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Korperfarbe auch Gegenstandsfarbe ist die Farbe eines Nichtselbstleuchters also eines Korpers der zur Sichtbarmachung einer beleuchtenden Strahlung bedarf 1 2 Es ist der Farbreiz der von Objekten feste flussige gasformige ausgeht die Umgebungslicht trans oder remittieren Im Gegensatz dazu ist Lichtfarbe die Farbe einer selbstleuchtenden Lichtquelle 1 Inhaltsverzeichnis 1 Physikalische Beschreibung 1 1 Remission 1 2 Streuung 1 3 Brechung 1 4 Interferenz 1 5 Strukturfarben 2 Transparenz 3 Farbmischung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePhysikalische Beschreibung BearbeitenKorperfarben andern die spektrale Zusammensetzung entsprechend ihrem Transmissions und Remissionsverhalten Aus praktischen Grunden unterscheidet man Durchsichtsfarben von Aufsichtsfarben Durchsichtsfarben farbige Losungen Farbfilter werden durch den spektralen Transmissionsgrad tl beschrieben Aufsichtsfarben Anstrich Textilfarbung werden durch den spektralen Remissionsgrad bl beschrieben Der Farbeindruck entsteht indem das auftreffende Licht reflektiert und dabei in seiner spektralen Zusammensetzung verandert wird Dabei wirken zwei Eigenschaften des Korpers Einerseits beeinflusst die Einfarbung Pigmentierung die Absorption des Lichts durch die spezifischen Elektronenkonfigurationen andererseits die auf Grund der Oberflacheneigenschaften des Korpers entstehende Lichtstreuung Die Streuung wird sowohl durch makroskopische Teilchen als auch durch quantenmechanische Effekte hervorgerufen Der farbmetrische Ansatz fur die wertmassige Beschreibung der Korperfarbe also zwischen Substrat Farbestoff und Korperoberflache stammt von Kubelka und Munk Damit wird ein Zusammenhang zwischen dem konzentrationsabhangigen Absorptionskoeffizienten K einem stoffspezifischen Streukoeffizienten S und dem Remissionsgrad b l hergestellt Diese Beziehung ist eine Funktion der Wellenlange d h spektral abhangig In differentiellen Schichten nahe der Oberflache werden differentielle Anteile des auftreffenden Lichtes gestreut und vom absorbierten Licht wird jeweils an der nachsten Schicht wiederum ein Anteil gestreut Die Korpereigenschaft wird in Abhangigkeit von der Wellenlange als Remissionsgrad b l spektral angegeben Die Wahrnehmung wird weiterhin noch von der herrschenden Beleuchtung Lichtart Weisspunkt beeinflusst die ebenfalls als Spektrum S l in die Wirkung eingeht Remission Bearbeiten Hauptartikel Remission Physik Viele Korper haben von Natur aus eine Eigenfarbung grune Pflanzen rotes Blut verschiedene farbige Bluten rote oder braune Erde Andere Korper wurden absichtlich mit einer gewunschten Farbe versehen Beispielhaft hierfur ist jede mit einem Farbemittel gefarbte Textilie ein lackiertes Auto oder ein angestrichenes Haus In diesen Fallen wird nur ein Teil des Lichtes das auf die farbigen Korper fallt wieder reflektiert Die spektrale Zusammensetzung des reflektierten Lichts ist gegenuber der Beleuchtung verandert und erweckt damit einen bestimmten Farbeindruck beim Betrachten des Korpers Streuung Bearbeiten Hauptartikel Streuung Physik Die spektrale Zusammensetzung des gestreuten Lichtes ist nicht in allen Streurichtungen die gleiche Die Streuung hangt stark vom Verhaltnis der Teilchengrosse zur Wellenlange ab In milchigen Medien wie Milchglas Opal staubige Luft werden die langeren Wellen weniger gestreut als die kurzeren Deshalb erscheinen solche Medien im Durchlicht gelb bis rot im Streulicht eher blau Ein Beispiel hierfur ist das Blau des Himmels und das Rot des Sonnenauf oder untergangs Brechung Bearbeiten nbsp Dispersion Farben durch unterschiedlich starke Brechung Hauptartikel Brechung Physik Beim Durchgang des Lichtstrahls durch eine Grenzflache zwischen zwei optisch durchsichtigen Medien mit unterschiedlichem Brechungsindex wird er durch den Unterschied in den Lichtgeschwindigkeiten abgelenkt Licht unterschiedlicher Wellenlange wird verschieden stark gebrochen da die Lichtgeschwindigkeit in dichten Medien von der Wellenlange abhangt Polychromatisches mehrfarbiges Licht verschiedener Wellenlangen entsprechend den verschiedenen wahrgenommenen Farben wird unterschiedlich abgelenkt So kommt es zu einer spektralen Aufspaltung zur sogenannten Dispersion Das bekannteste Beispiel ist der Regenbogen Interferenz Bearbeiten nbsp Oltropfen auf einer feuchten Strasse durch Newtonsche Interferenz Hauptartikel Interferenz Physik Bei der Interferenz werden Lichtwellen an dunnen Schichten in zwei Anteile gespalten die miteinander in eine Wechselwirkung von Verstarkung oder Ausloschung treten Je nach der Schichtdicke findet die Ausloschung bei unterschiedlichen Wellenlangen statt Dadurch verandert sich die spektrale Zusammensetzung des auftreffenden Lichtes das reflektierte oder durchgelassene Licht erweckt deshalb einen Farbeindruck Typisch sind die Farbringe von auf Wasser ausgebreiteten Oltropfen oder sich bewegenden Schlieren auf Seifenblasen Sehr schone Beispiele dafur sind auch die Interferenzfarben der Flugelfedern von Kolibris und Pfauen oder der Flugelschuppen von Schmetterlingen Strukturfarben Bearbeiten Strukturfarben sind besondere Interferenzfarben Sie entstehen wenn regelmassige Feinstrukturen zu einer Beugungsinterferenz zwischen den reflektierten oder durchtretenden Lichtwellen fuhren Die dabei sichtbaren Farben hangen vom Einfallswinkel des Lichtes und von der Betrachtungsrichtung ab Beispiele sind die schillernden CDs oder Oberflachenhologramme Auch die schillernden Oberflachen einiger Insekten wie Kafer und Schmetterlinge sowie die von Vogelfedern werden auf diese Art farbig Transparenz BearbeitenDie Transparenzfarbe Durchsichtsfarbe die von durchsichtigen oder durchscheinenden Korpern ausgehend wahrgenommen wird kann unter gewissen Bedingungen als Lichtfarbe wirken Fur die spektrale Zusammensetzung wird hierbei der Transmissionsgrad t l benutzt Bei fehlender Streuung kann dieses Spektrum nach Lambert und Beer zur Konzentrationsbestimmung genutzt werden Farbmischung BearbeitenAuf Korperfarben lasst sich die subtraktive Farbmischung anwenden Die eigentliche visuelle Qualitat die Lichtfarbe folgt nach Reflexion und Streuung der additiven Farbmischung Siehe auch BearbeitenChemisch physikalische Grundlagen fur die Farbigkeit eines Stoffes LokalfarbeWeblinks BearbeitenArtikel uber Strukturfarben auf naklar atEinzelnachweise Bearbeiten a b DIN 5033 1 In Deutsches Institut fur Normung e V Hrsg Farbmittel 1 7 Auflage DIN Taschenbuch 49 Berlin Wien Zurich 2012 ISBN 978 3 410 23202 5 S 6 DIN 55943 In Deutsches Institut fur Normung e V Hrsg Farbmittel 1 7 Auflage DIN Taschenbuch 49 Berlin Wien Zurich 2012 ISBN 978 3 410 23202 5 S 512 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korperfarbe amp oldid 238066560