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Ein Protonengradient ist ein raumlicher oder zeitlicher Unterschied in der Konzentration von Protonen Es ist der Konzentrationsunterschied an Protonen genauer an hydratisierten H Ionen H3O oder Oxonium je Strecke oder Zeitspanne an einem bestimmten Punkt im Raum Da der pH Wert als Logarithmus der H Konzentration definiert ist werden Protonengradient und pH Gradient synonym gebraucht Energetische Nutzbarkeit eines Protonenkonzentrationsunterschieds c1 c2 in zwei getrennten Kompartimenten K1 und K2 DH Energiepotentialdifferenz zwischen den beiden Zustanden c1 c2 und c3 c4Protonengradienten konnen uber lange z B zwischen Gewassern unterschiedlichen pH Werts 1 oder uber kurze Abstande z B an Biomembranen 2 ausgedehnt sein Ein sehr abrupter Konzentrationswechsel wird als diskontinuierlicher Gradient bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Biochemie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenJedem Konzentrationsgefalle entspricht ein Energiepotential DH das sich aus der Differenz der Losungs Enthalpien bzw der Steilheit eines Proton Konzentrationsgefalles und im Falle von Protonengradienten auch aus der Neutralisationsenergie ergibt Beim Konzentrationsausgleich zwischen den Bereichen unterschiedlichen pH Werts wird Energie frei exotherme Reaktion die durch energetische Kopplung genutzt werden kann Biochemie BearbeitenAn den Membranen von lebenden Zellen konnen pH Gradienten gemessen werden Nach der Chemiosmotischen Theorie folgt aus einem Protonengradienten ein elektrochemisches Membranpotenzial das durch chemiosmotische Kopplung genutzt wird Protonengradienten werden in der biochemischen Laborpraxis unter anderem bei der SDS PAGE zur Konzentrierung von Proteinen in einem Polyacrylamidgel bei der isoelektrischen Fokussierung 3 4 bei der Zentrifugation 5 in der Ionenaustauschchromatographie 6 7 und in der Affinitatschromatographie verwendet Literatur BearbeitenJeremy M Berg John L Tymoczko Lubert Stryer Biochemie 6 Auflage Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1800 5 David L Nelson Michael Cox Lehninger Biochemie 3 Auflage Springer Berlin u a O 2001 ISBN 3 540 41813 X Gerhard Gottschalk Bacterial Metabolism 2 Auflage Springer New York u a O 1988 ISBN 3 540 96153 4 Einzelnachweise Bearbeiten John A Baross Sarah E Hoffman Submarine hydrothermal vents and associated gradient environments as sites for the origin and evolution of life In Origins of Life and Evolution of the Biosphere 15 1985 S 327 doi 10 1007 BF01808177 M R Gunner M Amin X Zhu J Lu Molecular mechanisms for generating transmembrane proton gradients In Biochimica et Biophysica Acta Band 1827 Nummer 8 9 2013 Aug Sep ISSN 0006 3002 S 892 913 doi 10 1016 j bbabio 2013 03 001 PMID 23507617 PMC 3714358 freier Volltext Gerhard Richter Praktische Biochemie Grundlagen und Techniken Georg Thieme Verlag 2003 ISBN 9783131323811 S 90 Pier Giorgio Righetti Immobilized pH Gradients Theory and Methodology Theory and Methodology Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular Biology Elsevier 1990 ISBN 9780080858890 W Borchard A Straatmann Analytical Ultracentrifugation VI Band 119 von Progress in Colloid and Polymer Science Springer 2003 ISBN 9783540446729 S 13 Shuichi Yamamoto Kazahiro Nakanishi Ryuichi Matsuno Ion Exchange Chromatography of Proteins In Chromatographic Science Series CRC Press 1988 ISBN 9780824779030 S 284 Robert K Scopes Protein Purification Principles and Practice In Springer Advanced Texts in Chemistry Springer Science amp Business Media 1994 ISBN 9780387940724 S 154 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Protonengradient amp oldid 230706051