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R136a1 ist der hellste und massereichste aller als stabil bekannten Sterne Er befindet sich im Supersternhaufen R136 nahe dem Zentrum des 30 Doradus Komplexes dem Tarantelnebel bzw NGC 2070 in der Grossen Magellanschen Wolke Der Wolf Rayet Stern ist Teil eines ganzen Clusters von jungen massereichen Riesensternen die Sternendichte ist dort 100 000 Mal hoher als in der Nachbarschaft unserer Sonne R136a1 ist etwa 1 Million Jahre alt und besitzt einen ca 35 1 fachen Sonnendurchmesser Seine Masse wurde bis 2022 als rund 265 35 80 displaystyle 265 35 80 Sonnenmassen angegeben 2 Optische Untersuchungen am Gemini Observatorium ergaben im Jahr 2022 eine geringere Abschatzung von 150 200 Sonnenmassen Auch damit bleibt R136a1 der massereichste bekannte Stern 3 R136a1 kunstlerische Darstellung Zuvor wurde vermutet dass er ursprunglich rund 320 mal so schwer wie die Sonne war aufgrund seiner enormen Strahlungsleistung er strahlt zehn Millionen Mal heller als die Sonne jedoch inzwischen uber Sternwind entsprechend Materie verloren hat Befande er sich in unserem Sonnensystem wurde er die Leuchtkraft der Sonne fast in dem Masse ubertreffen wie die Sonne den Mond uberstrahlt 4 R136a1 hat eine Oberflachentemperatur von mehr als 40 000 Grad Celsius und ist damit etwa sieben Mal heisser als unsere Sonne 5 6 Die Entfernung des Sternes von der Erde betragt circa 160 000 bis 165 000 Lichtjahre 7 Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckungsgeschichte 2 Implikationen fur die Stellarphysik 3 Einzelnachweise 4 WeblinksEntdeckungsgeschichte BearbeitenR136a1 wurde in den 1980er Jahren entdeckt 8 Zuvor war das Zentrum des Sternhaufens als R136a bekannt es gab einerseits Untersuchungen welche von einem Einzelstern von mehreren tausend Sonnenmassen ausgingen wahrend andere einen sehr dichten Cluster von Sternen vermuteten Schliesslich konnte letztere Hypothese bestatigt und R136a in einzelne Komponenten aufgelost werden wobei die hellste die Bezeichnung R136a1 erhielt Im Jahr 2010 veroffentlichte ein Astronomenteam um Paul Crowther eine neuerliche Analyse in der verschiedene spektroskopische Archivdaten kombiniert wurden Dabei wurden insbesondere Daten von VLT SINFONI aus dem Jahr 2005 genutzt die es im nahen IR erstmals ermoglichten das Licht der Sterne von R136a spektroskopisch sauber zu trennen Der Vergleich der Beobachtungen mit Sternentwicklungsmodellen lasst auf eine Masse von 265 35 80 displaystyle 265 35 80 nbsp Sonnenmassen schliessen womit R136a1 der massereichste als stabil bekannte Stern ist 9 Es kann noch nicht ausgeschlossen werden dass es sich bei R136a1 um zwei dicht beieinanderstehende Sterne handelt wobei der kleinere Stern jedoch dann erheblich kleiner ware Crowther selbst begrenzt einen vielleicht noch nicht erkannten Partnerstern auf hochstens etwa 20 Sonnenmassen 10 Implikationen fur die Stellarphysik BearbeitenBereits vor Auffindung dieses Sternes wurde von verschiedenen Forschern gemutmasst dass die bis vor kurzem anerkannte Massenobergrenze fur Sterne in Hohe von 150 Sonnenmassen zu tief gegriffen war Obwohl nicht ausgeschlossen werden kann dass es sich bei R136a1 nicht um ein Einzelobjekt sondern um zwei dicht beieinanderstehende Sterne handelt waren in den meisten Szenarien auch dann noch Massen oberhalb 150 Sonnenmassen notwendig Die fur R136a1 modellierte Masse ist somit ein Indiz welches der fruher angenommenen Massengrenze entgegensteht Aufgrund ihrer hohen Masse haben solche Sterne eine sehr hohe Fusionsrate in ihrem Kern das heisst in einem deutlich grosseren Bereich des Sternes wird Materie in Energie umgewandelt welche der Theorie nach durch Strahlung Wegpusten der Materie jede weitere Massenzunahme verhindern musste Daher ist es fur die Astronomen lange Zeit ein Ratsel gewesen wie R136a1 und andere Hyperriesen so schwer werden konnten Neueste N Korper Computersimulationen legen jedoch nahe dass solche Riesen durch Verschmelzungsprozesse mehrerer Sterne in jungen Sternhaufen entstehen und so die gegenwartige Theorie der Sternentstehung und Sternentwicklung nach wie vor Gultigkeit hat und nicht modifiziert werden muss 11 Einzelnachweise Bearbeiten http mnras oxfordjournals org content 408 2 731 full pdf html S 740 Table 5 Sebastian Boblest Thomas Muller Gunter Wunner Spezielle und allgemeine Relativitatstheorie Grundlagen Anwendungen in Astrophysik und Kosmologie sowie relativistische Visualisierung Springer Berlin und Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 47767 0 S 305 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Schwerster Stern des Kosmos auf der Waage Scharfste Aufnahme des Sterns R136a1 korrigiert stellare Massenobergrenze nach unten auf scinexx org Publikation auf archiv org Der Standard Osterreich Hellster Riesenstern entdeckt VLT Astronomen entdecken stellaren Giganten bei astronews com abgerufen am 30 Juli Sternenmonster mit 300 Sonnenmassen entdeckt bei www scinexx de abgerufen am 30 Juli 2010 Most massive star on record found in neighbouring galaxy bei The Guardian abgerufen am 30 Juli 2010 Weigelt G Baier G R136a in the 30 Doradus nebula resolved by holographic speckle interferometry In Astronomy and Astrophysics 150 Jahrgang Nr 1 1985 S L18 L20 bibcode 1985A amp A 150L 18W Crowther P A Schnurr O Hirschi R et al The R136 star cluster hosts several stars whose individual masses greatly exceed the accepted 150Msolar stellar mass limit In MNRAS 408 Jahrgang Nr 2 2010 S 731 751 bibcode 2010MNRAS 408 731C Sueddeutsche de Doppelstern bei R136a1 laut Mitentdecker Crowther moglich n tv de Astronomen knacken GeheimnisWeblinks BearbeitenLeuchtender Riese verblufft Sonnenforscher SPIEGEL online Interaktiver Grossenvergleich bei The Guardian Artikel in Astrophysics bei arXiv Astronomen knacken Geheimnis n tv Sharpest image ever of universe s most massive known star In phys org 19 August 2022 abgerufen am 19 August 2022 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R136a1 amp oldid 228383188