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In der Astrophysik werden Sterne als pekuliare Sterne oder auch als chemisch pekuliare Sterne lateinisch peculiaris besonders eigentumlich oder kurz CP Sterne bezeichnet die ungewohnliche Metallhaufigkeiten zumindest in der oberflachennahen Schicht ihrer Sternatmosphare der Photosphare besitzen Die Entdeckung chemisch pekuliarer Sterne geht auf Antonia Maury US amerikanische Astronomin am Harvard College Observatorium zuruck die stellare Spektren beobachtete und im Jahr 1897 einen Katalog von Sternen Klassifikationen veroffentlichte 1 Sie entdeckte erstmals Abweichungen in den Spektren einiger Sterne Die Existenz starker Magnetfelder bei CP Sternen wurde 1948 von Horace W Babcock mit dem Zeeman Effekt begrundet 2 Der erste spektroskopische Nachweis von CP Sternen in den Magellanschen Wolken gelang im Jahr 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Eigenschaften 2 1 Metalllinien Sterne 2 2 Ap und Bp Sterne 2 3 Quecksilber Mangan Sterne 2 4 Heliumarme Sterne 2 5 Zusammenfassung 3 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDiese heissen pekuliaren Sterne wurden basierend auf ihren Spektren in 4 Hauptklassen unterteilt obwohl manchmal auch nur 2 Klassifizierungssysteme benutzt werden 3 Klassenname Alternativ bezeichnung Kurzel KommentarMetalllinien Stern Am Stern CP1 haufig starke und manchmal variable Absorptionsspektren von Zink Strontium Zirconium Barium Mangel an anderen Metallen wie z B Calcium und ScandiumAp und Bp CP2 Ap und Bp Sterne zeigen Haufigkeiten an Metallen wie Strontium Chrom und Europium auf zusatzlich auch an Praseodym und NeodymQuecksilber Mangan Stern HgMn Stern CP3 Quecksilber Mangan Sterne mit auffallenden Spektrallinien durch ionisiertes Quecksilber Uberschuss an chemischen Elementen wie Phosphor Mangan Gallium Strontium Yttrium Zirkonium Platin und Quecksilber in der SternatmosphareHeliumarmer Stern CP4 heliumarm schwache He LinienDer Klassenname ergibt sich aus den Besonderheiten der jeweiligen Klasse im Vergleich zu den Hauptreihen Sternen Eigenschaften BearbeitenDiese chemisch pekuliaren Sterne sind weit verbreitet unter den heissen wasserstofffusionierenden Sternen und gehoren der Hauptreihe an Beobachtet wurden jedoch auch kuhle CP Sterne Spektraltyp G und spater sowie ungewohnliche Zusammensetzungen bei Kohlenstoffsternen und Sternen vom Spektraltyp S 4 Metalllinien Sterne Bearbeiten Die Am Sterne CP1 Sterne zeigen nur schwache Spektrallinien von einfach ionisertem Kalzium und oder Scandium aber Uberhaufigkeiten an schweren Metallen wie Zink Strontium Zirconium und Barium Sie tendieren zu langsamen Rotationsgeschwindigkeiten und besitzen Effektivtemperaturen zwischen 7000 K und 10000 K Ap und Bp Sterne Bearbeiten Die Ap und Bp Sterne CP2 Sterne haben typischerweise charakteristisch starke Magnetfelder Uberhaufigkeiten an Elementen wie Silizium Chrom Strontium und Europium sowie auch an Praseodym und Neodym und sind in ihrer Mehrheit auch langsam drehende Sterne Die Effektivtemperaturen dieses Typs liegt zwischen 8000 K und 15000 K wobei sich die Bestimmung der Effektivtemperatur generell bei den pekuliaren Sternen aufgrund ihrer komplexen Atmospharenstrukturen als schwierig darstellt Quecksilber Mangan Sterne Bearbeiten Die HgMn Sterne CP3 Sterne werden klassisch auch unter den Ap Sternen gefuhrt besitzen allerdings nicht wie diese jene starken Magnetfelder Sie zeigen wie ihr Name bereits verrat starke Spektrallinien einfach ionisierten Quecksilbers Hg und Mangans Mn Sie besitzen sehr langsame Rotationsgeschwindigkeit selbst verglichen mit dem Standard der anderen Typen der CP Sterne Der Effektivtemperaturbereich liegt bei den Quecksilber Mangan Sternen zwischen 10000 K und 15000 K Heliumarme Sterne Bearbeiten Die heliumarmen Sterne CP4 Sterne zeigen signifikant schwachere Helium Linien als man es nach ihrer klassischen Photometrie im UBV System Johnsons erwarten durfte Zusammenfassung Bearbeiten Grundsatzlich wird angenommen dass die besonderen Oberflachenzusammensetzungen die bei diesen CP Sternen zu beobachten sind erst durch Prozesse nach der Sternentstehung verursacht werden dieses waren einerseits die Diffusion anderseits auch durch das Magnetfeld herbeigefuhrte Effekte in den ausseren Schichten der Sternatmospharen 5 Diese Prozesse verursachen bei einigen Elementen speziell bei Helium Stickstoff und Sauerstoff dass sie in tiefere Schichten der Sternatmospharen absinken wahrend andere Elemente wie Mangan Strontium Yttrium und Zirconium von den zentraleren Bereichen im Stern nach oben angehoben werden was dann zu den besonderen stellaren Spektren fuhrt Es wird angenommen dass die Zentren dieser Sterne so wie der Grossteil des restlichen Sterns auch vollkommen normale Haufigkeiten der Elemente aufweisen Die Haufigkeiten welche auch die Gaswolken aufweisen aus denen sie ursprunglich entstanden sind 3 Damit diese Haufigkeitsverteilung und Schichtung durch die genannten Prozesse uber langere Zeit hinweg stabil bleiben mussen die Atmospharen dieser Sterne selbst stabil genug bleiben damit keine Konvektion auftreten kann welche wiederum die Durchmischung im Stern zu stark werden lassen wurde und hier konnte das ungewohnlich starke Magnetfeld das bei diesen Sterntypen beobachtet werden kann die notwendige stabilisierende Rolle ubernehmen Es existieren jedoch auch kuhlere Sterne vom Spektraltyp G oder spater mit chemischen Besonderheiten Hier handelt es sich aber typischerweise nicht um Hauptreihensterne Gewohnlich werden diese Sterne dann durch ihren Klassennamen oder andere weitergehende Spezifikationen bezeichnet Wenn von chemisch pekuliaren Sternen ohne zusatzliche weitere Spezifikationen die Rede ist handelt es sich eigentlich immer um die hier oben beschriebenen heissen Hauptreihensterne Viele der kuhleren CP Sterne sind das Ergebnis einer Mischung aus nuklearen Fusionsprodukten aus dem inneren Sternbereich und seiner Photosphare dies schliesst sowohl die Kohlenstoffsterne wie auch die Sterne vom Spektraltyp S mit ein Andere sind das Ergebnis von Massentransfer bei engen Doppelsternsystemen Beispiele hierfur sind die Bariumsterne und einige Sterne des Spektraltyps S 6 Einzelnachweise Bearbeiten Antonia C Maury Edward C Pickering Spectra of bright stars photographed with the 11 inch Draper Telescope as part of the Henry Draper Memorial In Annals of Harvard College Observatory 1897 bibcode 1897AnHar 28 1M Horace W Babcock The Magnetic Field of g Equulei In Astrophysical Journal 1948 doi 10 1086 145063 bibcode 1948ApJ 108 191B a b George Preston The Chemically Peculiar Stars of the Upper Main Sequence In Annual Review of Astronomy and Astrophysics Band 12 1974 S 257 doi 10 1146 annurev aa 12 090174 001353 Sterne und Weltraum Verlag Bibliographisches Institut 2001 ISSN 0039 1263 OCLC 1643045 S 120 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Georges Michaud Diffusion Processes in Peculiar A Stars In Astrophysical Journal Band 160 1970 S 641 bibcode 1970ApJ 160 641M R D McClure The carbon and related stars In JRASC Band 79 Dezember 1985 S 277 293 bibcode 1985JRASC 79 277M Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pekuliarer Stern amp oldid 225998306