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Das Haber Bosch Verfahren ist ein grossindustrielles chemisches Verfahren zur Synthese von Ammoniak Es ist nach den deutschen Chemikern Fritz Haber und Carl Bosch benannt die das Verfahren am Anfang des 20 Jahrhunderts entwickelten Der zentrale Schritt des Verfahrens die Ammoniaksynthese aus atmospharischem Stickstoff und Wasserstoff wird an einem eisenhaltigen Katalysator bei Drucken von etwa 150 bis 350 bar und Temperaturen von etwa 400 bis 500 C durchgefuhrt Als bedeutendes Chemieverfahren mit einem Produktionsausstoss von mehr als 150 Millionen Tonnen im Jahr 2017 deckt es mehr als 99 der weltweiten Produktion an Ammoniak 1 2 Ein 1921 gebauter Ammoniak Reaktor des Haber Bosch VerfahrensAmmoniak ist eine chemische Substanz die uberwiegend fur die Herstellung von Harnstoff Ammoniumnitrat Ammoniumsulfat sowie Ammoniumphosphaten genutzt wird Diese Stoffe werden als Dungemittel verwendet und tragen zur Ernahrung eines Grossteils der Weltbevolkerung bei Weiterhin dient Ammoniak der Herstellung von Sprengstoffen und anderen stickstoffhaltigen Chemikalien Die selektive katalytische Reduktion nutzt Ammoniak in der Rauchgasentstickung zur Umwandlung schadlicher Stickoxide in Stickstoff und Wasser Ammoniak wird ausserdem seit 1876 als umweltfreundliches und energieeffizientes Kaltemittel eingesetzt Die wissenschaftlichen Leistungen zur Realisierung dieses Verfahrens waren zum einen die Untersuchung der zugrunde liegenden chemischen Reaktion durch Fritz Haber und Walther Nernst zum anderen die systematische Suche nach geeigneten Katalysatoren durch Alwin Mittasch sowie die Klarung grundlegender verfahrenstechnischer Probleme fur Hochdruckverfahren durch Carl Bosch Im Zusammenhang mit dem Haber Bosch Verfahren vergab die Nobelstiftung 1918 den Nobelpreis fur Chemie an Fritz Haber 1931 an Carl Bosch sowie 2007 an Gerhard Ertl der die vollstandige theoretische Erklarung des Mechanismus der Ammoniakbildung fand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Brot aus Luft 1 2 Fruhe Entwicklungen 1 3 Grundlegende Arbeiten 1 4 Technische Realisierung 1 5 Nach dem Ersten Weltkrieg 1 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Rohstoffe 3 Katalysator 3 1 Eisenkatalysator 3 2 Andere Katalysatoren als Eisen 3 3 Katalysatoren der zweiten Generation 3 4 Katalysatorgifte 4 Reaktionstechnik 4 1 Synthesebedingungen 4 2 Grosstechnische Durchfuhrung 5 Produkte 6 Mechanismus 6 1 Elementarschritte 6 2 Energiediagramm 7 Verfahrensvarianten 7 1 Casale Verfahren 7 2 Uhde dual pressure process 7 3 Fauser Verfahren 7 4 Mont Cenis Verfahren 7 5 AMV Verfahren 7 6 Kellogg Advanced Ammonia Prozess 7 7 Solid State Ammonia Synthesis 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBrot aus Luft Bearbeiten nbsp William Crookes 1906Seit Mitte des 19 Jahrhunderts ist durch die Arbeiten von Justus von Liebig bekannt dass die Aufnahme von Stickstoffverbindungen eine Grundlage fur das Wachstum von Nutzpflanzen ist 3 Dem Ackerboden wurden die notwendigen Stickstoffverbindungen uber Mist Kompost oder durch eine bestimmte Fruchtfolge zugefuhrt Durch das rasante Anwachsen der Weltbevolkerung im 19 Jahrhundert konnte der damit einhergehende grosse Bedarf an Stickstoffdungern nicht mehr durch naturliche Vorkommen von beispielsweise Guano oder Chilesalpeter und auch nicht durch technische Quellen wie Kokereigas gedeckt werden 4 Um auf diesen Umstand hinzuweisen hielt der britische Chemiker William Crookes im Juni 1898 vor der British Association for the Advancement of Science in Bristol eine vielbeachtete Rede Darin legte er dar dass bis zum Jahr 1918 die Nachfrage nach Stickstoffverbindungen das Angebot bei weitem ubersteigen werde und der westlichen Welt eine Hungersnot ungeahnten Ausmasses drohe Er fuhrte weiterhin aus dass die einzige Losung dieses Problems die chemische Fixierung des in der Luft enthaltenen Stickstoffs sei 5 6 Die technische Umsetzung dieses Prozesses nannte er eine der grossen Herausforderungen fur die Chemiker seiner Zeit Der unter dem Schlagwort Brot aus Luft bekannte Versuch der Bindung des Luftstickstoffs in einer von Pflanzen aufnahmefahigen Chemikalie avancierte daraufhin zu einem der Schwerpunkte der chemischen Forschung der damaligen Zeit 7 Fruhe Entwicklungen Bearbeiten nbsp Bau der Salpetersaurefabrik des Birkeland Eyde Verfahrens in Notodden 1906Ein erster Durchbruch bei der Fixierung des Luftstickstoffs gelang 1898 mit der Darstellung von Calciumcyanamid nach dem Frank Caro Verfahren bei dem Calciumcarbid bei hohen Temperaturen atmospharischen Stickstoff aufnimmt und so fixiert Die Hydrolyse des Calciumcyanamids liefert Ammoniak und Calciumcarbonat 8 Obwohl grosse Kapazitaten fur die Herstellung von Calciumcyanamid aufgebaut wurden war das Verfahren auf Dauer wegen des hohen Energiebedarfs von etwa 190 Gigajoule pro Tonne Ammoniak nicht konkurrenzfahig 9 Wilhelm Ostwald meldete im Jahre 1900 ein Patent zur Herstellung von Ammoniak und Ammoniakverbindungen aus freiem Stickstoff und Wasserstoff an da es ihm scheinbar gelungen war Ammoniak katalytisch aus den Elementen herzustellen Schon 1903 veroffentlichte der Rottweiler Sprengstoff Hersteller Max Duttenhofer die Warnung Ostwalds vor einem Salpeter Embargo im Kriegsfalle im Schwabischen Merkur 10 Ostwald zog sein Patent zuruck nachdem Bosch nachgewiesen hatte dass der entstandene Ammoniak aus dem Eisennitrid des verwendeten Katalysators stammte 11 Das Birkeland Eyde Verfahren das von dem norwegischen Wissenschaftler Kristian Birkeland und seinem Geschaftspartner Sam Eyde entwickelt und 1903 in Betrieb genommen wurde fixierte den Luftstickstoff indem er ihn mittels eines elektrischen Lichtbogens direkt zu Stickstoffmonoxid oxidierte Beim Abkuhlen und weiterer Oxidation bildete sich Distickstoffpentoxid das durch Absorption in Wasser zu Salpetersaure reagierte 12 Die geringe Energieeffizienz fuhrte schon bald zur Verdrangung des Verfahrens Grundlegende Arbeiten Bearbeiten nbsp Fritz Haber 1918Im Jahr 1904 begann Fritz Haber der zu diesem Zeitpunkt als ausserordentlicher Professor fur Technische Chemie in Karlsruhe arbeitete sich mit den chemischen Grundlagen der Ammoniaksynthese zu beschaftigen Die dabei gefundene Gleichgewichtskonstante fur die Synthese von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff entsprach bei einer Temperatur von 1000 C und Normaldruck einer Ausbeute von unter 0 01 Prozent und war damit zu niedrig zur Realisierung eines technischen Prozesses Haber war bewusst dass ein hoherer Druck zu besseren Ausbeuten fuhren wurde doch aufgrund der zu erwartenden technischen Probleme stellte er seine Forschungen auf diesem Gebiet vorubergehend ein Erst eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Walther Nernst uber die Gleichgewichtskonstante der Ammoniaksynthese auf Grundlage des Nernst Theorems veranlasste Haber seine Arbeit fortzusetzen 7 Als Ergebnis weiterer Forschungen hielt er die Uberfuhrung in die Technik erst bei Temperaturen von unter 300 C und nur mit einem geeigneten Katalysator fur moglich 13 Die praktische Umsetzung gelang ihm kurz darauf mit Hilfe eines auf Osmium basierenden Katalysators 14 Haber beantragte am 13 Oktober 1908 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin Patentschutz fur ein Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen den dieses am 8 Juni 1911 mit dem Patent Nr 235 421 gewahrte 15 Da er mittlerweile mit der BASF zusammenarbeitete uberliess er dem Unternehmen das Patent zur wirtschaftlichen Nutzung Technische Realisierung Bearbeiten nbsp Carl Bosch 1908Die Bereitstellung vor allem des Rohstoffs Wasserstoff der in grosseren Mengen bis dahin nur bei der Chloralkali Elektrolyse anfiel erforderte vollig neue Prozesse Auch fur den Bau der zur Ammoniaksynthese benotigten chemischen Reaktoren in denen Wasserstoff bei hohen Drucken und Temperaturen kontrolliert werden konnte gab es bis dahin keine Referenzen in der Technik Carl Bosch und Fritz Haber entwickelten daraufhin neue Losungen in vielen Bereichen der technischen Chemie und des Reaktorbaus 16 Aufgrund der grossen Anzahl an benotigten Spezialisten zur Umsetzung der Herstellung im industriellen Massstab grundete Bosch einen interdisziplinaren Arbeitsbereich Chemietechnik in dem Maschinenbauingenieure und Chemiker zusammen arbeiteten Da die zunachst fur den Reaktorbau verwendeten Stahle durch atomar eindiffundierten Wasserstoff erodierten war eine Aufgabe des neuen Arbeitsbereiches die Erforschung von Werkstoffschaden durch Entkohlung der Kohlenstoffstahle Dies fuhrte schliesslich zur Entwicklung hochlegierter Chrom Nickel Stahle die einem Wasserstoffangriff bei den benotigten Reaktionstemperaturen und drucken standhielten Insbesondere das von Julius Schierenbeck entwickelte Schierenbeck Wickelverfahren bei dem auf ein chemisch widerstandsfahiges Zentralrohr mehrere Lagen eines heissen Metallbandes aufgeschrumpft wurden ermoglichte den Bau grosserer und sicherer Hochdruckreaktoren 17 Alwin Mittasch entwickelte und testete parallel dazu in 20 000 Versuchen etwa 3000 verschiedene Katalysatoren auf Basis von Eisenoxid mit verschiedenen umsetzungsbeschleunigenden Substanzen die er Aktivator oder Promotor nannte 18 19 Der im Jahr 2015 verwendete Katalysator entsprach noch weitgehend dem von Mittasch entwickelten nbsp Alwin Mittasch 1902Im Jahr 1913 nahm die BASF erstmals eine Anlage nach dem Haber Bosch Verfahren im Werk Ludwigshafen Oppau in Betrieb Die Kapazitat der Anlage betrug anfangs 30 Tonnen pro Tag 4 Bereits 1914 wurde die Weiterentwicklung des Verfahrens bis zur grossindustriellen Anwendbarkeit durch den deutschen Generalstabschef Erich von Falkenhayn forciert woraufhin Bosch das sogenannte Salpeterversprechen abgab Dabei handelte es sich um einen Vertrag zur Lieferung von Nitraten mit staatlichen Abnahmegarantien und unter finanzieller Unterstutzung durch das Reich fur den Bau entsprechender Anlagen 20 Damit sollte Ammoniumnitrat als Grundlage militarischer Sprengstoffe in ausreichendem Masse ohne den sonst verwendeten naturlich vorkommenden Salpeter produziert werden konnen Kurz darauf gelang es durch das Haber Bosch Verfahren entsprechend grosse Mengen des kriegswichtigen Materials herzustellen Damit konnte das durch die britische Seeblockade von Stickstoffquellen wie Chilesalpeter abgeschnittene Deutsche Reich im Ersten Weltkrieg seine Munitions und auch seine Dungemittelproduktion aufrechterhalten und den wirtschaftlichen Zusammenbruch abwenden Neben der Grossanlage in Oppau bei Ludwigshafen wurden weitere in Leuna und Bitterfeld durch die BASF und nach Fusion im deutschen Grosskonzern durch die I G Farben betrieben 21 Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Der Verwaltungsrat der I G Farben und der Vorstandsvorsitzende Carl Bosch links vorne auf einem Gemalde von Hermann Groeber 1926 Nach dem Ersten Weltkrieg verpflichtete die Siegermacht Frankreich die BASF durch ein Abkommen samtliche Patente und Erfahrungen des Verfahrens herauszugeben und den Aufbau einer entsprechenden Fabrik in Toulouse zu unterstutzen 22 Weitere Ammoniakanlagen entstanden zur selben Zeit in England Italien und anderen Landern Diesen Bauvorhaben lag entweder eine Lizenz der BASF oder eine Verfahrensvariante mit veranderten Prozessparametern zugrunde wozu das Casale Verfahren und das Mont Cenis Uhde Verfahren von dem 1921 gegrundeten Ingenieurburo Friedrich Uhde 23 mit modifiziertem Katalysator zu zahlen sind 4 nbsp Entwicklung der deutschen Ammoniakproduktion in den Jahren von 1913 bis 1945 in Kilotonnen fixiertem Stickstoff 24 In die Zeit zwischen den Weltkriegen fiel die Grundung der I G Farben mit Carl Bosch als ihrem ersten Vorstandsvorsitzenden Bereits 1926 betrug die Marktkapitalisierung des Unternehmens mit seinen mittlerweile 100 000 Mitarbeitern rund 1 4 Milliarden Reichsmark Durch die mit dem New Yorker Borsencrash vom Oktober 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise verringerte sich die Nachfrage nach synthetischem Ammoniak erheblich Die Produktion in Deutschland die bereits ein Jahresvolumen von uber 800 000 Tonnen erreicht hatte sank daraufhin auf unter 500 000 Tonnen und die Einnahmen der I G Farben halbierten sich 25 Dennoch blieb die I G Farben bis 1930 der weltweit grosste Hersteller von Ammoniak 65 Prozent des Gesamtgewinns entfielen auf die Ammoniaksynthese Das vom Kabinett Bruning erlassene Einfuhrembargo fur Stickstoffdunger erlaubte der I G Farben die Preise fur synthetische Dungemittel wieder zu erhohen Nach der Machtergreifung Hitlers ubernahm das Nazi Regime die Kontrolle uber die I G Farben Bosch stellte auf Druck des NS Regimes 1935 seinen Vorstandsposten zur Verfugung der an das NSDAP Mitglied und Wehrwirtschaftsfuhrer Hermann Schmitz fiel 26 1940 erreichte die Ammoniakproduktion in Deutschland bereits eine Million Tonnen pro Jahr 24 Infolge des stetig steigenden Bedarfs an Ammoniak und seinen Folgeprodukten entstanden immer leistungsfahigere Reaktoren Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Entwicklung der Ammoniak produktion von 1946 bis 2007 27 Die zunehmende Verfugbarkeit von preiswertem Erdol und kostenreduzierenden Vergasungsprozessen durch beispielsweise die partielle Oxidation von Erdolfraktionen ermoglichte nach dem Zweiten Weltkrieg den Aufbau von Haber Bosch Anlagen in aller Welt Die ursprunglich von der I G Farben entwickelte partielle Oxidation wurde durch das Unternehmen Imperial Chemical Industries ICI verbessert und um die Oxidation von Naphtha erweitert womit in den 1950er und 1960er Jahren die Rohstoffe des Verfahrens preiswerter wurden 4 Ingenieurunternehmen wie M W Kellogg entwickelten in der Folgezeit energieeffizientere und damit kostengunstigere Grossanlagen mit nur einem Reaktor die zu einer weltweiten Erhohung der Anlagenkapazitat fuhrten Zunehmender Wettbewerb und ein hoher Kostendruck ebneten schliesslich den Weg fur das LCA Verfahren der ICI und das KAAP Verfahren von Kellogg Brown amp Root bei dem erstmals ein Rutheniumkatalysator Verwendung fand 4 Rohstoffe Bearbeiten nbsp Deutsches Chemie Museum Merseburg Ammoniak Synthesekammer dahinter Gebaude der Hochdruck Umlaufpumpe 2014 Ammoniak entsteht in einer Gleichgewichtsreaktion aus den Elementen Wasserstoff und Stickstoff gemass der Gleichung N 2 3 H 2 2 N H 3 displaystyle mathrm N 2 3 mathrm H 2 quad rightleftharpoons quad 2 mathrm NH 3 nbsp wobei der benotigte Stickstoff der Umgebungsluft entnommen wird Der ebenfalls in der Luft enthaltene aber unerwunschte Sauerstoff wurde zunachst durch Reduktion mit Wasserstoff in Wasser umgesetzt und so abgeschieden das Fauser Verfahren nutzte den bei der Ammoniakverbrennung mit Luft nicht umgesetzten Stickstoff als Rohstoff Spater erwies sich die Stickstoffgewinnung durch Luftzerlegung nach dem Linde Verfahren als wirtschaftlicher 16 Den grossten Teil der Produktionskosten verursacht die Beschaffung von Wasserstoff der zunachst aus der kostenintensiven Chloralkali Elektrolyse gewonnen wurde 16 Mit Erdgas Erdol Kohle sowie den Elektrolyseprodukten von Wasser kamen spater weitere Quellen zur Erzeugung von Wasserstoff hinzu 28 nbsp Winkler GeneratorDie BASF verwendete Wassergas auf Basis der Kohlevergasung von Braunkohle mittels eines Winkler Generators als primare Quelle Der Wasserstoff wird dabei uber die Reaktion von Wasserdampf mit gluhendem Koks gewonnen Die zugefuhrte Luft wird derart dosiert dass der Sauerstoff vollstandig zu Kohlenstoffmonoxid umgesetzt wird Der fur die spatere Ammoniaksynthese erforderliche Stickstoff verblieb im Wassergas Anschliessend wurde das Kohlenstoffmonoxid mittels Konvertierung in leicht zu entfernendes Kohlenstoffdioxid oder in einer Wassergas Shift Reaktion zur Bereitstellung weiteren Wasserstoffs verwendet 16 Mit dem Rohstoff Kohle wurden im Jahr 2008 etwa 18 Prozent des weltweit produzierten Wasserstoffs hergestellt 28 Obwohl Erdgas in den 1920er Jahren der BASF noch nicht als Rohstoff fur die Herstellung von Wasserstoff zur Verfugung stand initiierte Carl Bosch bereits die Entwicklung der Dampfreformierung von Methan welche spater ein wichtiger Bestandteil des Verfahrens werden sollte Einen Durchbruch erzielte Georg Schiller fur die I G Farben dem die Dampfreformierung von Methan mittels eines Nickeloxid Katalysators gelang 29 Der Standard Oil of New Jersey wurde eine Lizenz erteilt die 1931 mit der Wasserstoffproduktion durch Dampfreformierung in ihrem Werk in Baton Rouge in Louisiana begann 30 Auf die Dampfreformierung von Erdgas entfielen 2014 etwa 48 Prozent der globalen Wasserstoffproduktion zirka 60 Prozent davon verwendete das Haber Bosch Verfahren 31 Ein anderes mogliches Verfahren der Wasserstoffgewinnung ist die partielle Oxidation Dabei werden erdgas oder erdolstammige Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff und Wasserdampf in einem offenen Reaktor ohne Katalysator bei etwa 1100 C vergast und das Synthesegas wie bei der Dampfreformierung weiterverarbeitet Die hoheren Kohlenwasserstoffe aus Erdol trugen 2008 zu 30 Prozent zur jahrlichen Produktion von Wasserstoff bei 28 Wasserstoff kann weiterhin durch die Elektrolyse von Wasser gewonnen werden Hierdurch wird mit elektrischer Energie Wasser in Wasserstoff H2 und Sauerstoff O2 zerlegt Dieses Verfahren ist nur wirtschaftlich wenn preiswerte elektrische Energie zum Beispiel aus Wasserkraft zur Verfugung steht Auf die Elektrolyse entfielen 2008 etwa vier Prozent der Wasserstoffproduktion 28 Angesichts der Klimaproblematik und dem Bestreben CO2 Emissionen zu verringern ist diese Moglichkeit der Wasserstoffgewinnung unter Verwendung erneuerbarer Energien wie Windkraft oder Solarstrom wieder stark in den Fokus der Politik und Wirtschaft gelangt Thyssenkrupp Nucera hat in den letzten Jahren seine Fertigungskapazitaten fur die Alkalische Wasserelektrolyse auf 1 Gigawatt Elektrolyseurleistung pro Jahr ausgebaut 32 Mit dem Aufkommen von Platforming Kapazitaten in den Vereinigten Staaten Mitte der 1950er Jahre stand eine petrochemische Wasserstoffquelle zur Verfugung die 1956 etwa elf Prozent des benotigten Wasserstoffs fur die Ammoniaksynthese in den Vereinigten Staaten bereitstellte 33 Spater nutzten andere Raffinerieverfahren wie die Hydrodesulfurierung sowie das Hydrocracken den anfallenden Wasserstoff Katalysator Bearbeiten nbsp Erster Reaktor im Werk Oppau 1913Zur Senkung der Aktivierungsenergie und der damit einhergehenden Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit wird bei vielen chemischen Prozessen ein zusatzlicher Stoff der Katalysator eingesetzt der wahrend der Reaktion nicht verbraucht wird Unterscheidet sich dabei der Aggregatzustand des Katalysators von dem der eigentlichen miteinander reagierenden Stoffe handelt es sich um einen heterogenen Katalysator So auch beim Haber Bosch Verfahren bei dem feinverteiltes Eisen auf einem Eisenoxidtrager in fester Form als Katalysator innerhalb eines reagierenden Gasgemisches dient Dieser heterogene Katalysator auch Kontakt genannt entsteht wahrend der Reaktion aus einem anderen zuvor im Reaktor eingebrachten Material dem Katalysatorvorlaufer oder Prakursorkontakt Eisenkatalysator Bearbeiten nbsp Aktivkomponentenprofile heterogener Katalysatoren die Abbildung rechts oben zeigt das Profil eines SchalenkatalysatorsDer heterogene Eisenkatalysator ist eine katalytisch sehr aktive Form des kubisch raumzentrierten a Eisens und entsteht durch chemische Reduktion aus einer speziellen Form oxidierten Eisens dem Magnetit Fe3O4 Die Wirkung des Katalysators wird durch oxidische Promotoren verstarkt die dem Magnetit zuvor zugesetzt wurden Im Falle der Ammoniaksynthese zahlen dazu beispielsweise Aluminiumoxid Kaliumoxid Calciumoxid und Magnesiumoxid 19 Die Herstellung des benotigten Magnetitkontakts erfordert einen speziellen Schmelzprozess bei dem die verwendeten Rohmaterialien frei von Katalysatorgiften und die Promotorenzuschlage gleichmassig in der Magnetit Schmelze verteilt sein mussen Durch schnelles Abkuhlen der etwa 3500 C heissen Magnetit Schmelze bildet sich der gewunschte Katalysator mit hoher Aktivitat wodurch die Abriebresistenz desselben vermindert wird Trotz dieses Nachteils wird in der Praxis die Methode des schnellen Abkuhlens haufig bevorzugt 34 Die Reduktion des Katalysatorvorlaufers Magnetit zu a Eisen wird mit Synthesegas direkt in der Produktionsanlage durchgefuhrt Die Reduktion des Magnetits verlauft zunachst uber die Stufe von Wustit FeO sodass sich ein Kontakt mit einem Kern aus Magnetit bildet der von einer Hulle aus Wustit umgeben ist Die weitere Reduktion der Magnetit und Wustit Phase fuhrt zur Bildung von a Eisen das zusammen mit den Promotoren die aussere Schale bildet 4 Die dabei ablaufenden Prozesse sind komplex und hangen von der Reduktionstemperatur ab So disproportioniert Wustit bei tieferen Temperaturen in eine Eisen und eine Magnetitphase bei hoheren Temperaturen ist die Reduktion der Wustit und Magnetitphase zum Eisen der dominante Prozess 35 Das a Eisen bildet Primarkristallite mit einem Durchmesser von etwa 30 Nanometern Diese bilden ein bimodales Porensystem mit Porendurchmessern von etwa 10 Nanometern die durch Reduktion der Magnetit Phase entstehen beziehungsweise von 25 bis 50 Nanometer die durch Reduktion der Wustit Phase entstehen 4 Die Promotoren werden mit Ausnahme von Cobaltoxid nicht reduziert Bei der Reduktion des Eisenoxids mit Synthesegas entsteht als Nebenprodukt Wasserdampf Fur eine optimale Katalysatorqualitat muss dieser Wasserdampf berucksichtigt werden Wenn dieser in Kontakt mit dem fein verteilten Eisen kommt fuhrt das speziell in Verbindung mit hohen Temperaturen zu vorzeitiger Alterung des Katalysators durch Rekristallisation Daher wird der Dampfdruck des bei der Katalysatorbildung entstehenden Wassers im Gasgemisch moglichst gering gehalten wobei Werte von unter 3 gm 3 angestrebt werden Die Reduktion wird aus diesem Grund bei hohem Gasaustausch geringem Druck und niedrigen Temperaturen durchgefuhrt Die Exothermie der Ammoniakbildung sorgt fur eine schrittweise Erhohung der Temperatur 34 Die Reduktion von frischem vollstandig oxidiertem Katalysator beziehungsweise Prakursor bis hin zum Erreichen der vollen Kapazitat dauert vier bis zehn Tage 34 Die Wustit Phase wird schneller als die Magnetit Phase Fe3O4 und bei geringeren Temperaturen reduziert Nach detaillierten kinetischen mikroskopischen und rontgenspektroskopischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden dass sich Wustit als Erstes zu metallischem Eisen umsetzt Dies fuhrt zu einer Dichteinhomogenitat Gradient der Eisen II ionen wodurch diese vom Magnetit durch das Wustit an die Grenzflache diffundieren und dort als Eisenkeime ausfallen In der technischen Praxis haben vorreduzierte stabilisierte Katalysatoren einen bedeutenden Marktanteil errungen Sie verfugen bereits uber die voll ausgebildete Porenstruktur sind jedoch nach der Herstellung wieder an der Oberflache oxidiert worden und damit nicht mehr pyrophor Das Reaktivieren solcher vorreduzierten Katalysatoren benotigt lediglich 30 bis 40 Stunden anstelle sonst ublicher mehrtagiger Zeitspannen Neben der geringen Anlaufzeit besitzen sie mit einer hoheren Wasserresistenz und einem geringeren Gewicht weitere Vorteile 34 Zusammensetzung eines Kontakts 36 Eisen Kalium Aluminium Calcium SauerstoffVolumenzusammensetzung 40 5 0 0 35 0 2 0 1 7 53 2Oberflachenzusammensetzung vor Reduktion 0 8 6 36 1 10 7 4 7 40 0Oberflachenzusammensetzung nach Reduktion 11 0 27 0 17 0 4 0 41 0 Andere Katalysatoren als Eisen Bearbeiten Seit der industriellen Einfuhrung des Haber Bosch Verfahrens wurden viele Anstrengungen zu dessen Verbesserung unternommen in deren Folge es zu bedeutenden Fortschritten kam Bei der Verbesserung des Katalysators zur Ammoniaksynthese hingegen gab es seit den 1920ern lange Zeit keine nennenswerten Fortschritte Im Rahmen der Suche nach geeigneten Katalysatoren wurden viele Metalle intensiv getestet Die Voraussetzung zur Eignung ist die dissoziativ verlaufende Adsorption des Stickstoffs das Stickstoff Molekul muss also wahrend der Adsorption in zwei Stickstoff Atome gespalten werden Gleichzeitig darf die Bindung der Stickstoff Atome nicht zu stark erfolgen anderweitig kame es zur Herabsetzung der katalytischen Fahigkeiten also zur Selbstvergiftung Die Metalle im Periodensystem der Elemente links der Eisengruppe zeigen eine solche zu starke Bindung zu Stickstoff Durch die damit verbundene Bildung von Volumen oder Oberflachennitriden werden beispielsweise Chrom Katalysatoren unwirksam sie vergiften sich selbst Metalle rechts der Eisengruppe hingegen adsorbieren Stickstoff in zu geringem Masse als dass sie ausreichend Stickstoff fur die Ammoniaksynthese zu aktivieren in der Lage waren Haber selbst verwendete zunachst Osmium und Uran als Katalysatoren Uran reagiert wahrend der Katalyse zum Nitrid und Osmiumoxid ist sehr selten fluchtig und hochgiftig 37 Aufgrund des vergleichsweise geringen Preises der grossen Verfugbarkeit der einfachen Verarbeitung der Lebensspanne und der Aktivitat wurde schliesslich Eisen als Katalysator gewahlt Fur eine Produktionskapazitat von beispielsweise 1800 Tonnen pro Tag wird damit ein Druck von mindestens 130 bar Temperaturen von 400 bis 500 C und ein Reaktorvolumen von wenigstens 100 m benotigt Theoretischen und praktischen Untersuchungen zufolge ist der Spielraum fur weitere Verbesserungen des reinen Eisenkatalysators begrenzt Erst die seit 1984 eingesetzte Modifizierung des Eisenkatalysators durch Cobalt steigerte dessen Aktivitat merklich Katalysatoren der zweiten Generation Bearbeiten Auf Ruthenium basierende Katalysatoren zeigen bei vergleichbaren Drucken und niedrigeren Temperaturen eine hohere Aktivitat und werden daher als Katalysatoren der zweiten Generation bezeichnet Ihre Aktivitat ist stark vom Katalysatortrager und den Promotoren abhangig Als Trager kommen eine Vielzahl von Substanzen infrage neben Kohlenstoff sind dies Magnesiumoxid Aluminiumoxid Zeolite Spinelle und Bornitrid 38 Ruthenium Aktivkohle Katalysatoren werden seit 1992 industriell im KBR Advanced Ammonia Process KAAP dt etwa weiterentwickelter Ammoniak Prozess nach Kellogg Brown und Root verwendet 39 Der Kohlenstofftrager wird teilweise zu Methan abgebaut was durch eine spezielle Behandlung des Kohlenstoffs bei 1500 C abgemildert werden kann und so die Lebenszeit zu verlangern hilft Daneben geht von dem fein dispergierten Kohlenstoff eine Explosionsgefahr aus Aus diesen Grunden sowie aufgrund der niedrigen Aciditat hat sich Magnesiumoxid als gute Alternative erwiesen Trager mit aciden Eigenschaften entziehen dem Ruthenium Elektronen machen es weniger reaktiv und sie binden unerwunschterweise Ammoniak an der Oberflache 38 Katalysatorgifte Bearbeiten Katalysatorgifte reduzieren die Aktivitat des Katalysators Sie sind entweder Bestandteil des Synthesegases oder stammen aus Verunreinigungen des Katalysators selbst wobei Letzteres keine grossere Rolle spielt Wasser Kohlenstoffmonoxid Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff sind temporare Katalysatorgifte Schwefel Phosphor Arsen und Chlor Verbindungen sind permanente Katalysatorgifte 34 Chemisch inerte Bestandteile des Synthesegasgemischs wie Edelgase oder Methan sind zwar keine Katalysatorgifte im eigentlichen Sinn sie reichern sich aber durch die Zyklisierung der Prozessgase an und reduzieren so den Partialdruck der Reaktanden was wiederum negativ auf die katalytische Umsetzung wirkt 40 Reaktionstechnik BearbeitenSynthesebedingungen Bearbeiten Veranderung von Keq mit der Temperatur fur das Gleichgewicht N2 g 3 H2 g 2NH3 g 41 Temperatur C Keq300 4 34 10 3400 1 64 10 4450 4 51 10 5500 1 45 10 5550 5 38 10 6600 2 25 10 6Die Ammoniaksynthese findet bei einem Mengenverhaltnis Stickstoff zu Wasserstoff von 1 zu 3 einem Druck von 250 bis 350 bar einer Temperatur von 450 bis 550 C und unter Verwendung von a Eisen als Katalysator gemass folgender Gleichung statt N 2 3 H 2 2 N H 3 D H 92 28 k J D H 298 K 46 14 k J m o l displaystyle mathrm N 2 3 mathrm H 2 quad rightleftharpoons quad 2 mathrm NH 3 quad quad Delta H 92 28 mathrm kJ Delta H 298K 46 14 mathrm kJ mol nbsp 42 Die Reaktion ist eine exotherme unter Volumenverminderung ablaufende Gleichgewichtsreaktion deren Massenwirkungskonstante Keq sich aus folgender Gleichung ergibt K e q p 2 N H 3 p N 2 p 3 H 2 displaystyle K eq frac p 2 mathrm NH 3 p mathrm N 2 cdot p 3 mathrm H 2 nbsp Da die Reaktion exotherm ist verschiebt sich das Gleichgewicht der Reaktion bei niedrigeren Temperaturen auf die Seite des Ammoniaks Weiterhin entstehen aus vier Volumenteilen der Rohmaterialien zwei Volumenteile von Ammoniak Gemass dem Prinzip vom kleinsten Zwang begunstigt ein hoher Druck daher ebenfalls die Entstehung von Ammoniak Es ist zudem ein hoher Druck notwendig um eine ausreichende Oberflachenbedeckung des Katalysators mit Stickstoff zu gewahrleisten 43 Der Katalysator Ferrit a Fe entsteht im Reaktor durch die Reduktion von Magnetit mit Wasserstoff Dieser ist ab Temperaturen von etwa 400 bis 500 C optimal wirksam Durch den Katalysator wird die Aktivierungsbarriere fur die Spaltung der Dreifachbindung des Stickstoffmolekuls stark abgesenkt dennoch sind hohe Temperaturen fur eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit erforderlich Bei der gewahlten Reaktionstemperatur liegt das Optimum zwischen dem Zerfall von Ammoniak in die Ausgangsstoffe und der Wirksamkeit des Katalysators 44 Das gebildete Ammoniak wird laufend aus dem Reaktionssystem entfernt Der Volumenanteil von Ammoniak im Gasgemisch betragt rund 20 Die inerten Bestandteile besonders die Edelgase wie Argon durfen einen bestimmten Gehalt nicht uberschreiten um den Partialdruck der Reaktanden nicht zu sehr abzusenken Zur Entfernung der inerten Gasbestandteile wird ein Teil des Gases abgezogen und das Argon in einer Gastrennanlage abgeschieden Die Gewinnung reinen Argons aus dem Kreislaufgas ist mittels Linde Verfahren moglich 45 Grosstechnische Durchfuhrung Bearbeiten Moderne Ammoniakanlagen erzeugen mehr als 3000 Tonnen pro Tag in einer Produktionslinie Das folgende Schema zeigt den Aufbau einer Haber Bosch Anlage nbsp Primarreformer Lufteinspeisung Sekundarreformer CO Konvertierung Waschturm Ammoniakreaktor Warmetauscher AmmoniakkondensatorJe nach Herkunft des Synthesegases muss dieses zunachst von Verunreinigungen wie Schwefelwasserstoff oder organischen Schwefelverbindungen befreit werden die als Katalysatorgift wirken Hohe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff die bei Synthesegas aus Schwelkoksen vorkommen werden in einer Nassreinigungsstufe wie dem Sulfosolvan Verfahren entfernt niedrige Konzentrationen durch Adsorption an Aktivkohle 46 Organoschwefelverbindungen werden mittels Druckwechseladsorption zusammen mit Kohlenstoffdioxid nach der CO Konvertierung abgeschieden Zur Herstellung von Wasserstoff mittels Dampfreformierung reagiert Methan mit Wasserdampf mit Hilfe eines Nickeloxid Aluminiumoxid Katalysators im Primarreformer zu Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff Die dafur benotigte Energie die Enthalpie DH betragt dabei 206 kJ mol 47 C H 4 g H 2 O g C O g 3 H 2 g D H 206 k J m o l displaystyle mathrm CH 4 g mathrm H 2 O g quad rightarrow quad mathrm CO g mathrm 3 H 2 g qquad Delta H 206 mathrm kJ mol nbsp Im Primarreformer setzt sich das Methangas nur unvollkommen um Um die Ausbeute an Wasserstoff zu erhohen und den Gehalt an inerten Bestandteilen so gering wie moglich zu halten wird in einem zweiten Schritt im Sekundarreformer das restliche Methangas mit Sauerstoff zu Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff umgesetzt 47 Der Sekundarreformer wird hierzu mit Luft beschickt wobei auch der fur die spatere Ammoniaksynthese erforderliche Stickstoff in das Gasgemisch kommt 2 C H 4 g O 2 g 2 C O g 4 H 2 g D H 71 k J m o l displaystyle 2 mathrm CH 4 g mathrm O 2 g quad rightarrow quad 2 mathrm CO g 4 mathrm H 2 g qquad Delta H 71 mathrm kJ mol nbsp In einem dritten Schritt wird das Kohlenstoffmonoxid zu Kohlenstoffdioxid oxidiert was als CO Konvertierung oder Wassergas Shift Reaktion bezeichnet wird C O g H 2 O C O 2 g H 2 g D H 41 k J m o l displaystyle mathrm CO g mathrm H 2 O quad rightarrow quad mathrm CO 2 g mathrm H 2 g qquad Delta H 41 mathrm kJ mol nbsp Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid bilden mit Ammoniak Carbamate die als Feststoffe in kurzer Zeit Rohrleitungen und Apparate verstopfen wurden Im folgenden Prozessschritt muss daher das Kohlenstoffdioxid aus dem Gasgemisch entfernt werden Im Gegensatz zu Kohlenstoffmonoxid kann Kohlenstoffdioxid durch eine Gaswasche mit Triethanolamin leicht aus dem Gasgemisch entfernt werden Das Gasgemisch enthalt dann noch Edelgase wie Argon sowie Methan die sich inert verhalten 40 Anschliessend wird das Gasgemisch mittels Turbokompressoren auf den benotigten Betriebsdruck komprimiert Die entstehende Verdichtungswarme wird mittels Warmetauschern abgefuhrt sie wird zur Vorheizung von Rohgasen eingesetzt nbsp Moderner Ammoniakreaktor mit Warmeaustauschermodulen Das kalte Gasgemisch wird in Warmeaustauschern durch die frei werdende Reaktionsenthalpie auf Reaktionstemperatur vorgeheizt und kuhlt dabei das entstehende AmmoniakIm Ammoniakreaktor findet die eigentliche Herstellung von Ammoniak statt wobei die ersten Reaktoren unter dem hohen Druck platzten da der atomare Wasserstoff im kohlenstoffhaltigen Stahl zu Methan teilrekombinierte und Risse im Stahl erzeugte Deshalb entwickelte Bosch Rohrreaktoren bestehend aus einem drucktragenden Stahlrohr in dem ein Futterrohr aus kohlenstoffarmem Eisen einzogen wurde in welches der Katalysator eingefullt wurde Durch das innere Stahlrohr diffundierender Wasserstoff entwich nach aussen uber dunne Bohrungen des ausseren Stahlmantels den sogenannten Bosch Lochern 42 Die Entwicklung wasserstoffbestandiger Chrom Molybdan Stahle erlaubte die Konstruktion einwandiger Rohre Ein Nachteil der Rohrreaktoren war der relativ hohe Druckverlust der durch Kompression wieder aufgebracht werden musste 48 Moderne Ammoniak Reaktoren sind als Etagenreaktoren mit geringem Druckverlust ausgefuhrt bei denen die Kontakte als Schuttungen auf etwa zehn ubereinander befindlichen Etagen verteilt sind Sie werden von oben nach unten nacheinander vom Gasgemisch durchstromt Zur Kuhlung wird seitlich Kaltgas eingedust Ein Nachteil dieses Reaktortyps ist die unvollstandige Umsetzung des Kaltgasgemischs im letzten Katalysatorbett 48 Alternativ wird zwischen den Katalysatorschichten das Reaktionsgemisch mittels Warmetauschern gekuhlt wobei das Wasserstoff Stickstoff Gemisch auf Reaktionstemperatur vorgeheizt wird Reaktoren dieses Typs weisen drei Katalysatorbetten auf Neben einer guten Temperaturkontrolle besteht bei diesem Reaktortyp der Vorteil einer besseren Umsetzung der Rohstoffgase gegenuber Reaktoren mit Kaltgaseinspeisung Im Uhde Reaktor 49 werden die Katalysatorbetten sogar radial durchstromt was den Druckverlust des Reaktors weiter verringert Das Reaktionsprodukt wird fur eine maximale Ausbeute laufend entfernt Dazu wird das Gasgemisch von 450 C in einem Warmetauscher mittels Wasser frisch zugefuhrten Gasen und andere Prozessstrome abgekuhlt Dabei kondensiert auch das Ammoniak und wird in einem Druckabscheider abgetrennt Die noch nicht umgesetzten Reaktanten Stickstoff und Wasserstoff werden mittels eines Kreislaufgasverdichters wieder auf Reaktionsdruck verdichtet mit Frischgas erganzt und dem Reaktor zugefuhrt 48 In einer nachfolgenden Destillation wird der Ammoniak noch gereinigt Produkte Bearbeiten nbsp Haber Bosch Anlage der Borealis in Linz 2007Der Grossteil des jahrlich benotigten Ammoniaks wird mit dem Haber Bosch Verfahren erzeugt 50 Die Jahresproduktion betrug 2017 etwa 150 Millionen Tonnen mit China Indien und Russland als grossten Produzenten 1 Aufgrund des hohen Energiebedarfs bei der Herstellung des benotigten reinen Wasserstoffs entfallen etwa 1 4 Prozent des Weltenergiebedarfs auf das Haber Bosch Verfahren Die dabei erzeugten Kohlenstoffdioxidemissionen betragen etwa drei bis funf Prozent des globalen Ausstosses wobei ein Teil zur Erzeugung von Harnstoff genutzt wird 51 Heutzutage haben zumindest bei der Bevolkerung der Industrienationen etwa 40 Prozent des im menschlichen Korper enthaltenen Stickstoffs schon einmal an der Haber Bosch Synthese teilgenommen 52 Das Primarprodukt Ammoniak wird zu etwa 80 Prozent zu Dunger weiterverarbeitet 20 Prozent entfallen auf andere Produkte Die wichtigsten auf Ammoniak basierenden Stickstoffdunger sind neben den gasformigen und wassrigen Losungen von Ammoniak das Ammoniumnitrat und Harnstoff 53 Die Produktion von Harnstoff in einem Hochdruckverfahren geht auf Carl Bosch und Wilhelm Meiser zuruck und wurde 1922 von der BASF erstmals in Betrieb genommen 54 Im Jahr 2010 betrug das Produktionsvolumen 130 Millionen Tonnen 55 Die gesamte Weltproduktion von Salpetersaure erfolgt durch katalytische Verbrennung nach dem Ostwaldverfahren Das Verfahren geht auf einen Vorlesungsversuch zuruck bei dem ein gluhender Platindraht in ein Ammoniak Luft Gemisch getaucht wird um nitrose Gase zu erzeugen 56 Die Weltjahresproduktion betrug 80 Millionen Tonnen im Jahr 2009 55 Das meistproduzierte Folgeprodukt der Salpetersaure ist Ammoniumnitrat die Jahresproduktion betrug 2002 etwa 39 Millionen Tonnen von denen etwa 80 Prozent zu Dungemitteln und 20 Prozent zu Sprengstoffen verarbeitet werden 55 Weitere Folgeprodukte wie Kaliumnitrat partiell oder vollstandig mit Ammoniak neutralisierte Phosphate wie Mono Di und Ammoniumpolyphosphate Ammoniumsulfat sowie Ammoniumnitrat Harnstoff Losung sind haufig eingesetzte Dunger 57 Etwa funf Prozent der Ammoniakproduktion werden zur Herstellung von Sprengstoffen verwendet 55 Die in vielen Sprengstoffen vorkommenden Nitro und Nitratgruppen basieren letztlich auf Ammoniak das nach dem Haber Bosch Verfahren gewonnen wurde darunter sind wichtige Sprengstoffe wie Trinitrotoluol und Nitroglycerin 58 Ungefahr zehn Prozent der Ammoniakproduktion wird fur die Herstellung stickstoffhaltiger Verbindungen wie Nitrilen Aminen und Amiden verwendet 55 Die Palette der Folgeprodukte ist ausserst vielfaltig und reicht von Harnstoffharzen Sulfonamiden uber Nitrobenzol und dessen Folgeprodukt Anilin in die Polyurethan und Farbstoffchemie Caprolactam fur die Produktion von Polymeren und bis hin zu Raketentreibstoffen wie Hydrazin 59 Ein wichtiges Nebenprodukt des Verfahrens ist daruber hinaus die Kohlensaure da das beim Haber Bosch Verfahren entstehende Kohlendioxid relativ rein anfallt und nicht aufwandig weiterverarbeitet werden muss Das Kohlendioxid wird in Wasser gelost als Kohlensaure in der Getrankeindustrie genutzt 60 Mechanismus BearbeitenElementarschritte Bearbeiten nbsp Gerhard Ertl 2007 erhielt fur die Aufklarung des Mechanismus den Nobelpreis fur ChemieDer Mechanismus der Ammoniaksynthese unterteilt sich in die folgenden sieben Schritte Transport der Edukte aus der Gasphase durch die Grenzschicht an die Oberflache des Kontakts Porendiffusion zum Reaktionszentrum Adsorption der Reaktanten Reaktion Desorption der Produkte Rucktransport der Produkte durch das Porensystem an die Oberflache Rucktransport ins Gasvolumen Wegen der Schalenstruktur des Katalysators sind die beiden ersten und letzten Schritte schnell gegenuber der Adsorption der Reaktion und der Desorption Austauschreaktionen zwischen Wasserstoff und Deuterium an Haber Bosch Katalysatoren finden in messbarer Geschwindigkeit noch bei Temperaturen von 196 C statt auch der Austausch zwischen Deuterium und Wasserstoff am Ammoniakmolekul findet bereits bei Raumtemperatur statt Da beide Schritte schnell verlaufen konnen diese nicht geschwindigkeitsbestimmend fur die Ammoniaksynthese sein 61 Aus verschiedenen Untersuchungen ist bekannt dass der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der Ammoniaksynthese die Dissoziation des Stickstoffs ist 34 Die Adsorption des Stickstoffs an der Katalysatoroberflache hangt neben den Reaktionsbedingungen von der mikroskopischen Struktur der Katalysatoroberflache ab Eisen weist verschiedene Kristallflachen auf deren Reaktivitat hochst unterschiedlich ist Die Fe 111 und Fe 211 Flachen weisen die mit Abstand hochste Aktivitat auf Die Erklarung dafur ist dass nur diese Flachen so genannte C7 Platze aufweisen das sind Eisenatome mit sieben nachsten Nachbarn 34 Die dissoziative Adsorption des Stickstoffs auf der Oberflache folgt folgendem Schema wobei S ein Eisenatom an der Oberflache des Katalysators bedeutet 4 N2 S N2 g Spezies S N2 S a Spezies 2 S N b Spezies Oberflachennitrid Die Adsorption von Stickstoff ahnelt der Chemisorption des Kohlenstoffmonoxids Auf einer Fe 111 Flache fuhrt die Adsorption von Stickstoff zunachst zu einer adsorbierten g Spezies mit einer Adsorptions Energie von 24 kJmol 1 und einer N N Streckschwingung von 2100 cm 1 Da der Stickstoff zu Kohlenstoffmonoxid isoelektronisch ist adsorbiert er in einer On end Konfiguration in der das Molekul uber ein Stickstoffatom senkrecht zur Metalloberflache gebunden ist 62 63 34 Dies wurde durch Photoelektronenspektroskopie bestatigt 64 Ab initio MO Rechnungen haben gezeigt dass neben der s Hinbindung des freien Elektronenpaars des Stickstoffs zum Metall eine p Ruckbindung aus den d Orbitalen des Metalls in die p Orbitale des Stickstoffs vorliegt welche die Eisen Stickstoff Bindung starkt Der Stickstoff im a Zustand ist mit 31 kJmol 1 starker gebunden Die dadurch resultierende N N Bindungsschwachung konnte durch eine Verringerung der Wellenzahlen der N N Streckschwingung auf 1490 cm 1 experimentell belegt werden 63 Ein weiteres Aufwarmen der Fe 111 Flache die von a N2 bedeckt ist fuhrt sowohl zu Desorption als auch zum Auftauchen einer neuen Bande bei 450 cm 1 Diese stellt eine Metall N Schwingung dar den b Zustand Ein Vergleich mit Schwingungsspektren von Komplexverbindungen lasst den Schluss zu dass das N2 Molekul side on gebunden ist mit einem N Atom in Kontakt zu einem C7 Platz Diese Struktur wird als Oberflachennitrid bezeichnet Das Oberflachennitrid ist sehr stark an die Oberflache gebunden 64 Daran addieren sich schnell Wasserstoffatome Hads die auf der Katalysatoroberflache sehr beweglich sind Es bilden sich infrarotspektroskopisch nachgewiesene Oberflachenimide NHad Oberflachenamide NH2 ad und Oberflachen Ammoniakate NH3 ad Letztere zerfallen unter NH3 Abgabe Desorption 42 Die einzelnen Molekule wurden mit Rontgenphotoelektronenspektroskopie XPS Hochauflosender Elektronenenergieverlustspektroskopie HREELS und IR Spektroskopie identifiziert beziehungsweise zugeordnet nbsp ReaktionsschemaAuf Basis dieser experimentellen Befunde kann ein Reaktionsschema erstellt werden das aus den folgenden Einzelschritten besteht H2 S 2 Had N2 S N2 ad N2 ad 2 Nad Nad Had NHad NHad Had NH2 ad NH2 ad Had NH3 ad NH3 ad NH3 S So wie bei jedem Haber Bosch Katalysator ist bei Ruthenium Aktivkohle Katalysatoren der geschwindigkeitsbestimmende Schritt die Stickstoff Dissoziation Das aktive Zentrum ist hierfur bei Ruthenium ein sogenannter B5 Platz einer 5 fach koordinierten Position an der Ru 0001 Oberflache an der zwei Ruthenium Atome eine Stufenkante mit drei Ruthenium Atomen der Ru 0001 Oberflache bilden 65 Die Zahl an B5 Stelle ist abhangig von Grosse und Form der Ruthenium Partikel dem Ruthenium Prakursor und der verwendeten Menge an Ruthenium 38 Die verstarkende Wirkung des basischen Tragers hat die gleiche Wirkung wie der Promotoreffekt von Alkalimetallen der hier ebenso wie beim Eisenkatalysator zum Tragen kommt 38 Energiediagramm Bearbeiten nbsp EnergiediagrammMit dem Wissen um die Reaktionsenthalpie der einzelnen Schritte kann ein Energiediagramm erstellt werden Mithilfe des Energiediagramms lassen sich homogene und heterogene Reaktion vergleichen Aufgrund der hohen Aktivierungsenergie der Dissoziation von Stickstoff ist die homogene Gasphasenreaktion nicht durchfuhrbar Der Katalysator umgeht dieses Problem da der Energiegewinn der aus der Bindung von Stickstoffatomen an die Katalysatoroberflache resultiert die notwendige Dissoziationsenergie uberkompensiert sodass die Reaktion schlussendlich exotherm ist Trotzdem bleibt die dissoziative Adsorption von Stickstoff der geschwindigkeitsbestimmende Schritt nicht wegen der Aktivierungsenergie sondern vor allem aufgrund des ungunstigen praexponentiellen Faktors der Geschwindigkeitskonstante Die Hydrierung ist zwar endotherm diese Energie kann jedoch leicht von der Reaktionstemperatur etwa 700 K aufgebracht werden 34 Verfahrensvarianten BearbeitenSeit der Einfuhrung des Haber Bosch Verfahrens ist die Synthese von Ammoniak aus Luftstickstoff einer der weltweit wichtigsten chemischen Herstellungsprozesse geworden Die Entwicklung von Verfahrensvarianten zu Beginn des 20 Jahrhunderts diente oft der Umgehung von Patentanspruchen der BASF Da das Verfahren einen signifikanten Energieverbrauch erfordert konzentrierten sich spatere Entwicklungen auf die Energieeffizienz So betrug der durchschnittliche Energieverbrauch pro Tonne Ammoniak im Jahr 2000 noch etwa 37 4 GJ wahrend das thermodynamisch bedingte Minimum bei 22 4 Gigajoule pro Tonne liegt 66 Casale Verfahren Bearbeiten Das Casale Verfahren wurde zu Beginn der 1920er Jahre von Luigi Casale entwickelt Das Verfahren verwendet einen Eisenkatalysator arbeitet aber gegenuber dem Haber Bosch Verfahren mit einem Druck von etwa 800 bis 1000 bar 67 Der Reaktor war dadurch kleiner und erlaubte durch einen internen zentralen Warmetauscher und die axiale Eindusung von kaltem Gas eine gute Temperaturkontrolle 68 Der hohe Betriebsdruck erlaubte die direkte Kondensation von Ammoniak ohne Absorption in Wasser Bis 1923 errichtete Casale in Europa und den Vereinigten Staaten 15 Anlagen mit einer Kapazitat von etwa 80 000 Tonnen Ammoniak pro Jahr 1927 betrug die installierte Kapazitat bereits 320 000 Tonnen pro Jahr 69 Zu dieser Zeit war Casale der einzige Wettbewerber der BASF Insgesamt wurden mehr als 200 Ammoniakanlagen auf der Basis der ersten Technologie Generation von Casale weltweit errichtet 69 Uhde dual pressure process Bearbeiten Anfang 2000 entwickelte Uhde einen neuen Prozess der Anlagenkapazitaten von 3300 Tagestonnen und mehr ermoglicht 70 Die entscheidende Innovation des Zweidruckverfahrens ist ein nur einmal durchstromter Syntheseloop bei mittlerem Druck in Reihe mit einem konventionellen Hochdrucksynthesekreislauf Die erste Anlage dieser Art wurde 2004 in Al Jubail Saudi Arabien erfolgreich in Betrieb genommen Weitere Anlagen dieses Typs befinden sich in Ma aden Saudi Arabien und CFI Donaldsonville USA Fauser Verfahren Bearbeiten Das Fauser Verfahren benannt nach dem italienischen Elektroingenieur Giacomo Fauser entsprach weitgehend dem Haber Bosch Verfahren nutzte jedoch als Wasserstoffquelle die Elektrolyse von Wasser 71 Die Fauser Zelle nutzte 27 ige Kalilauge als Elektrolyt und von Asbest umschlossene Anoden und Kathoden die eine gute Trennung der entstehenden Gase sicherstellte Das Verfahren wurde Anfang der 1920er Jahre von Montecatini eingefuhrt 72 Mont Cenis Verfahren Bearbeiten Das Mont Cenis Verfahren wurde von Friedrich Uhde entwickelt und 1926 erstmals auf der Zeche Mont Cenis in Betrieb genommen Das Verfahren auch Niederdruckverfahren genannt arbeitet bei Drucken von 80 bis 90 bar und einer Temperatur von 430 C Der verwendete Katalysator war ein Eisencyanid Aluminiumoxid Katalysator der aktiver als der von Mittasch entwickelte Katalysator war Die milderen Prozessbedingungen erlaubten den Einsatz preiswerterer Stahle fur die Konstruktion der Reaktoren 73 AMV Verfahren Bearbeiten Imperial Chemical Industries entwickelte 1982 das AMV Verfahren mit einem hochaktiven Eisen Cobalt Katalysator der bei einem Reaktionsdruck von 100 bar und einer Temperatur von 380 C arbeitet 74 Cobalt ist selbst kaum katalytisch aktiv sondern dient der Stabilisierung des Kontakts durch Ausbildung von Spinell Phasen mit dem Aluminiumoxid Ausserdem entstehen bei der Reduktion des Kontakts kleinere Eisenkristallite hoherer Aktivitat 75 Eine Weiterentwicklung des Verfahrens ist das 1988 von ICI entwickelte LCA Verfahren Leading Concept Ammonia das fur geringere Durchsatze bei gleichem Energieeinsatz konzipiert ist Das Kohlenstoffdioxid das in einer einstufigen Wassergas Shift Reaktion anfallt wird durch Druckwechsel Adsorption entfernt 76 Kellogg Advanced Ammonia Prozess Bearbeiten 1992 entwickelte M W Kellog einen Ruthenium auf Aktivkohle Katalysator der bei niedrigeren Drucken und Temperaturen arbeitet unter dem Namen Kellogg Advanced Ammonia Prozess KAAP 77 Der benotigte Druck betragt durch den aktiveren aber teueren Rutheniumkatalysator nur noch etwa 40 bar Als Promotoren werden Alkali oder Erdalkalimetalle wie Caesium und Barium verwendet 78 Der Katalysator soll etwa 10 bis 20 mal so aktiv sein wie der herkommliche Eisenkatalysator Solid State Ammonia Synthesis Bearbeiten Bei der Solid State Ammonia Synthesis SSAS Festkorper Ammoniaksynthese wird durch direkte elektrolytische Synthese von Ammoniak aus Wasser und Stickstoff unter Einsatz von elektrischer Energie der Umweg uber Wasserstofferzeugung aus Wasser umgangen 79 Der Wirkungsgrad ist dadurch theoretisch deutlich hoher in der Laborpraxis jedoch noch weitgehend unbefriedigend 80 Die Bildung von Ammoniak erfolgt elektrochemisch nach folgender Gleichung 6 H 3 O N 2 6 e 2 N H 3 6 H 2 O displaystyle 6 mathrm H 3 O mathrm N 2 6 mathrm e quad rightarrow quad 2 mathrm NH 3 6 H 2 O nbsp Die Bruttogleichung der Reaktion ist 2 N 2 6 H 2 O 4 N H 3 3 O 2 displaystyle 2 mathrm N 2 6 mathrm H 2 O quad rightarrow quad 4 mathrm NH 3 3 mathrm O 2 nbsp Das Verfahren ist noch in der Entwicklung Es gibt derzeit Stand 2021 noch keine Produktionsanlage Literatur BearbeitenGerhard Ertl Elementarschritte bei der heterogenen Katalyse In Angewandte Chemie 102 Nr 11 1990 S 1258 1266 doi 10 1002 ange 19901021108 Hans Erhard Lessing Brot fur die Welt Tod dem Feind in Stephan Leibfried et al Hg Berlins Wilde Energien Portrats aus der Geschichte der Leibnizschen Wissenschaftsakademie de Gruyter Berlin 2015 ISBN 978 3 11 037598 5 Sandro Fehr Die Stickstofffrage in der deutschen Kriegswirtschaft des Ersten Weltkriegs 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