www.wikidata.de-de.nina.az
Die additive Farbmischung auch additive Farbsynthese oder physiologische Farbmischung ist ein Phanomen das die Anderung des vom Auge empfundenen Farbeindrucks durch sukzessives Hinzufugen eines jeweils anderen Farbreizes beschreibt additiv hinzufugend Grundsatzlich ist das Farbsehen mit Hilfe unterschiedlich farbempfindlicher Sensoren im Auge eine additive Mischung Da die additive Farbmischung in Auge und Gehirn stattfindet wird sie auch physiologische Farbmischung genannt Additive Farbmischung source source source source source source source source source source source source source source Demonstration der additiven Farbmischung mithilfe von CD Hullendeckeln Durch Uberlagerung der drei von den Hullendeckeln reflektierten monochromen Bilder ergibt sich ein farbiges Bild Die additive Mischung bei den Trichromaten zu denen die Menschen gehoren wird durch die Dreifarbentheorie von Thomas Young und Hermann von Helmholtz beschrieben Werden die drei Primarfarben Rot Grun und Blau in geeigneter Helligkeit addiert entsteht die Farbempfindung Weiss Die Empfindung ist Schwarz wenn die Summe Null ist kein Licht Die Summen aus zwei Primarfarben bewirken die Empfindungen Gelb Cyan und Magenta Sekundarfarben Das Erzeugen ortlich oder zeitlich nahe beieinander liegender Farbreize wird auch schon additives Farbmischen genannt obwohl der wirksame Mischprozess erst in Auge und Gehirn stattfindet Durch enge Bundel von unterschiedlich farbigen Lichtquellen zum Beispiel auf Bildschirmen und Monitoren oder Farbtupfer wie auf Bildern in der Maltechnik des Pointillismus entsteht ein Gesamteindruck ein solches enges Bundel wird als Einheit und nicht als mehrere Lichtquellen oder mehrere Tupfer wahrgenommen Ein rascher zeitlicher Wechsel farbiger Flachen wie dies beim Farbkreisel erreicht wird ergibt in der Wahrnehmung einen einheitlichen Eindruck der Flache Die gleichzeitige Beleuchtung einer diffus streuenden Bildwand mit unterschiedlich farbigen Lichtquellen entspricht dem Grenzfall enger Bundel unterschiedlich farbiger Punkte weil jeder Punkt der Oberflache diffus das Licht aller Quellen reflektiert Wenn spektrale Teilbereiche aus dem Licht der Lichtquellen in ihrer Intensitat verringert werden spricht man von subtraktiver Farbmischung subtraktiv wegnehmend Die subtraktive Farbmischung wird auch Physikalische Farbmischung genannt weil sie im Gegensatz zur Additiven Farbmischung rein gegenstandlich ist und nicht nachtraglich in Auge und Gehirn stattfindet Funktionsweise Bearbeiten nbsp Additive Farbmischung bei Beleuchtung einer weissen Wand mit drei Scheinwerfern in den Grundfarben Blau Grun und Rot nbsp Darstellung einer weissen 12 auf schwarzem Hintergrund auf einem Rohrenfernseher In der Nahaufnahme erkennt man die einzelnen Farben aus denen die Ziffern zusammengesetzt sind Das Ideal der additiven Farbmischung lasst sich durch eine Situation darstellen in der drei Scheinwerfer gleicher Farbintensitat mit den Lichtfarben Rot Grun und Blau eine weisse Flache beleuchten wobei sich die drei Farbkreise teilweise uberschneiden Jeder der drei Projektionskreise erscheint in seiner reinen Farbe solange er allein auf die Projektionsflache trifft Uberschneiden sich zwei Lichtkreise so entstehen Sekundarfarben die Farben Gelb Magenta und Cyan In der Mitte uberschneiden sich alle drei Lichtkreise die Mischung erscheint Weiss Die Farbe Schwarz wird durch die Dunkelheit im umgebenden Raum reprasentiert Durch Intensitatsregelung der Lichtstrahler lasst sich im Uberschneidungsbereich aller drei Grundfarben jede beliebige Farbnuance einstellen An Uberschneidungsflachen entstehen dabei farbige Schatten Additive Farbmischung Rot Grun GelbGrun Blau CyanRot Blau MagentaRot Grun Blau WeissEinsatzgebiete BearbeitenDie additive Farbmischung ist Grundlage fur jene Farbwiedergabeverfahren die auf dem RGB Farbraum beruhen Anwendungen bestehen im Besonderen bei Bildschirmen wie beim Farbfernsehen Die Digitalfotografie beruht ebenfalls auf dieser Form Je nach dem farbwiedergebenden Verfahren kommen unterschiedliche Raster zum Einsatz wie das Kornraster das Linienraster oder das Linsenraster Verfahren Die technischen Probleme der Farbwiedergabe beruhen vor allem auf der Verfugbarkeit von wirtschaftlich technologisch und technisch geeigneten Leuchtstoffen mit entsprechender Lumineszenz im erforderlichen Anregungsbereich Die Beschreibung von farbigen Flachen auf Webseiten kann durch eine entsprechende Angabe der Anteile der Primarfarben in Webfarben umgesetzt werden Bei technischen Systemen wird die additive Farbwiedergabe mit unterschiedlichen dreidimensionalen Farbmodellen beschrieben Ziel ist es dabei diese moglichst der naturgewohnten Farbung des Nutzers dem naturlichen LMS Raum anzupassen Durch Zusatzlichter also Vierdimensionalitat kann der technisch darstellbare Farbraum verbessert werden Diese Moglichkeit wahlte Sharp erstmals 2010 bei seinen LCD Fernsehern Mit einem vierten Leuchtstoff zu den bisherigen RGB Pixeln roten grunen blauen Leuchtpunkten werden gelbe Subpixel RGBY fur die Farbmischung eingebaut Durch rechnerische Umwertungen werden diese erweiterten Leuchtpunkte angesteuert Technisches Ziel ist die verbesserte Wiedergabe der kritischen Gelb Gold und Brauntone und der Hauttone Diese Wiedergabeprobleme beruhen auf der hier begrenzten Verfugbarkeit von wirtschaftlich vertretbaren Leuchtstoffen wodurch nicht die idealen Primarfarben bereitstehen Im Gegensatz zur Mischung von Farblichtern steht die subtraktive Farbmischung fur die Mischung von Korperfarben womit die farbgebende Wirkung bei der analogen Fotografie und dem Vierfarbendruck erreicht wird Literatur BearbeitenHarald Kuppers Farbenlehre Schnellkurs Farbenlehre DuMont Taschenbucher 563 DuMont Schnellkurs DuMont Literatur und Kunst Verlag Koln 2005 ISBN 3 8321 7640 3 Rainer Malaka Andreas Butz Heinrich Hussmann Medieninformatik Eine Einfuhrung Pearson Studium Munchen 2009 ISBN 978 3 8273 7353 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Additive Farbmischung amp oldid 232229987