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Herbert Schober 14 Marz 1905 in Innsbruck 15 Juni 1975 war ein osterreichisch deutscher Physiker und Augenarzt Er befasste sich mit der physikalischen Optik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wien und Berlin 1 2 Hamburg und Borstel 1 3 Munchen 2 Auszeichnungen 3 Tatigkeits und Forschungsschwerpunkte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Schober besuchte Gymnasien in Bruneck Meran und Innsbruck Bereits in dieser Zeit hatte er grosses Interesse an Experimentalphysik und Medizin Im Haus seiner Eltern fuhrte er Experimente durch oftmals nicht zu deren Freude Der Grossvater mutterlicherseits war der Historiker Arnold Busson ein weiterer Verwandter der Schriftsteller Paul Busson 1923 begann er das Studium der Physik und Medizin in Innsbruck und setzte es in Prag und Wien fort Bei Eduard Haschek wurde er 1928 als 23 Jahriger zum Dr phil in Physik mit der Arbeit Die Spektren des Wehneltunterbrechers promoviert Wien und Berlin Bearbeiten Wahrend seiner Assistentenzeit am Institut fur angewandte Physik an der Technischen Hochschule in Wien von 1928 bis 1934 habilitierte er sich 1933 mit dem Thema Die Spektren des Rheniums nebenbei beschaftigte er sich schon damals mit physikalisch optischen Untersuchungen Am 22 Marz 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 533 246 1 2 Nach einer einjahrigen Tatigkeit als Privatdozent kam er fur zwei Jahre bis 1937 als wissenschaftlicher Gastdozent ans ozeanografische Institut in Goteborg in Schweden und war auch im spektroskopischen Labor der Physikalisch technischen Reichsanstalt in Berlin tatig Wahrend seiner Berliner Zeit entstanden Untersuchungen uber das Sehvermogen des menschlichen Auges bei kunstlicher Beleuchtung die auch heute noch Gultigkeit besitzen Im Jahr 1937 kam Schober wieder nach Wien zuruck und war bis 1938 ausserordentlicher Professor fur Beleuchtungstechnik an der Technischen Universitat Wien 1938 wurde er zum Direktor des Instituts fur medizinische Physik an der Veterinarmedizinischen Universitat Wien ernannt 1940 wurde er als ordentlicher Professor an das Institut fur angewandte Physik der Technischen Universitat Wien berufen Hamburg und Borstel Bearbeiten Im Juli 1940 wurde er dem technischen Stab der deutschen Seewarte in Hamburg Deutsches Hydrographisches Institut zugeteilt Er diente als Marineoffizier bis zum Ende des Krieges in der deutschen Wehrmacht Wahrend dieser Zeit machte er Untersuchungen uber die Sichtbarkeit von Sehzeichen Beobachtungen zur Nachtmyopie und Blendungsuntersuchungen Aus seiner Hamburger Zeit resultierte der enge Kontakt mit Manfred Monje der ihn veranlasste seinen weiteren Lebensweg der physikalischen Medizin und der physiologischen Optik zu widmen Nach einem Jahr Kriegsgefangenschaft in England kam er fur einige Wochen als Hospitant an die Augenklinik der Universitat Innsbruck Schober studierte dann an der Universitat Hamburg Medizin An der Hamburger Augenklinik absolvierte er bei Oswald Marchesani die Ausbildung zum Facharzt fur Augenheilkunde Seine medizinische Dissertation hatte den Titel Physiologisch optische Betrachtungen uber die Moglichkeit einer stereoskopischen Rontgendurchleuchtung Im Jahr 1950 wurde er promoviert 1949 erfolgte die Berufung zum Direktor der physikalischen Abteilung im Tuberkulose Forschungsinstitut Borstel in Holstein bis 1954 Von 1955 bis 1956 war er Professor fur Medizinische Physik an der Universitat Hamburg In seiner Zeit in Borstel und Hamburg verfasste er das zweibandige Werk Das Sehen 1950 erschien der erste Band und 1954 der zweite Band In diesen Banden behandelt er alle physiologisch optischen Gesichtspunkte des Sehens Die Bande erlebten mehrere Auflagen Munchen Bearbeiten 1957 wurde auf Anregung und mit Unterstutzung der optischen Industrie ein Lehrstuhl fur Medizinische Optik in Munchen geschaffen die Ludwig Maximilians Universitat Munchen berief Schober zu dessen Vorstand Schober vermochte in relativ kurzer Zeit das Institut zu nationalem und internationalem Ansehen zu bringen Aus dem Institut gingen zahlreiche Arbeiten zur Augenoptik zur Ophthalmologie und zur Rontgenphysik hervor Der Schober Kurs ist heute noch ein beliebter Kurs in der Ausbildung junger Augenarzte zum Erlernen der Brillenbestimmung Herbert Schober verstarb am 15 Juni 1975 unerwartet an Sekundenherztod Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Heilig Kreuz Kirche in der Nahe von Hall in Tirol Auszeichnungen BearbeitenSchober erhielt zahlreiche Ehrungen und Ehrenmitgliedschaften von Fachgesellschaften Im Jahr 1971 verlieh ihm die Technische Universitat Munchen das Ehrendoktorat fur Medizin In den letzten Jahren hielt Schober zum Teil uber langere Zeit Gastvorlesungen in den Vereinigten Staaten in Australien Indien Malaysia und Japan Tatigkeits und Forschungsschwerpunkte BearbeitenSchober verfasste ca 330 wissenschaftliche Arbeiten zum Beispiel Untersuchungen uber die Sehscharfe und das Auflosungsvermogen optischer Instrumente uber Reflexions und Polarisationseigenschaften von Strassenbelagen uber Blendschutzbrillen uber die Sichtbarkeit von Sehzeichen uber die Nachtmyopie und ihre Ursachen Er erfand ein neues Dunkeladaptometer zur Untersuchung des Dammerungssehens befasste sich mit Problemen der Rontgenstereoskopie untersuchte den Landoltring als Normzeichen bei der Sehscharfenbestimmung beschaftigte sich wissenschaftlich mit Sonnenschutzglas und fuhrte neue Methoden zur Bestimmung der Refraktion Brillenbestimmung ein Schober befasste sich mit der Beleuchtung in Buro und Betriebsraumen mit Sehbeschwerden bei der Arbeitsbeleuchtung und beim Kraftfahren und mit dem Sehen am Bildschirm Daruber hinaus schrieb er uber die Bedeutung des Auges fur die Verkehrssicherheit publizierte uber Bildscharfe und Bildkontrast untersuchte das Binokularsehen und die chromatische Aberration des menschlichen Auges und beschaftigte sich mit bruchsicheren Brillenglasern Zudem entwickelte er ein Untersuchungsverfahren das in der Schielheilkunde Strabologie zur qualitativen Prufung des Simultansehens und der Fusion verwendet wird und als Schober Test bekannt wurde Literatur BearbeitenGregor Henke Gedenkrede fur Prof Dr Dr Herbert Schober In Die Fachvortrage der Wissenschaftlichen Vereinigung fur Augenoptik und Optometrie e V Jahreskongress 1976 in Karlsruhe Arbeitsband 26 Sonderdruck Bad Godesberg Mainz 1976 S 9 21 Hier sind 225 Publikationen Schobers angefuhrt Franz Daxecker Zum 100 Geburtstag und 30 Todestag von Prof Dr Herbert Schober In Klin Mbl Augenheilk 221 S 133 134 2004 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 153 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 20570662 Osterreichische Zeitschrift fur Geschichtswissenschaften Band 10 1999 S 58Normdaten Person GND 116849479 lobid OGND AKS VIAF 20173862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schober HerbertKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Physiker und AugenarztGEBURTSDATUM 14 Marz 1905GEBURTSORT InnsbruckSTERBEDATUM 15 Juni 1975STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Schober amp oldid 235000698