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Als p Kerne p fur protonenreich werden gewisse protonenreiche Isotope der Elemente von Selen bis Quecksilber bezeichnet deren naturliches Vorkommen im Universum nicht durch s oder r Prozess im Rahmen der Nukleosynthese erklart werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Ursprung der p Kerne 2 1 Prinzipielle Mechanismen 2 2 Mogliche Prozesse 2 2 1 Der p Prozess 2 2 2 Der g Prozess 2 2 3 Der n Prozess 2 2 4 Schnelle Protoneneinfange 2 2 4 1 Der rp Prozess 2 2 4 2 Der pn Prozess 2 2 4 3 Der np Prozess 2 3 Mogliche Syntheseorte 2 3 1 Kernkollaps Supernovae 2 3 2 Thermonukleare Supernovae 2 3 2 1 Typ Ia Supernovae 2 3 2 2 Sub Chandrasekhar Supernovae 2 3 3 Neutronensterne in Binarsystemen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDefinition Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus der Nuklidkarte mit stabilen p Kernen gelb r Kernen rot und s Kernen grun Nach der gangigen Theorie der Elemententstehung konnen von den im Universum vorkommenden Atomkernen nur die leichten mit Ordnungszahlen bis zu der des Eisens durch Kernfusion entstanden sein Nach Burbidge Burbidge Fowler und Hoyle 1 sowie A G W Cameron 2 beide 1957 kann das Vorhandensein der meisten naturlich vorkommenden Nuklide jenseits des Elements Eisen durch zwei Arten von astrophysikalischen Neutroneneinfangprozessen den s Prozess und den r Prozess erklart werden Von diesen beiden Prozessen werden aber einige naturlich vorkommende protonenreiche Nuklide nicht gebildet Daher muss es mindestens einen weiteren Prozess geben durch den diese sogenannten p Kerne entstehen Da die Definition der p Kerne von unserem Wissensstand bezuglich der s und r Prozesse abhangt kann sich die ursprungliche Liste von 35 p Kernen im Laufe der Zeit andern wie auch in untenstehender Tabelle angedeutet So geht man heute davon aus dass die Haufigkeiten von 152Gd und 164Er zumindest starke Beitrage aus dem s Prozess enthalten konnten 3 Dies trifft auch auf jene der Isotope 113In und 115Sn zu welche ausserdem noch in kleinen Mengen im r Prozess gebildet werden konnten 4 Die langlebigen Radionuklide 92Nb 97Tc 98Tc und 146Sm gehoren nicht zu den klassischen p Kernen da sie auf der Erde nicht vorkommen Sie sind jedoch der Definition nach p Kerne da sie im s und r Prozess nicht erzeugt werden Durch Nachweis ihrer Zerfallsprodukte in prasolaren Kornern kann erschlossen werden dass zumindest 92Nb und 146Sm in der Urwolke des Sonnensystems in Spuren vorhanden waren Dies lasst Ruckschlusse auf die Zeitspanne seit der letzten Produktion von p Kernen vor der Bildung des Sonnensystems zu 5 Die p Kerne sind sehr selten Isotope eines Elements die p Kerne sind sind 10 bis 1000 Mal seltener als die ubrigen Isotope des Elements Die Haufigkeiten der p Kerne konnen nur durch geochemische Untersuchungen und durch Analysen von Meteoriten und prasolaren Kornern bestimmt werden Sie konnen in Sternspektren nicht isoliert identifiziert werden Deshalb beschrankt sich die Kenntnis der Haufigkeiten auf jene im Sonnensystem 6 Somit ist es unklar ob die solaren Haufigkeiten der p Kerne typisch fur die Milchstrasse sind Liste der p Kerne Nuklid Kommentar 74Se 78Kr 84Sr 92Nb langlebiges Radionuklid kein klassischer p Kern aber kann nicht in s oder r Prozess erzeugt werden 92Mo 94Mo 97Tc langlebiges Radionuklid kein klassischer p Kern aber kann nicht in s oder r Prozess erzeugt werden 98Tc langlebiges Radionuklid kein klassischer p Kern aber kann nicht in s oder r Prozess erzeugt werden 96Ru 98Ru 102Pd 106Cd 108Cd 113In Ganz oder teilweise im s Prozess erzeugt Auch Beitrage vom r Prozess 112Sn 114Sn 115Sn Ganz oder teilweise im s Prozess erzeugt Auch Beitrage vom r Prozess 120Te 124Xe 126Xe 130Ba 132Ba 138La Durch n Prozess erzeugt 136Ce 138Ce 144Sm 146Sm langlebiges Radionuklid kein klassischer p Kern aber kann nicht in s oder r Prozess erzeugt werden 152Gd ganz oder teilweise im s Prozess erzeugt 156Dy 158Dy 162Er 164Er ganz oder teilweise im s Prozess erzeugt 168Yb 174Hf 180Ta teilweise im n Prozess erzeugt auch Beitrag vom s Prozess 180W 184Os 190Pt 196HgUrsprung der p Kerne BearbeitenDer Erzeugungsmechanismus der p Kerne ist noch nicht vollstandig geklart Der bisher favorisierte g Prozess in Kernkollaps Supernovae kann in astrophysikalischen Modellrechnungen nicht alle p Kerne in ausreichendem Mass erzeugen Daher untersucht man auch weitere Moglichkeiten wie unten ausgefuhrt Es ist auch moglich dass es nicht nur einen einzigen verantwortlichen Nukleosyntheseprozess gibt sondern die verschiedenen p Kerne durch unterschiedliche Prozesse in diversen astrophysikalischen Umgebungen erzeugt werden 7 Prinzipielle Mechanismen Bearbeiten Protonenreiche Nuklide kann man prinzipiell auf zwei Arten erzeugen durch Sequenzen von Protoneneinfangen das sind p g Reaktionen auf Atomkernen mit niedrigerer Protonenzahl oder durch Sequenzen von Photodesintegrationen neutronenreicherer Atomkerne die mittels g n Kernreaktionen ebenfalls Atomkerne mit hoherem Anteil an Protonen erzeugen 6 7 p Kerne sind durch Protoneneinfange nur schwer zu erhalten weil mit zunehmender Protonenzahl im Atomkern der Coulombwall hoher wird den jedes neu hinzuzufugende Proton uberwinden muss Je hoher der Coulombwall ist desto mehr Energie braucht ein Proton damit es in den Atomkern eindringen und dort eingefangen werden kann Die mittlere Energie der Protonen ist durch die Temperatur des stellaren Plasmas bestimmt Wird die Temperatur jedoch hoher werden auch die Photodesintegrationen schneller und Protonen schneller uber g p Kernreaktionen aus den Atomkernen geschlagen als sie uber p g angelagert werden konnen Als Ausweg bote sich das Vorhandensein einer grossen Zahl von Protonen an sodass die effektive Zahl der Einfange pro Sekunde gross ist selbst wenn die Temperatur nicht stark erhoht wird Dies fuhrt im Extremfall zur Bildung sehr kurzlebiger Radionuklide die erst nach Abschluss des Prozesses zu stabilen Nukliden zerfallen Auf der Suche nach Produktionsmoglichkeiten fur p Kerne muss man daher geeignete Kombinationen aus Temperatur und Protonendichte des stellaren Plasmas untersuchen Weitere Parameter sind die Zeitspanne in der die Kernreaktionen ablaufen konnen sowie die Anzahl und Art der Nuklide von denen man ausgeht Saatkerne Mogliche Prozesse Bearbeiten Der p Prozess Bearbeiten Hauptartikel p Prozess Im p Prozess versucht man p Kerne durch einige wenige Protoneneinfange an den entsprechenden Nukliden aus dem s und r Prozess die sich bereits von vornherein im stellaren Plasmas befinden mussen zu produzieren Wie oben erklart eignet sich dieser Prozess nicht fur die Erzeugung von p Kernen obwohl er ursprunglich dafur vorgeschlagen wurde 1 2 6 Manchmal wird der Begriff p Prozess ganz allgemein fur jeden Prozess gebraucht der p Kerne erzeugt Der g Prozess Bearbeiten p Kerne konnen auch durch Photodesintegration von Nukliden aus dem s und r Prozess erhalten werden Bei Temperaturen von 2 bis 3 Gigakelvin und kurzer Zeitspanne was einen explosiven Prozess erfordert erfolgt die Photodesintegration nur sehr unvollstandig gerade genug um die benotigten geringen Mengen an p Kernen zu erzeugen 6 8 Da die Photodesintegration uber von hochenergetischen Photonen Gammastrahlung ausgeloste Kernreaktionen der Typen g n g a und g p ablauft wird dies g Prozess genannt 8 Der n Prozess Bearbeiten Neutrino induzierte Kernreaktionen konnen direkt gewisse Nuklide produzieren zum Beispiel in Kernkollaps Supernovae 7Li 11B 19F 138La 9 Dies wird Neutrino oder n Prozess genannt und setzt die Existenz einer Neutrinoquelle von ausreichender Intensitat voraus Schnelle Protoneneinfange Bearbeiten Im p Prozess werden Protonen an stabile oder schwach radioaktive Atomkerne angelagert Steht jedoch eine hohe Protonendichte zur Verfugung werden auch sehr kurzlebige Atomkerne noch ein oder mehrere Protonen einfangen bevor sie zerfallen Dadurch bewegt sich der Nukleosyntheseprozess rasch weg von den stabilen Kernen auf die protonenreiche Seite der Nuklidkarte Dies nennt man schnellen Protoneneinfang 7 Eine Sequenz von p g Kernreaktionen setzt sich fort bis entweder der b Zerfall eines Nuklids schneller ist als ein Protoneneinfang daran oder es energetisch nicht mehr gunstig ist ein weiteres Proton anzufugen siehe die durch die Bindungsenergien definierten Grenzen der Nuklidkarte In beiden Fallen kommt es nun zu einem oder mehreren b Zerfallen bis ein Kern erzeugt wird der unter den gegebenen Bedingungen wieder schneller Protonen einfangt als er zerfallt Dann setzt sich der Reaktionspfad fort Da unter ausreichend protonenreichen Bedingungen sowohl die Protoneneinfange als auch die Zerfalle schnell sind kann man innerhalb einer Sekunde von den leichtesten Kernen bis zu 56Ni kommen Ab dort gibt es eine Reihe von Wartepunkten im Reaktionspfad d h Nuklide die sowohl eine lange Halbwertszeit haben als auch nur langsam ein zusatzliches Proton anlagern d h ihr Wirkungsquerschnitt fur p g Reaktionen ist ebenfalls klein Beispiele solcher Wartepunkte sind 56Ni 60Zn 64Ge 68Se Je nach Lage des Reaktionspfads konnen auch noch andere Wartepunkte eine Rolle spielen Typisch fur Wartepunkte ist dass sie Halbwertszeiten von Minuten bis Tagen haben und somit die Zeitdauer zur Fortsetzung der Reaktionssequenzen drastisch erhohen Sind die fur den schnellen Protoneinfang benotigten Bedingungen nur kurze Zeit vorhanden in explosiven Szenarien ist die Zeitdauer typischerweise im Bereich von wenigen Sekunden so limitieren oder bremsen die Wartepunkte die Fortsetzung der Reaktionen zu schwereren Kernen die aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit immer noch gebildet werden konnen wenn dann auch in geringem Ausmass 10 Um p Kerne zu erzeugen muss der Prozesspfad soweit fortgesetzt werden dass Nuklide mit den Massenzahlen der entsprechenden p Kerne aber mehr Protonen enthaltend gebildet werden Uber Sequenzen von b Zerfallen nach dem Abklingen der schnellen Protoneinfange wandeln sich diese schliesslich in die p Kerne um Zur Kategorie der schnellen Protoneneinfange gehoren der rp pn und np Prozess die nachfolgend besprochen werden Der rp Prozess Bearbeiten Der sogenannte rp Prozess rp fur rapid proton capture dt schneller Protoneneinfang ist ein reiner schneller Protoneinfangprozess wie oben beschrieben Bei Protonendichten von mehr als 1028 Protonen cm und Temperaturen um die 2 Gigakelvin bewegt sich der Reaktionspfad nahe der protonenreichen Grenze der Nuklidkarte 10 Die Wartepunkte konnen bei entsprechend langer Zeitdauer von 10 bis 600 s uberwunden werden Die Wartepunktnuklide werden dabei in grosserer Haufigkeit erzeugt wahrend die Bildung von Kernen hinter jedem Wartepunkt immer mehr unterdruckt ist Ein definitiver Endpunkt ist im Bereich um 107Te erreicht da dort der Reaktionspfad in eine Region von Nukliden lauft die sich bevorzugt durch a Zerfall umwandeln und dadurch den Reaktionspfad in einer Schleife immer wieder auf sich selbst zuruckwerfen 11 Somit konnte ein rp Prozess nur p Kerne mit Massenzahlen A 107 erzeugen Der pn Prozess Bearbeiten Die Wartepunkte im schnellen Protoneneinfang konnen durch n p Kernreaktionen uberbruckt werden die auf Wartepunktkernen schneller als Protoneneinfange und Zerfalle ablaufen Dadurch wird die Zeit zum Aufbau schwerer Elemente erheblich verkurzt und eine effiziente Produktion in wenigen Sekunden ermoglicht 6 Die benotigten Neutronen werden dabei in anderen Kernreaktionen freigesetzt 12 Der np Prozess Bearbeiten Eine andere Moglichkeit die fur n p Reaktionen benotigten Neutronen zu erhalten besteht in protonenreichen Umgebungen in der Reaktion n e p e n displaystyle mathrm bar nu e p rightarrow e n nbsp die ein Positron und ein Neutron aus einem Antineutrino und einem Proton erzeugt Da Anti Neutrinos nur sehr schwach mit Protonen wechselwirken braucht man eine hohe Protonendichte auf die ein entsprechend hoher Fluss von Antineutrinos wirkt 13 Mogliche Syntheseorte Bearbeiten Kernkollaps Supernovae Bearbeiten Massereiche Sterne beenden ihr Leben als Kernkollaps Supernovae Dabei lauft eine Explosions Schockwelle vom Zentrum des explodierenden Sterns durch die ausseren Schichten und sprengt diese ab Erreicht diese Schockwelle die O Ne Schale des Sterns werden dort fur 1 2 Sekunden die Bedingungen fur einen g Prozess erfullt Obwohl die Mehrzahl der p Kerne auf diese Weise erzeugt werden konnen bereiten einige Massenzahlbereiche Schwierigkeiten in Modellrechnungen solcher Supernovae Seit langerer Zeit ist bekannt dass die p Kerne mit Massenzahlen A lt 100 nicht im g Prozess entstehen 6 8 Moderne Modellrechnungen zeigen auch Probleme im Massenzahlbereich 150 A 165 7 14 Der p Kern 138La entsteht nicht im g Prozess kann aber im n Prozess gebildet werden In einer solchen Supernova wird im Inneren ein heisser Neutronenstern gebildet der mit hoher Intensitat Neutrinos abstrahlt Die Neutrinos wechselwirken mit den ausseren Schichten des explodierenden Sterns und verursachen Kernreaktionen die u a 138La erzeugen 9 14 Auch die naturlichen 180Ta Vorkommen konnen zum Teil aus diesem n Prozess stammen Es wurde vorgeschlagen 13 den in den ausseren Schichten ablaufenden g Prozess durch einen weiteren Prozess zu erganzen der in den tiefsten dem Neutronenstern nachsten Schichten ablauft die gerade noch ausgestossen werden Durch den zunachst starken Neutrinofluss nahe dem Neutronenstern werden diese Schichten extrem protonreich durch die Reaktion ne n e p Obwohl der Antineutrinofluss schwacher ist konnen wegen der hohen Protonendichte dennoch immer wieder Neutronen entstehen und somit den np Prozess ermoglichen Wegen der sehr begrenzten Zeitspanne der Explosion und des hohen Coulombwalls der schwereren Kerne konnte der np Prozess maximal die leichtesten p Kerne erzeugen Wie viel davon er erzeugt hangt jedoch sehr empfindlich von vielen Details der Simulationen ab sowie vom noch nicht vollstandig verstandenen Explosionsmechanismus der Kernkollaps Supernovae 13 15 Thermonukleare Supernovae Bearbeiten Thermonukleare Supernovae sind die Explosionen Weisser Zwerge ausgelost durch die Akkretion von Materie aus der ausseren Hulle eines Begleitsterns auf der Oberflache des Weissen Zwergs Das akkretierte Material ist reich an Wasserstoff also Protonen und Helium a Teilchen und wird so heiss dass Kernreaktionen einsetzen Es wird davon ausgegangen dass es mindestens die beiden im Folgenden beschriebenen Arten solcher Explosionen gibt In keiner davon werden Neutrinos freigesetzt weswegen weder der n noch der np Prozess ablaufen kann Ebenso wenig werden die Voraussetzungen fur den rp Prozess erreicht Die Details der moglichen Erzeugung von p Kernen in solchen Supernovae hangen empfindlich von der Zusammensetzung des vom Begleitstern abgelagerten Materials ab Da diese von Stern zu Stern erheblich schwanken kann sind alle Aussagen und Modelle zur p Kern Entstehung in thermonuklearen Supernovae mit den entsprechenden Unsicherheiten behaftet 6 Typ Ia Supernovae Bearbeiten Im Standardmodell der thermonuklearen Supernovae explodiert der Weisse Zwerg nachdem er durch Akkretion die Chandrasekhar Masse uberschreitet weil dadurch explosives Kohlenstoffbrennen unter entarteten Bedingungen gezundet wird Eine nukleare Brennfront durchlauft den Weissen Zwerg von innen nach aussen und zerreisst ihn In den aussersten Schichten knapp unterhalb der Oberflache des Weissen Zwergs die noch 0 05 Sonnenmassen Material enthalten ergeben sich dann die richtigen Bedingungen fur einen g Prozess 16 Die p Kerne entstehen dabei auf die gleiche Weise wie im g Prozess der in Kernkollaps Supernovae stattfindet und es ergeben sich auch die gleichen Probleme Daruber hinaus werden auch 138La und 180Ta nicht erzeugt Eine Variation der Saatkernhaufigkeit mittels angenommenen erhohten Haufigkeiten der im s Prozess entstandenen Nuklide skaliert die resultierenden Haufigkeiten der p Kerne nur kann aber die Probleme der relativen Unterproduktion in den oben angegebenen Bereichen nicht losen 6 Sub Chandrasekhar Supernovae Bearbeiten Bei einer Unterklasse der Typ Ia Supernovae sogenannten Sub Chandrasekhar Supernovae explodiert der Weisse Zwerg moglicherweise bevor er die Chandrasekhar Grenze erreicht weil wahrend der Akkretion ablaufende Kernreaktionen den Weissen Zwerg aufheizen und die Zundung des explosiven Kohlenstoffbrennens vorzeitig auslosen Dies wird begunstigt wenn das akkretierte Material sehr heliumreich ist Am Boden der Heliumschicht zundet Heliumbrennen wegen der Entartung explosiv und lost zwei Schockfronten aus Die nach innen laufende erreicht das Zentrum des Weissen Zwergs und lost dort die Kohlenstoffexplosion aus Die nach aussen laufende heizt die ausseren Schichten des Weissen Zwergs auf und stosst sie ab In diesen ausseren Schichten lauft bei Temperaturen von 2 bis 3 Gigakelvin wieder ein g Prozess ab Durch das Vorhandensein von a Teilchen werden zusatzlich Kernreaktionen die eine grosse Menge Neutronen freisetzen moglich Dies sind zum Beispiel die Reaktionen 18O a n 21Ne 22Ne a n 25Mg und 26Mg a n 29Si Dadurch kann in dem Teil der ausseren Schicht dessen Temperatur 3 Gigakelvin uberschreitet auch noch ein pn Prozess stattfinden 6 12 Die im g Prozess unterproduzierten leichten p Kerne konnen im pn Prozess so effizient erzeugt werden dass sie sogar viel grossere Haufigkeiten erreichen als die restlichen p Kerne Um die relativen Haufigkeiten zu korrigieren muss eine erhohte s Prozess Saatkern Haufigkeit im akkretierten Material angenommen werden die dann die Ausbeute des g Prozesses erhoht 6 12 Neutronensterne in Binarsystemen Bearbeiten Auch ein Neutronenstern kann Material von einem Begleitstern auf seiner Oberflache anlagern Erreicht die akkretierte Schicht eine Dichte von 105 106 g cm und eine Temperatur von mehr als 0 2 Gigakelvin so zundet kombiniertes Wasserstoff und Heliumbrennen unter entarteten Bedingungen Dies fuhrt ahnlich wie bei einer Sub Chandrasekhar Supernova zu einer thermonuklearen Explosion die dem Neutronenstern jedoch nichts anhaben kann Die Kernreaktionen konnen somit in der akkretierten Schicht langer ablaufen als bei einer Explosion und es ergibt sich ein rp Prozess Dieser lauft solange ab bis entweder keine Protonen mehr vorhanden sind oder bis infolge Temperaturerhohung die Dichte der Schicht fur die Kernreaktionen zu gering geworden ist 10 In der Milchstrasse beobachtete Rontgenblitze konnen durch einen rp Prozess an der Oberflache von Neutronensternen erklart werden 17 Es bleibt jedoch unklar ob und wie viel Materie dabei aus dem Gravitationsfeld des Neutronensterns entkommen kann Nur dann kamen diese Objekte als Quelle von p Kernen in Frage Selbst wenn dies der Fall ist konnen wegen des Endpunkts des rp Prozesses nur die leichten p Kerne die in Kernkollaps Supernovae unterproduziert werden entstehen 11 Weblinks BearbeitenNukleare Astrophysik Elementsynthese im Universum Der p Prozess Memento vom 20 Dezember 2006 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b E M Burbidge G R Burbidge W A Fowler Fred Hoyle Synthesis of the Elements in Stars In Reviews of Modern Physics 29 Jahrgang Nr 4 1957 S 547 650 doi 10 1103 RevModPhys 29 547 a b A G W Cameron Nuclear Reactions in Stars and Nucleogenesis In Publications of the Astronomical Society of the Pacific Vol 69 1957 S 201 222 bibcode 1957PASP 69 201C C Arlandini F Kappeler K Wisshak R Gallino M Lugaro M Busso O Straniero Neutron Capture in Low Mass Asymptotic Giant Branch Stars Cross Sections and Abundance Signatures In The Astrophysical Journal Vol 525 1999 S 886 900 doi 10 1086 307938 Zs Nemeth F Kappeler C Theis T Belgya S W Yates Nucleosynthesis in the Cd In Sn region In The Astrophysical Journal Vol 426 1994 S 357 365 doi 10 1086 174071 N Dauphas T Rauscher B Marty L Reisberg Short lived p nuclides in the early solar system and implications on the nucleosynthetic role of X ray binaries In Nuclear Physics Vol A719 2003 S C287 C295 doi 10 1016 S0375 9474 03 00934 5 arxiv astro ph 0211452 a b c d e f g h i j M Arnould S Goriely The p process of stellar nucleosynthesis astrophysics and nuclear physics 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