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Johann Nathanael Lieberkuhn 5 September 1711 in Berlin 7 Oktober 1756 ebenda war ein deutscher Mediziner und Optiker Als Forscher befasste er sich unter anderem mit den Drusen der Darmschleimhaut Johann Nathanael Lieberkuhn links 1757 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAuf Wunsch seines Vaters studierte Lieberkuhn drei Jahre an der Universitat Halle Theologie wechselte spater an die Universitat Jena um Physik speziell Mechanik zu studieren Dort besuchte er Seminare der Mediziner Georg Erhard Hamberger 1697 1755 Hermann Friedrich Teichmeyer und Georg Wolfgang Wedel und liess sich dadurch inspirieren Medizin und Naturwissenschaften zu studieren 1733 ging Lieberkuhn nach Rostock wo sein Bruder Samuel 1 eine Anstellung als Prediger innehatte Durch dieses Vorbild sollte Lieberkuhn doch noch fur den geistlichen Stand gewonnen werden Als dann unerwartet sein Vater starb unternahm Lieberkuhn eine Studienreise durch Deutschland und ging 1739 an die Universitat Leiden Dort studierte er bei den Medizinern Bernhard Siegfried Albinus Hermann Boerhaave und Hieronymus David Gaub um 1705 1780 In Leiden veroffentlichte er auch seine Dissertation De vulvula coli et usu processus vermicularis und promovierte anschliessend zum Dr med Am 18 Marz 1737 wurde Johann Nathanael Lieberkuhn mit dem Beinamen Daedalus II als Mitglied Matrikel Nr 469 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen 1740 unternahm Lieberkuhn eine weitere Studienreise nach London wo er Mitglied der Royal Society wurde anschliessend hielt er sich mehrere Monate in Paris auf Danach kehrte er als Mitglied des Medizinischen Obercollegiums nach Berlin zuruck konstruierte mathematische und optische Instrumente und war als niedergelassener Arzt sowie als Anatom tatig war jedoch nie Hochschullehrer Am Anatomischen Theater arbeitete Lieberkuhn mit dem Professor der Chirurgie August Schaarschmidt zusammen Siehe auch Johann Gottlieb WalterRezeption Bearbeiten nbsp Froschplatte 1734 zur Fixierung von Kleintieren von Johann Nathanael Lieberkuhn Deutsches Historisches Museum Berlin Neben seinen umfassenden medizinischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen war Lieberkuhn auch technisch sehr versiert Die von ihm benotigten Instrumente einschliesslich der Mikroskope entwarf er selbst und fertigte sie auch selbst an Er entwickelte das 1710 von Theodor Balthasar erfundene Sonnenmikroskop ein im 18 Jahrhundert sehr populares Projektionsmikroskop weiter Daneben schuf er beispielsweise zum Studium der Blutgefasse spezielle Mikroskope die seine Zeitgenossen als Wunderglaser bezeichneten Neben seinen physiologischen Arbeiten wurde Lieberkuhn vor allem auch durch seine anatomischen Injektions und Korrosionspraparate bei denen er erstmals Mineralsauren zur Korrosion benutzte 2 bekannt Er stellte im Lauf seines Lebens weit uber 400 Gefassinjektionspraparate her fur die er auch sein katadioptrisches Mikroskop entwickelt hatte Die Praparate basierten vor allem auf Injektionen von wachshaltigen Flussigkeiten in Korperhohlraume und der danach folgenden Ausformung Wachsverbrennung und Ausgiessung mit geschmolzenem Silber Nach ihm benannt wurden die Lieberkuhnschen Krypten auch Lieberkuhnsche Drusen oder Glandulae intestinales genannt die er 1745 erstmals in De fabrica et actione vollorum intestinorum tenuium hominis detailliert beschrieb Nach Lieberkuhns Tod kam diese Praparate Sammlung durch Vermittlung von Lorenz Heister in den Besitz von Gottfried Christoph Beireis und war in Teilen noch bis ins 19 Jahrhundert regelmassig in medizinischen Kabinetten besonders in Moskau als Meisterstucke zu sehen Eine Sammlung von Praparaten Lieberkuhns befindet sich auch im anatomischen Institut der Humboldt Universitat Berlin 3 Schriften Auswahl BearbeitenDissertatio anatomico physiologica de fabrica et actione villorum intestinorum tenuium hominis Wishof Leiden 1745 llustriert von Pieter Lyonnet Digitalisat Diss inaug de valvula coli et usu processus vermicularis Gottingen 1746 Digitalisat Literatur BearbeitenReinhard Hildebrand Lieberkuhn Johann Nathanael In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 852 f August Hirsch Lieberkuhn Johann Nathanael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 576 f Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 215 Digitalisat Johann Christoph Strodtmann Des Neuen Gelehrten Europa Als eine Fortsetzung der dreyen Werke die bisher unter den Aufschriften Gelehrtes Europa Geschichte der Gelehrten und Beytrage zur Historie der Gelahrtheit ans Licht gestellet Teil 17 Verlag Johann Christoph Meissner Wolfenbuttel 1763 Seite 39 ff digitalisiertWeblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Johann Nathanael Lieberkuhn bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Biografie HU Berlin Johann Nathanael Lieberkuhn bei whonamedit comEinzelnachweise Bearbeiten Gemeint ist Samuel Lieberkuhn 1710 1777 der Theologe und Judenmissionar der Herrnhuter Brudergemeine Naheres zu ihm in Werner Raupp Art Lieberkuhn Samuel in Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Bd 5 Verlag Traugott Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 34 37 mit ausfuhrlichem Werk u Literaturverzeichnis J Stahnke Ludwik Teichmann 1823 1895 Anatom in Krakau In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 2 1984 S 205 267 hier S 225 Infos auf berlinintensiv de Memento des Originals vom 22 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berlinintensiv deNormdaten Person GND 104196645 lobid OGND AKS LCCN nr93017493 VIAF 441684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lieberkuhn Johann NathanaelALTERNATIVNAMEN Daedalus II KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und PhysikerGEBURTSDATUM 5 September 1711GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 Oktober 1756STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Nathanael Lieberkuhn amp oldid 235531962