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Physikalische GrosseName MolalitatFormelzeichen b displaystyle b Grossen undEinheitensystem Einheit DimensionSI mol kg 1 N M 1Die Molalitat Formelzeichen b 1 2 3 4 5 6 teilweise auch m 1 3 4 6 ist gemass DIN 1310 eine sogenannte Gehaltsgrosse also eine physikalisch chemische Grosse zur quantitativen Beschreibung der Zusammensetzung von Losungen Hierbei wird die Stoffmenge eines gelosten Stoffes auf die Masse des Losungsmittels bezogen Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Eigenschaften 2 Zusammenhange mit anderen Gehaltsgrossen 3 Beispiel 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseDefinition und Eigenschaften BearbeitenDie Molalitat bi ist definiert als Quotient aus der Stoffmenge ni des betrachteten gelosten Stoffes i und der Masse mj des Losungsmittels nachfolgend stets mit j indiziert oft finden auch Abkurzungen wie L LM Lm Lsm Verwendung 1 2 3 4 5 6 b i n i m j displaystyle b i frac n i m j nbsp Wegen der Moglichkeit der Verwechslung mit der Grosse Masse wird das alternative Formelzeichen m fur die Molalitat nicht empfohlen 1 3 Die dem Stoffmengenbegriff zugrunde liegenden Teilchen sind ggf zu spezifizieren es konnen stoffliche Elementarobjekte wie Atome Molekule Ionen oder auch Formeleinheiten wie im NaCl Beispiel unten sein Nicht verwechselt werden sollte die Molalitat mit der in der Laborpraxis meist bedeutsameren Molaritat einer veralteten Bezeichnung fur die Gehaltsgrosse Stoffmengenkonzentration bei der die Stoffmenge ni des betrachteten gelosten Stoffes i auf das Gesamtvolumen V der Losung bezogen wird Der Bezug auf die Masse mj des Losungsmittels j unterscheidet die Molalitat bi von der sehr ahnlichen Gehaltsgrosse spezifische Partialstoffmenge qi bei der die Stoffmenge ni des betrachteten gelosten Stoffes i auf die Gesamtmasse m der Losung bezogen wird Beide Gehaltsgrossen besitzen die gleiche Dimension und entsprechend die gleiche abgeleitete SI Einheit mol kg Vorteilhafterweise ist die Molalitat ebenso wie die spezifische Partialstoffmenge im Gegensatz zu den volumenbezogenen Gehaltsgrossen Konzentrationen wie z B die Stoffmengenkonzentration Volumenanteil Volumenverhaltnis unabhangig von Temperatur und Druck 2 4 5 da sich Massen und Stoffmengen im Gegensatz zu Volumina mit der Temperatur bzw dem Druck nicht andern sofern keine stofflichen Umsetzungen eintreten Zudem ermoglicht ihre Verwendung eine hohere Genauigkeit da sich Massen exakter bestimmen lassen als Volumina und eventuelle Volumenkontraktionen oder dilatationen bei der Losungsherstellung nicht berucksichtigt werden mussen Die Gehaltsgrosse Molalitat findet u a Anwendung in der physikalischen Chemie z B in der chemischen Thermodynamik oder auch in der Elektrochemie Die dimensionslose normierte Molalitat b b wird durch Division der Molalitat b durch die Standardmolalitat b 1 mol kg Wasser gebildet Zusammenhange mit anderen Gehaltsgrossen BearbeitenIn der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der Molalitat bi mit den anderen in der DIN 1310 definierten Gehaltsgrossen in Form von Grossengleichungen zusammengestellt Dabei stehen die mit einem Index versehenen Formelzeichen M bzw r fur die molare Masse bzw Dichte bei gleichem Druck und gleicher Temperatur wie in der Losung des jeweiligen durch den Index bezeichneten Reinstoffs Der Index i bezeichnet ubergreifend den gelosten Stoff der Index j das Losungsmittel und der Index k die Losung Zusammenhange der Molalitat bi mit anderen Gehaltsgrossen Massen Stoffmengen Teilchenzahl Volumen anteil Massenanteil w Stoffmengenanteil x Teilchenzahlanteil X Volumenanteil fb i w i w j M i displaystyle b i frac w i w j cdot M i nbsp b i x i x j M j displaystyle b i frac x i x j cdot M j nbsp b i X i X j M j displaystyle b i frac X i X j cdot M j nbsp b i f i r i f j r j M i displaystyle b i frac varphi i cdot rho i varphi j cdot rho j cdot M i nbsp konzentration Massenkonzentration b Stoffmengenkonzentration c Teilchenzahlkonzentration C Volumenkonzentration sb i b i b j M i displaystyle b i frac beta i beta j cdot M i nbsp b i c i r k c i M i displaystyle b i frac c i rho k c i cdot M i nbsp b i C i C j M j displaystyle b i frac C i C j cdot M j nbsp b i s i r i s j r j M i displaystyle b i frac sigma i cdot rho i sigma j cdot rho j cdot M i nbsp verhaltnis Massenverhaltnis z Stoffmengenverhaltnis r Teilchenzahlverhaltnis R Volumenverhaltnis psb i z i j M i displaystyle b i frac zeta ij M i nbsp b i r i j M j displaystyle b i frac r ij M j nbsp b i R i j M j displaystyle b i frac R ij M j nbsp b i ps i j r i r j M i displaystyle b i frac psi ij cdot rho i rho j cdot M i nbsp QuotientStoffmenge Masse Molalitat bb i displaystyle b i nbsp spezifische Partialstoffmenge qb i q i q j M j displaystyle b i frac q i q j cdot M j nbsp Beispiel BearbeitenEs wird eine wassrige Losung von Kochsalz Natriumchlorid NaCl aus genau einem halben Mol NaCl unter Heranziehung der molaren Masse von NaCl entspricht dies einer Masse von 0 5 mol 58 44 g mol 29 22 Gramm und einem halben Kilogramm also 500 Gramm Wasser H2O hergestellt die Gesamtmasse der Losung ergibt sich somit zu rund 529 2 Gramm Die Molalitat von NaCl in dieser Losung betragt dann b N a C l n N a C l m H 2 O 0 5 m o l 0 5 k g 1 000 m o l k g displaystyle b mathrm NaCl frac n mathrm NaCl m mathrm H 2 O frac mathrm 0 5 mol mathrm 0 5 kg mathrm 1 000 frac mol kg nbsp Die spezifische Partialstoffmenge von NaCl in dieser Losung ist etwas kleiner q N a C l n N a C l m 0 5 m o l 0 529 2 k g 0 945 m o l k g displaystyle q mathrm NaCl frac n mathrm NaCl m frac mathrm 0 5 mol mathrm 0 5292 kg approx mathrm 0 945 frac mol kg nbsp In der Praxis ist fur eine solche beispielhafte Losung oft noch mit der Bezeichnung 1 molale wassrige NaCl Losung zu rechnen entgegen der Festlegung in der Norm DIN 32625 2 die Bezeichnung molal fur die Einheit mol kg nicht mehr anzuwenden Siehe auch BearbeitenOsmolalitat Osmolaritat Gefrierpunktserniedrigung Siedepunktserhohung Massenwirkungsgesetz IonenstarkeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Norm DIN 1310 Zusammensetzung von Mischphasen Gasgemische Losungen Mischkristalle Begriffe Formelzeichen Februar 1984 a b c d Norm DIN 32625 Grossen und Einheiten in der Chemie Stoffmenge und davon abgeleitete Grossen Begriffe und Definitionen Dezember 1989 im April 2006 vom Deutschen Institut fur Normung ersatzlos zuruckgezogen da wegen fehlender weiterer Mitarbeit und Resonanz seitens Industrie Wissenschaft Forschung und anderer Kreise kein Bedarf an dieser Norm mehr unterstellt wurde a b c d Norm DIN EN ISO 80000 9 Grossen und Einheiten Teil 9 Physikalische Chemie und Molekularphysik August 2013 Abschnitt 3 Benennungen Formelzeichen und Definitionen Tabelleneintrag Nr 9 16 a b c d P Kurzweil Das Vieweg Einheiten Lexikon Begriffe Formeln und Konstanten aus Naturwissenschaften Technik und Medizin 2 Auflage Springer Vieweg 2013 ISBN 978 3 322 83212 2 S 48 225 251 280 doi 10 1007 978 3 322 83211 5 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Softcover Nachdruck der 2 Auflage 2000 Lexikalischer Teil PDF 71 3 MB a b c G Jander K F Jahr R Martens Menzel G Schulze J Simon Massanalyse Theorie und Praxis der Titrationen mit chemischen und physikalischen Indikationen 18 Auflage De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 024898 2 S 54 doi 10 1515 9783110248999 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Eintrag zu molality In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook M03970 Version 2 3 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Molalitat amp oldid 211283213