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Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Die Offiziers Erkundungsreise auch Rekognoszierung war ein insbesondere im 19 und fruhen 20 Jahrhundert verbreitetes Mittel der militarischen Aufklarung Inhaltsverzeichnis 1 Durchfuhrung 2 Entwicklung in Deutschland 3 Gegenmassnahmen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDurchfuhrung BearbeitenBei der Offiziers Erkundungsreise handelte es sich um eine in allen europaischen und vielen aussereuropaischen Staaten bestehende Form der Human Intelligence in der militarischen Aufklarung Sie war damit der Spionage verwandt wurde aber anders als diese in militarischen Kreisen allgemein als ehrenhaft angesehen Sie umfasste Reisen in potenziell gegnerische Durchmarsch und Operationsgebiete bei denen Informationen unter anderem zu Verkehrswegen Geografie Bodenbeschaffenheit Festungen Garnisonen zur politischen wirtschaftlichen gesellschaftlichen und vor allem militarischen Lage gesammelt wurden Die Erkenntnisse wurden gegenuber den Berichten von Spionen Diplomaten und Handelsreisenden als wertvoller angesehen da sie in der Regel mit grosserem militarischem Sachverstand unterlegt waren Die Offiziere waren dabei in der Regel ausser Dienst etwa im Urlaub und ohne Uniform unterwegs haufig mit einer Legende als Zivilist Offiziers Erkundungsreisen wurden meist ausdrucklich angeordnet oft auch mit Geld und Sonderurlaub gefordert zumindest aber von Vorgesetzten allgemein ermuntert Gelegentlich unternahmen Offiziere solche Unternehmungen aber auch aus Eigeninitiative oder sogar im Widerspruch zu ausdrucklichen Anweisungen Ausfuhrende waren meist Angehorige und Mitarbeiter hoherer Kommandostrukturen seltener Offiziere im Truppendienst Gelegentlich wurden auch offizielle dem Gastgeberland bekannte Offiziersreisen zur Rekognoszierung genutzt in etwa vergleichbar mit der Tatigkeit von Militarattaches Entwicklung in Deutschland BearbeitenVor der Reichsgrundung im Jahr 1871 spielten sich Rekognoszierungen meist innerhalb der deutschen Lander ab Spater bestand dazu innerhalb des Reiches keine Notwendigkeit mehr Daruber hinaus erleichterten die verbesserten internationalen Eisenbahnverbindungen Erkundungsreisen in das Ausland und die im Grossen Generalstab erstmals gebundelte und professionalisierte nachrichtendienstliche Arbeit ermoglichte eine zentrale Auswertung und Archivierung der gewonnenen Kenntnisse 1 Allerdings gab es bald auch Widerstand gegen diese Praxis In seinen letzten Amtsjahren setzte sich Reichskanzler Otto von Bismarck gegen Rekognoszierungen ein um Spannungen mit den betroffenen Staaten zu vermeiden Schliesslich erreichte er bei Wilhelm I in den Jahren 1886 87 ein schrittweises Verbot dieser Praxis Der neue Generalstabschef Alfred von Schlieffen fuhrte Erkundungsreisen hingegen wieder ein forderte Offiziere personlich dazu auf und wurde von Wilhelm II dabei unterstutzt Dabei standen Polen und Russland im Blickpunkt Erwogen wurde sogar durch deutsche Offiziere einen Aufstand in Polen gegen die russische Herrschaft auszulosen 2 Angesichts der vor dem Ersten Weltkrieg wachsenden Spannungen zwischen den Grossmachten steigerte sich auf deutscher Seite eher noch der Einsatz von Offiziers Erkundungsreisen 3 Zugleich trugen enttarnte deutsche Spionageversuche zur weiteren Verscharfung der Lage bei 4 Erst als zunehmend Erkundungen von Offizieren auf eigene Faust auftraten dadurch auch angeordnete Unternehmungen gefahrdet wurden und oft nur geringwertige Informationen gesammelt wurden erliess der Generalstab im Jahr 1913 Bestimmungen die ausdrucklich vor Fehlverhalten im Ausland warnten 5 Gegenmassnahmen BearbeitenVon Rekognoszierungen betroffene Staaten versuchten sich mit verschiedenen Mitteln der Spionageabwehr gegen dieses Instrument zur Wehr zu setzen So konnten im Russischen Kaiserreich auslandische Offiziere anders als Zivilisten schon fur die Fuhrung eines falschen Namens zu Straflager verurteilt werden In der Praxis blieb es jedoch meist bei einem geringen Strafmass oder lediglich der Ausweisung 6 Literatur BearbeitenLukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg in Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nummer 2 2017 Kostenpflichtig onlineEinzelnachweise Bearbeiten Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 421 doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 422 doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 423 doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 446 ff doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 454 doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Lukas Grawe Offizier Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklarung vor dem Ersten Weltkrieg In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 76 Nr 2 24 Oktober 2017 S 423 f doi 10 1515 mgzs 2017 0073 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Offiziers Erkundungsreise amp oldid 225687605