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Louis Otto Moritz von Rohr 4 April 1868 in Longin polnisch Lazyn Kreis Inowrazlaw polnisch Inowroclaw Provinz Posen polnisch Poznan 20 Juni 1940 in Jena war ein deutscher Optiker Er entwickelte und verbesserte zahlreiche optische Gerate und publizierte Beitrage zur Geschichte der Optik Grab von Moritz von Rohr auf dem Nordfriedhof in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenRohr wurde als Sohn eines preussischen Distriktkommissars in der Provinz Posen geboren Nach dem Besuch des Gymnasiums in Inowrazlaw studierte er an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Mathematik Physik und Geografie 1892 wurde er an der Universitat Halle zum Dr phil promoviert und wurde Assistent am Koniglich Preussischen Meteorologischen Institut in Berlin 1895 wechselte er zur Firma Carl Zeiss nach Jena Als personlicher Assistent Ernst Abbes berechnete er ab 1899 Mikroskopobjektive 1908 wurde Rohr wissenschaftlicher Leiter der neu geschaffenen Brillenabteilung Die Universitat Jena berief ihn 1913 zum ausserordentlichen Professor fur Optik in der Medizin 1935 trat er in den Ruhestand Werk BearbeitenRohr veroffentlichte etwa 570 Zeitschriftenartikel und Monografien Er grundete 1913 die Zeitschrift fur ophthalmologische Optik und 1928 die Zeitschrift Forschungen zur Geschichte der Optik Beide gab er bis zu seinem Tod heraus Er berechnete zahlreiche neue optische Systeme und erweiterte die theoretischen Grundlagen dafur 1904 entwickelte er mit August Kohler das UV Mikroskop das eine besonders hohe Transmission im Bereich des ultravioletten Lichts aufweist Wichtige Beitrage leistete er zur wissenschaftlichen Fundierung der Brillenlehre In engem Kontakt mit dem spateren Nobelpreistrager Allvar Gullstrand entwickelte er zunachst die Katralglaser fur das nach einer Staroperation linsenlose Auge 1912 folgten die Punktal Brillenglaser die unabhangig von der Blickrichtung scharfe Bilder geben und noch heute zum Lieferprogramm von Carl Zeiss gehoren Rohr konstruierte und verbesserte auch eine Reihe medizin optischer Instrumente zum Beispiel das Zystoskop Bereits 1907 entwickelte er den Synopter ein Gerat das 2D Bilder durch Aufhebung der binokularen Disparitat dreidimensional erscheinen lasst Dadurch dass beide Augen ein perspektivisch identisches Bild sehen wird die Raumwahrnehmung im menschlichen Gehirn durch andere Faktoren wie die relative Objektgrosse oder Farbschattierungen beeinflusst Der Synopter war fur Carl Zeiss kommerziell kein Erfolg und geriet bald in Vergessenheit ist aber heute im Zusammenhang mit der 3D Technik wieder von Interesse Sehr umfangreich sind Rohrs publizistische Beitrage zur Geschichte der Optik Er verfasste Biographien bedeutender Optiker wie Joseph von Fraunhofer Carl Zeiss und Ernst Abbe Er publizierte daruber hinaus zur Geschichte der Brille des Photoobjektivs und des optischen Glases Rohrs Nachlass befindet sich heute im Deutschen Optischen Museum um das er sich zu Lebzeiten als Geschaftsfuhrer verdient gemacht hat Ehrungen BearbeitenRohr wurde 1921 Ehrenmitglied der Optical Society of London und 1926 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Die medizinische Fakultat der Universitat Jena ernannte ihn 1922 zum Ehrendoktor Die Preussische Akademie der Wissenschaften verlieh ihm 1934 die silberne Leibniz Medaille In Jena ist eine Strasse nach ihm benannt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber die Bestimmung derjenigen Substitutionskoeffizienten als Funktion der Zeit welche bei der Rotation miteinander verbundener Korper auftreten Dissertation Halle 1892 Theorie und Geschichte des photographischen Objektivs J Springer Berlin 1899 Die Bilderzeugung in optischen Instrumenten vom Standpunkte der geometrischen Optik Die Theorie der optischen Instrumente Band 1 J Springer Berlin 1904 Die binokularen Instrumente J Springer Berlin 1907 Abhandlungen zur Geschichte des Stereoskops Engelmann Leipzig 1908 Die Brille als optisches Instrument Engelmann Leipzig 1911 Joseph Fraunhofers Leben Leistung und Wirksamkeit Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig 1929 Zur Geschichte der Zeissischen Werkstatte bis zum Tode Ernst Abbes Forschungen zur Geschichte der Optik Band 1 Heft 3 Berlin Springer 1930 2 Auflage Zeiss Jena 1936 Ernst Abbe G Fischer Jena 1940Literatur BearbeitenA Konig Moritz von Rohr In Naturwissenschaften 28 1940 S 657 658 Jorg Zaun Rohr Louis Otto Moritz v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 3 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Moritz von Rohr Quellen und Volltexte Literatur von und uber Moritz von Rohr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Moritz von Rohr in der Deutschen Digitalen Bibliothek Foto Moritz von Rohrs auf der Website der Carl Zeiss AGNormdaten Person GND 117593346 lobid OGND AKS LCCN n86873397 VIAF 793835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rohr Moritz vonALTERNATIVNAMEN Rohr Louis Otto Moritz vonKURZBESCHREIBUNG deutscher OptikerGEBURTSDATUM 4 April 1868GEBURTSORT Longin bei InowrazlawSTERBEDATUM 20 Juni 1940STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz von Rohr amp oldid 216903597