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Helligkeit ist ein Oberbegriff subjektiver Eindrucke und objektiver Messgrossen fur die Starke einer visuellen Wahrnehmung von sichtbarem Licht Abnahme der Helligkeit mit der Wassertiefe Inhaltsverzeichnis 1 Helligkeit als Sinnesempfindung 2 Objektivierung der Helligkeit 3 Physikalische und Physiologische Definition 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHelligkeit als Sinnesempfindung BearbeitenDie Worte Helligkeit und Dunkelheit sowie Finsternis werden meist fur die subjektive Lichtempfindung benutzt wie sie auf das Auge des Beobachters wirkt 1 Dunkelheit ist in diesem Sinne ein niedrigerer Grad an Helligkeit Begrifflich ist ein Helligkeitsgrad durch zwei Konzepte fassbar als das gesamte Licht das ins Auge einfallt und die Netzhaut beleuchtet auch als Beleuchtung oder Lichtverhaltnisse bezeichnet und als die von einer Lichtquelle ausgestrahlte Lichtmenge unabhangig davon ob sie selbstleuchtend Licht emittiert oder beleuchtet Licht nur reflektiert Viele tierische Lebewesen haben ein visuelles System entwickelt bei dem sich zwei Teilsysteme unterscheiden lassen die in verschiedenen Helligkeitsbereichen aktiviert werden Bei den tagsuber herrschenden Lichtverhaltnissen im photopischen Bereich werden die Sinneszellen Zapfenzellen der einen Komponente angesprochen Tagsehen bei den nachtsuber herrschenden im skotopischen Bereich nur die Sinneszellen Stabchenzellen der anderen Komponente Nachtsehen im mesopischen Ubergangsbereich bei Dammerlicht noch beide Unterhalb der Sehschwelle des skotopischen Bereichs wird mit dem Auge nichts mehr wahrgenommen es herrscht Finsternis auch wenn die Licht bzw Beleuchtungsstarke noch nicht Null ist Restlicht Die Farbwahrnehmung funktioniert nur mit genugend Licht darunter werden nur Grautone wahrgenommen daruber nur Weiss Ubermassige Helligkeit fuhrt zu Blendung der Sehsinn versagt Die physiologischen Schwellen des Sehsinns sind bei allen Lebewesen recht unterschiedlich auch beim Menschen schwanken sie relativ deutlich Objektivierung der Helligkeit BearbeitenDie Sinnesempfindung der Helligkeit ist etwa dem Logarithmus des Reizes proportional sie folgt wie viele andere neurologische Prozesse dem Weber Fechner Gesetz Dabei kann die Helligkeitsempfindung bei verschiedenen Personen oder auch bei beiden Augen etwas unterschiedlich sein Insbesondere hangt sie von der spektralen Empfindlichkeit der Sehzellen fur das Tagessehen photopisches Sehen bei mittleren Wellenlangen ab die bei den meisten Menschen im Bereich um 555 nm Wellenlange gelbgrun am hochsten ist etwa entsprechend dem Maximum der Sonnenstrahlung Bei vielen Tieren ist dieses Maximum der Wahrnehmung fur Helligkeit bei anderen Wellenlangen mithin bei anderen Farben wie bei Katzen oder Bienen festgestellt wurde Die genauere Verteilung der Helligkeitsempfindlichkeit des menschlichen Sehapparats in Abhangigkeit von der spektralen Lichtfarbe beschreibt die V Lambda Kurve Das menschliche Auge arbeitet in einem sehr grossen Helligkeitsbereich der Lichtintensitaten von 1 10 Milliarden entspricht Die Sehschwelle liegt bei 10 13 Lumen 2 Dennoch konnen wir verschiedene Helligkeiten als unterschiedlich wahrnehmen sobald sich ihre Lichtmenge um mehr als 10 unterscheidet Darauf beruht die fotometrische Stufenmethode fur scheinbare Helligkeiten die der Astronom Friedrich Argelander um 1840 entwickelt hat Soll Helligkeit objektiv bestimmt werden sind zwei Effekte besonders zu berucksichtigen Die individuellen Eigenschaften des Auges Gleichzeitige Strahlung im sichtbaren Wellenlangenbereich und im anschliessenden Infrarot gegebenenfalls Ultraviolettbereich was beispielsweise auch zu Fluoreszenzen fuhren kann Der Begriff Helligkeit versteht sich allgemeiner als Intensitat der auf einen Beobachter oder Sensor wirkenden Strahlung die raumlich und uber ein Frequenzband mit benachbarter elektromagnetischer Strahlung gemittelt wird In der Astronomie ist diese Mittelung von Bedeutung wenn die relativen scheinbaren oder absoluten Helligkeiten von Sternen oder anderen astronomischen Objekten ermittelt werden Die je nach vorherrschender Lichtfarbe unterschiedliche visuelle oder fotografische Helligkeit wird hierbei deshalb durch einen Farbindex erganzt In der Farblehre ist die farbmetrische Helligkeit auf eine Vergleichsfarbe etwa ein Referenzweiss oder ein Schwarz oder Grau bezogen um die Effekte von Hintergrundbeleuchtung Umgebungskontrast und Gesamtlichteinfall wie der Adaptation des Auges daran auszuschalten und in einem dreidimensionalen Farbraum arbeiten zu konnen Physikalische und Physiologische Definition BearbeitenFur eine Definition der Helligkeit muss man festlegen ob allein die ubertragene elektromagnetische Energie massgeblich sein soll Radiometrie oder ob man zusatzlich die spektrale Empfindlichkeit des menschliche Auges berucksichtigen will Photometrie Die Strahlungsleistung ist die Energie pro Zeitspanne gemessen in Watt Sie spielt bei technischen Sensoren eine Rolle in der Astronomie nennt man sie bolometrische Helligkeit Fur den visuellen Eindruck muss man die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges V Lambda Kurve berucksichtigen Die entsprechende Grosse heisst Lichtstrom gemessen in Lumen In der Astronomie spricht man von visueller Helligkeit Mit Leuchtkraft kann beides gemeint sein Im Alltag ist vor allem die physiologische photometrische Betrachtung massgebend Man muss dabei zwischen der Helligkeit einer Lichtquelle und der Helligkeit der Beleuchtung unterscheiden Fur eine Lichtquelle gibt die Lichtstarke an welchen Lichtstrom sie in einen gegebenen Raumwinkel ausstrahlt Die Lichtstarke wird in der Masseinheit Candela cd gemessen 1 cd 1 lm sr Fur den Helligkeitseindruck ist aber auch massgebend wie sehr die Lichtstarke auf einen raumlichen Bereich in der Lichtquelle konzentriert ist Eine kleine Gluhbirne die die gleiche Lichtstarke aufweist wie eine grossflachige Lichtquelle erscheint heller gleissender Die massgebliche Grosse ist hier die Leuchtdichte Lichtstarke durch aussendende Flache gemessen in cd m2 3 Fur den Helligkeitseindruck einer beleuchteten Flache ist entscheidend uber welche Flache sich der Lichtstrom verteilt Das Verhaltnis von Lichtstrom zu beleuchteter Flache ist die Beleuchtungsstarke gemessen in Lux lx 1 lx 1 lm m2 Uberdies wirkt sich dabei aus welchen Anteil an Licht die beleuchtete Flache zuruckstrahlt ob z B weiss grau farbig oder schwarz ist Siehe auch BearbeitenHelligkeit Farbe Luminanz Farbtemperatur Grauwert Eigengrau Scheinbare Helligkeit Photometrische Grossen und EinheitenLiteratur BearbeitenHerbert Schober Das Sehen Band I z T Band II VEB Fachbuchverlag Leipzig 1957 und 1964 Wilhelm Westphal Physik Ein Lehrbuch 22 24 Auflage 713 p Kapitel IX Optik Lichtmessung 262 ff und 394 Helligkeit und Leuchtkraft der Sterne Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1963 Gottfried Gerstbach Auge und Sehen der lange Weg zu digitalem Erkennen Sternenbote Heft 43 8 p 142 157 Wien 2000 A Schodlbauer Geodatische Astronomie Grundlagen und Konzepte 634 p De Gruyter Berlin 2000 J Bennett M Donahue N Schneider M Voith Astronomie Kapitel 5 und 6 Herausgeber Harald Lesch 5 Auflage 1170 S Pearson Studienverlag Munchen Boston Harlow Sydney Madrid 2010 A Roger Ekirch In der Stunde der Nacht Eine Geschichte der Dunkelheit Lubbe Bergisch Gladbach 2006 ISBN 978 3785722466 kulturgeschichtliche Abhandlung uber die Dunkelheit Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Helligkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Helligkeit ZitateEinzelnachweise Bearbeiten siehe Lit Schober 1957 1964 Gottfried Gerstbach Auge und Sehen der lange Weg zu digitalem Erkennen In Sternenbote Heft 11 99 p 142 157 Wien 1999 Fotometrie Zahlenmassige Beschreibung von LichtNormdaten Sachbegriff GND 4226160 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helligkeit amp oldid 236761393