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Die Aktivitat a displaystyle a ist eine thermodynamische Grosse der Dimension Zahl die in der physikalischen Chemie anstelle der Stoffkonzentration verwendet wird Mit ihr gelten fur reale Mischungen die gleichen Gesetzmassigkeiten bezuglich physikalischer Messparameter wie Gefrier Siedetemperatur Leitfahigkeit von Elektrolytlosungen elektrische Spannung Dampfdrucken von Losungsmitteln wie mit der Konzentration fur ideale Mischungen Der Aktivitatskoeffizient g displaystyle gamma ist das Verhaltnis der Aktivitat zum Stoffmengenanteil 1 Er liegt fur ideales Verhalten das bei unendlicher Verdunnung beobachtet wird bei 1 und weicht mit zunehmender Konzentration ab Die Aktivitatskoeffizienten konnen aber auch fur Molaritaten und Molalitaten definiert werden 2 Die Aktivitat einer Spezies hangt mit der chemischen Zusammensetzung des restlichen Systems zusammen beispielsweise uber die Ionenstarke Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Definition 3 Aktivitat eines Losungsmittels 3 1 Grenzaktivitatskoeffizient 4 Aktivitat von Ionen und Elektrolyten 4 1 Mittlerer Aktivitatskoeffizient 5 Aktivitatskoeffizient 5 1 Ingenieurbereich 5 2 Elektrochemie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchEinleitung BearbeitenMit Aktivitaten konnen Elektrolytlosungen Leitfahigkeiten Dampfdrucke eines Losungsmittelsystems Gasmengen in Flussigkeiten Gefrierpunkt Siedepunktanderungen osmotische Drucke und auch Anderungen der Volumenmenge der Temperaturveranderung von Losungsmittelgemischen exakt beschrieben werden Die tatsachliche Konzentration des zugesetzten Stoffes ergibt eine nicht proportionale Anderung der physikalischen Messgrosse z B Leitfahigkeit so dass das Produkt aus Aktivitatskoeffizient und Konzentration die auf den beobachteten Messwert richtige Konzentration die Aktivitat angibt Die Abweichungen bezuglich der Messwerte basieren auf Coulombwechselwirkungen von Salzionen Wasserstoffbruckenbindungen oder van der Waals Wechselwirkungen in Losungsmittelsystemen Das Wort Aktivitatskoeffizient wurde erstmals von Svante Arrhenius zur exakten Beschreibung der Dissoziation gebraucht 3 In Elektrolytsystemen kann der jeweilige Aktivitatskoeffizient aufgrund der Ladungen einzelner Ionen berechnet werden oder recht schnell durch Leitfahigkeitsmessungen bestimmt werden Der Aktivitatskoeffizient ist in Elektrolytlosungen fast immer kleiner als 1 und konvergiert bei sehr hoher Verdunnung gegen 1 Bei sehr konzentrierten Elektrolytlosungen kann der Aktivitatskoeffizient auch grosser als 1 sein Die Bestimmung eines individuellen Aktivitatskoeffizienten fur eine Ionensorte ist nicht moglich da Kationen und Anionen im Elektrolyten gemeinsam vorliegen Fur Elektrolytlosungen gibt man daher einen mittleren Aktivitatskoeffizienten an der die physikalischen Abweichungen beider Ionen angibt Ionen in Wasser und anderen Losungsmitteln lagern sich an andere Ionen mit entgegengesetzter Ladung Dadurch werden die Ionen abgeschirmt es kommt zu Wechselwirkungen und zwar umso starker je hoher die Konzentration und je hoher die Ladung des betreffenden Ions ist In sehr hoher Verdunnung 0 00001 molar verschwinden diese Wechselwirkungen Zur Bestimmung der Aquivalentleitfahigkeit aus der Grenzleitfahigkeit von Salzen Sauren und Basen durfen jedoch nicht die Aktivitatskoeffizienten der Debye Huckel Theorie verwendet werden Die letzteren Koeffizienten gelten fur das Massenwirkungsgesetz und fur das Loslichkeitsprodukt die Abhangigkeiten der Leitfahigkeit werden uber das Kohlrauschsche Gesetz beschrieben Auch bei Mischungen von mehreren Losungsmitteln kann es zu Wechselwirkungen kommen die sich in Volumen Temperatur oder Dampfdruckanderungen manifestieren Fur ein reines Losungsmittel kann der Dampfdruck bei einer bestimmten Temperatur genau bestimmt werden Daher sollte sich bei einem idealen Verhalten auch in einem Losungsmittelgemisch in der Dampfphase die entsprechenden Gasmengen der Molenbruche nach ihrem Anteilen im Losungsmittelgemisch vorfinden Daltonsches Gesetz Bei vielen realen Losungsmittelgemischen beobachtet man jedoch ein nichtideales Verhalten Es konnen hohere oder geringere Dampfdrucke der Einzelkomponenten durch van der Waals Wechselwirkungen auftreten Auch in diesem Falle verwendet man zur Beschreibung der realen Situation Aktivitatskoeffizienten Dabei kann der Aktivitatskoeffizient auch grosser als 1 werden Bei der fraktionierten Destillation von Stoffgemischen ist daher die Kenntnis der Aktivitatskoeffizienten oder auch Fugazitatskoeffizienten bei Gasdrucken besonders wichtig weil die in der Gasphase angereicherte Komponente so exakt bestimmt werden kann Auch beim umgekehrten Fall der Losung eines Gases in einer Flussigkeit ist die Gasloslichkeit haufig annahernd proportional zum Gasdruck Henrysches Gesetz Auch in diesem Falle gibt es Abweichungen vom idealen Verhalten so dass der Aktivitatskoeffizient benutzt wird Ferner konnen beim Mischen von Losungsmitteln oder beim Einfugen von Salzen in Losungsmitteln Volumen Temperaturanderungen auftreten die auch nicht proportional zur Konzentration des zugegebenen Stoffes sind Ideale Mischungen sind dadurch gekennzeichnet dass keine Mischungseffekte auftreten das heisst dass sich das Volumen bei konstantem Druck und die Temperatur beim Mischen der reinen Komponenten nicht andert und sich thermodynamisch wichtige Grossen wie Enthalpie oder Warmekapazitat additiv aus den Werten der Einzelkomponenten multipliziert mit den jeweiligen Stoffmengenanteilen Molenbruchen zusammensetzen Dies ist nur der Fall wenn sich die Komponenten chemisch sehr ahnlich sind so dass die Wechselwirkungen zwischen Teilchen verschiedener Sorten gleich sind wie die Wechselwirkungen zwischen gleichen Teilchen In der Regel wird dies nicht der Fall sein so dass man es mit realen anstatt mit idealen Mischungen zu tun hat In realen Mischungen sind die thermodynamischen Grossen Volumen Innere Energie und Enthalpie nicht mehr additiv aus den mit den Stoffmengenanteilen gewichteten Werten der Einzelkomponenten zusammengesetzt Um die Gleichungen zur Beschreibung idealer Mischungen auch auf reale Mischungen anwenden zu konnen wird die Aktivitat eingefuhrt die so festgelegt ist dass bei dem Austausch der Stoffmengenanteile durch die Aktivitaten der additive Zusammenhang der thermodynamischen Grossen fur die Mischung aus den entsprechenden Grossen fur die Einzelkomponenten auch fur reale Mischungen gegeben ist In idealen Mischungen entspricht die Aktivitat einer Komponente damit exakt dem Stoffmengenanteil der Komponente in realen Mischungen werden die beiden Grossen im Regelfall voneinander abweichen Definition BearbeitenDie absolute Aktivitat ist definiert durch 4 l exp m R T displaystyle lambda exp left frac mu RT right nbsp Die relative Aktivitat a displaystyle a nbsp ist definiert als der Quotient der absoluten Aktivitaten des Zustandes und des Referenzzustandes 5 a l l exp m m R T displaystyle a frac lambda lambda circ exp left frac mu mu circ RT right nbsp Hier steht T displaystyle T nbsp fur die absolute Temperatur m displaystyle mu nbsp fur das chemische Potential und m displaystyle mu circ nbsp fur das chemische Potential des Referenzzustandes typischerweise der Standardzustand siehe Standardbedingungen 6 7 R displaystyle R nbsp ist die allgemeine Gaskonstante Bei der Verwendung des Begriffs Aktivitat sollte stets angegeben werden ob die relative oder absolute Aktivitat gemeint ist Durch Einsetzen der Definition des chemischen Potentials m i T p m i R T ln c i c m i excess displaystyle mu i T p mu i circ RT ln c i c circ mu i text excess nbsp welche den Wechselwirkungsanteil m i excess displaystyle mu i text excess nbsp enthalt erhalt man a i c i c exp m i excess R T g i displaystyle a i frac c i c circ underbrace exp left frac mu i text excess RT right gamma i nbsp Der Wechselwirkungsanteil des chemischen Potentials ist in idealen Systemen gleich Null In einer idealen Mischung ergibt sich das chemische Potential der Komponenten aus der Gleichung m i T p m i R T ln x i displaystyle mu i T p mu i circ RT ln x i nbsp wobei x i displaystyle x i nbsp der Stoffmengenanteil Molenbruch der Komponente i ist Fur eine reale Mischung muss eine Korrektur vorgenommen werden m i T p m i R T ln a i displaystyle mu i T p mu i circ RT ln a i nbsp Die Aktivitat ist mit dem Stoffmengenanteil durch folgende Beziehung verbunden a i g i x i displaystyle a i gamma i cdot x i nbsp dd Der dimensionslose Faktor g displaystyle gamma nbsp wird als Aktivitatskoeffizient bezeichnet Wahrend in einer idealen Mischung keinerlei intermolekulare Wechselwirkungen vorhanden sind und somit die chemischen Potentiale und alle damit verbundenen Grossen auf die Stoffmengenanteile der Komponenten zuruckzufuhren sind sind in einer realen Mischung Wechselwirkung zwischen den Teilchen vorhanden Diese Wechselwirkungen konnen z B elektrostatisch sein Der Aktivitatskoeffizient beschreibt genau diese Abweichungen der Mischung vom Idealverhalten Er wurde von Gilbert Newton Lewis 1907 als rein empirische Grosse fur starke Elektrolyte eingefuhrt Svante Arrhenius und Jacobus Henricus van t Hoff gebrauchten den Ausdruck Aktivitatskoeffizient etwas zeitiger fur den Dissoziationsgrad bei der Gefrierpunktserniedrigung durch Salze 8 Eine Herangehensweise ist dass man sehr kleine Stoffmengen wahlt Dies fuhrt naturlich nur in der Theorie zu folgenden Uberlegungen Ergebnissen wenige Teilchen bedeutet einen grossen Abstand der Teilchen und somit keine Wechselwirkungen es konnen Wechselwirkungen mit den Gefasswanden vernachlassigt werdenBei Losungen wird noch angenommen dass keinerlei nennenswerte Wechselwirkung zwischen Losemittel und gelostem Stoff vorhanden sind Mathematisch lassen sich die Naherungen wie folgt ausdrucken a i x i displaystyle a i approx x i nbsp allgemein a i c i c displaystyle a i approx frac c i c circ nbsp in Losungen a i p i p displaystyle a i approx frac p i p circ nbsp in Gasgemischen Die Naherung fur Losungen ist bei Konzentrationen im Bereich von ca 10 3 m o l l displaystyle 10 3 mathrm mol mathrm l nbsp relativ gut wobei es in der Praxis auch auf die verwendete Messmethode ankommt Der Divisor folgt aus der Dimension des chemischen Potentials Soll a displaystyle a nbsp dimensionslos sein muss man die entsprechende Konzentration durch eine Konzentration teilen Die Werte fur c und p sind zwar beliebig allgemein akzeptiert und von IUPAC seit 1982 als Standardbedingungen empfohlen sind die Standardkonzentration c 1 m o l l displaystyle c circ 1 mathrm mol mathrm l nbsp sowie der Standarddruck p 100 000 P a displaystyle p circ 100 000 mathrm Pa nbsp Um nun wieder den Schritt zu realen Mischungen zu gehen werden die benotigten Terme einfach mit dem Aktivitatskoeffizienten multipliziert Aktivitat eines Losungsmittels BearbeitenFur die Beschreibung von Losungsmitteln wahlt man als Referenzzustand haufig den Zustand des Reinstoff bei der Temperatur T displaystyle T nbsp unter dem Sattigungsdampfdruck p B T displaystyle p B T nbsp Im Zustand der Sattigung befinden sich die flussige und die Gasphase des Losungsmittel im Gleichgewicht Die chemischen Potenziale beider reinen Phasen mussen demnach gleich gross sein m B l m B g displaystyle mu B l circ mu B g circ nbsp Wenn nun weitere Stoffe in der flussigen Phase gelost werden so andert sich dadurch deren chemischen Potenzial und damit auch deren Aktivitat a B displaystyle a B nbsp Dies lasst sich durch eine Absenkung des Dampfdrucks in der Gasphase beobachten Unter der Annahme dass sich die Gasphase des Losungsmittels wie ein ideales Gas verhalt erhalt man fur das chemische Potenzial bei dem Dampfdruck p B displaystyle p B nbsp m B g m B g R T ln p B p B displaystyle mu B g mu B g circ RT ln frac p B p B nbsp Im chemischen Gleichgewicht mussen das chemische Potenzial der flussigen Phase und der Gasphase erneut gleich gross sein Es gilt also m B l a B m B g p B displaystyle mu B l a B mu B g p B nbsp m B l R T ln a B m B g R T ln p B p B displaystyle mu B l circ RT ln a B mu B g circ RT ln frac p B p B nbsp Vergleicht man beide Seiten der Gleichung so ergibt sich fur die Aktivitat des Losungsmittels a B displaystyle a B nbsp a B p B p B displaystyle a B frac p B p B nbsp Um Abweichungen vom idealen Verhaltens zu beschreiben ersetzt man die Drucke p B displaystyle p B nbsp und p B displaystyle p B nbsp durch die entsprechenden Fugazitaten f B displaystyle f B nbsp und f B displaystyle f B nbsp a ist in diesem Fall analog zum Molenbruch zu sehen Dies ist der Molenbruch der bei Betrachtungen des Systems ausschlaggebend ist Das Raoultsche Gesetz gilt fur Losungsmittel umso mehr je naher der Molenbruch sich 1 annahert d h je reiner das Losungsmittel ist Um das Verhalten anschaulich zu beschreiben wurde hier ebenfalls ein Korrekturfaktor eingefuhrt der nun a B displaystyle a B nbsp wie folgt definiert a B g B x B displaystyle a B gamma B x B nbsp mit g B 1 displaystyle gamma B rightarrow 1 nbsp fur x B 1 displaystyle x B rightarrow 1 nbsp Dieser Zusammenhang lasst sich aus dem chemischen Potential und dem Raoultschen Gesetz ableiten Grenzaktivitatskoeffizient Bearbeiten Der Grenzaktivitatskoeffizient g displaystyle gamma infty nbsp ist der Aktivitatskoeffizient einer Komponente bei unendlicher Verdunnung x 0 displaystyle x rightarrow 0 nbsp in einem Losungsmittel oder einem Losungsmittelgemisch Aktivitat von Ionen und Elektrolyten BearbeitenDie Bestimmung der Aktivitaten basierte auf der Dissoziationstheorie von Elektrolyten Van t Hoff bestimmte Dampfdruckerniedrigung osmotische Drucke Siedepunktserhohung Gefrierpunktserniedrigung von Elektrolytlosungen und konnte bei sehr stark verdunnten Salzlosungen erhebliche Abweichungen zur Molgewichtsbestimmung feststellen 9 Durch Leitfahigkeitsmessungen konnten fast identische Abweichungen wie bei der Gefrierpunktserniedrigung festgestellt werden Spater wurden Aktivitatskoeffizienten auch durch Potentialmessungen bestimmt Zwischen den verschiedenen Methoden gibt es leichte Abweichungen zwischen den bestimmten Aktivitatskoeffizienten so dass eine Angabe uber die Nachweisart nicht fehlen sollte Durch sehr preiswerte elektronische Messgerate ist die Bestimmung von Aktivitatskoeffizienten in wassrigen Losungen heute sehr einfach und unkompliziert geworden Um 1920 war es jedoch ein sehr muhsames Unterfangen fur Chemiker aus Elektrolytlosungen die Aktivitatskoeffizienten zu bestimmen Debye und Huckel Debye Huckel Theorie konnten im Jahr 1923 eine Theorie zum Verhalten von Elektrolyten in der Elektrolytlosung vorlegen welche jedoch nur bei niedrigen Ionenstarken zuverlassige Werte liefert 10 Fur verdunnte Elektrolyte lasst sich der Aktivitatskoeffizient aus der Debye Huckel Theorie berechnen Dieses rein mathematische Verfahren ist jedoch nur bei Losungen mit Ionenstarken unter 0 01 mol l halbwegs genau Dabei ist zu beachten dass die oben angegebene Definitionsgleichung fur jede individuelle Ionensorte i displaystyle i nbsp einzeln gilt a i g i c i displaystyle a i gamma i cdot c i nbsp Bei hoheren Ionenstarken I gt 0 1 M kann die Davies Gleichung zur Bestimmung der Aktivitatskoeffizienten eingesetzt werden bei I 0 5 M ist der relative Fehler der Davies Gleichung jedoch auch bereits 10 11 Bei noch hoheren Ionenstarken sind keine guten Naherungen bekannt und um verlassliche Werte fur die Aktivitatskoeffizienten zu erhalten mussen gE Modelle eingesetzt werden Da jede Losung elektroneutral sein muss das heisst gleich viele positive wie negative Ladungen aufweisen muss konnten individuelle Aktivitaten zwar nutzbringend berechnet aber nicht gemessen werden Diese vorherrschende Meinung geht bis in die 1920er Jahre auf Edward Guggenheim zuruck Damit ware jedoch beispielsweise der pH Wert nicht vollstandig definiert welcher die Aktivitat von Wasserstoff Ionen in Wasser beschreibt In neuester Zeit berichten einige Autoren einzelne Ionenaktivitaten experimentell gemessen zu haben 12 Bevor einzelne Aktivitatskoeffizienten gemessen werden konnten behalf man sich des Konzeptes der mittleren Aktivitatskoeffizienten Mittlerer Aktivitatskoeffizient Bearbeiten Fur einen nach der Gleichung A n B n n A z n B z displaystyle A nu B nu longrightarrow nu A z nu B z nbsp n displaystyle nu nbsp stochiometrische Koeffizienten z displaystyle z nbsp Ladungszahlen negativ fur Anionen vollstandig dissoziierenden Elektrolyten gilt wenn wir die Indizes fur die Kationen A z displaystyle A z nbsp und fur die Anionen B z displaystyle B z nbsp verwenden a A n B n a n a n g n c n g n c n g n g n c n c n displaystyle a left A nu B nu right a nu cdot a nu gamma nu c nu cdot gamma nu c nu gamma nu gamma nu cdot c nu c nu nbsp Zur Vereinfachung dieser Gleichung werden nun die mittlere Aktivitat a a A n B n 1 n n displaystyle a pm a left A nu B nu right frac 1 nu nu nbsp der die stochiometrischen Koeffizienten berucksichtigende Faktor Q n n n n 1 n n displaystyle Q left nu nu cdot nu nu right frac 1 nu nu nbsp sowie der z B in galvanischen Zellen messbare mittlere Aktivitatskoeffizient g g n g n 1 n n displaystyle gamma pm left gamma nu cdot gamma nu right frac 1 nu nu nbsp definiert Fur die mittlere Aktivitat des Elektrolyten gilt dann mit c A n B n displaystyle c left A nu B nu right nbsp als Konzentration des Elektrolyten a Q g c A n B n displaystyle a pm Q cdot gamma pm cdot c left A nu B nu right nbsp Beispiele Fur eine wassrige Losung die je 10 3 mol dm 3 Kaliumchlorid KCl und Natriumsulfat Na2SO4 enthalt wird aus dem Debye Huckel Grenzgesetz g K C l 0 929 displaystyle gamma pm left mathrm KCl right 0 929 nbsp berechnet Es ist Q 1 displaystyle Q 1 nbsp alsoa K C l 0 929 10 3 m o l d m 3 displaystyle a pm left mathrm KCl right 0 929 cdot 10 3 mathrm mol cdot dm 3 nbsp dd Fur eine 0 1 molare Magnesiumchlorid Losung MgCl2 istg M g C l 2 0 577 displaystyle gamma pm left mathrm MgCl 2 right 0 577 nbsp Mit Q 1 1 2 2 1 1 2 4 3 displaystyle Q left 1 1 cdot 2 2 right frac 1 1 2 sqrt 3 4 nbsp ergibt sich a M g C l 2 0 916 10 3 m o l d m 3 displaystyle a pm left mathrm MgCl 2 right 0 916 cdot 10 3 mathrm mol cdot dm 3 nbsp dd Aktivitatskoeffizient Bearbeiten nbsp Aktivitatskoeffizientenregression mit UNIQUAC Chloroform Methanol Gemisch Ingenieurbereich Bearbeiten Im technischen Bereich werden fur die Abschatzung des Aktivitatskoeffizienten sogenannte g E displaystyle g E nbsp Modelle wie zum Beispiel NRTL Non Random Two Liquid UNIQUAC Universal Quasichemical und UNIFAC Universal Quasichemical Functional Group Activity Coefficients eingesetzt Elektrochemie Bearbeiten Nach der Interpretation von Debye und Huckel ist R T ln g A displaystyle RT cdot ln gamma A nbsp die elektrostatische potentielle Energie die entsteht wenn 1 Mol der Ionensorte A vom fiktiven ungeladenen Zustand auf seine reale Ladungsmenge innerhalb seiner entgegengesetzt geladenen Ionenwolke aufgeladen wird Diese potentielle Energie ist somit negativ Man muss Energie hineinstecken um die Ionensorte A aus seiner Ionenwolke zu entfernen Debye Huckel W R T ln g A displaystyle W RT cdot ln gamma A nbsp Darin ist R displaystyle R nbsp die universelle Gaskonstante und T displaystyle T nbsp die Temperatur W ist negativ somit liegt g displaystyle gamma nbsp fur Systeme die durch die Debye Huckel Naherung beschrieben werden zwischen 0 und 1 Die Theorie von Debye Huckel verlangt eine starke Verdunnung von A Generell sind fur beliebige Systeme aber auch Aktivitatskoeffizienten grosser eins moglich Experimentelle Messungen ergaben eine Abhangigkeit zwischen der Ionenkonzentration von A und seinem Aktivitatskoeffizienten Fur grosse Konzentrationen von A wird g displaystyle gamma nbsp grosser als eins Ich gewinne Energie wenn ich A entferne Grosse Ionenkonzentrationen von A werden von der Debye Huckel Theorie nicht berucksichtigt Beispiel Fur 1 molare Essigsaure ist g displaystyle gamma nbsp 0 8 und fur 0 1 molare Essigsaure 0 96 Ein Verfahren zur Abschatzung von Aktivitatskoeffizienten ist die regulare Losungstheorie Der Aktivitatskoeffizient wurde geschrieben a f c Darin ist c die Konzentration f der Aktivitatskoeffizient und a die Aktivitat Literatur BearbeitenGustav Kortum Lehrbuch der Elektrochemie 5 Auflage Verlag Chemie GmbH Weinheim 1972 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 81 90 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 005962 2 S 179 180 Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Wedler Lehrbuch der Physikalischen Chemie John Wiley amp Sons 2012 ISBN 978 3 527 32909 0 S 359 Walter J Moore Physikalische Chemie Walter de Gruyter 1986 ISBN 978 3 110 10979 5 S 539 Zeitschrift f Physik Chemie I 631 1887 Eintrag zu absolute activity In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook A00019 Version 2 3 2 Eintrag zu activity relative activity In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook A00115 Version 2 3 2 Eintrag zu standard state In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook S05925 Version 2 3 2 Eintrag zu standard chemical potential In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook S05908 Version 2 3 2 Max Le Blanc Lehrbuch der Elektrochemie Oskar Leiner Verlag Leipzig 1922 S 56 Gustav Kortum Lehrbuch der Elektrochemie 5 Auflage Verlag Chemie GmbH Weinheim 1972 S 146 P Debye und E Huckel Physik Z 24 185 1923 Ionic Equilibrium Solubility and PH Calculations ISBN 0471585262 Seite 49ff Alan L Rockwood Meaning and Measurability of Single Ion Activities the Thermodynamic Foundations of pH and the Gibbs Free Energy for the Transfer of Ions between Dissimilar Materials In ChemPhysChem 16 2015 S 1978 doi 10 1002 cphc 201500044 Siehe auch BearbeitenGibbs Energie Helmholtz Energie Nernst Gleichung Margules Gleichung GruppenbeitragsmethodenNormdaten Sachbegriff GND 4690762 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aktivitat Chemie amp oldid 238415667