Gadi Eizenkot (hebräisch גדי איזנקוט; * 1960 in Tiberias, Israel) ist ein israelischer pensionierter Offizier, zuletzt im Rang eines Rav-Aluf. Von Anfang 2015 bis Januar 2019 war er Generalstabschef (Ramatkal) der Israelischen Streitkräfte. Er ist der Urheber der Dahiya-Doktrin, die den Einsatz „unverhältnismäßiger Gewalt“ und die Zerstörung ziviler Infrastruktur in Gebieten befürwortet, von denen Angriffe gegen Israel ausgehen.
Militärische Laufbahn Bearbeiten
Eizenkot wuchs in Israels südlicher Hafenstadt Eilat auf und strebte eigentlich eine Marinelaufbahn an, trat dann aber seinen Wehrdienst bei der Golani-Brigade an, die er später von 1997 bis 1998 kommandierte. Während dieser Zeit studierte er Geschichte und schloss mit einem Bachelor an der Universität Tel Aviv ab. Später erwarb er am United States Army War College einen Master in Strategischen Studien. 1999 wurde er Militärischer Sekretär des Ministerpräsidenten und des Verteidigungsministers unter Ehud Barak. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er die Amud-Haesh-Division (366. Panzerdivision, ein Reservegroßverband des Südkommandos) sowie die Judäa-und-Samaria-Division kommandiert. Ab Juni 2005 leitete er das Direktorat für Operationen. Nach dem Rücktritt von Udi Adam als Kommandeur des Nordkommandos im Oktober 2006 erhielt Eizenkot dessen Posten.
Am 16. Februar 2015 wurde Eizenkot als Nachfolger von Benny Gantz der 21. Chef des Generalstabes der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Am 13. Januar 2019 wurde er in den Ruhestand verabschiedet.
Gadi Eizenkot wird zugeschrieben, der im Bezug zum Umgang mit Palästinensern im Westjordanland letzte moderate Generalstabschef der IDF gewesen zu sein. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand, erhöhte sich die durch radikale israelische Siedler vorangetriebene Vertreibung und Landnahme massiv.
Privates Bearbeiten
Eizenkots Familie stammt aus Marokko, gehört also zu den Mizrachim. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.
Weblinks Bearbeiten
- Offizielle Biographie (englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ANALYSIS / IDF plans to use disproportionate force in next war. Haaretz, 5. Oktober 2008, abgerufen am 1. Juni 2018.
- Peter Münch: Vater der Kompanie. Er gilt als umsichtig, aber auch als einer, der hart zuschlagen kann: Gadi Eisenkot wird neuer Generalstabschef in Israel. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. Dezember 2014, S. 8.
- Eisencott replaces Adam as OC Northern Command Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Jerusalem Post, 19. Oktober 2006. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)
- Gadi Eizenkot neuer Generalstabschef Israels. DiePresse.com, 16. Februar 2015, abgerufen am 8. März 2015.
- Armeechef Eisenkot verabschiedet. In: Israelnetz.de. 14. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2019.
- Thore Schröder: (S+) Eskalation der Gewalt im Westjordanland: Wie radikale Siedler die Palästinenser vertreiben. In: Der Spiegel. 30. Oktober 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. November 2023]).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Benny Gantz | Generalstabschef der israelischen Streitkräfte 2015–2019 | Aviv Kochavi |