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Gest ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Bauerschaft Gest bei Ginderich siehe Ginderich zum US amerikanischen Politiker siehe William H Gest Zum Fluss siehe Gest Luz Backhefe auch Bierhefe Backerhefe nicht fachsprachlich kurz Hefe bundesdeutsches und Schweizer Hochdeutsch oder Germ osterreichisches Hochdeutsch 1 mundartlich auch Gest norddeutsch vgl englisch yeast oder Barme v a Plattdeutsch von niederdeutsch berme Quellendes Aufwallendes lat wiss Saccharomyces cerevisiae gehort zu den Hefen einzellige Pilze und ist eine Knospungs Hefe englisch budding yeast BackhefeBackhefe Saccharomyces cerevisiae Die Teilstriche entsprechen jeweils 1 µm SystematikUnterabteilung SaccharomycotinaKlasse SaccharomycetesOrdnung Echte Hefen Saccharomycetales Familie SaccharomycetaceaeGattung Zuckerhefen Saccharomyces Art BackhefeWissenschaftlicher NameSaccharomyces cerevisiaeMeyen ex E C HansenDie Vereinigung fur Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie VAAM hat die Backhefe zur Mikrobe des Jahres 2022 gekurt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Beschreibung 3 Vorgeschichte und Geschichte 4 Wissenschaft 5 Stoffwechsel 6 Verwendung 7 Herstellung 8 Dosierung der Backhefe 9 Handelsformen der Backhefe und ihre Haltbarkeit 10 Besondere Backhefe Sorten 11 Nahrwerte 11 1 Presshefe 11 2 Aktive Trockenhefe 11 3 Nahrhefe getrocknete Bierhefe Trockenhefe 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseUrsprung BearbeitenBackhefe hat wie sich aus der lateinischen Artbezeichnung cerevisiae des Bieres ersehen lasst ihren Ursprung in obergarigen Bierhefen Der griechisch lateinische Gattungsname Saccharomyces bedeutet Zuckerpilz Beschreibung BearbeitenDie Zellen von Saccharomyces cerevisiae sind rund bis oval haben einen Durchmesser von funf bis zehn Mikrometern und vermehren sich durch den Prozess der Knospung Saccharomyces cerevisiae kann auch in der Hyphenform vorliegen 3 und Ascosporen bilden 4 Vorgeschichte und Geschichte BearbeitenWein Bier und Brot sind Produkte die auch im Neolithikum des Fruchtbaren Halbmondes durch Hefegarung ermoglicht wurden aber fruhe Nachweise fehlen weitgehend Ein Beginn der Hefeverwendung wird vor 13 000 bis 9 800 Jahren vermutet 5 Etwa seit dem 3 vorchristlichen Jahrtausend wurde Bier in Griechenland unter Einsatz von Hefe hergestellt 6 Belege fur eine Verwendung von Backhefe fur Brotprodukte bestehen fur die Zeit ab 1500 bis 1300 v Chr in Agypten und ab 500 bis 300 v Chr in China 7 Plinius der Altere beschrieb die Herstellung beziehungsweise Zuchtung von Hefe altgriechisch zymh lateinisch fermentum in seiner Naturalis historia 8 Hefegarungspilze wurden erst 1837 entdeckt 9 Ein Hefner im mittelalterlichen Brauwesen ein eigenstandiger Beruf pflegte und vermehrte die Hefe uber Braupausen hinweg 10 Die Backer erhielten obergarige Hefen von Bierbrauereien Die Hefen ermoglichen die Herstellung von suss fermentierten Broten wie der Kaisersemmel Mit Hefe als Backtriebmittel kann Brot von feinerem Geschmack hergestellt werden als mit Sauerteig bei dem neben Hefen unter anderem auch Milchsaurebakterien an der Garung beteiligt sind Mitte des 19 Jahrhunderts stiegen immer mehr Bierbrauer von obergarigen auf untergarige Hefen um Diese eignen sich jedoch nicht in derselben Weise zur Brotbereitung da die sich absetzenden Hopfenharze und Bitterstoffe in der Hefe zu einem unangenehm bitteren Geschmack im Backwerk fuhren Um diesen Missstand zu beseitigen lobte die Wiener Backerinnung daher 1845 einen Preis aus ein Verfahren zu entwickeln um Backer wieder verlasslich mit hochqualitativer Hefe zu versorgen 1846 stellte Adolf Ignaz Mautner sein gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Johann Peter Reininghaus entwickeltes Wiener Abschopfverfahren zur industriellen Produktion von Presshefe vor welches in den folgenden Jahren noch verbessert wurde und schliesslich 1850 mit dem Preis der Wiener Backerinnung ausgezeichnet wurde 11 Wissenschaft Bearbeiten nbsp Hefezellen mit SprossungsnarbenDer Eukaryot Saccharomyces cerevisiae ist wie der Prokaryot Escherichia coli ein Modellorganismus in der molekularbiologischen und zellbiologischen Forschung Aufgrund der einfachen Kulturbedingungen und der Verwandtschaft der internen Zellstruktur zu anderen eukaryoten Zellen in der Pflanzen und Tierwelt wird er zum Beispiel zur Untersuchung des Zellzyklus oder des Proteinabbaus verwendet Backhefe war der erste eukaryotische Organismus dessen Nukleinsaure Basensequenz im Genom vollstandig ermittelt wurde Das Genom besteht aus 13 Millionen Basenpaaren bp das entspricht 6 275 Genen in 16 Chromosomen Zu mehr als 23 der Gene des Hefegenoms fanden sich homologe Gene im humanen Genom Inzwischen gibt es drei grosse Datenbanken uber das Hefegenom 12 13 14 Eine weitere wissenschaftliche Pioniertat war die vollstandige Synthetisierung eines der 16 Chromosomen der Backhefe die im Marz 2014 bekanntgegeben wurde 15 Das Chromosom III eines der kurzesten wurde in siebenjahriger Arbeit im Rahmen eines internationalen Projektes unter der Leitung des Genetikers Jef Boeke im Labor nachgebildet und stellte seine Funktionsfahigkeit in lebenden Hefezellen unter Beweis Es ist mit 273 871 bp erheblich kurzer als seine naturliche Entsprechung mit 316 667 bp da die Wissenschaftler Wiederholungen und andere Sequenzen die sie als unnotig einschatzten wegliessen Die Arbeit ist der erste Schritt eines Vorhabens zur Synthetisierung des gesamten Hefegenoms unter dem Namen Sc2 0 die zweite Version von S cerevisiae 16 Im Marz 2017 waren bereits sechs Chromosomen nachgebaut 17 Ein nutzliches Verfahren bei dem Backhefe nicht als Modellorganismus fungiert sondern als Werkzeug zur Erforschung von Wechselwirkungen von Proteinen ist das Hefe Zwei Hybrid System Weitere Beispiele fur Forschungen an diesem Modellorganismus sind Wie man die Anziehungskraft von Hefe verbessert auf wissenschaft de vom 28 Februar 2012 Magnetische Backhefe vermoge Gentechnik Daniela Albat Hefe als Cannabinoid Produzent Genmanipulierte Pilze produzieren Cannabis Wirkstoffe wie THC und CBD auf scinexx vom 28 Februar 2019 Bier fast ohne Hopfen Genmanipulierte Bierhefe erzeugt hopfiges Aroma ohne zusatzlichen Hopfenzusatz auf scinexx vom 21 Marz 2018 Quelle University of California Berkeley NPO S cerevisiae Backerhefe strahlt bei Sprengstoff grun auf welt de vom 8 Mai 2007 Backerhefe gibt bei Sprengstoff grunen Alarm in Welt Kompakt vom 8 Mai 2007 S 11 Gentechnisch veranderte S cerevisiae Stoffwechsel BearbeitenBackhefe gilt als fakultativ anaerob Das bedeutet die Energiegewinnung kann sowohl aerob mit Sauerstoff in Form der Zellatmung als auch durch Garung erfolgen Backhefe verwendet fur ihren Energiestoffwechsel als Ausgangsstoffe fast ausschliesslich Mono oder Disaccharide Zucker Langkettige Kohlenhydrate Starke konnen dagegen nicht verwertet werden der Hefe fehlen die notwendigen Amylasen 18 Ausscheidungsprodukte sind im Wesentlichen Kohlenstoffdioxid aus der Atmung und Ethanol Alkohol aus der Garung Das Mengenverhaltnis der Produkte ist davon abhangig ob die Umgebung in der die Hefe wachst Sauerstoff enthalt oder nicht sowie von der Zuckerkonzentration im Medium Bei der Produktion von Alkohol und der Verwendung als Triebmittel beim Backen ist der anaerobe Stoffwechsel entscheidend Die Bezeichnung der Backhefe als fakultativ anaerob ist nicht ganz korrekt da fur die Biosynthese von Ergosterin geringe Mengen an elementarem Sauerstoff benotigt werden Beim Vorhandensein grosserer Mengen an gut verwertbaren organischen Stoffen vor allem Zucker werden diese auch trotz aerober Kultivierung vergoren Dieses Phanomen wird als Crabtree Effekt bezeichnet Der Crabtree Effekt mindert die Ausbeute Biomasse pro eingesetztem Zucker und ist deshalb in der Regel bei der Hefeproduktion unerwunscht Durch entsprechende Substratzufuhrung kann dieser minimiert werden siehe Fed Batch Prozess Wenn der Backhefe kein Zucker mehr zur Verfugung steht wird unter oxischen Bedingungen als Energiequelle die Oxidation des vorher selbst produzierten Ethanols mit Sauerstoff benutzt Auf diese Weise kann sich die Hefe weiter vermehren solange keine Hemmung durch zu grosse Ethanolkonzentrationen oder eine Begrenzung durch den Mangel an anderen Nahrstoffen Phosphate Aminosauren vorliegt Die beste Temperatur fur die Garung den Trieb der Hefe liegt bei etwa 32 C Zur Vermehrung der Hefe sind ungefahr 28 C optimal Bei guter Nahrstoff und Sauerstoffversorgung aerob verdoppelt sich die Hefemasse in einer Bierhefekultur in etwa zwei Stunden der Zuwachs ist also bedeutend langsamer als bei vielen Bakterienarten Bei anaerober Garung lauft die Vermehrung erheblich langsamer ab Bei Temperaturen uber 45 C beginnt Backhefe abzusterben Backhefe ist druckempfindlich Wenn der Druck im Garbehalter uber 8 bar ansteigt stellt Hefe ihre Gartatigkeit ein Dieser Effekt wird auch zur Steuerung des Garprozesses genutzt Der Stoffwechsel der Backhefe ist in hohem Masse von Licht abhangig Fruhere Forschungen begrundeten dies mit der Schadigung der Cytochrome der Atmungskette durch das Licht 19 20 Aktuelle Forschung weist nach dass durch die Absorption von vor allem blauen Licht Soret Bande die Tagesrhythmen der Backhefe moduliert werden und sieht darin eine evolutionare Anpassung zum Schutz vor Lichtschadigung und vor Sauerstoffradikalen 21 Verwendung Bearbeiten nbsp Hefekannchen Stephan Schelling um 1750 Museum der Brotkultur Ulm Vor Einfuhrung der Industriehefe verwendete man die Bierhefe in flussiger Form Hefen der Gattung Saccharomyces werden in vielerlei Bereichen eingesetzt Neben ihrer Verwendung beim Backen sind diese Hefen auch an der Garung von Bier Cider Wein und Essig beteiligt Ebenso dienen sie heutzutage bei der Herstellung von Ethanol Kraftstoff und Cellulose Ethanol Ausserdem wird Backhefe zur Biosorption von Schwermetallen wie Zink Kupfer Cadmium und Uran aus Abwassern verwendet Die Schwermetalle lagern sich im Inneren und Ausseren der Zellen als Kristalle an und konnen chemisch von den Hefen abgesondert werden 22 In der Medizin wird Saccharomyces cerevisiae ahnlich wie die verwandte Spezies Saccharomyces boulardii als probiotischer Arzneistoff zur Behandlung von Durchfallerkrankungen zur Kraftigung des Allgemeinbefindens und gegen Haarausfall eingesetzt 23 Herstellung BearbeitenGrundlage fur die industrielle Backhefe Produktion sind zwei Dinge nbsp Standbild von Saccharomyces cerevisiae Hustopece in Tschechien Ein Hefestamm Reinzuchthefe der seit Jahrhunderten durch Auslese und Zuchtung aus Sauerteighefen bzw aus der Bierhefe von obergarigen Bieren gewonnen wurde Backhefen zeichnen sich durch hohe Triebkraft und ein geringes Mass an Gluten zerstorenden Enzymen aus Durch die Weiterzuchtung ist die Backerhefe triebstarker als die wilden Hefen im Sauerteig vertragt aber im Gegensatz zur Sauerteighefe viele andere Stoffe nicht Sauren Salze Fette und anderes mehr Ein Kulturmedium mit Melasse dient als Hauptbestandteil zur Vermehrung der Hefe Wahrend der Hefestamm das Betriebsgeheimnis der jeweiligen Hefeproduzenten ist ist der technische Ablauf der Hefevermehrung allgemein bekannt Um Massen von Mikroorganismen in Reinkultur herzustellen werden sie in der Biotechnik in der Regel in mehrstufigen Kulturverfahren produziert Ein einstufiges Verfahren bei der ein grosses Volumen eines Kulturmediums mit einer kleinen Menge der Organismen beimpft wird ist aus mehreren Grunden sehr nachteilig Wurde so vorgegangen wurde eine grossvolumige Anlage relativ lange Zeit fur die Vermehrung benotigen Das hatte folgende Nachteile Technisch Je grosser eine Anlage ist desto schwieriger ist es das Eindringen von fremden unerwunschten Mikroorganismen zu verhindern Die Phase der Vermehrung in einer grossen Anlage muss deshalb so kurz wie moglich gehalten werden Dadurch mindert sich der Ertrag Alternativ kann die Fermentation unter Zusatz von antibakteriell wirksamen Hilfsstoffen langer gefuhrt werden Okonomisch Eine teure grosse Anlage wurde lange Zeit fur die Vermehrung einer kleinen Menge von Mikroorganismen beanspruchen fur deren Produktion auch kleinere billigere Anlagen ausreichen Biologisch Kulturmedien sind nach ihrer Zubereitung meistens nicht optimal fur die Vermehrung von Mikroorganismen unter anderem zu hohes Redoxpotential zu geringe Kohlenstoffdioxid Konzentration zu geringe Konzentration spezifischer Wachstumsstimulatoren Die Organismen mussen erst durch ihren Stoffwechsel ein gunstigeres Milieu schaffen Das dauert bei einer kleinen Menge von Mikroorganismen in einem grossen Kulturmediumvolumen sehr lange und das Wachstum wurde zu Beginn stark verzogert Auch bei der Backhefe Produktion wird deshalb die Vermehrung in mehreren Stufen gefuhrt zum Beispiel von einer Reagenzglaskultur uber flussige Kulturmedien mit 50 ml 1 l 10 l 40 l 400 l 4 m 10 m und 200 m Die Abstufungen konnen auch anders sein Als Kulturmedium wird eine wassrige Losung von acht bis zehn Prozent verwendet Melasse enthalt etwa 50 Zucker Die Losung wird mittels Sauren auf einen pH Wert von etwa 4 5 gebracht gekocht damit fremde Mikroorganismen abgetotet werden und gefiltert Dann werden Nahrsalze hauptsachlich Ammoniumsalze und Phosphate sowie Vitamine der B Gruppe zugesetzt da diese fur das Hefewachstum benotigt werden und in der Melasse nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind Die Kulturen werden aerob das bedeutet unter Beluftung gefuhrt um eine moglichst hohe Biomasse Ausbeute zu erhalten Die ersten vier Stufen bis etwa 40 l werden im Laboratorium gefuhrt wobei die Kultureinrichtungen sterilisiert werden die Hefe also in Reinkultur vermehrt wird Dies dauert etwa acht Tage Die nachsten zwei bis drei Stufen bis etwa 10 m werden im Betrieb in einer stationaren technischen Anlage gefuhrt der sogenannten Reinzuchtanlage die ebenfalls sterilisiert wird Heissdampf 120 C unter 1 bar Uberdruck Dauer etwa zwei Tage Fur die letzten zwei Stufen werden wegen ihrer Grosse 200 m nicht sterilisierte Anlagen verwendet jedoch werden Fremdmikroorganismen weitgehend ausgeschlossen Diese Kulturen dauern jeweils nur kurze Zeit je 10 bis 20 Stunden und werden mit einer hohen Hefekonzentration gestartet so dass etwaige Fremdorganismen praktisch nicht zur Entwicklung kommen Im angefuhrten Beispiel wird in der 200 m Stufe zunachst etwa 18 t Stellhefe erhalten Manchmal wird Stellhefe auch in zwei Stufen erzeugt Aus der Stellhefe wird in einer letzten Phase ebenfalls in einer 200 m Anlage in etwa zehn Stunden die Versandhefe produziert zum Beispiel in vier Parallelkulturen mit je 200 m Medium etwa 65 70 t In etwa elf Tagen wird so aus etwa 8 mg Ausgangsmasse mit etwa 33 Verdoppelungen die fast zehnmilliardenfache Hefemasse hergestellt Die Hefe wird mittels Separatoren konzentriert ergibt sogenannte Hefemilch oder Hefesahne und je nach gewunschtem Ergebnis weiterverarbeitet Presshefe Uber Filterpressen oder Vakuumrotationsfilter wird die Hefemilch auf einen Trockenstoffanteil von etwa 30 konzentriert Anschliessend wird die Masse durch eine Strangpresse ausgeformt und abgepackt Ein Gramm Presshefe enthalt etwa 1010 10 Milliarden Hefezellen Aktive Trockenhefe Im Extruder wird Presshefe zu kleinen Zylindern geformt die dann im Wirbelschichtverfahren getrocknet werden Trockenhefe Die restliche Hefemilch wird im Walzentrockner oder in einer Spruhgefriertrocknungsanlage getrocknet wobei die enzymatische Aktivitat vollig verlorengeht so dass diese Hefe hauptsachlich als Futtermittelzusatz oder fur diatetische und kulinarische Zwecke sogenannte Nahrhefe verwendet wird Flussighefe Die Hefemilch wird in flussiger Form auf die vom Kunden gewunschte Triebkraft eingestellt Insgesamt fallen bei der Herstellung auf Melassebasis grossere Mengen organischer und chemischer Stoffe sowie Mikroorganismen haltiges Hefewasser an die nach wie vor ein Entsorgungsproblem darstellen In Entwicklung ist derzeit der Versuch mit Hilfe der Gentechnik Hefe zur Bildung von Aromen z B Vanille zu veranlassen Dosierung der Backhefe Bearbeiten nbsp Das gebildete Kohlendioxid hat die Teige aufgehen lassenBackhefe wird bezogen auf die Mehlmenge mit etwa 3 bis 6 den Hefeteigen zugegeben Teige mit hohem Fettanteil bedurfen bis zu 8 da sich der geringere Wassergehalt negativ auf den Stoffwechsel der Hefe auswirkt Bei extrem langen Teigfuhrungen oder Vorteigen liegt der Anteil der verwendeten Hefe bei etwa 1 2 Als optimale Nahrbasis verwendet man Backmalz Handelsformen der Backhefe und ihre Haltbarkeit Bearbeiten nbsp Ubliche Verkaufsform der PresshefeHefe wird als gepresste Frischhefe Blockhefe als Trockenhefe Haltbarkeit etwa 1 Jahr oder Flussighefe angeboten Zur Herstellung der Trockenhefe wird der von der Maische gereinigten Hefe sukzessive ein Grossteil des Wassers entzogen Meist wird der Emulgator Citrem Ester der Citronensaure mit Monoglyceriden zugegeben Dieser soll eine zu starke Austrocknung der Hefezellen verhindern damit die Zellen nur inaktiv werden aber nicht absterben So inaktivierte Hefe kann lange bei Raumtemperatur gelagert werden Dennoch sollte man das auf die Packung gedruckte Haltbarkeitsdatum berucksichtigen da die Fahigkeit der Hefezellen zur Reaktivierung im Laufe der Zeit verlorengeht Ein typisches 7 g Packchen Trockenhefe wie es im Einzelhandel angeboten wird besitzt etwa dieselbe Garkraft wie ein halber 42 g Wurfel Frischhefe Gewohnliche Frischhefe behalt bei einer Lagertemperatur von 2 bis 8 C fur zehn bis zwolf Tage die volle Triebkraft Ein permanenter Abbau von Kohlenhydratreserven und Eiweiss erhalt die Lebensfunktionen der Hefe Je mehr alte oder abgestorbene Zellen in einem Stuck Hefe enthalten sind desto schlechter wird die Triebkraft Gleichzeitig treten Stoffe wie Glutathion aus der Zelle aus Das fuhrt zu einer Erweichung des Klebers Gluten Getreideprotein im Teig Alte Frischhefe ist auch bei hoherer Dosierung somit praktisch unbrauchbar Frische Backhefe erkennt man an einer hellen meist gelblichen Farbe Sie hat einen angenehmen Geruch einen susslichen intensiven Geschmack und einen festen muschelartigen Bruch Alte Hefe ist braungrau rissig brockelig hat einen zunehmend bitteren Geschmack und unangenehmen Geruch Die Haltbarkeit frischer Backhefe kann durch Einfrieren verlangert werden Bei entsprechend geringer Portionierung z B einem halben Wurfel ca 21 g normalerweise hinreichend fur 500 g Mehl ist eine direkte Verarbeitung aus der Tiefkuhlung moglich Eine Alternative zur Verwendung der Backhefe ist Backferment Besondere Backhefe Sorten BearbeitenFur besondere Aufgaben werden Spezialzuchtungen verwendet wie beispielsweise osmotolerante Hefen die bei sehr sussen Teigen unempfindlicher gegen osmotischen Druck sind Okohefen Sauerteighefen welche auf einem Getreidenahrboden gezuchtet werden sind speziell geeignet fur Menschen mit einer Hefeallergie 24 Nahrwerte BearbeitenPresshefe Bearbeiten Je 100 Gramm 25 Brennwert 439 kJ 105 kcal Wasser 73 g Eiweiss 16 7 g Fett 1 18 g Kohlenhydrate 6 72 g davon Ballaststoffe 0 3 g Mineralien Kalium 649 mg Phosphor 605 mg Calcium 28 mg Natrium 34 mg Eisen 4 9 mg Vitamine Niacin B3 17 4 mg Pantothensaure B5 3 46 mg Thiamin B1 1 43 mg Riboflavin B2 2 31 mg Folsaure B9 1 02 mg Biotin 0 033 mgAktive Trockenhefe Bearbeiten Je 100 Gramm 26 Brennwert 1361 kJ 325 kcal Wasser 5 1 g Eiweiss 40 4 g Fett 7 61 g Kohlenhydrate 41 2 g davon Ballaststoffe 26 9 g Mineralien Kalium 955 mg Phosphor 637 mg Magnesium 54 mg Calcium 30 mg Natrium 51 mg Zink 7 94 mg Eisen 2 17 mg Mangan 0 31 mg Kupfer 436 µg Selen 7 9 µg Vitamine Niacin B3 40 2 mg Pantothensaure B5 13 5 mg Thiamin B1 10 99 mg Pyridoxin B6 1 5 mg Riboflavin B2 4 mg Folsaure B9 2 34 mgNahrhefe getrocknete Bierhefe Trockenhefe Bearbeiten nbsp Bierhefe in TablettenformJe 100 Gramm 25 Brennwert 1440 kJ 344 kcal Wasser 6 g Eiweiss 47 6 g Fett 1 3 g Kohlenhydrate 36 1 g davon Ballaststoffe 0 8 g Mineralien Kalium 1 41 g Phosphor 1 9 g Eisen 17 6 mg Mangan 0 53 mg Vitamine Niacin B3 44 8 mg Pantothensaure B5 7 21 mg Thiamin B1 12 mg Pyridoxin B6 4 41 mg Riboflavin B2 3 17 mg Folsaure B9 3 17 mgSiehe auch BearbeitenWeinhefeLiteratur BearbeitenJulius Schulein Die Bierhefe als Heil Nahr und Futtermittel 2 Auflage Theodor Steinkopff Verlag Dresden Leipzig 1938 Ferdinand Reiff Die Hefen Bd 1 Die Hefen in der Wissenschaft Bd 2 Technologie der Hefen Hans Carl Verlag Nurnberg 1960 1962 T Satyanarayana G Kunze Hrsg Yeast Biotechnology Diversity and Applications Springer 2009 ISBN 978 1 4020 8291 7 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Backhefe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Saccharomyces cerevisiae Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Saccharomyces cerevisiae 10560 6B Eintrag zu Backhefe bei DiArk engl Backhefe Seite DRYGIN Data Repository of Yeast Genetic Interactions Cell cycle and metabolic cycle regulated transcription in yeast Yeast Re source Center Public Data Repository Integrative Multi species Prediction BioPIXIE verschiedene Modellorganismen darunter S cerevisiae sowie der Mensch Homo sapiens A General Repository for Saccharomyces cerevisiae Interactions BioGRID org YEASTRACT Yeast Search for Transcriptional Regulators And Consensus Tracking Internetseite des Deutschen Verbandes der Hefeindustrie mit Verbraucherinformationen zu Backhefe Jan Osterkamp Wespen helfen Hefen uber den Winter auf spektrum de vom 31 Juli 2012 Weinhefen und S cerevisiae Frostschutzgen bei Hefe entdeckt auf spektrum de vom 21 Juni 2002 Backerhefe Genanalyse Was Weizenbier mit Reiswein gemeinsam hat auf spiegel de vom 10 Oktober 2016 Stamme der Bier und Backerhefe S cerevisiae Ursprung in Asien vermutet Tzemach Aouizerat Itai Gutman Yitzhak Paz Aren M Maeir Yuval Gadot Daniel Gelman Amir Szitenberg Ronen Hazan et all Isolation and Characterization of Live Yeast Cells from Ancient Vessels as a Tool in Bio Archaeology in ASM Journals mBio Band 10 Nr 2 30 April 2019 doi 10 1128 mBio 00388 19 dazu Daniela Albat Wie schmeckte das Bier der Pharaonen Forscher stellen Gebrau aus tausende Jahre alten Hefestammen hier auf scinexx vom 23 Mai 2019 Verschiedene Hefen gefunden darunter S cerevisiae Josephine Franke Backerhefe ist die Mikrobe des Jahres 2022 auf scinexx vom 7 Januar 2022 weitere Anwendungen u a Produktion von Insulin und Artemisinin Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Ammon Hans Bickel Jakob Ebner Ruth Esterhammer Markus Gasser Lorenz Hofer Birte Kellermeier Rehbein Heinrich Loffler Doris Mangott Hans Moser Robert Schlapfer Michael Schlossmacher Regula Schmidlin Gunter Vallaster Variantenworterbuch des Deutschen Die Standardsprache in Osterreich der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein Luxemburg Ostbelgien und Sudtirol Berlin New York Walter de Gruyter 2004 S 291 341 Mikrobe des Jahres 2022 Backerhefe Saccharomyes cerevisiae VAAM Peter H Raven Ray F Evert Susan E Eichhorn Biologie der Pflanzen Hrsg Thomas Friedl Uni Gottingen 4 Auflage De Gruyter Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018531 8 Kapitel 14 8 Hefen S 322 942 Seiten gebundene Ausgabe amerikanisches Englisch Biology of Plants Seventh Edition Ubersetzt von Uwe K Simon Uni Tubingen Kap 14 Anhang A M Neiman Ascospore Formation in the Yeast Saccharomyces cerevisiae In Microbiology and Molecular Biology Reviews Band 69 2005 S 565 doi 10 1128 MMBR 69 4 565 584 2005 PMC 1306807 freier Volltext englisch Brian Hayden Neil Canuel Jennifer Shanse What was brewing in the Natufian An archaeological assessment of brewing technology in the Epipaleolithic In Journal of Archaeological Method and Theory Bd 20 Nr 1 Marz 2013 S 102 150 doi 10 1007 s10816 011 9127 y Soultana Maria Valamoti Brewing beer in wine country First archaeobotanical indications for beer making in Early and Middle Bronze Age Greece In Vegetation History and Archaeobotany Bd 27 Nr 4 Juli 2018 S 611 625 doi 10 1007 s00334 017 0661 8 Caitlin Lahue Anne A Madden Robert R Dunn Caiti Smukowski Heil History and domestication of Saccharomyces cerevisiae in bread baking In Frontiers in Genetics Bd 11 Nov 2020 Artikel 584718 doi 10 3389 fgene 2020 584718 PDF Max Nelson Beer in Greco Roman Antiquity 2001 S 149 ff Digitalisat Friedrich Wilhelm Gierhake Asepsis In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 33 42 hier S 39 Franz Meussdoerffer Martin Zarnkow Das Bier Eine Geschichte von Hopfen und Malz C H Beck Verlag 2014 ISBN 978 3 406 66668 1 S 84 Andreas Krennmair Vienna Lager 2020 ISBN 979 86 5093343 4 S 28 H Schoof M Spannagl L Yang R Ernst H Gundlach D Haase G Haberer K F Mayer Munich information center for protein sequences plant genome resources a framework for integrative and comparative analyses 1 W In Plant physiology Band 138 Nummer 3 Juli 2005 S 1301 1309 doi 10 1104 pp 104 059188 PMID 16010004 PMC 1176403 freier Volltext Saccharomyces Genome Database A Goffeau et al Life with 6000 genes In Science Band 274 Nummer 5287 Oktober 1996 S 546 563 546 567 doi 10 1126 science 274 5287 546 PMID 8849441 Review 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