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Subtraktive Farbmischung auch subtraktive Farbsynthese oder physikalische Farbmischung entsteht wenn von einer Lichtquelle bestimmte Anteile ihres Farbspektrums entfernt also subtrahiert werden Sie entsteht bei der unvollstandigen Reflexion oder Remission von Licht durch die Oberflache eines Korpers oder bei dem unvollstandigen Durchgang von Licht durch einen Farbfilter Transmission Der resultierende Farbreiz ist das von der Oberflache bzw dem Filter nicht absorbierte also das reflektierte oder hindurchgelassene Licht Simulation mit drei Farbfiltern in den Primarfarben Gelb Magenta und Cyan teilweise ubereinander liegend In der Mitte wo alle drei Filter hintereinander liegen wird das Licht vollstandig absorbiert und es entsteht SchwarzMan spricht dagegen von additiver Farbmischung wenn der Farbreiz durch Hinzufugen von Anteilen zum Farbspektrum einer Lichtquelle entsteht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Physikalischer Vorgang und Begriff 2 Anwendungen 2 1 Korperfarben 2 2 Farbreproduktion 2 2 1 Farbdruck und Fotos auf Papier 2 2 2 Farbfilm 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePhysikalischer Vorgang und Begriff BearbeitenDie subtraktive Farbmischung kann nicht durch einfache Umkehr der additiven Farbmischung erklart werden Im Gegensatz zur additiven Farbmischung einer physiologischen Farbmischung handelt es sich um einen reinen physikalischen Vorgang auch physikalische Farbmischung genannt der von der Farbwahrnehmung unabhangig ist 2 Es findet eine Anderung des Lichtspektrums bzw des Farbreizes statt wahrend dessen physiologisch farbige Wirkung Farbvalenz auf der in Auge und Gehirn stattfindenden additiven Farbmischung beruht Das veranderte Lichtspektrum ist das Ergebnis der spektralen Remissionsgrade Mass fur reflektiertes Licht und Transmissionsgrade Mass fur durchgelassenes Licht Das Produkt 3 dieser Reflexionen oder Durchlassigkeiten mit der ursprunglichen spektralen Verteilung Strahlung wird geanderte Strahlungsverteilung Farbreizfunktion f l genannt 4 Die geanderte Farbreizfunktion ist auf weniger Anteile des Lichtspektrums reduziert subtraktiv reduzierend von der Strahlungsenergie wird etwas weggenommen Bedingt gleiche Farbfilter ergeben je beim Hintereinanderschalten mit einem weiteren Filter unterschiedliche Farbreize wahrend sich bedingt gleiche Farben Strahlungen bei additiver Farbmischung vollig gleich verhalten 2 Anwendungen BearbeitenKorperfarben Bearbeiten Oberflachen erscheinen in bestimmten Farben da sie einen Teil des Lichtspektrums absorbieren subtrahieren abziehen und nur bestimmte Lichtwellen reflektieren Beispiel Ein mit weissem Licht beleuchteter Korper erscheint Rot da seine Oberflache nur den roten Anteil des Lichtes reflektiert die ubrigen Anteile aber absorbiert Er wurde auch Rot aussehen wenn er mit rotem Licht bestrahlt werden wurde da er Rot reflektiert Dementsprechend wurde er aber Schwarz aussehen wenn er mit blauem Licht bestrahlt werden wurde da das blaue Licht von seiner Oberflache absorbiert wird Eine Korperfarbe erscheint stets Schwarz wenn sie weisses Licht vollstandig absorbiert da Oberflachen in der Regel nicht eben wie ein Spiegel sind sondern in irgendeiner Weise rau wird das reflektierte Licht gestreut was den Farbreiz zusatzlich beeinflussen kann dies ist aber kein Effekt der subtraktiven Farbmischung Farbreproduktion Bearbeiten nbsp Cyan Magenta und Gelb FarbfilterIm engeren Sinne versteht man unter subtraktiver Farbmischung auch die Reproduktion des Farbraumes durch geeignete Farbfilter die durch Kombination und graduelle Abstufung dieser Filter erreicht wird 5 Die Erklarung beruht auf der Dreifarbentheorie die besagt dass sich jede Farbe durch Mischung dreier geeigneter Primarfarben reproduzieren lasst Werden die Farbfilter Gelb Magenta und Cyan mit neutralweissem Licht durchleuchtet werden durch Absorption komplementarfarbige Spektralbereiche herausgefiltert Beim gelben Filter wird zum Beispiel der blaue Bereich absorbiert Das passierende Spektrum kann die blauempfindlichen Zapfen wenig oder kaum anregen und wird deshalb vom Auge als Gelb registriert Der gelbe und der cyanfarbige Filter absorbieren zusammen den blauen und den roten Bereich Der grune Bereich fur den das Auge einen eigenen Zapfentyp besitzt kann passieren Wo der magentafarbige Filter dazukommt wird die unbunte Farbe Schwarz wahrgenommen denn er absorbiert den bisher noch durchgelassenen grunen Bereich Ausserhalb der Filter passiert das unbeeinflusste ursprungliche Licht und verursacht im Auge die Wahrnehmung hochster Helligkeit das heisst den Farbeindruck Weiss Die Farben der Filter im Bild oben Gelb Magenta und Cyan werden als Primarfarben der subtraktiven Farbmischung die erzeugten Farben als Sekundarfarben hier Blau Grun und Rot bezeichnet Farbdruck und Fotos auf Papier Bearbeiten nbsp Simulation eines Farbdruckes mit in der Praxis gangigen FarbenBeim Drucken werden Cyan Magenta und Gelb als transparente Farbschichten auf eine weisse Unterlage ubereinander gelegt Die Farbschichten wirken dabei als Farbfilter Die Filterung findet zwei Mal statt Das erste Mal wenn das Licht von aussen her die Farbschicht durchdringt und das zweite Mal nachdem es von dem weissen Untergrund reflektiert wurde und dann die Farbschicht von innen her erneut durchdringt um wieder nach aussen zu gelangen Diese Technik wird im CMYK Druck und bei Tintenstrahldruckern angewendet Auch beim farbigen Papierfoto liegen transparente Farbschichten die den Konturen des Bildinhaltes folgen auf weisser Unterlage ubereinander Farbfilm Bearbeiten Bei den Farbfilmen liegen auf einem glasklaren Tragerfilm durchsichtige Farbschichten ubereinander Sie verandern das Farbspektrum des durchscheinenden Lichtes Das Prinzip ist sowohl beim Negativfilm als auch beim Diafilm die subtraktive Farbmischung Auf dem Negativfilm befinden sich die negativen Farben das sind die Komplementarfarben der im Folgeprozess auf dem Papierbild erzeugten richtigen Bildfarben Auf dem Diafilm werden bereits die richtigen Bildfarben gemischt Siehe auch BearbeitenFarbkreis Farblehre FarbmischungLiteratur BearbeitenManfred Richter Einfuhrung in die Farbmetrik De Gruyter 1981 ISBN 3 11 008209 8 Kapitel 11 Sogenannte subtraktive Farbmischung Harald Kuppers Das Grundgesetz der Farbenlehre DuMont Literatur und Kunst Verlag Koln 1978 10 Auflage 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Subtractive colors Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Richter Einfuhrung in die Farbmetrik De Gruyter 1981 ISBN 3 11 008209 8 a b Manfred Richter Einfuhrung in die Farbmetrik De Gruyter 1981 ISBN 3 11 008209 8 S 89 Deshalb ware mathematisch streng von multiplikativer anstatt von subtraktiver Mischung zu sprechen Manfred Richter Einfuhrung in die Farbmetrik De Gruyter 1981 ISBN 3 11 008209 8 S 88 Harald Kuppers Das Grundgesetz der Farbenlehre DuMont 2004 ISBN 3 8321 1057 7 S 178Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und konnen auf verschiedenen Anzeigegeraten unterschiedlich erscheinen Eine Moglichkeit die Darstellung mit rein visuellen Mitteln naherungsweise zu kalibrieren bietet das nebenstehende Testbild nur bei nativer Anzeigeauflosung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird Das Anzeigegerat in den sRGB Modus setzen sofern vorhanden Tritt auf einer der drei grauen Flachen ein Buchstabe R fur Rot G fur Grun oder B fur Blau stark hervor sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden Eine ausfuhrlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe Farbdarstellung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subtraktive Farbmischung amp oldid 238649413