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Georg Wolfgang Wedel in Drucken meist Wolffgang 12 November 1645 in Golssen in der Niederlausitz 6 September 1721 in Jena war ein deutscher Mediziner Leibarzt und Alchemist 1 2 Georg Wolfgang Wedel Stich von Gustav Andreas Wolfgang nach Christian Schaffer 1678 Ehefrau Christina Sabina Wedel geb Avemann Nichte des Gothaer Kanzlers Ernst Ludwig Avemann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Wolffgang Wedel der Sohn des Pastors Johann Georg Wedel 1665 in Spremberg besuchte die Schule in Spremberg 1653 die Schule seines Geburtsortes und bezog am 29 April 1656 die kurfurstlich sachsische Landesschule Pforta Hier war Johann Kuhn der Rektor der Einrichtung zudem lehrten dort der damalige Konrektor Bartholomai und Johann Georg Lorenz Nachdem er dort die Hochschulreife erlangt hatte verliess er am 8 Oktober 1661 die Bildungseinrichtung um zu Hause weitere Studien zu betreiben Mit der Absicht ein medizinisches Studium zu verfolgen bezog er am 29 April 1662 die Universitat Jena Hier besuchte er die Vorlesungen an der philosophischen Fakultat bei dem Adjunkten Johann Pratorius Caspar Posner 1671 1718 und Erhard Weigel An der medizinischen Fakultat horte er Johann Theodor Schenck Johann Arnold Friderici Werner Rolfinck Ein anschliessendes Auslandsstudium musste er infolge des Todes seines Vaters aufgeben und blieb in Jena Am 4 Januar 1667 reiste er von Jena ab und besuchte Schlesien wobei er ausserhalb Schlesiens eine kurze Zeit in Landsberg praktizierte und danach seine Mutter in Spremberg besuchte Uber Wittenberg und Leipzig reisend kehrte er wieder nach Jena zuruck wo er beabsichtigte zu promovieren Nachdem er sich am 20 Mai 1667 das Lizentiat der Medizin erworben hatte trat er am 15 August 1667 die Stelle eines Landphysikus von Sachsen Gotha an In dieser Funktion erwarb er sich einiges Ansehen am sachsischen Hof von Weimar promovierte am 7 Dezember 1669 zum Doktor der Medizin in Jena und absolvierte 1672 eine Gelehrtenreise in die Niederlande Zuruckgekehrt nach Thuringen wurde er am 30 Januar 1673 ordentlicher Professor fur Medizin an der Jenaer Salana und erhielt den Lehrstuhl fur Anatomie Chirurgie und Botanik sowie nach Rolfincks Tod auch den fur theoretische Medizin Ab 1679 war er Leibarzt von Johann Ernst II von Sachsen Weimar und 1685 Leibarzt sowie Rat mehrerer sachsischer Herzoge Am 15 August 1672 wurde er mit dem Beinamen Hercules I Mitglied der Leopoldina noch vor Beginn des 18 Jahrhunderts wurde er Mitglied der Accademia dei Ricoverati in Padua und 1706 Mitglied der Koniglich preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin 1694 wurde er vom Kaiser Leopold zum kaiserlichen Pfalzgrafen ernannt wurde 1717 kaiserlicher Rat von Karl VI und 1718 Hofrat von Sachsen Weimar sowie im gleichen Jahr kurfurstlich sachsischer Rat und Leibarzt Wedel beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Jenaer Hochschule So war er mehrmals Dekan der medizinischen Fakultat und in den Wintersemestern 1674 1680 1686 1690 1696 1700 1705 1709 1715 1721 zehnmal Rektor der Alma Mater Er war ein Anhanger der chemiatrischen Lehren des Franciscus Sylvius Er war ein Verteidiger der Alchemie im Gegensatz zu seinem Lehrer Rolfink der sie ablehnte Wie andere Alchemisten versuchte er sich an der Ratsel Inschrift Aelia Laelia Crispis Er schrieb auch pharmazeutische Werke Seine Werke zeigen eine umfassende Bildung Wedel war auch als Chemiehistoriker aktiv z B an der Aufklarung der Biographie von Basilius Valentinus Wedels Schriften weisen ihn als typischen Eklektiker aus Die Schriften waren nicht nur iatrochemisch sondern auch vitalistisch animistisch angehaucht 3 Wedels Rationalismus orientierte sich stark an Rene Descartes Erkenntnisleitende Prinzipien waren dem Sensualisten Wedel Erfahrung Vernunft und Analogie 3 Zu Wedels Schulern gehorten Georg Ernst Stahl und Friedrich Hofmann 3 Wedel war drei Mal verheiratet Dokumentiert sind die am 2 November 1669 in Eisenach geschlossene Ehe mit Christina Sabina Avemann 23 Februar 1655 3 Marz 1679 die alteste Tochter des furstlich sachsischen Hofrats in Marksuhl Elias Heinrich Avemann Von deren Kindern kennt man Christina Theodora 1670 die nach kurzer Zeit verschied Ernst Heinrich Wedel 1 August 1671 in Gotha 13 April 1709 in Jena Justina Regina Wedel 1673 1697 verheiratet mit Joachim Seek Johann Adolf Wedel 17 August 1675 in Jena 23 Februar 1747 ebd Sophia Maria Wedel verheiratet mit Johann Ernst Faber Simmershausen Sohn des Pfarrers in Simmershausen Mag Thomas Andreas Faber Christian Friedrich Wedel Jena 27 Oktober 1686 immatr gratis ebs 2 Mai 1695 Kandidat med 14 Juni 1700 Regina Maria Wedel 1715 in Jena Die zweite Eheschliessung fand am 10 Nov 1679 ca 10 Monate nach dem Tod von der ersten Frau statt Sie wurde mit der Witwe von Johann Christoph Neuberger Tochter von Justi Soffing Margaretha Catharina geschlossen und war bis zu ihrem Tod im Mai 1707 kinderlos Am 29 November 1707 wurde die dritte Ehe zwischen der verwitweten Sophia Catharina Tochter von Dr Adolph Christian Schelhass geschlossen Aus dieser Ehe ging Johann Wolfgang 4 November 1708 in Jena 11 Juli 1757 ebd Doktor der Medizin und Botaniker in Jena sowie Sophia Dorothea 24 Oktober 1709 Catharina Elisabetha Wilhelmina 17 Oktober 1711 Dezember 1730 Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Opiologia Titelblatt 1674 nbsp Amoenitates materiae medicae Titelblatt 1684 Opiologia Jena 1674 Digitalisat Jena 1674 Digitalisat anderes Titelblattbild Jena 1682 Digitalisat 3 Auflage Jena 1739 Digitalisat Pharmacia in artis formam redacta Jena 1677 Theorema medicia Jena 1677 De medicamentorum facultatibus cognoscendis 1678 Physiologia medica Jena 1680 1688 Amoenitates materiae medicae 1684 Exercitationum medico philologicarum decades tres 1686 Georgii Wolffgangi Wedelii pharmacia acroamatica Bielcke Krebs Jena 1686 Digitalisat Pathologia medica dogmatica Jena 1692 Syllabus Materiae Medicae Selectioris Bielcke Krebs Jena 1701 Digitalisat Georgii Wolffgangi Wedelii amoenitates materiae medicae Bielcke Jenae Werther Jena 1704 Digitalisat Compendium praxeos clinicae 1707 Georgii Wolffgangi Wedelii compendium chimiae theoreticae et practicae methodo analyticae propositae Bielcke Krebs Jena 1715 Digitalisat De morbis infantum Jena 1717 Digitalisat Einleitung zur Alchimie Aus dem Lateinischen ins Teutsche ubersetzet Christoph Gottlieb Nicolai Berlin 1724 Literatur BearbeitenLawrence Principe in Claus Priesner Karin Figala Alchemie Lexikon einer hermetischen Wissenschaft Beck 1998 S 368 f Wedel Georg Wolfgang In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 53 Leipzig 1747 Sp 1804 1820 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 191 Textarchiv Internet Archive Willi Ule Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher wahrend der Jahre 1852 1887 Mit einem Ruckblick auf die fruhere Zeit ihres Bestehens In Commission bei Wilh Engelmann in Leipzig Halle 1889 Nachtrage und Erganzungen zur Geschichte Neigebaur s S 148 Textarchiv Internet Archive Hildegard Anna Spanke Die Stellung Georg Wolfgang Wedels 1645 1721 in der Wissenschaftsgeschichte nach der Physiologia medica 1680 und der Versuch einer vollstandigen Bibliographie seiner Schriften Medizinische Dissertation Munster 1984 Werner E Gerabek Wedel Georg Wolfgang In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1468 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Wolfgang Wedel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Wolfgang Wedel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Georg Wolfgang Wedel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und 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