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Die zahlreichen Korperflussigkeiten des menschlichen Korpers bestehend hauptsachlich aus Wasser konnen grob untergliedert werden in solche die in Flussigkeitskreislaufen zirkulieren und solche die innerhalb bestimmter Raume Kompartimente vorkommen Diese Trennung ist aber eher formal da auch die scheinbar stehenden Flussigkeiten wie z B das Kammerwasser des Auges an bestimmten Stellen gebildet sezerniert und andernorts wieder aufgenommen resorbiert werden und somit einem wenn auch sehr langsamen Fluss unterliegen Ausserdem kann eine Unterscheidung in intrazellulare und extrazellulare Flussigkeit getroffen werden Doch auch der Intrazellularraum unterliegt einem standigen Austausch Diffusion durch Membranen als Folge des zellularen Stoffwechsels Mageres Muskelgewebe enthalt in seinen Zellen ungefahr 75 Wasser Das Blutplasma enthalt zu 90 bis 95 Wasser das Korperfett 25 Wasser und auch die Knochen haben noch einen Wasseranteil von 22 Das Wasser dient ebenso wie das Blut dem Transport von Sauerstoff und Nahrstoffen zu den Organen und deren Zellen ebenso wie dem Abtransport von Stoffwechselprodukten Abfallen Der Wasserbestand im Korper und das Volumen der grossen Kompartimente werden unter anderem hormonell reguliert Inhaltsverzeichnis 1 Extrazellulare Flussigkeit die nicht in Kreislaufen zirkuliert 2 Flussigkeiten die in Kreislaufen zirkulieren extrazellular 2 1 Blut 2 2 Lymphe 3 Verdauungssafte 3 1 Speichel 3 2 Magensaft 3 3 Sekretionen des Pankreas 3 4 Galle 4 Sekrete und Exkrete Flussigkeitsausscheidung 4 1 Urin 4 2 Schweiss 4 3 Weitere 5 Weitere Flussigkeitsraume Kompartimente 6 Flussigkeitsmenge Flussigkeitsraume und Kompartimente 7 Austausch von Korperflussigkeiten 8 Orte der Ausscheidungen und Produkte 9 Berechnung des Korperwassers 9 1 Abschatzung des Korperwassergehalts 9 1 1 Messung des Korperwassergehalts 9 2 Flussigkeitsbilanz in der Medizin und Pflege 10 Probleme bei anomalen Wasseranteilen 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseExtrazellulare Flussigkeit die nicht in Kreislaufen zirkuliert BearbeitenDie Bezeichnung der Zwischenzellflussigkeit die sich auf dem Transport von Zelle zu einem Blutgefass oder umgekehrt befindet interstitielle Flussigkeit oder Gewebsflussigkeit Flussigkeiten die in Kreislaufen zirkulieren extrazellular BearbeitenBlut Bearbeiten nbsp BlutprobenBlut dient dem Transport von Sauerstoff und Nahrstoffen zu den Organen und deren Zellen ebenso wie dem Abtransport von Stoffwechselprodukten und Abfallen Ausserdem werden darin Hormone und weitere Wirkstoffe zwischen den Zellen befordert 55 des Blutes sind Blutplasma das bis 95 aus Wasser besteht der Rest sind im Tragerstoff Wasser geloste weitere Stoffe Blut wird von der rechten beziehungsweise linken Herzhalfte gepumpt und zirkuliert in den Blutgefassen In ihm schwimmen rote Blutkorperchen Erythrozyten weisse Blutkorperchen Leukozyten und Blutplattchen Thrombozyten Lymphe Bearbeiten Lymphe erfullt im Korper zwei Aufgaben Zum einen ist sie Bestandteil des Immunsystems indem sie Krankheitserreger zu den Lymphknoten transportiert zum anderen transportiert sie im Rahmen der Verdauung Molekule die zu gross sind um direkt vom Gewebe in den Blutkreislauf transportiert zu werden wie Eiweisse und Lipide aus dem Verdauungstrakt Lymphe zirkuliert in den Lymphgefassen Diese sammeln das Plasma das nicht direkt aus dem Gewebe in die Kapillaren zuruckkehrt und fuhren es den Venen zentral wieder zu Verdauungssafte BearbeitenSpeichel Bearbeiten Speichel wird in den Speicheldrusen produziert und dann im Mund freigesetzt Er enthalt ein Verdauungsenzym die a Amylase die in der Nahrung enthaltene Polysaccharide aufspaltet und Muzin und Immunglobulin A als Schutz vor Krankheitserregern Magensaft Bearbeiten Magensaft oder auch Magensaure wird in den Belegzellen der Magenschleimhaut produziert und enthalt Salzsaure und Pepsin Letzteres ist ebenso ein Verdauungsenzym und spaltet Proteine Sekretionen des Pankreas Bearbeiten Das Pankreas die Bauchspeicheldruse scheidet verschiedene Verdauungsenzyme aus die ebenso der Spaltung von Proteinen dienen Diese gelangen uber Ausfuhrungsgange die sich mit dem Hauptgallengang vereinigen in den Zwolffingerdarm Galle Bearbeiten Galle dient zum einen der Fettverdauung in dem die darin enthaltenen Gallensalze die wasserunloslichen Lipide umhullen und Mizellen bilden die dann von der Darmschleimhaut absorbiert werden konnen Ausserdem werden mit ihrer Hilfe Medikamente und ihre Abbauprodukte ebenso wie physiologische Abbauprodukte z B Bilirubin mit dem Stuhl ausgeschieden Der Gallensaft wird in der Leber produziert in der Gallenblase gespeichert und uber die Gallengange in den Darm abgegeben Hier wird dann ein Teil der Galle uber die Darmschleimhaut wieder in das Blut resorbiert der andere wird mit dem Stuhlgang ausgeschieden Sekrete und Exkrete Flussigkeitsausscheidung BearbeitenSekrete und Exkret sind unterschiedliche Flussigkeitsausscheidungen verschiedener Organe die den Korper verlassen und damit zu einer evtl geringen oder reversiblen Gewichtsabnahme fuhren Urin Bearbeiten Urin wird in den Nieren produziert Seine Ausscheidung dient der Regulation des Flussigkeits und Elektrolythaushalts sowie der Eliminierung von Stoffwechselabbauprodukten insbesondere der beim Abbau von Proteinen und Nukleotiden entstehenden Stickstoff Verbindungen Von den Nieren gelangt er durch die Harnleiter zur Harnblase wo er gesammelt und dann uber die Harnrohre ausgeschieden wird Schweiss Bearbeiten Schweiss wird in den Schweissdrusen produziert die sich in der Lederhaut befinden und durch Poren in der Haut ausgeschieden Schweiss dient durch die bei seiner Verdunstung entstehende Verdunstungskalte der Regulation des Warmehaushalts er halt die Haut geschmeidig und ihren pH Wert konstant Ausserdem enthalt er sexual und individualspezifische Duftstoffe Weitere Bearbeiten nbsp Zervikalschleim produziert im Gebarmutterhals Muttermilch Vaginalsekret der Frau Tranenflussigkeit Nasensekret Ejakulat Sperma Menstruationsflussigkeit SurfactantWeitere Flussigkeitsraume Kompartimente BearbeitenKammerwasser des Auges Liquor cerebrospinalis Hirnwasser Aszites Pleuraflussigkeit Perikardflussigkeit Synovia Gelenkflussigkeit Fruchtwasser Ohrenschmalz Cerumen Sowie bei Erkrankungen EiterFlussigkeitsmenge Flussigkeitsraume und Kompartimente BearbeitenDie Korperflussigkeit verteilt sich auf die beiden Kompartimente Extra und Intrazellularraum EZR IZR wobei der Intravasalraum innerhalb von Gefassen wichtiger Teil des Extrazellularen ist Die prozentuale Wasserverteilung in den Flussigkeitsraumen des Menschen EZR IZR unterscheidet sich in Abhangigkeit vom Lebensalter sie nimmt etwa zwischen 75 bei Neugeborenen auf 55 beim Erwachsenen ab Bei Frauen ist die Gesamtflussigkeitsmenge im Korper etwa 5 bis 10 niedriger als beim erwachsenen Mann Bei Erwachsenen ist der Gesamtwassergehalt von ca 65 des jeweiligen Korpergesamtgewichts etwa im Verhaltnis 3 2 auf Intrazellularraum und Extrazellularraum verteilt Nicht nur in der Grosse unterscheiden sich die Raume der Korperflussigkeit sondern auch in der Zusammensetzung wie bei den Elektrolyten Proteinen und der Osmolalitat Austausch von Korperflussigkeiten BearbeitenBeim Geschlechtsakt und bei erotischen Handlungen wie Kussen kommt es zum Austausch von geringen Mengen an Korperflussigkeiten Uber den Austausch von Korperflussigkeiten konnen Krankheiten ubertragen werden wenn jemand mit einem Erreger infiziert ist Es ist wissenschaftlich erwiesen dass Kussen bei gesundem Befinden das Immunsystem starkt 1 2 Orte der Ausscheidungen und Produkte BearbeitenNieren Urinblase Urin Lunge Lungenalveolen Ausatmungsluft Wasserdunst Leber Galle Gallenblase Dickdarm Magen Darm Trakt Dickdarm Enddarm After Haut Schweiss Schleimhaute exokrine Drusen versch Schleim auch Tranen am Auge Prostata Samenflussigkeit evtl innere oder aussere Wunden Blutplasma BlutverlustBerechnung des Korperwassers BearbeitenBei Personen mit einem normalen Gewicht ist Wasser in den meisten Korperteilen ausser dem Fettgewebe reichlich vorhanden Die folgenden Berechnungen sind fur Erwachsene mit einem durchschnittlichen Korperbau gedacht und fur ubergewichtige oder besonders muskulose Personen nicht geeignet Die Anteile wurden sehr vereinfacht und verwenden gerundete Zahlen fur eine schnelle Berechnung Bei Mannern bestehen 60 der Korpermasse aus Wasser Bei Frauen liegt dieser Wert bei ungefahr 55 wegen eines hoheren Anteils an Korperfett Dies wird Gesamtkorperwasser genannt Von diesem Wasser sind zwei Drittel in den Zellen und wird deshalb intrazellulares Wasser genannt Das andere Drittel ist extrazellulares Wasser Das extrazellulare Wasser besteht aus Blutplasma das ein Funftel des extrazellularen Wassers darstellt und extrazellularer Flussigkeit aus welcher die anderen vier Funftel bestehen Wasser befindet sich auch an anderen Orten wie dem Auge aber dieses kann als eine bedeutungslose Quantitat in der schnellen Berechnung ignoriert werden Abschatzung des Korperwassergehalts Bearbeiten Es gibt nicht viele Methoden die verwendet werden konnen um den Anteil des Korperwassers in den verschiedenen Kompartimenten festzustellen Die einfachste Art und Weise um eine uberschlagige Schatzung zu erhalten ist die Berechnung eines Schatzwertes anhand von Korpergewicht Geschlecht und Alter Im Folgenden sind die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO fur die Abschatzung des Wasseranteils bei normalgewichtigen Personen aufgefuhrt Kinder 60 75 m w Frauen 50 55 ohne Altersangabe Manner 60 65 ohne Altersangabe Messung des Korperwassergehalts Bearbeiten Das Gesamtkorperwasser kann mit der Massenspektrometer Messung des Deuterium Uberschusses in den Atemproben von Einzelpersonen festgestellt werden Eine bekannte Dosis des Deuteriums Wassers D2O wird innerhalb des Korperwassers ausgleichend eingenommen und dort belassen Das Massenspektrometer misst dann das Verhaltnis des Deuteriums zum Wasserstoffs D H im ausgeatmeten Atemwasserdampf Das Gesamtkorperwasser wird dann genau von der Zunahme des Atemdeuteriuminhalts in Bezug zur Abgabe des eingenommenen D2O gemessen Flussigkeitsbilanz in der Medizin und Pflege Bearbeiten Eine Flussigkeitsbilanz dient der getrennten Erfassung von Ein und Ausfuhr verschiedener Flussigkeiten bei einem Patienten z B als Infusion oder mit Nahrungsmitteln beim Schwitzen oder uber die Ausscheidung Sie ist eine Tabelle in welcher der Patient oder das Pflegepersonal die zugefuhrte und die abgegebene Flussigkeit in die dafur vorgesehenen Spalten eintragt Meistens wird nach 24 Stunden zusammengerechnet ob ein Negativbilanz vermehrte Ausscheidung oder eine kaum bemerkbare Einlagerung Uberschuss bis hin zu sichtbaren Einlagerungen Odeme vorliegt Beim gesunden Menschen gibt es dafur eine Bandbreite die zunachst unauffallig und nicht krankhaft ist Bei standigem Flussigkeitsverlust kann es jedoch zur allmahlichen Exsikkose kommen Die Angaben der Flussigkeitsaufnahme Stoffwechsel Getranke und Nahrung und der Flussigkeitsabgabe Blasenentleerung Fachbegriff Miktion werden in der Regel in Milliliter notiert Die Genauigkeit dieser Messung kann erhoht werden indem die Flussigkeit uber Blasenkatheter zur Kontrolle der Nierenfunktion in Sammelgefasse abgeleitet und die Zusammensetzung analysiert beprobt Urinlaborwerte wird Dies kann in beliebigen Zeitabstanden z B stundlich fraktioniert erfolgen Ferner wird bei bestimmten Patienten festgehalten ob sie die Toilette noch rechtzeitig erreichen konnten oder ob die Blasenentleerung in ein Inkontinenzhilfsmittel wie z B eine Vorlage oder eine Inkontinenzeinlage Windel erfolgte Eine tagliche Gewichtskontrolle kann hilfreich sein Ausserdem wird noch bei diagnostischem Bedarf zusatzlich vermerkt ob vor der Miktion ein Harndrang bestand Bei einer teilweisen Bilanzierung wird nur die Ausfuhr aus der Blase notiert Miktionsprotokoll Die Notizen uber zugefuhrte Getranke nennt man Trinkprotokoll Trinkzettel Probleme bei anomalen Wasseranteilen BearbeitenFolgende Probleme konnen durch einen anomalen Gehalt an Wasser im Korper bzw in Teilen des Korpers verursacht werden Delir Erhohter Hirndruck Nierenversagen Ubergewicht geringe Bedeutung Dagegen beruhen die verschiedenen Formen von Urininkontinenz i d R nicht auf dem Flussigkeits Wasseranteil in einem Gewebe Nur die Flussigkeitsmenge in der Blase kann Ausloser intraindividuelle Bandbreite der Menge bzw evtl nicht der Ausloser pathologisch des Harndranggefuhls sein Siehe auch BearbeitenDialyse Simulierte Korperflussigkeit Isotonische Kochsalzlosung 0 9 im Wasser z B einer Infusion Literatur BearbeitenRobert F Schmidt Gerhard Thews Florian Lang Hrsg Physiologie des Menschen 28 Auflage Springer Berlin 2000 ISBN 3 540 66733 4 Kapitel 36 S 778ff Wasser und Elektrolythaushalt Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Korperflussigkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Korperflussigkeiten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beispiele einer Flussigkeitsbilanz bei PflegeWikiEinzelnachweise Bearbeiten focus de AbwehrstimulanzKussen und Knuddeln welt de Kussen macht glucklich und halt gesund Juli 1997 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4164436 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korperflussigkeit amp oldid 234849271