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Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands DBD war eine Blockpartei in der DDR Ihre Grundung erfolgte auf Weisung der Sowjetischen Militaradministration um dadurch die Ost CDU und die LDPD als burgerliche Parteien zu schwachen Ihre Mitgliederzahl stieg von 30 000 im Jahr 1948 bis auf 114 000 im Jahr 1987 2 Demokratische Bauernpartei DeutschlandsPartei vorsitzender Ernst Goldenbaum 1948 1982 Ernst Mecklenburg 1982 1987 Gunther Maleuda 1987 1990 1989 90 Ulrich Junghanns 1990 Grundung 29 April 1948Grundungs ort Schwerin SBZFusion 25 Juni 1990 1 aufgegangen in CDU Haupt sitz BerlinAus richtung SozialismusFarbe n GrunMitglieder zahl 103 000 1987 Mindest alter 18 JahreDemokratische Bauernpartei Deutschlands Bezirksvorstand Schwerin 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zentrale Parteischule 3 Parteitage Parteikonferenzen 4 Personen 4 1 Parteivorsitzende 4 2 Vorsitzende der Landesverbande 1948 1952 4 3 Vorsitzende der Bezirksverbande 4 4 Vorsitzende der Landesverbande 1990 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem die SED bei den Kommunalwahlen 1946 wider Erwarten schlecht abgeschnitten hatte und das Verhaltnis zur Ost CDU und zur LDPD im Blockausschuss von standigen Spannungen gekennzeichnet war wurde von der SED auf Weisung und in Abstimmung mit der SMAD die Grundung zweier neuer Parteien beschlossen um die burgerlichen Blockparteien zu schwachen Da es nicht gelungen war die Landwirte durch die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe in die SED Politik einzubeziehen wurde die DBD gegrundet Die ersten Vorstande waren vom SMAD und der SED eingesetzt ohne dass dies bekannt gemacht wurde Unmittelbar nach der Grundung erhielt die neue Partei am 3 August 1948 Sitze im Volksrat am 5 August 1948 im Zentralen Block und am 1 Januar 1949 in der Deutschen Wirtschaftskommission 2 Grundungszentrum war Mecklenburg In der Landeshauptstadt Schwerin fand am 29 April 1948 die Grundungskonferenz der Bauernpartei Mecklenburgs statt Den Auftrag zur Grundung erhielt das SED Mitglied Ernst Goldenbaum der ihr 1 Vorsitzender wurde und bis 1982 blieb Ziel war es die Landwirte fur den Aufbau des Sozialismus zu gewinnen Sie war damit eine der vier Blockparteien in der DDR und propagierte in wesentlichen Punkten die SED Linie Sie selbst sah sich als Interessenvertreterin der Bauernschaft kleinerer und mittlerer Betriebe beteiligte sich in den 1950er Jahren aber gegen den Willen der meisten Bauern an der Durchsetzung der Kollektivierung in der Landwirtschaft der DDR Mit dem Bauernecho unterhielt die DBD eine eigene Tageszeitung Unterstutzt von der SED entwickelte sich die Partei bis 1951 rasch Die Mitgliederzahl wuchs innerhalb von drei Jahren auf rund 85 000 an Infolge des passiven Widerstands grosser Teile der Landbevolkerung gegen die Kollektivierung stagnierte die Mitgliederzahl jedoch bis weit in die 1970er Jahre hinein In den 1980er Jahren erstarkte die Partei wie die anderen Blockparteien auch organisatorisch wieder 1984 zahlte sie fast 108 000 Mitglieder 1987 waren es noch 103 000 Mitglieder 3 Nach der Wende und friedlichen Revolution 1989 90 versuchte sich die Partei als okologische Bauernpartei neu zu profilieren erhielt aber bei der ersten freien Volkskammerwahl am 18 Marz 1990 nur 2 2 der Stimmen und damit neun Sitze in der Volkskammer Die Hochburgen der DBD lagen in Mecklenburg Vorpommern Sie erreichte im Bezirk Neubrandenburg 6 3 im Bezirk Rostock 4 4 und im Bezirk Schwerin 4 0 46 von 58 anwesenden Mitgliedern des Parteivorstands entschieden sich im Juni 1990 fur eine Fusion mit der CDU Die meisten Mitglieder tauschten ihre Parteibucher nicht um Durch das Aufgehen in der CDU gelangten DBD Funktionare in Fuhrungsamter auf Bundes Landes und Kommunalebene Ulrich Junghanns wurde zum Wirtschaftsminister und zeitweisen Vorsitzenden der CDU Brandenburgs Volker Sklenar war von 1990 bis 2009 Landwirtschaftsminister von Thuringen 4 Der Verbleib des Parteivermogens wird erklart im Artikel Vermogen von Parteien und Verbanden der DDR Zentrale Parteischule BearbeitenDie Partei betrieb eine zentrale Parteischule Thomas Munzer in Borkheide Leiter dieser Einrichtung waren 1949 bis 1951 Hans Rietz 1951 bis 1968 Alois Melz 1968 bis 1975 Eberhard Mack und 1975 bis zur Auflosung 1990 Wilfried Schimmank Fur die Funktionare der DBD wurde von April 1949 bis 1990 die Zeitschrift der Der Pfluger herausgegeben Deren Chefredakteure waren Johanna Adelberger 1949 1960 Hermut Muller 1960 1971 sowie 1979 1990 und Wilhelm Nix 1971 1978 5 Parteitage Parteikonferenzen Bearbeiten1 Parteikonferenz im Juli 1948 in Schwerin 1 Parteitag im Juli 1949 in Muhlhausen 2 Parteitag im Juli 1951 in Eisenach 3 Parteitag im September 1953 in Gustrow 4 Parteitag im August September 1955 in Schwerin 5 Parteitag im Juli 1957 in Leipzig 6 Parteitag im Mai 1960 in Gustrow 7 Parteitag im Mai 1963 in Schwerin 8 Parteitag im Mai 1968 in Magdeburg 9 Parteitag im Mai 1972 in Schwerin 10 Parteitag im Mai 1977 in Schwerin 11 Parteitag im Mai 1982 in Suhl 12 Parteitag im April 1987 in Rostock AO Parteitag am 27 28 Januar 1990 in Berlin ZDK am 15 September 1990 in BorkheidePersonen BearbeitenParteivorsitzende Bearbeiten Ernst Goldenbaum 1948 1982 Ernst Mecklenburg 1982 1987 Gunther Maleuda 1987 1990 1989 90 vorletzter Volkskammerprasident der DDR Ulrich Junghanns 1990Vorsitzende der Landesverbande 1948 1952 Bearbeiten Brandenburg Rudolf Albrecht 1948 1951 Mecklenburg Ernst Goldenbaum 1948 Franz Pilarski 1948 1949 Ernst Walter Beer 1949 1951 Sachsen Friedrich Martin 1948 1951 Fritz Petersohn 1951 1952 Sachsen Anhalt Richard Richter 1948 1951 Hermann Grafe 1951 1952 Thuringen Herbert Hoffmann 1948 1951 Vorsitzende der Bezirksverbande Bearbeiten Cottbus Walter Hehmuller 1952 1953 Heinrich Schmidt 1953 1968 Michael Koplanski 1968 1971 Karl Ernst Eschebach 1971 1989 Horst Flemming 1989 1990 Dresden Fritz Petersohn 1952 1953 Alfred Zirnstein 1953 1957 Gerhard Gotz 1957 1963 Wilhelm Schroder 1963 1967 Werner Mitzscherling 1968 69 1989 Manfred Hachelberger 1989 1990 Erfurt Albert Rodiger 1952 1965 Willi Grandetzka 1965 1979 Erich Hollmann 1979 1989 Frankfurt Oder Heinz Siebert 1952 1953 Arthur Pech 1953 1963 Werner Titel 1963 1967 Erich Kowal 1967 1989 Gera Erwin Bar 1952 1954 Werner Klutsch 1954 1955 Otto Werner 1955 1968 Manfred Stubchen 1968 1989 Manfred Steiner 1989 1990 Halle Kurt Burkhardt 1952 1960 Paul Anderson 1960 1966 Kurt Burkhardt 1967 1971 Georg Bohm 1971 1976 Gunther Maleuda 1976 1982 Klaus Dechant 1982 1990 Armin Rothe 1990 Karl Marx Stadt Rudi Werner 1952 1965 Werner Seifert 1965 1987 Gerhard Dietrich 1987 1989 Wolfgang Schneider 1989 1990 Leipzig Fritz Scheffler 1952 1955 Otto Bajen 1955 1961 Helmut Merke 1961 1972 Gerhard Gaude 1972 1990 Horst Packmohr 1990 Magdeburg Hermann Grafe 1952 1960 Herbert Born 1960 1962 Fritz Weisshaupt 1962 1975 Werner Muller 1975 1983 Alfred Herrmann 1983 1990 Neubrandenburg Ernst Walter Beer 1952 1955 Alfred Peper 1955 1963 Georg Bohm 1963 1967 Richard Schmidt 1967 1971 Michael Koplanski 1971 1976 Horst Finner 1976 1990 Berlin Frieda Muller 1951 1953 Erich Goritz 1953 1956 Gerhard Mattner 1956 1960 Fritz Thiemes 1960 1963 Erwin Korber 1963 1971 Wilhelm Weissgarber 1971 1988 Ulrich Junghanns 1988 1990 Roland Drews 1990 Potsdam Walter Hehmuller 1952 1953 Paul Roch 1955 1957 Bruno Curth 1957 1959 Heinz Voss 1960 1963 Herbert Hoffmann 1963 1970 Willi Beer 1970 1972 Bruno Muller 1972 1990 Hans Joachim Muller 1990 Rostock Willi Pank 1952 1953 Hans Joachim Dabrunz 1953 1955 Paul Wanowski 1955 1959 Erich Spiering 1960 1963 Ernst Mecklenburg 1963 1967 Otto Lange 1967 1969 Erwin Binder 1969 1982 Gerhard Senkpiel 1982 1989 Gunter Edler 1989 1990 Schwerin Paul Luther 1952 1955 Paul Friedrich Zerck 1955 1962 Heinz Heinrich 1962 1964 Hans Joachim Friedlander 1964 1971 Hermut Muller 1971 1979 Wolfgang Kochan 1979 1989 Jurgen Czurgel 1989 1990 Suhl Karl Amthor 1953 1955 Johann Hindelang 1955 1957 Fritz Brix 1957 1960 Ewald Rossbach 1960 1968 Willi Ullrich 1968 1989 Heinz Muller 1989 1990 Vorsitzende der Landesverbande 1990 Bearbeiten Berlin Roland Drews Brandenburg Jurgen Meissner Mecklenburg Vorpommern Helmut Nieter Sachsen Horst Packmohr Sachsen Anhalt Otto Mintus Thuringen Reinhard KleinLiteratur BearbeitenTheresia Bauer Blockpartei und Agrarrevolution von oben Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands 1948 1963 Studien zur Zeitgeschichte Band 64 Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56703 9 Volltext digital verfugbar Andreas Herbst Hrsg Winfried Ranke Jurgen Winkler So funktionierte die DDR Band 1 Lexikon der Organisationen und Institutionen Abteilungsgewerkschaftsleitung Liga fur Volkerfreundschaften rororo Handbuch Band 6348 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 16348 9 S 182 186 Wolfgang Jager Michael Walter Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands DBD im Transformationsprozess 1989 90 In Historisch Politische Mitteilungen Band 4 1997 S 141 168 PDF 2 7 MB Konrad Kuhne Die Anfange der DBD In Jurgen Frolich Hrsg Burgerliche Parteien in der SBZ DDR Zur Geschichte von CDU LDP D DBD und NDPD 1945 bis 1953 Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1995 ISBN 3 8046 8813 6 S 89 102 Hans Reichelt Blockfloten oder was Zur Geschichte der DBD Edition Ost Berlin 1997 ISBN 3 929161 83 4 Peter Joachim Lapp Ausverkauf Das Ende der Blockparteien Edition Ost Berlin 1998 ISBN 3 932180 58 5 Peter Joachim Lapp Die befreundeten Parteien der SED DDR Blockparteien heute Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1988 ISBN 3 8046 8699 0 Christel Nehrig Rolle Bedeutung und Wirkungsmoglichkeiten der Blockparteien Die DBD In Deutscher Bundestag Hrsg Materialien der Enquete Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED Diktatur in Deutschland Band II 4 Nomos Baden Baden ISBN 3 7890 4034 7 S 2375 2398 Christoph Wunnicke Die Blockparteien der DDR Kontinuitaten und Transformation 1945 1990 Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Band 34 LStU Berlin Berlin 2014 S 95 111 PDF 434 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Demokratische Bauernpartei Deutschlands Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Theresia Bauer Blockpartei und Agrarrevolution von oben Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands 1948 1963 Oldenbourg Verlag 2003 S 11 eingeschrankte Vorschau a b Klaus Schroeder Der SED Staat Bohlau Verlag 2013 ISBN 978 3 412 21109 7 S 46 Stefan Wolle Die heile Welt der Diktatur S 111 Uwe Muller Grit Hartmann Vorwarts und vergessen Kader Spitzel und Komplizen Das gefahrliche Erbe der SED Diktatur Rowohlt Berlin Berlin 2009 ISBN 3 87134 623 3 S 113 115 Hans Reichelt Blockfloten oder was Zur Geschichte der DBD Edition Ost Berlin 1997 S 382 Blockparteien der DDR SED KPD und SPD CDU LDPD DBD NDPD Normdaten Korperschaft GND 2036616 4 lobid OGND AKS LCCN n84234375 VIAF 124975031 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demokratische Bauernpartei Deutschlands amp oldid 237909461