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Blendung bezeichnet eine durch uberhohe Helligkeiten ausgeloste optische oder visuelle Storung die zur Uberforderung des visuellen Systems fuhrt Ubertragen und vereinfacht werden auch Storquellen die zur Uberbelichtung optischer technischer Gerate fuhren Blendung genannt Blendung durch eine storende Lichtquelle Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Storung der visuellen Funktion 2 1 Entstehung der Blendung 2 2 Formen der Blendung 3 Blendung bei technischen Geraten 4 EinzelnachweiseGrundlagen Bearbeiten nbsp Blendende Scheinwerfer sind auch im Strassenverkehr ein Problem im Foto Uberstrahlungseffekte erkennbar Treffen zu viele Photonen in zu kurzer Zeit auf einen Rezeptor wird dieser ubersattigt Gemessen wird der Lichteintrag als Helligkeit je Flacheneinheit mal Zeitdauer Damit kann die Beleuchtungsstarke in lm m punktformiger Lichtquellen dargestellt werden oder als Flachensumme von punktformigen die Leuchtdichte in cd m flachiger Quellen Je nachdem ob die Ubersattigung nur in einem kleinen Gebiet oder aber fur das gesamte Gesichtsfeld auftritt spricht man von lokaler oder totaler Blendung Die lokale Blendung kommt zumeist durch Differenzen in der Leuchtdichte des Umfeldes zustande Relativhelligkeit wahrend die Totalblendung durch einen insgesamt zu hohen Lichteinfall ausgelost wird Absolute Helligkeit Gemeinhin wird Blendung als weiss dargestellt da eine ansteigende Lichtstarke in dem fur die Wahrnehmung beziehungsweise Messung von Licht relevanten Modell der additiven Farbmischung in den Farb eindruck Weiss mundet und sich auf dem Positiv von fotografischen Aufnahmen ebenfalls weiss abbildet Doch kann Blendung auch durch monochromatisches Licht hervorgerufen und farbig empfunden werden Storung der visuellen Funktion BearbeitenBei der Blendung spielen die jeweiligen Grenzen des Leistungsvermogens fur die Anpassung des Auges an veranderte Leuchtdichtebedingungen durch okulomotorische Reaktionen wie Lidspiel und Pupillenspiel fur den optischen Apparat und durch retinale Adaptation von Rezeptoren wie Neuronen fur das visuelle System sowie Dauer und zeitlicher Verlauf dieser Adaptation an Licht eine wesentliche Rolle Lichtblindheit Das gesunde Auge ist in der Lage sich an die wechselnde Leuchtdichte der Umgebung von mondloser Nacht bis zu gleissendem Sonnenschein und damit in dem weiten Spielraum von 1 1012 anzupassen es braucht bei kleinen Schwankungen nur Bruchteile von Sekunden und von einem Extrem ins andere normalerweise knapp 30 Minuten schneller als die Dammerung Abgesehen von Lidschluss bzw Weite der bewimperten Lidspalte sind dafur vier unterschiedliche Prozesse bzw Faktoren verantwortlich 1 Reflektorische Pupillenverengung oder Pupillenerweiterung Bei sinkender Umfeldleuchtdichte offnet sich die Pupille weiter wodurch mehr Licht ins Auge gelangt Bei ansteigender Leuchtdichte wie plotzlicher zusatzlicher Belichtung verengt sie sich Ausgleichsfaktor etwa 1 16 Konzentration des Sehfarbstoffes Gelangt viel Licht an die Rezeptoren so zerfallen viele Sehfarbstoffmolekule und die Konzentration des Sehfarbstoffes und damit die Lichtempfindlichkeit in den jeweiligen Zellen sinkt Bei wenig Licht uberwiegt der Aufbau den Zerfall wodurch die Konzentration steigt Bei konstanten Lichtverhaltnissen kommt es zu einem dynamischen Gleichgewicht zwischen Zerfall und Aufbau Zusammenschluss mehrerer Stabchen zu einem Empfindungselement Im Rahmen der Adaptation kann sich auch die Zahl der Rezeptoren andern fur das Feld aus dem eine nachgeschaltete Sehnervenzelle ihre Informationen erhalt Man nennt diese Phanomen auch raumliche Adaptation Fixationsdauer Durch langeres Starren auf den gleichen Fleck konnen ansonsten unterschwellige Reize uberschwellig werden was zeitliche Summation genannt wird aber vor Blendung nicht schutzt Entstehung der Blendung Bearbeiten Das visuelle System adaptiert optimierend an eine bestimmte Umfeldleuchtdichte Haufig ist jedoch die Umfeldleuchtdichte nicht homogen und weist Unterschiede auf manchmal auch erhebliche Befindet sich beispielsweise eine helle storende Lichtquelle im Gesichtsfeld kann durch im Augeninneren erzeugtes Streulicht der Storlichtquelle formlich ein Lichtschleier uber weite Bereiche der Netzhaut gelegt werden Das Auge adaptiert in diesem Fall auf ein hoheres Leuchtdichteniveau hoher als es der Umfeldleuchtdichte eigentlich angemessen ware infolge des intraokularen leuchtenden Schleiers Diese Schleierleuchtdichte kann die Funktion des Sehens schon beeintrachtigen wenn sie nur etwa 1 bis 2 Prozent jener Leuchtdichte ausmacht wie sie jeweils an dem Ort des Gesichtsfeldes vorliegt auf den fur die aktuelle visuelle Information gerade Bezug genommen wird Die Erzeugung von Streulicht im Augeninneren ist oft auf Streuzentren zuruckzufuhren die sich in unterschiedlicher Anzahl in den brechenden Medien des Auges befinden sei es in Hornhaut Linse oder Glaskorper Diese Streuzentren konnen beispielsweise trubende Einschlusse sein oder auch durchsichtige Stellen mit anderem Brechungsindex die das Licht nun diffus ablenken und zu der erwahnten Schleierleuchtdichte beitragen Da insbesondere die Transparenz der Augenlinse stark vom Lebensalter abhangt kann auch die Blendwirkung einer vergleichbaren Storlichtquelle je nach Alter unterschiedlich ausfallen Formen der Blendung Bearbeiten Liegt eine messbare Beeintrachtigung der Sehleistung vor spricht man von physiologischer Blendung ist die Blendung subjektiv gegeben jedoch eine beeintrachtigte Sehleistung durch aussere Messungen nicht nachweisbar wird eine psychologische Blendung angenommen Sind die Leuchtdichten des Umfeldes so gross dass das visuelle System nicht mehr in der Lage ist uberhaupt an dieses Niveau zu adaptieren so wird diese Form der Blendung als Absolutblendung bezeichnet in den anderen Fallen als Adaptationsblendung Weiterhin unterscheidet man zwischen direkter Blendung welche durch eine Lichtquelle selbst ausgelost wird und indirekter Blendung welche durch das Reflexbild einer Lichtquelle entsteht Zusammengefasst kann festgehalten werden dass eine absolute Blendung vorliegt wenn sich das Auge aufgrund einer Storlichtquelle nicht mehr hinreichend der Leuchtdichte des ubrigen Gesichtsfeldes anpassen kann und so das visuelle Erkennen im ubrigen Gesichtsfeld aufgrund der fehlenden Adaptation eingeschrankt ist Fur ein visuelles System wird damit die Grenze seiner Anpassungsfahigkeit an Unterschiede der Leuchtdichteintensitat innerhalb des Gesichtsfeldes erreicht 1 Blendung bei technischen Geraten BearbeitenAnalog zum Auge kann Blendung auch bei technischen optischen Systemen auftreten In der Fotografie lasst sich eine Blendung oder Uberbelichtung durch die Steuerung der Belichtung bzw Einstellung der Blende was nach Offnungsweite und Offnungszeit in etwa der pupillomotorischen Adaptation des Auges entspricht meist weitgehend kontrollieren Abblenden Einzelnachweise Bearbeiten a b S Silbernagl A Despopoulos Taschenatlas der Physiologie 5 komplett uberarb und neu gestaltete Auflage dtv Verlag 2001 ISBN 3 423 03182 4 S 280 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blendung Uberbelichtung amp oldid 182735379