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Johannes Nicolaus Bronsted 22 Februar 1879 in Varde Jutland 17 Dezember 1947 in Kopenhagen war ein danischer Physikochemiker der insbesondere fur die von ihm geschaffene Saure Base Theorie bekannt ist Johannes Bronsted Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Sonstiges 3 Schriften Auswahl 4 Ehrungen Auswahl 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBronsted begann sein Studium als Chemieingenieur 1897 am Polytechnikum in Kopenhagen mit dem Abschluss 1899 und studierte danach Chemie an der Universitat Kopenhagen mit dem Abschluss 1902 Im Jahr 1905 wurde er Assistent am Chemischen Institut Er wurde 1908 promoviert und erhielt im selben Jahr an der Universitat den gerade eingerichteten dritten Chemie Lehrstuhl fur Physikalische Chemie Gleichzeitig unterrichtete er bis 1930 anorganische Chemie am Polytechnikum Fachlich war er auf die Physikalische Chemie und chemische Thermodynamik spezialisiert die trotz sturmischer Entwicklung des Fachs in seiner Zeit Wilhelm Ostwald Svante Arrhenius Walther Nernst bis dahin in Danemark vernachlassigt worden war Allerdings hatte sich im 19 Jahrhundert Julius Thomsen in Kopenhagen damit befasst an den Bronsted anknupfte Das begann in einer Reihe von Arbeiten ab 1904 und speziell von 13 Monographien von 1906 bis 1921 uber chemische Affinitat die er nach Thomsen mit Reaktionswarmen verknupfte aber nicht kalorimetrisch untersuchte sondern uber die elektromotorische Kraft galvanischer Zellen Die dritte dieser Arbeiten war auch seine Dissertation Teilweise untermauerte er dabei die von Nernst 1906 aufgestellte Theorie Zu dieser Zeit etablierte in Danemark Soren Sorensen die Definition des pH Wertes Anfang der Zwanzigerjahre des 20 Jahrhunderts arbeitete er zusammen mit George de Hevesy an der Isotopentrennung durch fraktionierte Destillation von Quecksilber und Chlor und deren Atommassebestimmung Er bestimmte auch experimentell die von Gilbert Newton Lewis eingefuhrten Aktivitatskoeffizienten und fand mit La Mer deren Abhangigkeit von Ladung und Ionenstarke was zur gleichen Zeit Peter Debye und Erich Huckel theoretisch untersuchten 1922 klarte er den Einfluss der Aktivitatskoeffizienten von Losungen auf Reaktionsgeschwindigkeiten Aus dem Jahre 1923 stammt seine heute Bronsted Lowry genannte Protonen Theorie uber Sauren und Basen siehe Saure Base Konzepte Bronsted und Martin Lowry waren unabhangig voneinander zu derselben Definition gekommen Ausgangspunkt der Theorie war seine Untersuchung der katalytischen Zersetzung von Nitramid mit Pedersen 1922 wobei er erkannte dass auch Stoffe Basen artig wirken wenn sie keine Hydroxidionen bilden 1926 und 1927 war Bronsted als Gastprofessor in den USA und hielt Vorlesungen unter anderem an der Yale University und der Columbia University In den folgenden Jahren fuhrte er kolloidchemische Studien durch und untersuchte die Eigenschaften von Hochpolymeren Ab 1930 wurde er Direktor eines eigenen neu gegrundeten Instituts fur Physikalische Chemie in Kopenhagen wo er auch sein eigenes Labor erhielt Die Grundung erfolgte mit internationaler Unterstutzung da er zwar viele auslandische Wissenschaftler und Studenten nach Kopenhagen zog die Verhaltnisse aber sehr beengt waren Bronsted war mit den ublichen Darstellungen der Thermodynamik unzufrieden und entwickelte eine eigene Formulierung die ihn in heftige Konflikte mit Physikern brachte 1947 wurde er fur Venstre in den Folketing gewahlt konnte jedoch aufgrund fortschreitender Krankheit sein Mandat nicht mehr antreten 1 Sonstiges BearbeitenIn einigen deutschen Lehrbuchern wird der Name falschlicherweise Bronsted Bronstedt oder Bronstedt geschrieben Schriften Auswahl BearbeitenBlandingsaffiniteten binaere Systemer Kopenhagen 1908 Grundrids of den fysiske kemi Lehrbuch fur physikalische Chemie Kopenhagen 1912 Neuauflage 1936 2 1943 englische Ubersetzung London 1937 Einige Bemerkungen uber den Begriff der Sauren und Basen Recueil des travaux chimiques des Pays Bas et de la Belgique 42 1923 718 728 mit V K la Mer The Activity Coefficients of Ions in Very Dilute Solutions Journal of the American Chemical Society 46 1924 555 573 mit K Pedersen Die katalytische Zersetzung des Nitramids und ihre physikalisch chemische Bedeutung Zeitschrift fur physikalische Chemie 108 1924 185 235 Om syre og basekatalyse Uber Sauren und Basenkatalyse Kopenhagen 1926 The Fundamental Principles of Energetics Philosophical Magazine 7th ser 29 1940 449 470 On the Concept of Heat Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Skrifter 19 no 8 1941 79 ff Principer og problemer i energetiken Kopenhagen 1946 Englische Ubersetzung Principles and problems in energetics Interscience 1955Ehrungen Auswahl Bearbeiten1928 Orsted Medaille der danischen Selskabet for naturlaerens udbredelse 1929 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1947 Ehrendoktorat der University of London 1947 Mitglied der National Academy of SciencesLiteratur BearbeitenStig Veibel Bronsted Johannes Nicolaus In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 2 Hans Berger Christoph Buys Ballot Charles Scribner s Sons New York 1970 S 498 499 Winfried Potsch u a Lexikon bedeutender Chemiker Harri Deutsch 1989 J A Christiansen Nachruf in Oversigt Danske Videnskabernes Selskabs 1948 1949 S 57 79 mit Publikationsverzeichnis Dr Karl Heinig Hrsg Biografien bedeutender Chemiker 5 Auflage Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1983 Siehe auch BearbeitenMassenwirkungsgesetz Nitramid Svante ArrheniusWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Nicolaus Bronsted im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen zu und akademischer Stammbaum von Johannes Nicolaus Bronsted bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten J N Bronsted Den Store Danske Dansk Biografisk Leksikon abgerufen am 8 Juli 2019 Wobei er die Thermodynamik in der stark erweiterten Neuauflage auf der Lehre von Josiah Willard Gibbs grundete statt wie noch in der 1 Auflage auf Carnot ZyklenNormdaten Person GND 123077389 lobid OGND AKS LCCN no2002110724 VIAF 32894763 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bronsted Johannes NicolausKURZBESCHREIBUNG danischer ChemikerGEBURTSDATUM 22 Februar 1879GEBURTSORT Varde JutlandSTERBEDATUM 17 Dezember 1947STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Nicolaus Bronsted amp oldid 231906309