzerklientel Die Liberalen mussten sich eher Helfer fur den Wahlkampf neu suchen 48 Mit der Zeit entstand aus den ortlichen Wahlkomitees Kontinuitat von Wahl zu Wahl Diese Komitees ersetzten bis 1899 als politische Vereine noch verboten war moderne Parteien Etwa in dieser Zeit gab es mehr und mehr gesellschaftliche Gruppen mit neuen Anspruchen oft okonomischen Die Wahler waren haufiger Angestellte nicht mehr selbststandige Handwerker und Landwirte Die Gesellschaft einschliesslich deren Unterschichten interessierte sich verstarkt fur Politik Die Parteiorganisationen wurden daher auch deshalb ausgebaut um Populisten wie den Antisemiten entgegenzutreten Wahlkampfe dauerten langer und waren teurer 49 Nicht nur ihre eigenen politischen Redner auch das Volk insgesamt sollte geschult werden schreibt Margaret Anderson Typisch dafur waren die politischen Enzyklopadien mit Titeln wie Wahlbuchlein oder Wahlkatechismus Der Klassiker war das ABC Buch fur freisinnige Wahler des Liberalen Eugen Richter 50 Die Sozialdemokraten standen fur die neue Art von Parteiorganisation und Mobilisierung der Wahler Darauf mussten die anderen Parteien reagieren vor allem die Liberalen wahrend Katholiken und Konservative noch eher auf kirchliche und Verbandsstrukturen zuruckgreifen konnten Insgesamt blieb der Typus der Honoratiorenpartei beherrschend Die Zentralen hatten nur wenig Geld Spenden gingen zumeist an die Organisationen und Kandidaten vor Ort 51 Ohnmacht der Parteien Bearbeiten nbsp Reichskanzler Otto von Bismarck nbsp Mitglieder der deutschkonservativen Fraktion im Reichstag 1889Die Parteien hatten der Verfassung nach zwar keinen Einfluss auf die Regierungsbildung dennoch hatten sie aber die Machtfrage stellen konnen wie es in anderen Landern geschehen ist Eine Reichstagsmehrheit hatte die Gesetzes und Haushaltsvorlagen der kaiserlichen Regierung generell ablehnen konnen um den Kaiser zu zwingen eine Regierung mit Angehorigen der Mehrheitsparteien einzusetzen Das geschah aus mehreren Grunden nicht Vor allem Otto von Bismarck Reichskanzler von 1871 bis 1890 war sehr geschickt darin die Parteien gegeneinander auszuspielen Um sie gefugig zu machen scheute er vor Diffamierung und sogar Verfolgung nicht zuruck Reichsfeindschaft 52 war sein Vorwurf Das erlebten der organisierte Katholizismus mit dem Kulturkampf etwa bis 1878 und die Sozialdemokratie mit den Sozialistengesetzen 1878 1890 Die Liberalen stimmten teilweise fur die antikatholische und antisozialistische Gesetzgebung Zwar wurden Andersdenkende nicht von Staats wegen ermordet aber eingesperrt Viele Karrieren wurden zerstort Bismarck und auch einige kaiserliche Politiker nach ihm drohten indirekt und teilweise deutlich damit ein neues politisches System einzurichten in dem die Parteien noch weniger mitzureden hatten Staatsstreichpolitik 53 Das entmutigte die Parteien die Machtfrage zu stellen Die Parteien vertraten unterschiedliche Auffassungen und Interessen und waren daruber hinaus bestrebt die jeweils Andersdenkenden nicht zu weit emporkommen zu lassen Vor allem die beiden konservativen Parteien und die Nationalliberalen die man zusammen die Kartellparteien nannte profitierten vom bestehenden System und furchteten politische und soziale Veranderungen Aber auch das Zentrum das schon 1890 eine Mehrheit mit Linksliberalen und Sozialdemokraten gehabt hatte wollte sich lieber mit der Regierung arrangieren Es stand kulturpolitisch und schulpolitisch gegen die Linksliberalen und Sozialdemokraten wahrend es mit den Sozialdemokraten gewisse sozialpolitische Auffassungen teilte Selbst die Linksliberalen die fur eine Demokratisierung eintraten arbeiteten teilweise mit den Kartellparteien zusammen weil sie den Katholizismus und noch mehr die Sozialdemokratie furchteten Die Sozialdemokratie war gegen eine Regierungsbeteiligung teilweise wegen ihrer schlechten Behandlung teilweise aus prinzipiellen Grunden Nach den harten Sozialistengesetzen gaben sie sich 1891 das marxistische Erfurter Programm Diese Richtung wurde in der Folge von den so genannten Revisionisten um Eduard Bernstein kritisiert Die Historikerin Helga Grebing nannte die damalige SPD eine isolierte Klassenpartei der deutschen Industriearbeiterschaft 54 Trotzdem stand die Front der alten Machte nicht unerschuttert Nach der Reichstagswahl 1912 mit grossen Gewinnen der SPD wurde es immer schwieriger die alten Verhaltnisse beizubehalten Erster Weltkrieg 1914 1918 und Novemberrevolution Bearbeiten nbsp Flugblatt der USPD Ende 1918 nbsp Antibolschewistisches Plakat 1919Am Anfang des Ersten Weltkriegs bot Kaiser Wilhelm II den Parteien einen Burgfrieden Gemeinsam solle die Nation kampfen von den Parteien erwartete er die Zustimmung zu den Kriegskrediten Nur ein sehr kleiner Teil der SPD um Karl Liebknecht widersetzte sich Dies wurde der Keim fur die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD 1917 die bisherige SPD wurde kurzzeitig Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands MSPD genannt Eine weitere linksrevolutionare Gruppe der Spartakusbund bildete die Keimzelle fur die spatere Kommunistische Partei Deutschlands KPD Am 6 Juli 1917 grundeten MSPD Freisinnige und Zentrum einen interfraktionellen Ausschuss und forderten einen Verstandigungsfrieden ohne Gebietsausbreitungen und eine weitere Parlamentarisierung Auch linke Mitglieder der Nationalliberalen wie Gustav Stresemann befurworteten die Parlamentarisierung traten aber fur Annexionen ein In jenem Jahr wurde sogar ein konservativer Zentrumspolitiker Reichskanzler Georg von Hertling Allerdings blieb die Regierung schwachlich gegenuber dem Reichstag einerseits und der Obersten Heeresleitung andererseits die von der Gunst des Kaisers profitierte Am 29 September 1918 informierte die Oberste Heeresleitung Kaiser und Reichskanzler uber die aussichtslose militarische Lage Ludendorff forderte ein Waffenstillstandsgesuch Er empfahl eine zentrale Forderung des amerikanischen Prasidenten Wilson zu erfullen und die Reichsregierung auf eine parlamentarische Basis zu stellen um gunstigere Friedensbedingungen zu erlangen Damit sollten die demokratischen Parteien die bevorstehende Kapitulation und deren Folgen allein zu verantworten haben Ludendorffs Lagebericht schockierte die Reichsregierung ebenso wie danach die Fuhrer der Parteien Dennoch waren die Mehrheitsparteien bereit die Regierungsverantwortung zu ubernehmen Da Reichskanzler Hertling die Parlamentarisierung ablehnte ernannte der Kaiser am 3 Oktober den als liberal geltenden Prinzen Max von Baden zum neuen Reichskanzler In dessen Kabinett traten erstmals auch Sozialdemokraten ein Mit der Oktoberreform vom 28 Oktober 1918 musste der Kanzler fortan auch das Vertrauen des Reichstags besitzen Damit war das Deutsche Reich von einer konstitutionellen zu einer parlamentarischen Monarchie geworden Aus Sicht der SPD Fuhrung erfullte die sogenannte Oktoberverfassung die wichtigsten verfassungsrechtlichen Ziele der Partei Nach der erzwungenen Abdankung des Kaisers am 9 November ging das Land freilich in Richtung einer Republik mit einer neuen Verfassung die am 11 August 1919 verabschiedet wurde Weimarer Republik 1919 1933 BearbeitenVoraussetzungen Bearbeiten nbsp Militarisierung der Innenpolitik Um ihre Veranstaltungen vor Rechts und Linksradikalen zu schutzen mussten die demokratischen Parteien das Reichsbanner Schwarz Rot Gold grunden Hier eine Veranstaltung 1924 in Potsdam Die Parteien in der Weimarer Republik unterschieden sich nicht wesentlich von denen im Kaiserreich da die dahinter stehenden sozialmoralischen Milieus dieselben blieben Damit meint man gesellschaftliche Gruppen Weltanschauungslager die jeweils durch Religion Tradition Besitz Bildung bzw Kultur geeint werden Dauerhaft gab es ein konservatives ein katholisches ein burgerlich protestantisches und ein sozialistisch proletarisches Milieu 55 Neuartige Parteien kamen hinzu die mit einem verstarkt autoritaren Fuhrungsanspruch nach innen und aussen auftraten Von der SPD hatte sich wie erwahnt die Richtung abgespalten die sich letztlich in der kommunistischen KPD wiederfand Die nationalsozialistische NSDAP hatte ideologische Vorlaufer in den Antisemitenparteien und volkisch alldeutschen Kreisen des Kaiserreichs Die Parteien hatten in der Weimarer Zeit nicht nur fur die Kandidatenaufstellung zum Reichstag und den Landesparlamenten zu sorgen sondern auch fur die Reichsprasidentenwahl Uberhaupt mussten sie die gesamte Staatsleitung ubernehmen einschliesslich in Politikbereichen die zuvor noch eher das Terrain der kaiserlichen Regierung war namlich das Militar und die Aussenpolitik Den Parteien fiel es nicht zuletzt wegen der schwierigen Lage Deutschlands schwer Regierungen mit parlamentarischer Mehrheit zu bilden und Verantwortung zu ubernehmen Haufig wird vereinfachend behauptet das Weimarer Wahlsystem habe zu einer Parteienzersplitterung einem Vielparteiensystem gefuhrt 56 Vielmehr jedoch blieb das Vielparteiensystem der Kaiserzeit bestehen 57 es gab weiterhin meist etwa zehn bis funfzehn Parteien im Reichstag Nur eine Handvoll von ihnen war wirklich relevant Verhangnisvoll wurde der Republik nicht die Zahl der kleinen sondern die Starke der extremistischen Parteien Dies gilt besonders fur die Zeit seit der Weltwirtschaftskrise 1929 als das Parteiensystem sich radikal veranderte Die Stimmenanteile der konservativen und liberalen Parteien wurden grossteils von der NSDAP aufgesogen Das Weimarer Verhaltniswahlrecht war kein ganz reines Verhaltniswahlrecht wegen einer Reststimmenauszahlung aber es sorgte dafur dass die regionale Verteilung der Stimmen unwichtig wurde Jetzt lohnte es sich auch beispielsweise fur die Konservativen ausserhalb des Ostens aktiver als bisher Wahlkampf zu betreiben Abkommen unter den Parteien fur die Kandidatenaufstellung verloren ihre Bedeutung ausser bei der Reichsprasidentenwahl die reichsweite Lagerbildung forderte Erstmals in der deutschen Geschichte und auch fruher als in vielen anderen Landern durften 1919 die Frauen wahlen Die Parteiorganisation wurde bedeutender die Parteien machten den Schritt von einer Honoratioren zu einer Mitgliederpartei Die Fuhrung wurde gestrafft ein Apparat aufgebaut Vorbild war fur die Parteien meist die SPD aus der Vorkriegszeit Ferner musste ein Kandidat sich nun vor allem in der Parteiburokratie bewahren um auf eine Liste gesetzt zu werden 58 Parteien der demokratischen Mitte Bearbeiten nbsp Plakat der SPD zur Nationalversammlung 1919Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands verlor einen Grossteil ihres linken Flugels an die USPD Ein Teil der USPD Mitgliederschaft ging 1922 zuruck zur SPD die bis 1932 die starkste Reichstagsfraktion stellte Die SPD hatte etwa zwanzig bis dreissig Prozent der Stimmen war aber nach 1923 nur noch 1928 1930 an der Regierung beteiligt Die Liberalen wollten 1918 ursprunglich eine gemeinsame grosse Volkspartei bilden Doch personelle und inhaltliche Konflikte fuhrten dazu dass die Trennung in linkere Fortschrittler jetzt in der Deutschen Demokratischen Partei DDP und Nationalliberale jetzt Deutsche Volkspartei DVP erhalten blieb Trotz teilweise starker Reibungen arbeiteten sie jedoch fast immer in der Regierung zusammen und wurden neben dem Zentrum die eigentlichen Regierungsparteien der Republik bis 1931 1932 War zuerst die eher gegrundete DDP die weitaus starkere der liberalen Parteien so drehte sich das Verhaltnis rasch um Das hochste Wahlergebnis erzielte die DDP 1919 mit uber 18 Prozent und die DVP 1920 mit uber 13 Prozent Bei einem starken Ruckgang erhielten sie selbst 1930 noch zusammen uber acht Prozent Spatestens bei den drei Reichstagswahlen von 1932 und 1933 wurden sie jedoch zahlenmassig unbedeutend nbsp Der Sozialpsychologe Willy Hellpach Prasidentschaftskandidat fur die DDP 1925 spricht im Berliner Sportpalast Zu Beginn der Weimarer Republik waren noch viele Fuhrungspersonlichkeiten der DDP in hohe Staatsamter gelangt das anderte sich im Laufe der 1920er Jahre Die Wahlniederlage von 1928 fuhrte mit zu grosser Unsicherheit zu der auch Parteifuhrer Erich Koch Weser beitrug Damals wurde die Grundung einer breiter angelegten Volkspartei angeregt wobei man in erster Linie an einen Zusammenschluss mit der DVP und ihrer charismatischen Fuhrungsfigur Stresemann dachte 1930 versuchte Koch Weser die Neugrundung dennoch bei der die Volksnationale Reichsvereinigung hinzu kam Diese schwarz weiss roten Jungliberalen waren aber nur personell nicht ideell eine Verstarkung Werner Stephan spricht von einem Selbstauflosungsprozess den die Fuhrung seit 1928 voller Existenzangst in Gang setzte 59 Mitglieder des linken Flugels verliessen die Partei nach der Reichstagswahl aber auch die Volksnationalen Im November 1930 benannte die DDP sich dennoch in Deutsche Staatspartei um Die DVP war die Partei der Wirtschaft der Industrie der oberen Mittelschichten und Oberschichten Die entsprechenden Interessengruppen hatten grossen Einfluss auf die Kandidatenaufstellung bei Parlamentswahlen Es lag ihr ein konservativer Zug inne trotzdem und trotz der eher geringen Grosse spielte die Partei in Krisenzeiten eine fur die Weimarer Republik entscheidende Rolle so Lothar Dohn 60 nbsp Prasidium der Zentrumspartei 1920 Trotz gegenteiliger Verdachtigungen waren Geistliche in den Fuhrungszirkeln der Partei eine kleine Minderheit Das Zentrum blieb die Partei der Katholiken obwohl es 1919 Ansatze zu einer gesamtchristlichen Volkspartei gegeben hatte Charakteristisch ist fur das Zentrum wie es in der Weimarer Zeit sehr bestandige Wahlergebnisse von etwa elf bis dreizehn Prozent einfuhr Rechnet man die bayerische Abspaltung BVP hinzu kommt man in etwa auf die Starke des Zentrums vor 1918 Allerdings war die BVP deutlich rechter als das Zentrum und stimmte beispielsweise bei der Reichsprasidentenwahl 1925 gegen den Zentrumskandidaten Wilhelm Marx Man schatzte die geistige Ordnungsmacht des Zentrums in einer Zeit des Verfalls und der Orientierungslosigkeit War der Katholizismus im Kaiserreich als vormodern und kulturell ruckstandig angesehen worden sei er nun wie aus einem Exil gekommen meint Karsten Ruppert mit Bezug auf einen zeitgenossischen Beitrag 61 Da das Zentrum nicht unbedingt fur eine bestimmte Staatsform stand sondern fur eine abstrakte christliche Staatslehre fiel ihm der Ubergang vom Kaiserreich zur Republik nicht schwer Mit der alten Fahne in die neue Zeit lautete ein Buchtitel von 1926 In Weimarer Zeiten trug die Partei die grosste Verantwortung das bedeutete jedoch dass sie ihre eigenen christlichen oder katholischen Ziele kaum verwirklichen konnte 62 Sie sah die standige Regierungsbeteiligung vor allem als ein Opfer an das man aus Verantwortungsbewusstsein macht 63 Konservative Bearbeiten nbsp Deutschnationale demonstrieren gegen den Volksentscheid zur Furstenabfindung den KPD und SPD 1926 erfolglos angestrengt haben Konservative rechtere Nationalliberale Antisemiten und einige weitere Gruppierungen fanden sich 1919 in der Deutschnationalen Volkspartei DNVP wieder Sie konnte sich am schlechtesten mit der Kriegsniederlage und der Abdankung des Kaisers abfinden 64 Uber den Parteien stehend verburgt die Monarchie am sichersten die Einheit des Volkes den Schutz der Minderheiten die Stetigkeit der Staatsgeschafte und die Unbestechlichkeit der offentlichen Verwaltung Die deutschen Einzelstaaten sollen freie Entschliessung uber ihre Staatsform haben fur das Reich streben wir die Erneuerung des von den Hohenzollern aufgerichteten deutschen Kaisertums Uns ist der Staat der lebendige Volkskorper in dem alle Glieder und Krafte zu tatiger Mitwirkung gelangen sollen Der Volksvertretung gebuhrt entscheidende Mitwirkung bei der Gesetzgebung und wirksame Aufsicht uber Politik und Verwaltung Grundsatze der Deutschnationalen Volkspartei 1920 Die DNVP war nur kurzfristig in Weimarer Regierungen vertreten sie nahm also die Rolle einer breiten burgerlichen Rechtspartei innerhalb des Parteiensystems nicht an Bereits 1922 verlor sie radikal antisemitische Mitglieder an die Deutschvolkische Freiheitspartei die zeitweise mit der NSDAP zusammenarbeitete Bei entscheidenden Abstimmungen wie zum Dawes Plan 1924 stimmte etwa die Halfte der DNVP Abgeordneten fur die Regierungsvorlage was zu schweren Konflikten zwischen Gemassigten und Radikalen in der Partei fuhrte Von 1928 bis 1930 verlor die Partei die Halfte ihrer Abgeordneten und Stimmen und kleinere Parteien spalteten sich ab wie die Volkskonservative Reichsvereinigung von 1929 seit 1930 Konservative Volkspartei Insgesamt hatte die DNVP zwischen sieben und funfzehn Prozent der Stimmen mit Ausnahme der beiden Wahlen von 1924 als sie um die zwanzig Prozent erhielt Unabhangige Sozialdemokraten und Kommunisten Bearbeiten nbsp Der Roter Frontkampferbund marschiert durch Berlin Wedding Juni 1927 Vorn links Ernst Thalmann seit 1925 Vorsitzender der KPD Hauptartikel Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hauptartikel Kommunistische Partei Deutschlands Eine Gruppe um Karl Liebknecht die die Unterstutzung des Krieges ablehnte wurde 1915 aus der SPD Fraktion ausgeschlossen Daraus entstand 1917 die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands der sich der Spartakusbund anschloss 65 Die Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat leitet die Befreiung der Arbeiterklasse ein Zur Durchfuhrung dieses Kampfes bedarf die Arbeiterklasse der Unabhangigen Sozialdemokratie die ruckhaltlos auf dem Boden des revolutionaren Sozialismus steht der Gewerkschaften die sich zum unverwerflichen Klassenkampf bekennen und zu Kampforganisationen der sozialen Revolution umzugestalten sind und des revolutionaren Handeln zusammengefasst Aktionsprogramm der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 6 Dezember 1919 Hervorhebung im Original Kurze Zeit errang die USPD grosse Mitgliederzahlen und Wahlerfolge die sie an die Nahe der SPD brachten Eine Mehrheit in der Partei stimmte 1920 fur den Anschluss an Lenins Kommunistische Internationale und an die KPD Der Rest der USPD ging 1922 grossteils zur SPD zuruck die ubrigen Mitglieder machten bis 1931 weiter als Splitterpartei Die KPD erlebte im Laufe der 1920er heftige innerparteiliche Streitigkeiten Dem Kommunismusexperten Hermann Weber zufolge wurde die Partei seit 1924 bedingungslos auf Stalin ausgerichtet Von damals 16 Mitgliedern des obersten Parteiorgans waren 1929 nur noch zwei im Amt Ernst Thalmann sowie der 1939 in der Sowjetunion hingerichtete Hermann Remmele Die ultralinke Politik der KPD habe wesentlich zum Untergang der Weimarer Republik beigetragen 66 Bei den Reichstagswahlen kam sie meist auf etwa zehn Prozent im Jahre 1932 bis auf knapp siebzehn Prozent NSDAP und Drittes Reich 1933 1945 Bearbeiten Hauptartikel Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei nbsp Reichskonkordat Juli 1933 links der Zentrumsvorsitzende Pralat Ludwig Kaas Das Konkordat eine Vereinbarung des NS Staates mit dem Vatikan untersagte unter anderem den katholischen Geistlichen die Betatigung in einer politischen Partei Die Kirche glaubte sich so mit dem Regime arrangieren zu konnen Nach dem Ersten Weltkrieg waren eine Vielzahl von rechtsradikalen Splittergruppen entstanden Eine davon war die Deutsche Arbeiterpartei vom Januar 1919 der sich noch im selben Jahr Adolf Hitler anschloss 1921 wurde er der Vorsitzende der mittlerweile in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei umbenannten Partei streng organisiert nach dem Fuhrerprinzip Das Parteiprogramm der NSDAP von 1920 richtete sich gegen die Demokratie gegen den Versailler Vertrag gegen die kapitalistische Wirtschaft und gegen nicht Deutschblutige d h hauptsachlich Juden Jeweils in den Krisen der Weimarer Republik Hyperinflation bis 1924 und besonders die Weltwirtschaftskrise seit 1929 erlebte die NSDAP ihre Erfolge 67 Nach Hitlers erfolglosem Putschversuch von 1923 bemuhte er sich bei aller Radikalitat seiner Politik einen legalen Anstrich zu geben Ihm kam die Weltwirtschaftskrise seit 1929 zugute und insbesondere die Versuche von konservativen Politikern den Staat autoritarer zu gestalten Diese Politiker zu denen die Reichskanzler Heinrich Bruning Kurt von Schleicher und am langsten und vehementesten Franz von Papen gehorten glaubten sie konnten Hitler fur ihre Zwecke einspannen weswegen die NSDAP auch nicht verboten wurde Im Januar 1933 kam eine Koalitionsregierung von NSDAP und DNVP zustande In wenigen Monaten festigte Hitler seine Diktatur Im Rahmen der Gleichschaltung wurden die Parteien ausser der NSDAP entweder verboten oder losten sich auf Am 22 Juni 1933 wurde die SPD verboten am 27 Juni losten sich die DNVP und die DVP auf und am 4 Juli die BVP Am 14 Juli trat das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien in Kraft KPD und SPD hatten Organisationen im Exil Letztere nannte sich Sopade nbsp Reichsparteitag der NSDAP 1935Die NSDAP sollte ursprunglich eine Kaderpartei die ihre Mitglieder auswahlt und ideologisch schult Als am 1 Mai 1933 ein Aufnahmestopp verhangt wurde waren bereits 1 6 Millionen neue Mitglieder seit der Machtergreifung aufgenommen worden die fruheren Mitglieder machten nur noch ein Drittel der Gesamtmitgliedschaft aus Die neuen sollten eine zweijahrige Bewahrungszeit ohne Parteibuch und Braunhemd aushalten Bis zur ganzlichen Aufhebung 1939 lockerte Hitler den Aufnahmestopp um unter anderem die Eliten in Staat und Gesellschaft einzubinden Die Partei sollte die Nation erfassen und Kontrolle ausuben Bei Kriegsende hatte sie sechs Millionen Mitglieder 68 Weitaus mehr Menschen waren uber diverse Unter und Nebenorganisationen mit der NSDAP verbunden Die Partei hatte im Herrschaftsapparat eine geringe Bedeutung Ihr Sitz war in Munchen geblieben und zu seinem Stellvertreter in der Partei hatte Hitler Rudolf Hess ernannt der keine Hausmacht besass Er unterband ferner grosse Parteizusammenkunfte etwa nach Vorbild des Grossen Faschistischen Rats in Italien 69 Das Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1 Dezember 1933 machte aus der NSDAP eine Korperschaft offentlichen Rechtes so konnte sie staatlich finanziert werden Hess und SA Chef Ernst Rohm wurden in ihren Parteieigenschaften zu Reichsministern Das Resultat war offiziell eine Aufwertung der Partei letztlich aber auch ihre Ein und Unterordnung in den totalen Staat 70 Deutsche Teilung 1945 1990 Bearbeiten nbsp Sowjetische Soldaten im Mai 1945 vor dem 1933 ausgebrannten Reichstagsgebaude in BerlinSeit der Besatzung durch die vier Siegermachte war das verbliebene Deutschland 1945 in vier Zonen aufgeteilt Der Wiederaufbau von Parteien geschah zunachst auf lokaler Ebene und dann innerhalb der Zonen Abgesehen davon dass die Deutschen die Zonengrenzen nicht frei uberqueren durften musste eine Partei bis 1950 eine Lizenz von der jeweiligen Besatzungsmacht haben Verboten wurden Organisationen von Fluchtlingen und Vertriebenen sowie die NSDAP und etwaige Nachfolgeorganisationen dieser Ehemalige NSDAP Mitglieder fanden in allen Parteien Aufnahme Dies wurde und wird einerseits kritisch gesehen als moralische Belastung der Parteien andererseits positiv als Wiedereingliederung dieser grossen Menschenzahl und Gewinnung fur die Demokratie Bedenklichen politischen Einfluss im Sinne einer Unterwanderung gab nur im Fall der FDP vor allem in den 1950er Jahren in Nordrhein Westfalen Naumann Kreis Dort griff 1953 sogar die britische Besatzungsmacht ein Nur vier Parteien waren in allen vier Zonen zugelassen die Kommunistische Partei Deutschlands die Sozialdemokratische Partei Deutschlands die Christlich Demokratische Union als burgerlich christliche Sammlung und die Liberalen die in den einzelnen Landern oft verschiedene Namen trugen letztlich setzte sich im Westen der Name Freie Demokratische Partei durch Im Wesentlichen wurden die Parteien von Menschen aufgebaut die schon vor 1933 politische Erfahrung gesammelt hatten Trotz der einschneidenden Ereignisse vor wahrend und nach dem Krieg so Losche wirkten Strukturen und Traditionen fort Die Ostgebiete Hochburgen der Konservativen gingen jedoch verloren 71 Parteien in der Sowjetischen Besatzungszone Bearbeiten nbsp Berlin 1946 Der vormalige KPD Vorsitzende Wilhelm Pieck links reicht seinem Pendant von der Ost SPD Otto Grotewohl die Hand Rechts Walter Ulbricht der Erste Sekretar der SED und eigentliche politische Fuhrer Die sowjetische Besatzungsmacht war die erste die politische Parteien zuliess bereits im Juni 1945 Die Sowjetunion hatte die Hoffnung den Parteien ihrer Zone einen Vorsprung gegenuber den in anderen Zonen zu geben und dass die Zentralen in Berlin Mitte im Ostteil der Stadt als gesamtdeutsche Zentralen anerkannt werden wurden Die Militarverwaltung SMAD wollte zwar auch mit den anderen Hitler Gegnern zusammenarbeiten so Hermann Weber aber nur die deutschen Kommunisten waren bereit sich bedingungslos der Politik Stalins unterzuordnen Die SMAD forderte die Kommunisten dadurch indem sie sie in die entscheidenden Positionen in der Verwaltung setzte 72 Die KPD wurde als erste gegrundet am 11 Juni 1945 danach folgten im Juni Juli die SPD die CDU die liberale LDPD und 1948 die NDPD Die KPD stellte sich zunachst als gemassigte Kraft dar die Deutschland antifaschistisch machen und eine parlamentarisch demokratische Republik aufbauen wollte Das tatsachliche Ziel der KPD Fuhrungskader um Walter Ulbricht die aus dem Moskauer Exil zuruckgekommen waren blieb jedoch die Einrichtung einer Diktatur nach sowjetischem Vorbild Man war sich dessen bewusst dass die Bevolkerung stark antisowjetisch eingestellt war daher sprachen Stalin und die KPD von nationalen eigenen Wegen zum Sozialismus 73 Wahrend es in der SPD und KPD anfangs Krafte gab die auf eine Vereinigung beider Parteien aus waren wollte die SMAD zuerst die KPD vollstandig stalinisieren Im Laufe des Jahres 1945 kuhlte die Bereitschaft der SPD zur Vereinigung deutlich ab nachdem sie die Repressalien der SMAD erlebt hatte 74 Schliesslich wurden die Sozialdemokraten im April 1946 durch die Zwangsvereinigung in eine gemeinsame Partei mit den Kommunisten gezwungen die SED Spatestens seit 1948 wurde die SED vollig von den Kommunisten beherrscht Einige Zeit lang eine Art Hymne der SED war das Lied der Partei das fur den Parteitag von 1950 komponiert worden war Malycha und Winters zufolge spiegelt es Stimmung und Anspruch der SED wider 75 Sie hat uns alles gegeben Ziegel zum Bau und den grossen Plan Die Partei die Partei die hat immer recht So aus Leninschem Geist Wachst von Stalin geschweisst Die Partei die Partei die Partei Louis Furnberg nbsp National Demokratische Partei in der DDR Parteitag von 1950 Bei den Landtagswahlen im Oktober 1946 in der SBZ hatte die SED aber noch nicht den durchschlagenden Erfolg den die Sowjetunion erwartet hatte Um die burgerlichen Parteien CDU und LDPD zu schwachen liess die SMAD 1948 die Demokratische Bauernpartei Deutschlands DBD und die National Demokratische Partei Deutschlands NDPD grunden die vollkommen unter Kontrolle der SED waren Zudem sicherten SMAD und SED die Macht dadurch ab dass die Fuhrungen von CDU und LDPD abgesetzt bzw auf prokommunistischen Kurs gezwungen wurden 76 und bei Wahlen nur noch Einheitslisten des Blocks spater Nationale Front wahlbar waren Dadurch dass alle Parteien auf einer einzigen Liste kandidierten war jeweils im Voraus festgelegt welche Partei wie viele Mandate erhielt Die Verfassung der 1949 gegrundeten DDR sicherte den Fuhrungsanspruch der SED seit 1968 ausdrucklich Westzonen und Grundung der Bundesrepublik Bearbeiten nbsp Wegen der Vielfalt der im ersten Bundestag vertretenen Parteien wird die erste Bundestagswahl 1949 manchmal auch die letzte Weimarer Wahl genannt In den westlichen Besatzungszonen wurden die Parteien etwas spater als in der SBZ zugelassen Am 6 August 1945 gab die Militarregierung der Britischen Besatzungszone die grundsatzliche Bereitschaft zur Billigung deutscher Parteien bekannt Es bildeten sich rasch Parteien auf Landerebene die CDU schloss sich am 5 Februar 1946 auf Zonenebene zusammen Ausser dieser sowie SPD FDP und KPD erhielten die Niedersachsische Landespartei spater Deutsche Partei 77 und das Zentrum die Zulassung Die Amerikanische Besatzungsmacht erlaubte in ihrer Zone Parteien auf Kreisebene seit September 1945 Schon im Vormonat hatte es SPD Landesvorstande in Hessen und Wurttemberg gegeben Ausser den in allen Zonen zugelassenen vier Parteien erhielten auch die Bayernpartei und die Wirtschaftliche Aufbau Vereinigung in Bayern die Lizenz 78 In der Franzosischen Besatzungszone erhielten die Parteien erst 1946 die Erlaubnis sich uberregional zu organisieren Rheinland im Januar Baden und Pfalz im Februar Wurttemberg im Marz Die Namen der Parteien durften zunachst das Wort Deutschland nicht enthalten erst im November konnte die Sozialdemokratische Partei das Wort hinzufugen 79 Im Saarland kam es zu einer Sonderentwicklung weil Frankreich erst 1955 die spatere Eingliederung in die Bundesrepublik erlaubte aber auch dort bildeten sich vergleichbare Parteien Die saarlandischen Parteien mussten jedoch dem Kurs der Besatzungsmacht folgen die das Saarland von Deutschland abtrennen wollte Erst an der Landtagswahl 1955 durften auch prodeutsche Parteien teilnehmen Mit der Zusammenfuhrung der Besatzungszonen amerikanisch britische Bizone seit 1947 konnten auch die Parteien starker uberzonal zusammenarbeiten Die Verfassung des neuen Weststaats das Grundgesetz vom Mai 1949 erwahnte die Parteien positiv als Mitgestalter der politischen Meinungsbildung Damit wurde eine langerfristige Entwicklung entsprechend der tatsachlichen Bedeutung von Parteien 80 in modernen Staatswesen anerkannt Auch in anderen europaischen Landern erfolgte diese verfassungsmassige Anerkennung erst nach 1945 nbsp Kurt Schumacher der bereits 1952 verstorbene SPD VorsitzendeDie Sozialdemokraten widersetzten sich unter Fuhrung ihres in Hannover lebenden Vormanns Kurt Schumacher der Einverleibung durch die Kommunisten Letztere verloren Anfang der 1950er Jahre massiv an Stimmen Schumacher wollte die Basis der Arbeiterpartei SPD erweitern dachte aber letztlich in Kategorien des Klassenkampfes 81 Die Klasse der Industriearbeiter ist im eigentlichen Sinne die Hausmacht der SPD Sie muss als ganze Klasse um die Idee der Demokratie gesammelt werden Ohne die Arbeiter kann die Sozialdemokratie keinen Schritt tun Entscheidende Erfolge gibt es freilich erst wenn es von dieser Plattform aus gelingt die mittelstandischen Massen zu gewinnen Die ubermassige und grobklotzige Vereinfachung der Klassenkampfidee die Formel Klasse gegen Klasse geht in ihrer primitiven Undifferenziertheit an der wirklichen Kraftelagerung vorbei und ist im Effekt eine reaktionare Parole Der kleine Eigentumer gehort nicht zu den Besitzverteidigern sondern an die Seite der Besitzlosen Solange in Deutschland grosse Vermogen in der Hand unverantwortlicher Privater entstehen konne werden sie immer wieder versuchen ihre wirtschaftliche Macht in politischen Einfluss umzusetzen Kurt Schumacher am 5 Oktober 1945 Hervorhebung im Original Die Christlich Demokratische Union konnte sich in fast allen Landern als breite Sammlung von Christen Konservativen Nationalbewussten aber auch Liberalen etablieren seit 1950 auch als Bundespartei In Bayern kam es zu einer eigenstandigen Partei namens CSU die mit der CDU auf Bundesebene seither eine gemeinsame Fraktion bildet Die Christdemokraten interpretierten den Nationalsozialismus als Folge der Abkehr von christlichen Werten 82 Nie ware dies alles uber uns gekommen wenn nicht weite Kreise unseres Volkes von einem habgierigen Materialismus sich hatten leiten lassen Ohne eigenen sittlichen Halt verfielen sie dem Rassenhochmut und einem nationalsozialistischen Machtrausch Mit dem Grossenwahnsinn des Nationalsozialismus verband sich die ehrgeizige Herrschsucht des Militarismus und der grosskapitalistischen Rustungsmagnaten Was uns in dieser Stunde der Not allein noch retten kann ist eine ehrliche Besinnung auf die christlichen und abendlandischen Lebenswerte die einst das deutsche Volks beherrschten und es gross und angesehen machten unter den Volkern Europas Kolner Leitsatze Juni 1945 Die Liberalen versuchten noch 1947 1948 vergeblich eine gesamtdeutsche Partei zu errichten Allerdings scheiterte die Demokratische Partei Deutschlands mit zwei Vorsitzenden Theodor Heuss und Wilhelm Kulz am Ost West Konflikt Danach grundete sich die Freie Demokratische Partei in den Westzonen Sie sollte sowohl linke als auch rechte Liberale vereinen je nach Landesverband dominierte jedoch die eine oder andere Richtung stark Anfangliche Vielfalt in der Bundesrepublik bis 1961 Bearbeiten nbsp Das Kabinett Adenauer II 1953 mit Politikern von CDU CSU FDP BHE und DP so vielen Parteien wie nie zuvor und danach Bei der ersten Bundestagswahl im September 1949 gelangten noch zehn Parteien und drei Unabhangige in den Bundestag CDU und CSU die Union als eine Partei gezahlt Ausser den etwa gleich grossen Parteien CDU CSU und SPD waren die liberale FDP und die kommunistische KPD ebenfalls in ganz Deutschland aktiv Letztere verlor ihren Fraktionsstatus nachdem der kommunistische Abgeordnete Kurt Muller von einer Reise in die DDR nicht zuruckgekommen war und die Bundestagsverwaltung seinen schriftlichen Mandatsverzicht nicht annahm Aufgrund der Verbindung zur DDR Fuhrung war die KPD diskreditiert und wurde politisch bedeutungslos Die ubrigen Parteien im ersten Bundestag hatten jeweils weniger als funf Prozent erreicht Sie konnten aber dennoch Vertreter ins Parlament schicken weil die Funf Prozent Hurde damals nur pro Bundesland angewandt wurde Es handelte sich tatsachlich praktisch oder durch ihre Ausrichtung um Regionalparteien Im Norden war die konservative Deutsche Partei aktiv die in Niedersachsen ihr Stammland hatte aber auch in den Landesparlamenten von Schleswig Holstein und Bremen vertreten war Ebenfalls aus dem Norden stammte die Deutsche Konservative Partei Deutsche Rechtspartei die rechtskonservative und rechtsradikale Ideen aus der Weimarer Republik weiterfuhrte Der Sudschleswigsche Wahlerverband vertrat die danische und friesische Minderheit Das Zentrum verdankt seine Mandate den Stimmen aus Nordrhein Westfalen In Bayern hatten die Wirtschaftliche Aufbau Vereinigung und die Bayernpartei die Funf Prozent Hurde ubersprungen beides konservativ mittelstandische Parteien die Erstere eher stadtisch die Letztere mehr landlich Bis zur zweiten Bundestagswahl 1953 wurde die Funf Prozent Hurde verscharft Fortan musste eine Partei mindestens funf Prozent der Stimmen bundesweit auf sich vereinigen Weiterhin galt ersatzweise dass ein erworbenes Wahlkreismandat zur Uberwindung der Hurde ausreichte seit 1957 mussen es mindestens drei sei Dies trug dazu bei dass die Zahl der Bundestagsparteien abnahm 1950 erleichterte das Ende des Lizenzzwanges die Grundung neuer Parteien Die wichtigste Neugrundung dieser Zeit war der Gesamtdeutsche Block Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten BHE als Vertretung der Vertriebenen und Fluchtlinge In Schleswig Holstein dessen Bevolkerung zur Halfte aus Fluchtlingen bestand erzielte er bei Landtagswahlen gar 25 Prozent 1952 beantragte die Bundesregierung zum ersten Mal Verbote fur politische Parteien namlich die noch im selben Jahr verbotene rechtsextreme Sozialistische Reichspartei und die KPD die 1956 verboten wurde Das eigentliche Parteienverbot spricht das 1951 geschaffene Bundesverfassungsgericht aus wenn die Partei die verfassungsgemasse Ordnung der Bundesrepublik gefahrdet Organisationen die nicht den Status einer Partei erreicht haben konnen leichter nach dem Vereinsrecht verboten werden So wurde 1993 ein Verbotsantrag gegen die Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei gestellt das Verfassungsgericht entschied aber zwei Jahre darauf dass sie fur eine Partei unzureichend organisiert sei Das Verbot erteilte dann das Bundesinnenministerium 83 Eine nicht verbotene Partei ist nicht unbedingt verfassungstreu denn der Staat kann auf einen Antrag verzichten wenn er die Partei fur politisch einflusslos halt oder im Falle des Verbots eine schwerer zu kontrollierende Weiterarbeit im Untergrund befurchtet 84 nbsp SPD Plakat zum Parteitag in Bad Godesberg 1959 Die Sozialdemokraten ruckten mit dem neuen Grundsatzprogramm mehr in Richtung politische Mitte Bei der Bundestagswahl 1953 kamen noch die Regierungsparteien CDU CSU FDP und DP sowie die SPD und erstmals der BHE ins Parlament Obwohl Konrad Adenauers Union die Halfte aller Mandate bekommen hatte ging er mit den ubrigen Parteien ausser der SPD eine Koalition ein Damit band er mogliche burgerliche Oppositionsparteien mit ein und kam obendrein auf eine Zwei Drittel Mehrheit Bereits 1955 verliess der BHE die Regierung weil er im Saarstatut einen Prazedenzfall fur die Ostgebiete sah das Statut stellte die Abtrennung des Saargebietes unter europaischer Flagge in Aussicht In der Regierung blieben die beiden BHE Minister die sich der CDU anschlossen Ein Jahr spater folgte der grossere Teil der FDP in die Opposition zuruck in der Regierung blieb der Ministerflugel der die erfolglose Freie Volkspartei grundete Ganz ahnlich war es mit der DP deren Minister 1960 zur CDU ubergingen Zunachst finanzierten die Parteien sich uber Mitgliedsbeitrage und Spenden die SPD vor allem von Beitragen und Leistungen der Mitglieder die burgerlichen Parteien von Spenden auch aus der Industrie Eine Neuerung des Einkommens und Korperschaftsgesetzes 1954 begunstige Parteispenden steuerlich und viel Geld aus der Wirtschaft kam den burgerlichen Parteien zugute Das Bundesverfassungsgericht verbot dies 1958 da die Chancen fur kapitalnahe Parteien erhoht waren Aber es liess verstehen dass der Staat den Parteien finanzielle Mittel zukommen lassen konnte 85 Dreiparteien System 1961 bis 1983 Bearbeiten nbsp Wahlplakate fur die Bundestagswahl 1961In den Bundestag von 1961 wurden erstmals nur noch CDU CSU SPD und FDP gewahlt Auch in den Landern war sonstigen Parteien nur selten Erfolg beschieden Es war vor allem die CDU CSU die die kleinen burgerlichen Parteien mit Ausnahme der FDP aufgesogen hatte Die SPD hingegen ruckte erst 1959 mit dem Godesberger Programm Richtung Mitte erkannte 1960 die Westbindung an und sprach jetzt auch verstarkt kirchlich gebundene Wahler an In den 1960er Jahren kam es zu allen drei moglichen Koalitionskonstellationen alle Parteien waren also miteinander koalitionsfahig geworden Damals und in den 1970er Jahren war die CDU CSU meist nicht sehr weit von der absoluten Mehrheit entfernt Zusammen mit der FDP die normalerweise fur sechs bis zehn Prozent gut war konnte leicht eine christliberale Koalition gebildet werden Die SPD lag mehrere Prozentpunkte hinter der CDU CSU zuruck mit Ausnahme von 1972 so dass eine sozialliberale Koalition mit der FDP uber eine sehr viel knappere Mehrheit verfugte nbsp Helmut Kohl auf dem CDU Parteitag 1973 auf dem er zum Vorsitzenden gewahlt wurde In der Oppositionszeit 1969 1982 baute er seine Partei organisatorisch aus die damit endgultig aufhorte blosse Honoratiorenpartei zu sein Erfolgreichste Partei ausserhalb des Bundestages war damals die rechtsextreme Nationaldemokratische Partei Deutschlands die seit 1966 in die meisten Landtage einzog 1969 scheiterte sie knapp mit 4 3 Prozent bei der Bundestagswahl und verliess auch alle Landtage nach jeweils nur einer Legislaturperiode In spateren Jahren erhielt sie Konkurrenz durch weitere rechtsradikale Parteien konnte aber dennoch am 19 September 2004 in Sachsen mit 9 2 Prozent der Stimmen nochmals in ein Landesṕarlament einziehen Auf der extremen Linken war die 1968 gegrundete Deutsche Kommunistische Partei DKP eigentlich eine Wiedergrundung der KPD am stimmenstarksten blieb aber meistens unter einem Prozent Noch erfolgloser waren kommunistische Splittergruppen der 1970er Jahre die K Gruppen Im Zusammenhang mit der Bundestagswahl 1976 kam es zu einem Streit innerhalb der Union CDU Chef Helmut Kohl wollte die seit 1969 regierende SPD FDP Koalition dadurch ablosen dass er die FDP durch einen gemassigten Unionskurs gewann Die CSU unter Franz Josef Strauss hingegen erdachte die Strategie der Vierten Partei Die rechtere CSU sollte sich auf das Bundesgebiet ausdehnen um das rechte Wahlerpotential starker zu mobilisieren Die CDU konnte dann die Wahler in der Mitte besser ansprechen Allerdings verhinderte die CDU das Konzept mit der Drohung einen CDU Landesverband in Bayern zu grunden Gegner des Konzeptes befurchteten dass Reibungen zwischen beiden Parteien der Union insgesamt mehr Schaden gebracht hatten nbsp Bundesparteitag der liberalen FDP 1980 in FreiburgDie FDP hatte sich in der Zeit nach Adenauer und wahrend der Sozialliberalen Koalition trotz oder dank Koalitionsbruchen und Koalitionswechseln behaupten konnen Die Wahl von Walter Scheel zum Parteivorsitzenden 1968 brachte sie ein Stuck weit weg vom eher nationalliberalen Kurs des Vorgangers Erich Mende Um 1970 hatte der Sozialliberalismus mit den Freiburger Thesen von 1971 eine gewisse Blutephase 1979 betonte die FDP allerdings mit den Kieler Thesen wieder den Wirtschaftsliberalismus Die beiden Koalitionswechsel 1969 und 1982 waren fur die Freidemokraten zum Teil mit erheblichen Problemen verbunden Nach der Bundestagswahl 1969 bildete sich auf der Rechten die Nationalliberale Aktion und nach der Bonner Wende 1982 auf der Linken die Partei Liberale Demokraten beide konnten keinen nennenswerten Anhang erringen Bedeutender waren Wechsel von der FDP zu anderen etablierten Parteien 1970 ging beispielsweise der ehemalige Parteivorsitzende Mende zur CDU 1982 der Generalsekretar Gunter Verheugen und die Vorsitzende des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages Ingrid Matthaus Maier zur SPD 1958 verbot das Bundesverfassungsgericht dass Spenden an eine Partei steuerlich begunstigt werden darf Dies brachte CDU und FDP vorubergehend in Not Seitdem sah der Bundeshaushalt zumindest Geld fur politische Bildungsarbeit vor seit 1963 wurde dies ausgeweitet und erhoht Im Juli 1966 jedoch befand das Bundesverfassungsgericht dass nur die Wahlkampfe aus Staatsmitteln mitfinanziert werden durfen nicht jedoch die gesamte Parteiarbeit Bereits im Jahr darauf realisierten die Parteien das schon im Grundgesetz angekundigte aber lange Zeit herausgezogerte Parteiengesetz Darin befanden sich auch Regeln uber die Parteienfinanzierung Die Parteien fanden viele Wege an Geld zu kommen so Peter Losche einschliesslich unter Verletzung des Parteiengesetzes Die Folge seien Skandale wie die Flick Affare gewesen Seit 1984 gab es daher weitere Regeln etwa zur Pflicht einer Partei die Herkunft ihrer Mittel offenzulegen 86 Verbreiterung des Parteienspektrums 1983 bis 1990 Bearbeiten nbsp Vertreter der Grunen 1983 von links der Realo Otto Schily der 1989 zur SPD ging die Friedensaktivistin Petra Kelly die 1992 von ihrem Lebensgefahrten erschossen wurde der Okosozialist Rainer Trampert der die Partei 1990 verliess Ende der 1970er Jahre gelang es einer neuartigen politischen Gruppierung in Landtage einzuziehen Sie nannte sich Grune Liste oder Grune Liste Umweltschutz und grundete sich 1980 auf Bundesebene unter dem Namen Die Grunen Anfangs vereinte sie sowohl linke als auch rechte Anhanger des Umweltschutzes bis Letztere unter Herbert Gruhl die Partei verliessen Ferner waren ehemalige Mitglieder der K Gruppen bei den Grunen aktiv nicht zuletzt aber mobilisierte die Partei vormals parteilich Ungebundene 1983 und 1987 kam sie in den Bundestag Schon 1985 waren die Grunen kurzfristig an der hessischen Landesregierung beteiligt Die Grunen standen fur eine Wiederbelebung des Anti Parteien Affekts und gebrauchten nicht nur ungewohnliche Bezeichnungen fur Parteiorgane wie Sprecher statt Vorsitzender Der Elan als Bewegung sollte durch die Verhinderung einer Parteielite erhalten bleiben Bundestagsabgeordnete sollten nur so viel wie Arbeiter verdienen und nur zwei Jahre lang ihr Mandat behalten Spitzenpositionen wurden im Duo besetzt und fur die Gremien galt dass mindestens funfzig Prozent der Angehorigen Frauen seien mussten Nach und nach wurden viele dieser Bestimmungen wieder gelockert ausserdem fing die Partei an sich auch ausserhalb des Themas Umweltschutz zu profilieren Andere neue Themen dieser Partei waren zum Beispiel der Datenschutz anlasslich des Protestes gegen die Volkszahlung 1983 beziehungsweise 1987 die Friedensbewegung und die Anti Atomkraft Bewegung Ahnlich aufsehenerregend waren die Wahlerfolge der Republikaner REP eine 1983 in Bayern gegrundete rechtskonservative bis rechtspopulistische Partei Erstmals seit der NPD in den 1960er Jahren gelang einer Partei rechts der Union wieder der Einzug in ein Landesparlament Im Januar 1989 kam sie in West Berlin aus dem Stand auf 7 5 Prozent im Juni bei der Europa Wahl auf etwas weniger In den Folgejahren gelangten die Republikaner sowie die Rechtsextremisten von NPD und Deutsche Volksunion DVU in weitere Landtage konnten aber meist nur eine Legislaturperiode darin verbleiben und scheiterten bei Bundestags und Europa Wahlen an der Funf Prozent Hurde Parteien in der DDR Bearbeiten nbsp CDU Parteitag in Dresden 1987 Links der Parteivorsitzende und stellvertretende Staatsratsvorsitzende Gerald Gotting In der DDR Volkskammer hatten ausser der SED und den Blockparteien CDU LDPD NDPD und DBD auch so genannte Massenorganisationen Abgeordnete zum Beispiel der Gewerkschaftsbund FDGB Diese Abgeordneten waren in der Regel SED Mitglieder daher war die SED weit starker in der Volkskammer vertreten als es die Starke der SED Fraktion erscheinen lasst 127 von 500 Abgeordneten am Ende der DDR Allerdings mussten auch alle anderen Abgeordneten der SED folgen Erst Ende der 1980er Jahre wagten manche vorsichtige Kritik an der SED Politik substanziell erst nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 nbsp Auf einer Volkskammertagung am 13 November 1989 von links Gunther Maleuda Vorsitzender DBD Manfred Gerlach Vorsitzender LDPD Egon Krenz ZK Generalsekretar SED Fur manche DDR Burger war der Gedanke anziehend einer anderen als der SED angehoren zu konnen Zumindest in der CDU und LDPD wollten einige den Kommunismus nicht das Ziel der Geschichte erkennen so Peter Joachim Rapp 87 Diese Parteien konnten von Christen bzw von Selbststandigen als eine Heimat angesehen werden NDPD und DBD hingegen verloren die gesellschaftlichen Schichten fur die sie gegrundet worden waren da es immer weniger alte Nationalsozialisten und Einzelbauern gab Es war im Sinne der SED den Anschein zu erwecken dass diese Parteien eine begrenzte Eigenstandigkeit besassen Ihre Integrations und Transmissionsfunktion die Einbindung von Nichtsozialisten in die Diktatur hatten die Blockparteien bis 1989 In ihren Statuten mussten sie gleichwohl die fuhrende Rolle der SED anerkennen und da diese sogar in der DDR Verfassung festgeschrieben war blieb die Alibifunktion der Blockparteien ein Mehrparteiensystem vorzuspiegeln fragwurdig Ebenso ausgehohlt wurde die gesamtdeutsche Funktion weil sie kaum Westkontakte zustande brachten 88 Bei der Grundung der SED 1946 wurden die Mitgliederkarteien von SPD und KPD ubernommen Im April 1947 hatte die SED 1 766 198 Mitglieder 33 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor bei der Grundung Nach einem kurzfristigen weiteren Anstieg sank die Zahl seit 1948 jedoch einerseits durch Tod Austritt oder Ausschluss andererseits durch Abschreibungen von SPD Mitgliedern die nach der Zwangsvereinigung nicht mehr aktiv waren Im Dezember 1949 gab es 1 603 754 SED Mitglieder 89 In jenem Jahr fuhrte die Partei den Status des Kandidaten ein der sich zwei Jahre bewahren musste bevor er aufgenommen wurde Man wollte damit ein unkontrolliertes Anwachsen verhindern und Einfluss auf die politische und soziale Zusammensetzung der Partei nehmen Im Dezember 1952 wurde der Tiefpunkt der Mitgliederzahlen erreicht 1 225 292 Bis 1988 stieg die Zahl der Mitglieder auf 2 324 775 an knapp unter dem Hochststand des Vorjahres Schon im Laufe des Jahres 1989 verliessen uber 300 000 Mitglieder die SED bis Mitte November die grosse Austrittswelle begann Bis Ende Januar 1990 hatten 907 480 Mitglieder die Partei verlassen 90 Wahrend 1989 jeder vierte erwachsene DDR Burger der SED angehorte war nur jeder funfundzwanzigste in einer der vier Blockparteien Sie hatten im September 1989 zusammen 491 000 Mitglieder davon war die CDU mit 141 000 die grosste Seit den 1970er und 1980er Jahren haben sie durchaus Mitglieder gewonnen Nach dem November 1989 sank auch bei ihnen der Mitgliederbestand am deutlichsten bei der NDPD von 112 000 im September 1989 auf ungefahr 50 000 im Marz 1990 91 Wiedervereinigung und vereinigtes Deutschland seit 1989 1990 BearbeitenDie soziale und auch politische Unzufriedenheit in der DDR sorgte fur offentliche Proteste und eine Massenflucht die seit Sommer 1989 uber andere Lander leichter wurde Als dann am 9 November 1989 eine verungluckte Pressekonferenz dazu fuhrte dass unzahlige DDR Einwohner den Westen besuchen wollten und zu den Grenzubergangen eilten gab die SED ihre Diktatur auf Jetzt danach protestierten die Blockparteien in der Volkskammer und auch einige Abgeordnete der SED selbst gegen die SED Herrschaft Die neue DDR Regierung von SED Chef Hans Modrow nahm am 5 Februar 1990 Vertreter von Burgerrechtsgruppen und Parteien auf Im Marz erfolgte die erste und einzige freie Wahl zur Volkskammer und danach fuhrte die Regierung de Maiziere die DDR zur Vereinigung mit der Bundesrepublik die schliesslich am 3 Oktober desselben Jahres vollzogen wurde Endphase der DDR Bearbeiten nbsp Am Rande einer sozialdemokratischen Wahlkundgebung machen auch DSU Anhanger Reklame Potsdam 1990Die SED die sich nach einer kurzen Ubergangsphase Partei des Demokratischen Sozialismus PDS nannte blieb ebenso bestehen wie die Blockparteien CDU DBD LDPD und NDPD Hinzu kamen einige neue Parteien Meist suchten die Parteien Partner im Westen und umgekehrt Die ostdeutschen Wahler orientierten sich an den Westparteien die sie schon seit Jahren uber das Westfernsehen kannten Es mogen ausserdem Bindungen aus der Zeit vor 1949 fortbestanden haben Im Vergleich zum Westen aber waren die ostdeutschen Wahler wesentlich weniger an Parteien gebunden 92 Die Volkskammerwahl vom 18 Marz 1990 wurde zum Teil eine Volksabstimmung uber eine rasche Wiedervereinigung Wahrend die Konservativen fast eine absolute Mehrheit erreichten kamen die Sozialdemokraten entgegen der allgemeinen Erwartung auf nur knapp 22 Prozent Besonders schlecht schnitten die Burgerbewegungen ab die die DDR auf einem eigenen neuen Weg sehen wollten 93 Die PDS erreichte mit 16 4 Prozent den dritten Platz Die West CDU arbeitete trotz Bedenken mit der CDU des Ostens zusammen aber auch mit dem Demokratischen Aufbruch Ferner schloss die DBD sich der CDU an Bei der Volkskammerwahl traten CDU DA und die Deutsche Soziale Union DSU unter der Bezeichnung Allianz fur Deutschland an Die DSU war eine eher konservative Gruppierung die von der bayerischen CSU unterstutzt wurde Die CSU musste befurchten in einem grosseren Deutschland an Einfluss zu verlieren bei Bundestagswahlen reichte ihre bayerische Wahlerschaft fur etwa zehn nach der Wiedervereinigung nur fur etwa sieben Prozent Als aber die DSU ihre Aktivitaten auf die westdeutschen Bundeslander ausdehnen wollte kuhlte die Beziehung zur CSU rasch ab nbsp Am 4 August 1990 entschied sich eine Delegiertenmehrheit des Demokratischen Aufbruchs fur den Zusammenschluss mit der CDU Die konservative Allianz hatte ihre Wahlerfolge vor allem im Suden der DDR das heisst in alten SPD Hochburgen teilweise wegen der dortigen Abneigung gegen die Hauptstadt Berlin die in der SED Zeit von den Machthabern auf Kosten des ubrigen Landes gefordert worden war Ferner wahlten diejenigen die Allianz die religios gebunden waren und die in der DDR politisch benachteiligt waren Die in der DDR Privilegierten hingegen aber auch die im wirtschaftlich schwachen Norden wahlten die PDS 94 Auch die bundesdeutsche FDP hatte mehrere Partner neben der alten LDPD und der neuen Ost FDP die Deutsche Forumpartei wie der DA eine Burgerrechtsbewegung Die Liberalen nannten sich bei der Volkskammerwahl gemeinsam Bund Freier Demokraten Ferner schloss sich spater noch die NDPD der West FDP an Die Sozialdemokraten in der DDR anfangs unter dem Kurzel SDP hatten sich im Oktober 1989 noch in der Illegalitat gegrundet die West SPD tat sich zunachst schwer damit sie als Partnerin anzuerkennen um nicht die Kontakte zur SED zu riskieren Die Sozialdemokratie war gegenuber den ehemaligen Blockparteien und der SED dadurch benachteiligt dass sie nicht auf ein bestehendes Organisationsnetz zuruckgreifen konnte nbsp Wahlkampfburo von Bundnis 90 im Februar 1990 am Telefon Jens Reich Nicht alle West Sozialdemokraten begeisterten sich fur die Wiedervereinigung Oskar Lafontaine der damalige Ministerprasident des Saarlandes gab in seiner Rede vom 19 Dezember 1989 auf dem Berliner Parteitag zu verstehen dass er mit den Ostdeutschen nicht in einem gemeinsamen Staat leben wollte ebenso wenig wie mit den Osterreichern 95 Lafontaine hielt den deutschen Nationalstaat fur historisch uberholt und warnte vor den finanziellen Folgen einer Wiedervereinigung fur die Westdeutschen Die West Grunen waren gegenuber der Wiedervereinigung noch wesentlich zuruckhaltender als die Sozialdemokraten Als der Bundestag am 9 November 1989 vom Fall der Berliner Mauer horte und die Abgeordneten aufstanden und die Nationalhymne sangen blieben die meisten Grunen auf ihren Platzen sitzen Als einzige Partei lehnten die Grunen ferner das Zehn Punkte Programm von Kanzler Kohl ab 96 Das lag an der antinationalen Haltung der Partei ebenso wie daran dass die Grunen eher Jungere vertraten die nur das geteilte Deutschland kannten Die Grune Partei in der DDR arbeitete mit Bundnis 90 zusammen einer Koalition von Burgerrechtsorganisationen Bei der Bundestagswahl 1990 im Dezember als die CDU CSU mit 48 Prozent ein sehr gutes Ergebnis erhielt galt die Funf Prozent Hurde getrennt fur West und Ostdeutschland Dies hatten sich PDS und Grune vor dem Bundesverfassungsgericht erstritten Allerdings fuhrte dies dazu dass die West Grunen knapp an der Hurde scheiterten und nur das ostdeutsche Bundnis 90 zusammen mit acht Ost Grunen in den ersten gesamtdeutschen Bundestag einzog 1993 haben sich die Grunen mit dem Bundnis 90 zu Bundnis 90 Die Grunen vereinigt Parteien im wiedervereinten Deutschland Bearbeiten nbsp Der PDS Vorsitzende Gregor Gysi im Februar 1990 mit dem DDR Ministerprasidenten Hans Modrow spater Ehrenvorsitzender der ParteiDie Deutsche Einheit selbst hat das bundesdeutsche Parteiensystem relativ wenig verandert Die meisten der vielen neuen Mitglieder von CDU und FDP gingen schon nach wenigen Jahren wieder verloren Auch ihren Vorsprung bei den Wahlern im Osten haben diese Parteien rasch wieder eingebusst Allerdings erweiterte sich das Spektrum der relevanten Parteien um die PDS 1993 glaubte der Parteienforscher Losche noch sie werde bald verschwinden weil sie im Westen kein Echo finde 97 Doch die Bundestagswahl 2005 zeigte dass die PDS zusammen mit der westdeutschen WASG im Westen sehr wohl die Funf Prozent Hurde uberspringen kann beide sind mittlerweile zur Partei Die Linke fusioniert Die WASG Politiker sind oftmals ehemalige linke SPD Mitglieder und zuvor ungebundene Linke die sich teilweise eine radikalere Politik wunschen als die pragmatischeren Politiker der alten PDS Vor allem die SPD wird von der Linkspartei herausgefordert In den ostdeutschen Landtagen sind die Sozialdemokraten deutlich schwacher vertreten als im Westen und auch auf Bundesebene kommen Verluste fur die SPD vor allem der Linkspartei zugute Doch die CDU CSU erreicht ebenfalls nicht mehr die Bundestagswahlergebnisse von uber vierzig Prozent wie bis in die 1990er Jahre hinein Mit dazu beigetragen hat die grosse CDU Spendenaffare von Ende 1999 Anfang 2000 Die Verluste von CDU CSU und SPD kommen der FDP bzw Bundnis 90 Die Grunen zugute also den etablierten Kleinparteien im jeweiligen Lager Diese tun sich wiederum in Ostdeutschland wesentlich schwerer als im Westen vor allem die Grunen Man kann ansatzweise von zwei Parteiensystemen sprechen einem westdeutschen mit CDU CSU SPD FDP und Grunen sowie einem ostdeutschen mit CDU SPD und Linke als potentiellen Regierungsparteien Die CDU wurde durch die Wiedervereinigung von innen verandert Ostdeutsche Christdemokraten waren liberaler etwa in Bezug auf Abtreibung sowie Kinderbetreuung und begrussten Volksentscheide Das hatte Einfluss auf die Gesamtpartei Beim neuen Parteiprogramm von 1994 achtete Kohl darauf dass auch Nichtchristen sich angesprochen fuhlten trotz der Hinweise auf Gott und Christentum zur Sozialen Marktwirtschaft kam das Adjektiv okologisch hinzu und der Wirtschaftsteil betonte weniger soziale Gerechtigkeit als die freie Entfaltung der Personlichkeit 98 nbsp Die Grunen nennen ihren Parteitag Bundesdelegiertenkonferenz hier 2005 in Oldenburg nbsp Die an Mitgliedern grosste Partei ist seit 2008 die CDU hier eine Vorfeldorganisation Lesben und Schwule in der Union beim Christopher Street Day in Stuttgart 2009 Von 1969 durchgehend bis 2005 war die traditionelle Koalition in der Bundesrepublik wie auch in aller Regel in den Landern die einer Volkspartei mit einer Kleinpartei Eine solche Kombination hatte erstmals bei der Bundestagswahl 2005 wegen der historisch niedrigen Ergebnisse beider Volksparteien keine absolute Mehrheit Moglich war rechnerisch und politisch nur noch eine Grosse Koalition von CDU CSU und SPD Drei Parteien Bundnisse wurden zu dem Zeitpunkt politisch noch vollig ausgeschlossen Die Freidemokraten haben auch im wiedervereinten Deutschland teils sehr unterschiedliche Wahlergebnisse erzielt blieben aber anders als in den vorigen Jahrzehnten in denen sie offen zwischen CDU CSU und SPD tendiert hatten mit wenigen Ausnahmen auf Landesebene nur noch an die CDU CSU als bevorzugten Koalitionspartner gebunden Bundnisse mit der SPD hat sie seither auf Bundesebene kategorisch abgelehnt So wurde die Partei obwohl sie einen linksliberalen Flugel hat dauerhaft als Korrektiv der grossen Partei im konservativen Lager wahrgenommen Nach einer Oppositionsphase von 1998 bis 2009 der langsten in ihrer Geschichte gelangte die FDP wieder in die Regierung jedoch mit der Folge dass sie bei der nachsten Wahl 2013 von einem Rekordhoch in ein Rekordtief fiel Erstmals kam eine der traditionellen drei Parteien der Bundesrepublik nicht mehr uber die Funfprozenthurde Zum Verhangnis wurden der FDP nicht nur innerparteiliche Streitigkeiten und der Eindruck der Wahler dass die Partei ihre Wahlversprechen nicht wahrgemacht hat Die eurokritische Alternative fur Deutschland erhielt vor allem viel Zuspruch von ehemaligen FDP Wahlern In den einzelnen Landern und Gemeinden konnen die Verhaltnisse vom Bundestrend teilweise stark abweichen Dauerhaft erfolgreich in vielen Gemeinden sind Freie Wahler eine allgemeine frei verwendbare Bezeichnung fur diverse voneinander unabhangige parteilose Wahlergruppen oft auch Unabhangige genannt Die Landesvereinigung Freie Wahler Bayern hat in Bayern 2008 sogar den Sprung in den Landtag geschafft was 2009 zur Grundung der Bundesvereinigung Freie Wahler fuhrte um weitere Wahlerfolge zu ermoglichen Dazu kam es bisher jedoch nicht In Schleswig Holstein ist der SSW im Landtag vertreten weil er als Minderheitenpartei die Funf Prozent Hurde nicht uberspringen muss Obwohl dies auch fur Bundestagswahlen gilt hat der SSW seit 1965 nicht mehr an einer Bundestagswahl teilgenommen 2009 trat die 2006 gegrundete Piratenpartei Deutschland erstmals bei bundesweiten Wahlen an Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie mit 2 0 der Stimmen starkste Partei ausserhalb des Bundestages Nach einem zwischenzeitlichen Hohenflug bei mehreren Landtagswahlen erhielt sie bei der Bundestagswahl 2013 nur ein leicht besseres Ergebnis Im September 2011 zog sie mit 8 9 der Stimmen bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin erstmals in ein Landesparlament ein Zeitweilig war sie in bis zu vier Landesparlamenten vertreten bis sie bei der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen 2017 die letzten Sitze in einem deutschen Landtag verlor nbsp Logo der AfD Fraktion im Deutschen Bundestag die seit der Bundestagswahl 2017 die drittstarkste Fraktion stellt Die Vorsitzenden sind Alice Weidel und Alexander Gauland Die Alternative fur Deutschland AfD erst im Februar 2013 gegrundet erreichte bei der Bundestagswahl 2013 aus dem Stand heraus 4 7 Prozent Bei der Europawahl 2014 am 25 Mai 2014 gelang ihr mit einem Wahlergebnis von 7 1 Prozent erstmals bei einer bundesweiten Wahl der Einzug in ein Parlament Auch bei den zeitgleich in zehn Bundeslandern stattfindenden Kommunalwahlen erreichte sie Stimmzahlen um einige Kommunalmandate zu stellen Daraufhin konnte die AfD angefangen mit der Landtagswahl in Sachsen 2014 bei jeder weiteren Landtagswahl die 5 Prozent Hurde teils sehr deutlich uberspringen und ist aktuell Stand 2019 in allen Landesparlamenten vertreten Bei der Bundestagswahl 2017 schaffte die AfD mit einem Wahlergebnis von 12 6 Prozent erstmals den Sprung in den Deutschen Bundestag in dem sie von 2017 bis 2021 als drittstarkste Fraktion sowie wegen der Bildung einer Grossen Koalition als Oppositionsfuhrer vertreten war Bei der Bundestagswahl 2021 war im Allgemeinen zu beobachten dass die politischen Rander AfD und Linke wieder schrumpften hingegen die vier grossen gemassigten Parteien im Gesamten gestarkt aus der Wahl gingen Die SPD gewann die Wahl mit knapp 26 es bildete sich als Bundesregierung die erste Ampel Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik aus SPD Grunen und FDP Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz SPD und sein Kabinett wurden am 8 Dezember 2021 vereidigt Kritik und Schwierigkeiten Bearbeiten Der damalige Bundesprasident Richard von Weizsacker hat im Fruhjahr 1992 mit seiner Kritik an den Parteien eine grossere Welle an oft zustimmenden Reaktionen ausgelost Vor allem das Thema Parteienfinanzierung erhalt dauerhaft viel Aufmerksamkeit von Weizsacker zufolge leben die deutschen Parteien dank direkter und indirekter Zuschusse im Schlaraffenland Zweitens kritisiert man den Einfluss von Parteien in Bereichen fur die sie keine Legitimation besitzen so bei der Besetzung von Richterstellen Positionen in Universitaten im Sport oder allgemein im offentlichen Dienst Drittens sind nur wenige Wahler auch Parteimitglieder die Parteien seien also wenig im Volk verankert Von den Mitgliedern seien wiederum nur wenige aktiv und an Entscheidungen beteiligt Viertens meinen Kritiker wie Hans Herbert von Arnim dass letztlich nur Parteifunktionare uber Kandidatenaufstellungen entscheiden und das Volk sich nur zwischen vorgegebenen Listen entscheiden konne 99 Seit Jahren verlieren die Parteien tendenziell Mitglieder Bei der SPD war dies besonders stark so dass die 1977 eine Million Mitglieder zahlende Partei seit 2008 weniger Mitglieder hat als die CDU ohne CSU In jenem Jahr hatte die CDU 529 000 Mitglieder nachdem in den 1970er Jahren die Partei stark gewachsen war und seit Mitte der 1980er Jahre langsam Mitglieder verlor mit Ausnahme eines kleinen Anstiegs durch die Wiedervereinigung Die CSU kam nach einem leichten Anstieg in den 1970ern und einer Stagnation danach auf noch 163 000 Mitglieder 2008 100 Die SPD hatte damals noch 521 000 und unterschritt damit sogar das niedrige Niveau am Anfang der 1950er Jahre Die Grunen erreichten in den 1980er Jahren Mitgliederzahlen von uber 40 000 im Jahre 2011 waren es fast 60 000 Ahnlich konstant sind die Zahlen der FDP die nach einem Anstieg in den 1970er Jahren und einem kurzfristigen Gipfel durch die Wiedervereinigung 179 000 Mitglieder 1990 2008 auf 66 000 kamen Die Linke bzw ihre Vorgangerpartei startete in den Bundestag 1990 mit noch 281 000 Parteimitgliedern Ende der 1990er Jahre rutschte sie unter 100 000 und hatte 2008 76 000 Mitglieder 101 Viele Parteien gelten als uberaltert weniger Menschen als fruher werden Parteimitglied Oskar Niedermayer zufolge sind die traditionellen Milieus der Grossparteien geschrumpft so dass die Parteien daher zusatzlich andere gesellschaftliche Gruppen ansprechen mussen Die Gesamtwahlerschaften der Parteien werden dadurch heterogener und mussten immer wieder neu mobilisiert werden was besonders der SPD schwerfalle 102 Den Allensbacher Umfragen zufolge machten diejenigen Menschen die von allen Parteien enttauscht sind in den 1980er Jahren etwa dreissig Prozent aus 2004 jedoch bis zu 65 Prozent Gleichzeitig sinken die Wahlbeteiligungen Thomas Petersen widerspricht der weit verbreiteten These Nichtwahler wollten mit ihrer Wahlenthaltung bewusst den Parteien einen Denkzettel verpassen und seien stattdessen in Burgerinitiativen oder Vereinen aktiv Vielmehr sind die Nichtwahler nicht an Politik interessiert und auch weniger aktiv in Burgerinitiativen oder Vereinen als regelmassige Wahler Petersen zitiert Elisabeth Noelle Neumann die 1994 schrieb Es sei sinnlos jemanden zu fragen warum er katholisch oder evangelisch ist denn kaum einer gebe darauf die meist zutreffende Antwort weil er in eine katholische beziehungsweise evangelische Familie hineingeboren wurde Mit Parteien sei es ebenso Solche traditionellen politischen Bindungen so Petersen schwanden aber 103 Siehe auch BearbeitenPolitische Parteien in Deutschland Liste der politischen Parteien in Deutschland Liste historischer politischer Parteien in Deutschland Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Geschichte des Wahlrechts in DeutschlandLiteratur BearbeitenUlrich von Alemann Philipp Erbentraut Jens Walther Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland 5 Auflage Springer VS Wiesbaden 2018 ISBN 3 658 21158 X Ludwig Bergstrasser Geschichte der politischen Parteien in Deutschland 11 Auflage Olzog Munchen 1965 DNB 450380599 Hans Fenske Deutsche Parteiengeschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Schoningh Paderborn Munchen Wien 1994 ISBN 3 506 99464 6 Dieter Fricke Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 4 Bande Bibliographisches Institut Leipzig 1983 bis 1986 Geschichte der burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande westdeutsche Lizenzausgabe im Pahl Rugenstein Verlag Koln 1985 bis 1986 Oscar W Gabriel Oskar Niedermayer Richard Stoss Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland 2 Auflage Westdeutscher 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2Fbsb00051624 2Fimage 1 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Walter Schlangen Hrsg Die deutschen Parteien im Uberblick Von den Anfangen bis heute Athenaum Verlag Konigstein 1979 ISBN 3 7610 7217 1 Walter Tormin Geschichte der deutschen Parteien seit 1848 3 Auflage Kohlhammer Stuttgart 1968 DNB 576701874 Weblinks BearbeitenUlrich von Alemann Die Entstehung und Entwicklung der deutschen Parteien In Parteien in Deutschland Dossier der Bundeszentrale fur politische Bildung 25 Juni 2018 Ulrich von Alemann Die deutschen Parteien seit 1945 In Parteien in Deutschland Dossier der Bundeszentrale fur politische Bildung 25 Juni 2018 Wahlen in Deutschland Wahlplakate aus der Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Leicht Arnulf Scriba Deutsche Fortschrittspartei 1861 1884 In Deutsches Historisches Museum Berlin Abgerufen am 13 November 2016 Spiegel Online Alle Parteien gewinnen nur nicht die Union In Spiegel Online www spiegel de 29 Dezember 2017 spiegel de abgerufen am 5 Februar 2018 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 W Kohlhammer Stuttgart u a 1960 S 318 319 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 346 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 347 348 Karl Rohe Entwicklung der politischen Parteien und Parteiendemokratie in Deutschland bis zum Jahre 1933 In Oscar W Gabriel u a Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1997 S 39 58 hier S 41 42 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 W Kohlhammer Stuttgart u a 1960 S 163 Wolfram Siemann Die deutsche Revolution von 1848 1849 Suhrkamp Frankfurt 1985 S 41 42 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 378 Willi Albers Liberalismus In Willi Albers Anton Zottmann Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft HdWW zugleich Neuauflage des Handworterbuchs der Sozialwissenschaften Bd 5 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1980 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 388 389 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 389 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 391 392 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1806 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 344 S 392 Georg Buchner Sprecher der Armut In Der hessische Landbote Juli 1834 zitiert nach Deutsche Politik 1803 1870 Dokumente und Materialien Herausgegeben von Harry Pross Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1963 S 31 33 Helga Grebing Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Ein Uberblick vorwarts buch Berlin 2007 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Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 606 607 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 611 612 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 612 613 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 617 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 632 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Bd 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 633 635 Karl Rohe Entwicklung der politischen Parteien und Parteiendemokratie in Deutschland bis zum Jahre 1933 In Oscar W Gabriel u a Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1997 S 39 58 hier S 45 Zitiert nach Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 259 Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 265 270 Helga Grebing Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Ein Uberblick 8 Auflage dtv Munchen 1977 1966 S 62 Zitiert nach Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 200 202 Karl Rohe Entwicklung der politischen Parteien und Parteiendemokratie in Deutschland bis zum Jahre 1933 In Oscar W Gabriel u a Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1997 S 39 58 hier S 47 Zitiert nach Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 261 Peter Losche Kleine Geschichte der deutschen Parteien Kohlhammer Stuttgart u a 1993 S 43 Hans Booms Die Deutschkonservative Partei Preussischer Charakter Reichsauffassung Nationalbegriff Herausgegeben von der Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Droste Verlag Dusseldorf 1954 S 7 8 Hans Booms Die Deutschkonservative Partei Preussischer Charakter Reichsauffassung Nationalbegriff Droste Verlag Dusseldorf 1954 S 10 Hans Booms Die Deutschkonservative Partei Preussischer Charakter Reichsauffassung Nationalbegriff Droste Verlag Dusseldorf 1954 S 112 120 121 Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 273 Zitiert nach Manfred Gortemaker Deutschland im 19 Jahrhundert Entwicklungslinien 4 Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1994 S 273 Peter Losche Kleine Geschichte der deutschen Parteien Kohlhammer Stuttgart u a 1993 S 63 64 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1866 1918 Bd 2 Machtstaat vor der Demokratie 2 Auflage C H Beck Munchen 1993 S 497 498 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1866 1918 Bd 2 Machtstaat vor der Demokratie 2 Auflage C H 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S 94 Martin Broszat Der Staat Hitlers Grundlegung und Entwicklung seiner Verfassung 9 Auflage Munchen 1981 1969 S 253 254 Martin Broszat Der Staat Hitlers Grundlegung und Entwicklung seiner Verfassung 9 Auflage Munchen 1981 1969 S 255 S 262 Martin Broszat Der Staat Hitlers Grundlegung und Entwicklung seiner Verfassung 9 Auflage Munchen 1981 1969 S 263 265 Peter Losche Kleine Geschichte der deutschen Parteien Kohlhammer Stuttgart u a 1993 S 104 Hermann Weber Kommunistische Bewegung und realsozalistischer Staat Beitrage zum deutschen und internationalen Kommunismus herausgegeben von Werner Muller Bund Verlag Koln 1988 S 279 280 Andreas Malycha Peter Jochen Winters Geschichte der SED Von der Grundung bis zur Linkspartei Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2009 S 419 420 Hermann Weber Kommunistische Bewegung und realsozalistischer Staat Beitrage zum deutschen und internationalen Kommunismus herausgegeben von Werner Muller Bund Verlag Koln 1988 S 280 Andreas Malycha Peter Jochen 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Malycha Peter Jochen Winters Geschichte der SED Von der Grundung bis zur Linkspartei Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2009 S 409 410 Andreas Malycha Peter Jochen Winters Geschichte der SED Von der Grundung bis zur Linkspartei Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2009 S 410 413 416 Eckhard Jesse Die Parteien in der SBZ DDR 1945 1989 90 In Oscar W Gabriel u a Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1997 S 84 105 hier S 98 Klaus von Beyme Das politische System der Bundesrepublik Deutschland Eine Einfuhrung 9 Auflage Westdeutscher Verlag Wiesbaden 1999 S 119 120 Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Deutsche Geschichte 1933 1990 Bonn 2004 S 559 560 Klaus von Beyme Das politische System der Bundesrepublik Deutschland Eine Einfuhrung 9 Auflage Westdeutscher Verlag Wiesbaden 1999 S 122 125 Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Deutsche Geschichte 1933 1990 Bonn 2004 S 538 540 Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Deutsche Geschichte 1933 1990 Bonn 2004 S 512 S 523 Peter Losche Kleine Geschichte der deutschen Parteien Kohlhammer Stuttgart u a 1993 S 111 Frank Bosch Two Crises Two Consolidations Christian Democracy in Germany In Steven Van Hecke Emmanuel Gerard Christian Democratic Parties in Europe since the Ende of the Cold War Leuven University Press Leuven 2004 S 55 78 hier S 65 66 Karlheinz Niclauss Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland Eine Einfuhrung 2 Auflage Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2002 1995 S 297 298 Bundeszentrale fur politische Bildung Mitgliederentwicklung der Parteien Abruf am 26 Dezember 2011 Bundeszentrale fur politische Bildung Mitgliederentwicklung der Parteien Abruf am 26 Dezember 2011 Oskar Niedermayer Das gesamtdeutsche Parteiensystem In Oscar W Gabriel u a Hrsg Parteiendemokratie in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1997 S 106 113 hier S 117 Thomas Petersen Die unverdrossenen Nichtwahler In Frankfurter Allgemeine Zeitung 22 Juli 2009 Online FAZ Die unverdrossenen Nichtwahler Abruf am 26 Mai 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Parteien in Deutschland amp oldid 236149817