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Unter dem Paradoxon der schwachen jungen Sonne versteht man den noch nicht vollstandig geklarten Widerspruch zwischen der geringen Strahlungsleistung der jungen Sonne in der fruhen Erdgeschichte und dem nicht entsprechend kalteren Klima zu jener Zeit Auf diese Diskrepanz wiesen erstmals die Astronomen Carl Sagan und George Mullen 1972 hin sm 1 Entwicklung von Leuchtkraft rot Radius blau und effektiver Temperatur grun der Sonne wahrend ihres Daseins als Hauptreihenstern in Einheiten der heutigen Werte Die Leuchtkraft war vor drei bis vier Milliarden Jahren 20 bis 25 geringer als jetzt Rekonstruktion des mittleren Temperatur und Niederschlagverlaufs der Erde vom Archaikum bis zur GegenwartSagan schlug eine vergleichsweise hohe Konzentration von Treibhausgasen als mogliche Erklarung vor Uber Jahrzehnte gefuhrte kontroverse Diskussionen in Geologie Astrophysik Planetologie Klimatologie und Atmospharenwissenschaften machten das Paradoxon zu einer der grossen offenen Fragen der Palaoklimatologie 1 Eine abschliessende Deutung wird von manchen Autoren beansprucht 2 ist aber keineswegs unumstritten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ausmass des Problems 2 Uberblick 2 1 Erd und klimageschichtlicher Hintergrund 2 1 1 Einfluss der Atmosphare 2 1 2 Klimaeinfluss der Plattentektonik 3 Deutungen des Paradoxons uber Treibhauseffekte 3 1 Uberblick 3 2 Deutung uber extremes Kohlendioxid Treibhaus 3 3 Deutungen uber Mischungen verschiedener Treibhausgase 3 4 Deutung des Paradoxons uber Carbonylsulfid 3 5 Vorgeschlagene Regelmechanismen 4 Veranderte Wolkenbildung 5 Astrophysikalische Deutungen 5 1 Vermutung einer starken jungen Sonne 5 2 Moglicher Klimaeinfluss der galaktischen kosmischen Strahlung 5 3 Bahnparameter und Erdrotation 5 4 Gravitationskonstante 6 Biologische Deutungen 6 1 Gaia Hypothese und selbstregelnde Rolle des Lebens 6 2 Leben auf einer jungen kalten Erde 7 Einfluss von Messwertfehlern auf das Paradoxon 7 1 Methodische Herausforderungen 7 1 1 Fruhes Leben 7 1 2 Bildung von Ozean und Erdkruste 7 1 3 Rekonstruktion des Temperaturverlaufs 8 Rolle des Paradoxons bei Mars und dem Saturnmond Titan 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAusmass des Problems BearbeitenAus dem Standardsonnenmodell lasst sich fur die Zeit vor 4 4 Milliarden Jahren eine 25 bis 30 geringere Strahlungsleistung ableiten 4 Gleichzeitig wurde anhand geochemischer Analysen die Existenz von flussigem Wasser an der Erdoberflache bereits in der fruhesten Erdgeschichte nachgewiesen 5 Ohne relativ milde klimatische Bedingungen hatte Wasser aber nur als Eis vorkommen konnen Bereits in dieser fruhen Zeit sind die ersten Lebensspuren nachgewiesen die ebenso flussiges Wasser voraussetzten Das Paradoxon setzt zu einer Zeit an in der eine erste Atmosphare gerade entstanden war und dauert uber mehrere Milliarden Jahre fort wahrend derer sich Kontinente und Ozeane bildeten Dies gilt ebenso bei der Betrachtung der fruhen Marsatmosphare 6 Uberblick Bearbeiten nbsp Vulkanausbruch des PinatuboZur Erklarung des Paradoxons werden Faktoren berucksichtigt die in der gesamten irdischen Klimageschichte eine Rolle spielten Anfangs wurden fur die Losung des Problems hohe Treibhausgaskonzentrationen in der fruhen Atmosphare vermutet Die Kenntnisse uber die damalige atmospharische Beschaffenheit und die damit verknupften Klimabedingungen haben seit den 1970er Jahren erheblich zugenommen 7 So gilt eine ursprunglich sehr hohe Konzentration der heute relevanten Treibhausgase aufgrund geochemischer Beschrankungen als fraglich 7 8 2009 wurden sulfidische Treibhausgase identifiziert die in der fruhen reduzierenden Atmosphare bis zur Grossen Sauerstoffkatastrophe vor 2 4 Milliarden Jahren ein wirksamer Klimafaktor gewesen sein konnten Eine 2003 vorgebrachte Erklarung des Paradoxons und der globalen Warm und Kaltzeiten aufgrund einer Klimabeeinflussung durch kosmische Strahlung loste eine kontrovers gefuhrte Debatte aus und intensivierte die Forschung auf diesem Sektor Ein klimabestimmender Einfluss kosmischer Strahlung in der Gegenwart konnte in Folgestudien jedoch nicht bestatigt werden Gegenwartig wird versucht das archaische Erdklima mit vergleichsweise einfachen Klimamodellen zu simulieren Unter den Voraussetzungen einer niedrigen Albedo eines hohen Stickstoffanteils und eines sparlichen Auftretens von Kondensationskernen fur die Wolkenbildung ware das Vorhandensein von flussigem Wasser in den Tropenregionen auch damals moglich gewesen 3 9 Gleiches gilt fur die Analyse der fruhen Marsatmosphare 6 Weitere Nebenthesen behandeln unter anderem mogliche Abweichungen der Erdbahnparameter eine Veranderung der physikalischen Konstanten und der solaren Strahlungsstarke uber das Standardmodell hinaus ebenso wird in einigen Studien eine Lebensentstehung auf der Erde und auf anderen Himmelskorpern unter vergleichsweise kalten Bedingungen diskutiert 8 Erd und klimageschichtlicher Hintergrund Bearbeiten Nach der Entstehung des Mondes vor etwa 4 5 Milliarden Jahren bei der der Erdmantel tief aufgeschmolzen war dauerte es etwa 2 Millionen Jahre bis die Erdwarme fur die Oberflachentemperatur vernachlassigbar wurde Verzogernde Faktoren waren eine isolierende Atmosphare aus Wasserdampf H2O und die Dissipation von Rotationsenergie durch Gezeitenreibung 10 Als das Wasser kondensierte begann ein mindestens 10 Millionen Jahre wahrender galoppierender Treibhauseffekt englisch runaway greenhouse effect auf der Basis von anfangs etwa 100 bar Kohlendioxid CO2 ehe das Gas grossteils als Karbonat subduziert war 11 siehe auch Kohlenstoffzyklus Nach aktueller Einschatzung vorbehaltlich neuer Mondgesteinproben gab es kein Grosses Bombardement der Erde durch Asteroiden und Kometen vor 4 1 bis 3 8 Milliarden Jahren sondern eine allmahliche Abnahme der Einschlage 12 die den Erdmantel lediglich lokal aufschmolzen und zwischen denen relativ kuhle Bereiche existierten mit Wasser in flussiger 13 und fester Form 11 Vulkanausgasungen bestanden damals wie heute uberwiegend aus Wasserdampf Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff H2S sowie kleineren Anteilen von Stickstoff N2 Wasserstoff H2 Kohlenmonoxid CO Helium Methan und Ammoniak Eine vermutlich kurzzeitige Glazialphase in Form der Pongola Vereisung ereignete sich vor etwa 2 9 Milliarden Jahren auf die 500 Millionen Jahre spater die Palaoproterozoische Vereisung folgte wahrscheinlich verursacht durch die Grosse Sauerstoffkatastrophe und mit einer Dauer von ungefahr 300 Millionen Jahren das langste Eiszeitalter der Erdgeschichte Daran schloss sich eine langere Warmzeit an scherzhaft boring billion langweilige Milliarde genannt jko 1 Erst danach seit etwa einer Milliarde Jahren wechselten sich bis in die jungste Erdgeschichte langere Warm mit kurzeren Kaltzeiten ab Das Paradoxon wird gelegentlich im Umfeld von Junge Erde Kreationisten und Anhangern des sogenannten Intelligent Design als Argument gegen die ubereinstimmenden wissenschaftlichen Datierungen herangezogen die das Alter der Erde auf etwa 4 6 Milliarden Jahre festlegen 14 Einfluss der Atmosphare Bearbeiten Hauptartikel Entwicklung der Erdatmosphare und Treibhauseffekt nbsp Beispiel einer Modellrechnung von 2009 zur mittleren jahrlichen Strahlungsbilanz der Erde fur den Zeitraum von Marz 2000 bis Mai 2004 Die Berechnungen wurden erstellt teils aufgrund von Satellitendaten CERES und teils aufgrund von Annahmen Hypothesen Die Breite der breiten Pfeile deutet die Proportionen des Energieflusses an 15 Eine spatere Modellrechnung von 2013 ergab einen Energieuberschuss von 0 6 W m mit einem Unsicherheitsbereich von 0 2 bis 1 0 W m 16 Die Treibhauswirkung beruht auf der unterschiedlichen Durchlassigkeit fur den kurzwelligen vor allem ankommenden Anteil der Sonnenstrahlung gegenuber der langwelligen vor allem reflektierten Warmestrahlung In der Erdatmosphare haben Treibhausgase wie Wasserdampf Kohlenstoffdioxid Methan und Ozon seit Anbeginn zentralen Einfluss auf das Klima Der naturliche Treibhauseffekt hebt die durchschnittliche Temperatur der Erdoberflache gegenwartig um etwa 33 C auf 15 C an Ohne diesen Effekt wurde die bodennahe Luftschicht im globalen Mittel nur lebensfeindliche 18 C aufweisen Mit der gegenwartigen Zusammensetzung der Atmosphare ware die Oberflachentemperatur am Beginn der Erdgeschichte bei sonst gleichen Bedingungen Landverteilung Albedo global um ca 20 C kalter gewesen 17 Ein uber mehrere Milliarden Jahre weitgehend stabiles Klima setzt wirkungsvolle Regelmechanismen voraus jk 1 Wasser in seinen verschiedenen Aggregatzustanden alleine wirkt einer Abkuhlung durch eine geringere Strahlungsleistung der Sonne nicht entgegen jko 2 Die beobachteten Klimaveranderungen mussen deshalb durch die Einwirkung anderer Faktoren wie z B die Wolkenbildung erklart werden So kuhlen niedrige Wolken die Erdoberflache durch ihre Sonnenreflexion hohe Wolken warmen hingegen Die Wolkenbildung wird u a von Kondensationskernen Schwebeteilchen und Spurengasen beeinflusst Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Vulkanismus durch die in die Atmosphare emittierten Gase Staubpartikel und Aerosole Die uber langere Zeitraume variierende Vegetationsausbreitung hat im Zusammenhang mit Erosion Verwitterung und Bodenstruktur Einfluss auf die Reflexionseigenschaften der Erdoberflache sowie auf die Verdunstung und damit auf Wolkenbildung und Klima ipcc 1 Ein signifikanter Faktor sind daneben die Erdbahnparameter Exzentrizitat Prazession und Neigung der Erdachse Die durch die sogenannten Milankovic Zyklen verursachte Verteilung und Schwankung der Sonneneinstrahlung ist relativ geringfugig fungiert jedoch im Klimasystem als Impulsgeber und gilt als Hauptursache fur den Wechsel der Warm und Kaltphasen innerhalb des gegenwartigen Eiszeitalters ipcc 1 Nach neueren Erkenntnissen kann ein Teil der Zyklen als stabile Einflussgrosse uber mehrere hundert Millionen Jahre zuruckverfolgt und chronologisch eingeordnet werden 18 Klimaeinfluss der Plattentektonik Bearbeiten Hauptartikel Plattentektonik und Kontinentaldrift Die Plattentektonik als Antrieb aller grossraumigen Vorgange in der ausseren Erdhulle Lithosphare ist einer der wichtigsten Klimafaktoren mit einer Vielzahl von damit verbundenen Prozessen Dazu zahlen die Entstehung von Faltengebirgen Orogenese die verschiedenen Formen des Vulkanismus die Bildung Mittelozeanischer Rucken das Abtauchen ozeanischer Kruste unter kontinentale Lithospharenplatten Subduktion sowie die Kontinentaldrift jeweils mit direkten Folgen auf den Klimazustand der Erde Im Unterschied zu diesen Entwicklungen die Millionen Jahre beanspruchten kamen die biologischen und klimatischen Auswirkungen sogenannter Magmatischer Grossprovinzen englisch Large Igneous Provinces nach geologischen Massstaben oftmals innerhalb eines relativ schmalen Zeitfensters zur Geltung Es handelte sich dabei um den grossvolumigen Ausfluss magmatischer Gesteine aus dem Erdmantel uberwiegend in Form von Flutbasalten die vor allem an den Nahtstellen kollidierender oder auseinanderdriftender Kontinentalplatten auftraten und sich im Verlauf von einigen Hunderttausend Jahren gelegentlich uber Millionen km2 ausbreiteten In Abhangigkeit von Ausmass und Dauer der Flutbasalt Freisetzung gelangten erhebliche Mengen an Treibhausgasen und Schadstoffen in die Atmosphare Im Unterschied zum normalen Vulkanismus bewirkten die Aktivitaten einer Magmatischen Grossprovinz keine aerosolbedingte Abkuhlung sondern fuhrten im Gegenteil zu einer weltweiten Temperaturzunahme im Extremfall gekoppelt mit einer zusatzlichen Erwarmungsspirale unter Mitwirkung von Methan beziehungsweise Methanhydrat aus ozeanischen Lagerstatten Sehr wahrscheinlich stehen die meisten Massenaussterben der Erdgeschichte mit der grossflachigen Effusion von Flutbasalten und der anschliessenden Destabilisierung terrestrischer und mariner Biotope in direkter Verbindung 19 Verlauf Der erste Kontinent Ur in seiner Grosse vermutlich vergleichbar mit dem heutigen Australien konnte bereits vor rund 3 Milliarden Jahren existiert haben gilt jedoch als weitgehend hypothetisch Besser belegt ist der erste Superkontinent Kenorland dessen Entstehung mit dem Beginn des Palaoproterozoischen Eiszeitalters auch Huronische Eiszeit vor etwa 2 4 Milliarden Jahren korrespondiert Vor 1 8 Milliarden Jahren entstand der Superkontinent Columbia der nach aktueller Forschungslage die Landmassen des ursprunglich als eigenstandig geltenden Grosskontinents Nuna ganz oder zum Teil in sich vereinte Im Zuge des als wahrscheinlich eingestuften Wilson Zyklus bildeten sich in der Folge die Superkontinente Rodinia 1 100 bis 750 mya million years ago und Pannotia 600 bis 550 mya wobei verschiedene Studien das Resumee ziehen dass Columbia in seiner Spatphase nur teilweise fragmentiert wurde und unter entsprechend moderater Plattentektonik gegen Ende des Mesoproterozoikums einen fliessenden Ubergang zum nachfolgenden Rodinia vollzog 20 Diese Annahme entspricht der relativ ruhigen klimatischen und geologischen Entwicklung wahrend der boring billion 21 Allerdings wirkte sich diese lange wahrende Stillstandsphase auch auf die biologische Evolution aus Es gibt Hinweise dass die marinen Sauerstoff und Sulfatkonzentrationen dauerhaft auf niedrigem Niveau stagnierten und die mittelproterozoischen Ozeane aufgrund anoxischer Bedingungen einschliesslich des Auftretens von Schwefelwasserstoff ein eher lebensfeindliches Milieu fur aerobe Lebensformen bildeten 22 Durch die allmahliche Zunahme des Sauerstoffgehalts wahrend des Neoproterozoikums anderte sich die chemische Beschaffenheit der Meere und gleichzeitig begann eine Periode umfangreicher plattentektonischer Prozesse und ausgepragter Kaltzeiten vermutlich verknupft mit mehreren Schneeball Erde Ereignissen Wahrend des bis heute andauernden Erdzeitalters dem Phanerozoikum traten in unregelmassigen Abstanden weitere Kalt und Warmzeiten von unterschiedlicher Dauer auf Eine deutliche Abkuhlung ereignete sich ab der 2 Halfte des Ordoviziums vor 460 bis 430 Millionen Jahren 23 gefolgt vom Permokarbonen Eiszeitalter das grosse Teile des Karbons umfasste und bis in das Mittlere Perm reichte 24 Die oftmals sehr rasch verlaufenden Klimaschwankungen im Jura und in der Unterkreide fallen mit dem fortschreitenden Zerfall des im spaten Karbon 310 mya entstandenen Superkontinents Pangaea zusammen 25 Ein wichtiger palaogeographischer Faktor war dabei die Lage der Kontinente und grosserer Festlandsbereiche im Umkreis der Polargebiete da polarnahe Landflachen aufgrund der Eis Albedo Ruckkopplung schneller und starker vereisen als offene Meereszonen Deutungen des Paradoxons uber Treibhauseffekte BearbeitenUberblick Bearbeiten Sagan und Mullen sm 1 schlugen zunachst eine klimaaktive Rolle von Ammoniak NH3 in der fruhen Atmosphare als Losung des Paradoxons vor Jedoch besitzt Ammoniak in der Erdatmosphare nur eine geringe Verweildauer und wird unter anderem durch photochemische Vorgange zersetzt Sagan und Chyba postulierten daher eine organische Schutzschicht ahnlich wie bei der Atmosphare des Saturnmondes Titan 26 die die Stabilitat des Ammoniaks erhoht haben konnte 27 Eine stark ammoniakhaltige Atmosphare wird auch bei einigen Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems angenommen Als Erklarung fur das Paradoxon wurde die Ammoniakhypothese bald zugunsten eines erheblich hoheren Faktor Zehntausend CO2 Anteils in fruhester Zeit verdrangt Diese Theorie war bis in die fruhen 1990er Jahre vorherrschend jko 2 Aufgrund von Widerspruchen mit geochemischen Erkenntnissen 28 begann die Suche nach alternativen Ursachen Andere Autoren schlugen ein erhohtes Auftreten weiterer Treibhausgase vor die unter anderem in vulkanischen Emissionen bis in die Gegenwart vorkommen Dazu zahlen Lachgas N2O und insbesondere Methan Ethan und andere Kohlenwasserstoffe jh 1 sowie verschiedene Schwefelverbindungen jko 2 Die Frage der photochemischen Stabilitat betrifft auch die klimawirksamen Kohlenwasserstoffe und Sulfide Die Verweildauer der meisten Treibhausgase wurde durch die nahezu sauerstofffreie Atmosphare der fruhen Erde gefordert Insgesamt lassen die teilweise dramatischen Anderungen in der Zusammensetzung der fruhen Atmosphare vk 1 vor allem durch biotisch gebildeten Sauerstoff angesichts des relativ gleichmassig warmen Klimaverlaufs uber mehrere Milliarden Jahre und der ausgepragten Temperaturschwankungen nach der boring billion vor 2 1 bis 1 0 Milliarden Jahren weiter Fragen offen jko 2 Fur einen Klimatologen ist diese Zeit keineswegs langweilig sie schreit nach einer Erklarung insbesondere weil die Sonne deutlich weniger hell war als heute Die Frage warum das mittlere Proterozoikum warm war und wieso es sich um 750 Millionen Jahre vor unserer Zeit so dramatisch abkuhlte ist faszinierend aber geht uber den hier behandelten Forschungsgegenstand hinaus Kasting und Ono 2006 jko 2 Deutung uber extremes Kohlendioxid Treibhaus Bearbeiten nbsp Wolkenbedeckung der Venus nbsp Dunne Atmosphare des MarsWenn das gegenwartig in der Lithosphare gespeicherte CO2 in vollem Umfang in die Atmosphare entweichen wurde hatte dies eine mehr als zehntausendfach uber den heutigen Werten liegende Kohlendioxid Konzentration mit mehreren Bar Partialdruck zur Folge jk 1 Eine allmahliche Abschwachung dieser extremen Treibhausbedingungen parallel zur Zunahme der solaren Strahlungsleistung sollte das Paradoxon losen 1979 vermutete der Astrophysiker Michael H Hart dass die Erde genau diesen Weg genommen hatte 29 Nach Harts Berechnungen sei diese allmahliche Abnahme zwischen der Entstehung der Uratmosphare vor 4 58 Milliarden Jahren bis zum Erreichen der heutigen Strahlungsstarke ausserst unwahrscheinlich und zudem instabil Bei nur wenigen Prozent Abweichung nach oben oder unten wurde entweder ein galoppierender Treibhauseffekt ahnlich dem der Venus auftreten oder der Planet hatte sich zu einem Schneeball Erde beziehungsweise zu einer marsahnlichen lebensfeindlichen Wustenwelt mit dunner Atmosphare entwickelt 30 Hart pragte dabei den Begriff der Continuously Habitable Zone CHZ 31 Die Entstehung und Fortdauer des Lebens war demnach nur deshalb moglich weil sich die Erde wahrend ihrer gesamten Geschichte stets in einer optimalen aber raumlich sehr eng begrenzten Lebenszone befand Diesen unwahrscheinlichen Umstand nutzte Hart zu der vielbeachteten These vgl Fermi Paradoxon dass extraterrestrisches Leben in der Galaxis und womoglich auch im Universum ausserst selten vorkommen wurde jk 1 James F Kasting und andere wiesen darauf hin dass der These einer anfanglich extrem hohen nur allmahlichen Abnahme der CO2 Konzentration das vor 2 4 Milliarden Jahren beginnende Palaoproterozoische Eiszeitalter entgegensteht jh 1 Danach blieb das verhaltnismassig warme Klima geologischen Nachweisen und Klimaproxys zufolge uber eine 1 Milliarde Jahre stabil ehe sich Vereisungsphasen und Warmzeiten abzuwechseln begannen In einer 2011 im Fachjournal Nature veroffentlichten Studie findet sich erneut das Fazit dass das moderate Klima des Archaikums nicht mit dem angenommenen damaligen CO2 Gehalt der Atmosphare in Einklang steht 32 Die Autoren sehen eine mogliche Losung in einem durch andere Stoffe hervorgerufenen Treibhauseffekt Deutungen uber Mischungen verschiedener Treibhausgase Bearbeiten Jacob D Haqq Misra und andere inklusive Kasting favorisierten statt eines reinen Kohlendioxid Treibhauses 2007 ein Gemisch aus Methan CH4 Wasserdampf und Kohlendioxid jh 1 2000 hatte Kasting zusammen mit Pavlov die Rolle von CH4 betont 33 und 2001 die Abschirmung von Ammoniak durch organische Spurengase in der Uratmosphare bezweifelt 34 Pavlov und Kasting hatten 2000 und 2003 eine methanreiche Atmosphare nach 2 4 Milliarden Jahren in die Diskussion zum Paradoxon angefuhrt 35 Dies setzt einen sulfidischen Ozean voraus was von Holland 2006 mit Verweis auf die geochemische Problematik bestritten wurde Kasting erwahnte diesen Widerspruch und resumierte We leave this issue to be sorted out elsewhere Kasting und Ono 2006 jko 2 deutsch Diese Fragestellung uberlassen wir einer Klarung anderenorts Deutung des Paradoxons uber Carbonylsulfid Bearbeiten Yuichiro Ueno Matthew S Johnson u a veroffentlichten im August 2009 Untersuchungen zum Verhaltnis von Schwefelisotopen in Gesteinen des Pilbara Kratons das aus der Fruhzeit der Erde stammt UE 1 Die Gruppe untersuchte spektralanalytisch eine Reihe von Klimagasen die in heutigen Vulkanausgasungen vorkommen auf deren Verhalten im Bereich des Ultraviolett Demnach hatte sich speziell Carbonylsulfid COS in einer fruhen reduzierenden Erdatmosphare ansammeln und so das Paradoxon ausgleichen konnen Die Verteilungsraten fur verschiedene Schwefelisotope in Gesteinen konnten den Autoren zufolge als sehr guter Nachweis fur die unterschiedliche Zusammensetzung der fruhen Atmosphare verwendet werden Die photolytische Zersetzung von Schwefeldioxid war zuvor als begrenzender Faktor angenommen worden COS als wirkungsvolles und stabiles Treibhausgas ist daruber hinaus im Gegensatz zu anderen in der Lage die Zersetzung des ebenfalls klimawirksamen Schwefeldioxids zu verhindern UE 1 Die Untersuchungen an den schwefelhaltigen Sedimenten wurden zu verschiedenen Szenarien der Abschirmung des ultravioletten Lichts in Bezug gesetzt Den Autoren zufolge ist die in den Gesteinen aufgefundene auffallige Anreicherung des Schwefelisotops33S nur mit der Anwesenheit von COS in der damaligen Atmosphare und dessen spezifischer abschirmenden Wirkung zu erklaren UE 1 Mit Carbonylsulfid kann den Autoren zufolge das Paradoxon bis zur starken Abkuhlung im spaten Archaikum vor 2 4 Milliarden Jahren schlussig gedeutet werden UE 1 Sie verknupften dieses Archaische Eiszeitalter mit dem hauptsachlich von Cyanobakterien produzierten freien Sauerstoff der sich sowohl in der Atmosphare als auch im Ozean anzureichern begann nachdem er vorher bei der Oxidation von organischen Verbindungen und zweiwertigen Eisen Ionen Fe2 in dreiwertige Eisen Ionen Fe3 weitgehend verbraucht worden war jko 2 In Ubereinstimmung mit der COS Hypothese wird der Wechsel von reduzierender zu oxidierender Atmosphare auf dieses zeitliche Umfeld gelegt jko 3 Die fur COS notwendige reduzierende Atmosphare ist danach nicht mehr gegeben Kasting diskutierte bereits 2006 differenzierte geochemische Befunde zur Rolle von Schwefelverbindungen in der archaischen Atmosphare jko 2 Er verwies dabei insbesondere auf die nur zeitweise abgelagerten Barytvorkommen Da Baryt ein extrem schwerlosliches Sulfat ist ware die Abscheidung von SO2 zeitlich begrenzt nur zwischen 3 2 und 2 4 Milliarden Jahre verhindert worden Vorgeschlagene Regelmechanismen Bearbeiten Der Carbonat Silicat Zyklus gilt als zentraler negativer im Sinne der Regelungstechnik und gegensteuernder Regelmechanismus fur die klimaaktiven Treibhausgase Mit ihm wird die Verwitterung von Silikaten und die Kohlendioxidkonzentration in Ozeanen und Atmosphare mit der Ablagerung und Wiederaufarbeitung von Karbonatgestein auf den Kontinenten wie in den Ozeanen verknupft 36 37 Nach Walker ist speziell in der Erdfruhgeschichte die anfanglich hohe Treibhausgas Konzentration mit der Bildung von Kontinenten nach etwa einer Milliarde Jahren 38 durch die Ablagerung grosser Mengen Karbonate abgebaut worden Anschliessend wird eine Wechselwirkung zwischen Erwarmung durch den Treibhauseffekt von Kohlendioxid in der Atmosphare vermehrte Silikatverwitterung anschliessend erhohte Abkuhlung durch Bildung von Karbonaten und Erwarmung nach erneuter Ausgasung von Kohlendioxid durch vulkanische Vorgange angenommen Veranderte Wolkenbildung BearbeitenRoberto Rondanelli und Richard S Lindzen kamen 2010 zu dem Schluss dass bereits eine moderate Wirkung von Zirruswolken in den Tropenregionen der fruhen Erde eine ausreichende Klimaerwarmung hervorrufen konnte 39 Ihre Erklarung basiert auf der Iris Hypothese die die Abnahme hoher tropischer Zirruswolken bei zunehmender globaler Erwarmung zum Inhalt hat Diese Hypothese ist jedoch mit erheblichen Problemen behaftet So lasst sich der Iris Effekt in der Gegenwart nicht in Satellitendatenreihen nachweisen Zudem impliziert Rondanellis und Lindzens Erklarung fur das Archaikum eine unrealistisch dichte Bedeckung der gesamten Erde mit sehr kuhlen Wolken Als Teilerklarung des Paradoxons wird ihre Hypothese jedoch als weiterhin beachtenswert angesehen 3 Nach einer im Jahr 2010 erschienenen Studie ist das Paradoxon fur die junge Erde ohne stark erhohte Treibhausgas Konzentrationen erklarbar In der Fruhphase der Erde waren die Ozeane um etwa 20 grosser als heute Da es damals an Land jedoch weder Pflanzen noch Tiere gab fehlten die fur die Wolkenbildung wichtigen Kondensationskeime Die Wolkenbedeckung der Erde war folglich erheblich geringer als ursprunglich angenommen Sowohl das Fehlen von Kondensationskeimen als auch die geringere Ausdehnung kontinentaler Landmassen hatten uber eine geringere Albedo zu Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts beigetragen 40 Diese Begrundung geht davon aus dass Kondensationskeime vorwiegend aus biogenem Dimethylsulfid DMS hatten bestehen mussen und dass DMS nur von Eukaryoten produziert wurde Beide Annahmen sind umstritten 3 Astrophysikalische Deutungen BearbeitenVermutung einer starken jungen Sonne Bearbeiten Im Zusammenhang mit dem Paradoxon wurde abweichend vom astrophysikalischen Standardmodell eine hohere Strahlungsleistung der Sonne in der Fruhzeit diskutiert gr 1 Eine moderat 10 schwerere Sonne reicht im Vergleich zum Standardmodell aus um das Paradoxon auszugleichen Fur diese Hypothese sprechen laut Thomas Graedel die bei der Sonne und anderen Sternen auffallige Abreicherung von Spurenelementen wie Beryllium gr 1 gegen die Annahme der relativ gleichmassige Klimaverlauf uber mehrere Milliarden Jahre Eine hohere Masse des Zentralgestirns hatte aufgrund der Standardannahmen zur Seismik der Sonne eine erheblich erhohte Strahlungsleistung uber nur wenige hundert Millionen Jahre gehabt ns 1 indirekt abgeschatzte Masseverluste der fruhen Sonne sind anderen Studien zufolge dafur zu klein 41 Eine erhohte Masse konnte durch den Abgleich mit heutigen jungen Sonnen in kosmischer Nachbarschaft nicht bestatigt werden 42 43 Eine uber Milliarden Jahre gleichmassig starke junge Sonne steht zudem in Widerspruch zu gesicherten Erkenntnissen der Klimageschichte vor allem zu den im Prakambrium auftretenden Kaltzeiten und Schneeball Erde Stadien JV 1 und kollidiert daruber hinaus mit dem astrophysikalischen Befund dass der Masseverlust bei nahen Sonnen unterschiedlichen Alters kontinuierlich erfolgt ns 1 Moglicher Klimaeinfluss der galaktischen kosmischen Strahlung Bearbeiten nbsp Spiralarme der Milchstrasse nbsp Kosmische Strahlung rot und uber geochemische Befunde angenommene globale Temperatur schwarz bis 500 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung nach Shaviv 2003 in spateren Arbeiten nicht bestatigt 44 Der Geochemiker Jan Veizer und der israelische Astrophysiker Nir Shaviv deuten das Paradoxon durch die Einbeziehung von Sonnenwind und galaktischer kosmischer Strahlung auf das fruhe Erdklima ns 1 Nach Henrik Svensmark konnte eine reduzierte kosmische Strahlung uber weniger Kondensationskeime zu schwacherer Wolkenbildung und damit zu einer Erwarmung fuhren Shaviv postulierte dass der starkere Sonnenwind die Erde zunachst vor der kosmischen Strahlung starker abgeschirmt und die fruhe lange Warmphase ermoglicht hatte ns 1 Die vor 2 4 Millionen Jahren einsetzende Vereisungsphase soll demnach mit den zur selben Zeit erhohten Sternbildungsraten in der Galaxis und entsprechend vermehrter Strahlung ubereinstimmen ns 1 Fur die Zeit danach stieg die Strahlungsintensitat nach diesem Modell allmahlich auf das heutige Niveau Shaviv fand anhand der Analyse von Meteoritenmaterial vier Peaks im kosmischen Strahlungsfluss CRF Cosmic Ray Flux wahrend der letzten 500 Millionen Jahre Diese Peaks waren in einem Abstand von 143 10 Millionen Jahren aufgetreten und korrelierten mit Spiralarm Durchgangen der Sonne Shaviv arbeitete auf diesem Themenfeld mit Jan Veizer zusammen und konnte dessen uber Jahrzehnte gesammelten geochemischen Aufzeichnungen mit seinen Meteoritendaten abgleichen In ihrer gemeinsamen Deutung des Paradoxons korrelieren Zeiten erhohter Sternbildungsraten und entsprechend verstarkter kosmischer Strahlung mit globalen Kaltzeiten was den Klimaverlauf sowohl im Prakambrium als auch im gesamten Phanerozoikum erklaren wurde siehe Abbildung rechts nsna 1 Die Peaks aus Shavivs Analyse konnten von spateren Arbeiten jedoch nicht bestatigt werden 44 Einige Arbeiten zu dem von Svensmark postulierten Zusammenhang so im danischen SKY Experiment untersuchten speziell das Zusammenspiel von schwefelhaltigen Aerosolen mit kosmischer Strahlung in hoheren Schichten der Atmosphare 45 Ahnliches geschieht beim CLOUD Experiment des CERN 46 Allerdings ist die gegenwartige Einwirkung durch diesen Effekt auf das Klima nicht nachweisbar Die mit Satelliten gemessene Wolkenbedeckung korreliert nicht mit Forbush Ereignissen 47 Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind periodisch auftretende kosmische Einflusse auf die biologische und klimatische Entwicklung mit Ausnahme der Milankovic Zyklen nur schwach belegt und spielen hinsichtlich ihrer Signifikanz offenbar nur eine untergeordnete Rolle 48 49 Bahnparameter und Erdrotation Bearbeiten Die sich uber Jahrtausende verandernde Neigung der Erdachse zur Ekliptik von 22 1 bis 24 5 ubt einen deutlichen Einfluss auf das Klima aus 8 Eine daruber hinausgehende Neigung der Erdachse wahrend des Archaikums wird von einigen Studien als mogliche Erklarung fur hohere Temperaturen in der Fruhzeit der Erde diskutiert 8 Ein weiterer moglicher Einflussfaktor ist eine ehemals schnellere Erdrotation da eine Tageslange von 14 Stunden zu einem Temperaturanstieg von 1 5 C fuhren wurde ns 1 Fur das Paradoxon selbst ns 1 sowie fur den Verlauf der ersten drei Milliarden Jahre und zur Erklarung der sich anschliessenden Kalt und Warmzeiten ist dieser Erklarungsansatz jedoch nicht ausreichend vk 2 Gravitationskonstante Bearbeiten Die Luminositat eines Sterns hangt aufgrund der Eddington Grenze mit der Gravitationskonstante zusammen Die Luminositat L ist extrem von der Gravitationskonstante G und der Masse des Sterns M abhangig L G 7 M 5 displaystyle L propto G 7 M 5 nbsp 50 Kleinere Schwankungen der Konstante in der Anfangszeit wurden das Phanomen erklaren 51 Die entsprechenden Deutungen geben ebenso Hinweise auf die sogenannte Dunkle Energie und sind nach wie vor sehr spekulativ 50 51 Biologische Deutungen BearbeitenGaia Hypothese und selbstregelnde Rolle des Lebens Bearbeiten Der Gaia Hypothese von James Lovelock zufolge ist das Leben auf der Erde selbst der wesentliche Regelmechanismus jk 1 ohne den die Erde moglicherweise das Schicksal von Mars oder Venus erfahren hatte Der Hypothese zufolge kann die Erde und insbesondere die Biosphare als ein selbstahnlicher makroskopischer lebender Organismus mit Eigenschaften des Lebens wie Autopoiesis und Homoostasis betrachtet werden der sich selbst Bedingungen schafft erhalt und weiter entwickelt Der Name leitet sich von Gaia der Erdgottin der griechischen Mythologie ab Dazu gehoren die Ruckkoppelung zwischen Vegetation deren Wasserspeicherungsvermogen und Niederschlagen sowie der durch Vegetationsbedeckung und Landnutzung veranderten Albedo Ein weiterer in dem Zusammenhang angefuhrter Ruckkopplungseffekt ist die Aufnahme von Kohlendioxid durch kalkhaltiges Meeresplankton und Korallen wie die Freisetzung von Kohlendioxid im Laufe des Kreislaufs der Gesteine Diese Funktionen werden zum grossen Teil von niederen Lebensformen wie Einzeller oder Algen ubernommen Aussterbeereignisse betreffen dabei vor allem hohere und hochspezialisierte Lebensformen und stehen dazu nicht im Widerspruch Wichtige Formen der biologischen Regelkreise wie die riffbildenden Korallen und eine Vielzahl weiterer Organismen traten erst nach der Kambrischen Explosion vor mehr als 500 Millionen Jahren in Erscheinung Fur die nachgewiesene Stabilitat und das fast durchgehend lebensfreundliche Klima wahrend der fur das Paradoxon zentralen Jahrmilliarden zuvor mussten demnach andere Organismen diese Funktion ausgeubt haben ehe sie von evolutiven Neuankommlingen verdrangt wurden 52 Jim Kasting stimmt einer wichtigen Rolle des Lebens beim Kohlenstoffzyklus wie dem Einfluss auf Verwitterung und Sauerstoffgehalt zu dennoch blieben die wesentlichen Einflussfaktoren physikalischer wie abiotischer Natur jk 1 vk 3 Der Annahme des irdischen Lebens als hochorganisierter Regelmechanismus widerspricht die von dem Palaontologen Peter Ward formulierte Medea Hypothese nach der mehrzelliges Leben keine systembewahrenden Eigenschaften sondern eine Tendenz zur Selbstzerstorung aufweist Leben auf einer jungen kalten Erde Bearbeiten In den letzten Jahrzehnten wurden Lebensformen auf der Erde unter sehr kalten Umweltbedingungen entdeckt wie bei dem unter dem Antarktischen Eisschild liegenden Wostoksee John Priscu zufolge konnte dies ebenso auf dem Mars der Fall sein 53 54 Im Gegensatz zu der Annahme von Hart wurde die Continuously Habitable Zone im Sonnensystem zwischenzeitlich bis in Marsnahe ausgeweitet Eine Deutung des Paradoxons auf dieser Grundlage 55 besitzt jedoch wenig Relevanz Das archaische Erdklima war allem Anschein nach warmer als heute und geologische Spuren im Hinblick auf flussiges Wasser sind im Gegensatz zu Vereisungsprozessen seit fruhester Zeit weit verbreitet Pointiert ausgedruckt gibt es Hinweise auf wasserbasiertes Leben auf der Erde seit es Steine gibt JV 1 Fur den Fortbestand des irdischen Lebens wahrend zwischenzeitlicher globaler Vereisungen ebenso wie bei der Wahrscheinlichkeit von Leben auf anderen Planeten und Monden ist Priscus Befund zentral Einfluss von Messwertfehlern auf das Paradoxon BearbeitenAltere palaoklimatologische Studien beschrieben fur das Archaikum und teilweise fur das gesamte Prakambrium ein Heissklima mit Temperaturen bis 70 C Diese Annahme wird von den meisten Geowissenschaftlern aufgrund der zwischenzeitlich aufgetretenen Kaltzeiten bezweifelt jko 4 Aktuell gilt eine moderat hohere Durchschnittstemperatur gegenuber heute als wahrscheinlich jko 4 Verschiedenen Analysen zufolge waren die grundsatzlichen Elemente des Kohlenstoffzyklus bereits vor 4 Milliarden Jahren etabliert JV 1 Ein maximal hundertfach hoherer Wert der CO2 Konzentration und anderer Treibhausgase im Vergleich zur Gegenwart ist nicht weiter strittig kann aber nach uberwiegender Meinung das Paradoxon nicht auflosen ns 1 Mit einem deutlich erhohten Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphare hatte sich das Eisenkarbonatmineral Siderit in erheblicher Menge bilden mussen was bislang nicht nachgewiesen wurde Im Gegensatz dazu sehen Haqq Misra u a das Fehlen von Siderit nicht als alleiniges Ausschlusskriterium an jh 1 Nach einer 2008 erschienenen Studie sind fur das spate Archaikum und fruhe Proterozoikum aufgrund eines Abgleichs mit neueren Absorptionsdaten eine geringere Kohlendioxidkonzentration um eine Grossenordnung notwendig Fur das spate Archaikum waren demnach fur ein moderat warmes Klima nur 1 5 bis 5 5 mbar gegenuber vorindustriell 0 28 mbar Partialdruck Kohlendioxid erforderlich 56 Methodische Herausforderungen Bearbeiten nbsp Gestein aus dem zeitlichen Umkreis der Palaoproterozoischen Vereisung mit Spuren fruhen Lebens nbsp Feinlagiger Aufbau von Stromatolithen aus der Kreidezeit Maastrichtium Bereits die Rekonstruktion der jungeren Klimageschichte basierend auf einer Vielzahl indirekter Klimaanzeiger wurde gelegentlich von Kontroversen begleitet Fur die Deutung des Paradoxons sind jedoch palaoklimatologische Bestimmungsmethoden notwendig Ungeachtet der raschen Fortschritte der verschiedenen Analysetechniken wie der Isotopenuntersuchung sind Aussagen uber weit zuruckliegende Epochen immer mit gewissen Unsicherheiten behaftet wobei auch der Fossilbericht mit zunehmenden zeitlichem Abstand grossere Lucken aufweisen kann Fruhes Leben Bearbeiten Indirekte Hinweise auf fruhes Leben sind unter anderem in Chemofossilien und Versteinerungen zu finden in denen biogene Strukturen wie Stromatolithen gefunden werden 57 58 Der Nachweis von Lebensspuren und die Abschatzung des Stoffkreislaufs in der Atmosphare in verschiedenen geologischen Perioden geschieht dabei uber die hochauflosende Untersuchung feinster Graphit und Gaseinschlusse sowie Mikrofossilien in Mineralien 59 Bildung von Ozean und Erdkruste Bearbeiten Belege fur die Existenz eines Ozeans und einer festen Erdkruste fur die Zeit vor 3 8 Milliarden Jahren sind relativ haufig zu finden Das mit 4 4 Milliarden Jahren alteste bekannte Mineral sind Zirkonkristalle aus dem Pilbara Kraton in Westaustralien 5 Daneben sprechen Indizien fur eine bereits damals vorhandene Trennung von Kruste und Ozean 60 Zirkone konnen mehrfach den Kreislauf der Gesteine durchlaufen Sie sind aufgrund ihrer stabilen Gitterstruktur resistent gegenuber Einflussen wie Verwitterung und Gesteinsmetamorphose und gestatten durch die in die Kristalle eingeschlossenen Nuklide neben einer radiometrischen Altersbestimmung isotopengeochemische Hinweise auf ihre Entstehungsbedingungen Dies erfordert eine aufwendige Probennahme und Aufbereitung sowie hochauflosende Analyseverfahren wie die Massenspektrometrie Rekonstruktion des Temperaturverlaufs Bearbeiten Ahnlich aufwendig gestalten sich Auswertungen des Temperaturverlaufs in der geologischen Vergangenheit 61 Bei den Messungen der fruhesten Durchschnittstemperaturen sind systematische Verschiebungen bei den zugrundeliegenden Sauerstoff Isotopenmessungen moglich auch eine Beeinflussung der heute ermittelten Messwerte durch zwischenzeitliche Einflusse muss in Betracht gezogen werden Rolle des Paradoxons bei Mars und dem Saturnmond Titan Bearbeiten nbsp Panoramaaufnahme der 4000 km langen Valles MarinerisDas Paradoxon betrifft ebenfalls den Planeten Mars auf dessen Oberflache demnach flussiges Wasser nicht hatte vorkommen sollen sm 1 Hingegen war nach neueren Erkenntnissen die Marsatmosphare in der Fruhzeit des Sonnensystems wesentlich dichter als heute Zudem existierten auf dem Roten Planeten wahrscheinlich umfangreiche Wasservorkommen eventuell sogar in Form relativ ausgedehnter Ozeane und Flusssysteme Hinweise darauf liefern wasserbasierte Erosionsstrukturen oder die Trockentaler ehemaliger Fliessgewasser Auf dem Saturnmond Titan wurde ein orangefarbener Nebel aus organischen Verbindungen mit noch unbekannter Zusammensetzung beobachtet Der Astrophysiker Carl Sagan pragte dafur den Begriff Tholine und vermutete in einer ebensolchen Schicht der fruhen Erde einen wesentlichen Faktor zur Lebensentstehung Aufgrund dieser Eigenschaft wurde der Saturnmond zu einem der interessantesten Objekte im Sonnensystem Sagan hatte zudem einen Erwarmungseffekt durch diesen Nebel angenommen Andere Autoren widersprachen dieser Auffassung und postulierten einen Anti Treibhauseffekt 62 Nach aktuellen Forschungsergebnissen konnte ein Aerosol aus verzweigten Kohlenwasserstoffen anstatt wie bisher angenommen kugelformiger Tropfchen grossen Einfluss auf das Absorptionsverhalten der Atmosphare ausgeubt haben Ein derartiges Aerosol absorbiert UV Licht ist aber fur sichtbares Licht weitgehend transparent 63 Literatur BearbeitenBenjamin Charnay Eric T Wolf Bernard Marty Francois Forget Is the Faint Young Sun Problem for Earth Solved In Space Science Reviews Juli 2020 doi 10 1007 s11214 020 00711 9 Georg Feulner The faint young Sun problem In Reviews in Geophysics 2012 doi 10 1029 2011RG000375 open access Weblinks BearbeitenLiving Reviews in Solar Physics open access The Sun in Time Activity and Environment 2007 doi 10 12942 lrsp 2007 3 Kapitel 7 1 The Faint Young Sun Paradox Greenhouse or deep freeze Astrospheres and Solar like Stellar Winds 2004 doi 10 12942 lrsp 2004 2 Kapitel 5 3 The Faint Young Sun problem Uberblick zum Paradoxon als Prasentation Uni Montana James F Kasting Edward 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