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Die Magnetooptik ist ein Teilgebiet der Optik das sich mit der Wechselwirkung von Licht mit Materie im magnetischen Feld beschaftigt In Kurzform besteht die Wechselwirkung darin dass durch ein extern angelegtes Magnetfeld ein Material doppelbrechend gemacht wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundlagen 3 Magnetooptische Effekte 3 1 Effekte in Absorption 3 1 1 Zirkularer magnetischer Dichroismus 3 1 2 Voigt Effekt und linearer magnetischer Dichroismus 3 2 Effekte in Transmission 3 3 Effekte in Reflexion 4 Technische Anwendungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte der Magnetooptik begann 1845 als Michael Faraday eine Drehung der Polarisationsebene von linear polarisiertem Licht nach Durchstrahlung eines durchsichtigen Mediums parallel zu einem von aussen angelegten Magnetfeld beobachtete Faraday Effekt 1876 entdeckte John Kerr eine Drehung der Polarisationsebene von Licht das an ferromagnetischen Metalloberflachen reflektiert wird magnetooptischer Kerr Effekt 1 Eine weitere wichtige Entdeckung fur die Magnetooptik ist der Zeeman Effekt 1896 der aber erst mit der Entwicklung der Quantenmechanik erklart werden konnte 1908 stellte Woldemar Voigt eine umfassende Theorie der Magnetooptik im Rahmen der klassischen Elektrodynamik auf 2 Grundlagen BearbeitenOptische Effekte die sich auf Reflexion und Absorption beschranken werden im Rahmen der klassischen Elektrodynamik mit Hilfe des komplexwertigen Dielektrizitatstensors e beschrieben Im Fall eines isotropen Mediums in Abwesenheit ausserer Felder hat e identische Diagonalterme e x x e y y e z z displaystyle varepsilon xx varepsilon yy varepsilon zz nbsp die Nichtdiagonalelemente sind alle Null Diese spezielle Form des Tensors erlaubt es e wie einen Skalar zu behandeln In Anwesenheit eines ausseren Magnetfelds verandern sich die Diagonalelemente so dass sie nicht mehr alle untereinander identisch sind und es tauchen Nichtdiagonalelemente auf die noch dazu asymmetrisch sind Fur die magnetooptischen Effekte sind dabei diese Nichtdiagonalterme des Tensors die auch magnetooptische Konstanten genannt werden von grosser Wichtigkeit In einem Magnetfeld in z Richtung hat der Dielektrizitatstensor eines in Abwesenheit eines magnetischen Felds isotropen Korpers folgendes Aussehen e e x x e x y 0 e x y e y y 0 0 0 e z z displaystyle varepsilon begin pmatrix varepsilon xx amp varepsilon xy amp 0 varepsilon xy amp varepsilon yy amp 0 0 amp 0 amp varepsilon zz end pmatrix nbsp wobei aufgrund der Annahme der Isotropie e x x e y y displaystyle varepsilon xx varepsilon yy nbsp gilt e z z displaystyle varepsilon zz nbsp hat den Wert der skalaren Dielektrizitatskonstante die der Korper in Abwesenheit eines Magnetfeldes hat Die Nichtdiagonalelemente e x y displaystyle varepsilon xy nbsp sind im Allgemeinen klein gegen die Diagonalelemente und linear vom Magnetfeld abhangig e x x e z z displaystyle varepsilon xx varepsilon zz nbsp ist quadratisch vom Magnetfeld abhangig und klein gegen e z z displaystyle varepsilon zz nbsp Mit Hilfe des in der Kristalloptik beschriebenen mathematischen Formalismus erhalt man durch Losung der Wellengleichung fur anisotrope Festkorper die Brechungsindizes und den Polarisationscharakter in diesem Medium fur Wellen die sich parallel zum Magnetfeld ausbreiten erhalt man zwei zirkular polarisierte Wellen mit einem Brechungsindex n e x x i e x y displaystyle n pm sqrt varepsilon xx pm i varepsilon xy nbsp i displaystyle i nbsp ist die imaginare Einheit fur Wellen die sich senkrecht zum Magnetfeld ausbreiten erhalt man als Losung zwei linear polarisierte Wellen die erste Welle die parallel zum Magnetfeld polarisiert ist hat den Brechungsindex n e z z displaystyle n sqrt varepsilon zz nbsp die zweite Welle die senkrecht zum Magnetfeld polarisiert ist hat den Brechungsindex n e x x e x y 2 e x x displaystyle n perp sqrt varepsilon xx frac varepsilon xy 2 varepsilon xx nbsp Magnetooptische Effekte BearbeitenEffekte in Absorption Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Die Zuordnung der Effekte ist teilweise fehlerhaft So beschreibt der Cotton Mouton Effekt magnetic linear birefringence MLB angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Zirkularer magnetischer Dichroismus Bearbeiten Beim zirkularen magnetischen Dichroismus MCD liegt die Magnetisierung parallel zur Ausbreitungsrichtung des Lichts das zirkular polarisiert ist Man unterscheidet zwischen einer polaren und einer longitudinalen Geometrie Bei der polaren Geometrie liegt die Magnetisierung senkrecht zur Oberflache bei der longitudinalen liegt die Magnetisierung parallel zur Oberflache in der Einfallsebene Hier wird die unterschiedliche Absorption fur die beiden Polarisationsrichtungen ausgenutzt Diese ist proportional zum Imaginarteil des Brechungsindex Der gemessene Effekt entspricht somit Im n n Im e x x i e x y e x x i e x y Re e x y e x x displaystyle operatorname Im n n operatorname Im left sqrt varepsilon xx mathrm i varepsilon xy sqrt varepsilon xx mathrm i varepsilon xy right approx operatorname Re left frac varepsilon xy sqrt varepsilon xx right nbsp Voigt Effekt und linearer magnetischer Dichroismus Bearbeiten Beim 1898 entdeckten Voigt Effekt 3 dem linearen magnetischen Dichroismus englisch magnetic linear dichroism MLD und dem Cotton Mouton Effekt liegt die Magnetfeldrichtung parallel zu der Oberflache die von der einfallenden Welle senkrecht getroffen wird Der Cotton Mouton Effekt der vor allem in Flussigkeiten auftritt beruht auf der elektrischen und magnetischen Anisotropie der Molekule Durch das angelegte Feld werden die Molekule ausgerichtet und bewirken eine quadratisch vom Feld abhangige Anderung der Diagonalterme des e displaystyle varepsilon nbsp Tensors e x x e y y e z z displaystyle varepsilon xx varepsilon yy neq varepsilon zz nbsp Der Voigt Effekt der in Metalldampf gemessen wird und der MLD der am Festkorper gemessen wird werden durch die Ausrichtung der Elektronenhullen verursacht Im n n Im e x x e x y 2 e x x e z z displaystyle operatorname Im n perp n operatorname Im left sqrt varepsilon xx frac varepsilon xy 2 varepsilon xx sqrt varepsilon zz right nbsp Effekte in Transmission Bearbeiten Faraday Effekt Zeeman EffektEffekte in Reflexion Bearbeiten Der wichtigste Effekt ist der magnetooptische Kerr Effekt MOKE der in drei unterschiedlichen Geometrien existiert Polarer magnetooptischer Kerr Effekt PMOKE Longitudinaler magnetooptischer Kerr Effekt LMOKE Transversaler magnetooptischer Kerr Effekt TMOKE zusatzlich gibt es noch den Oberflachen magnetooptischen Kerr Effekt SMOKE Der magnetooptische Kerr Effekt ist nicht mit dem elektrooptischen Kerr Effekt zu verwechseln bei dem die Polarisationsebene durch Anlegen elektrischer Felder gedreht wird Technische Anwendungen BearbeitenDie bekannteste Anwendung der Magnetooptik findet man in der Magneto Optical Disk MOD Diese wird mit Hilfe des magnetooptischen Kerr Effekts ausgelesen Eine magnetische Druckfarbe von Seriennummern von Euro Banknoten erlaubt ein magnetooptisches Lesen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magnetooptik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten J Kerr On the magnetisation of light and the illumination of magnetic lines of force In Rep Brit Ass S Band 5 1876 S 85 Woldemar Voigt Magneto und Elektrooptik In Mathematische Vorlesungen an der Universitat Gottingen Band 3 Teubner Leipzig 1908 S Paker 1987 Webster s Biographical Dictionary 1959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetooptik amp oldid 213907225