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Die Entstehung des Mondes der Erde wird seit Jahrhunderten diskutiert Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich die Ansicht durchgesetzt dass der Mond nach einem exzentrischen Zusammenstoss der Proto Erde mit einem etwa marsgrossen Korper Theia genannt entstanden ist 1 Nach dieser Kollisionstheorie ist ein grosser Teil der abgeschlagenen Materie beider Korper in eine Umlaufbahn um die Erde gelangt und hat sich dort zum Mond geballt Der ErdmondMan spricht auch von der Entstehung des Erde Mond Systems denn im ganzen Sonnensystem gibt es mit Ausnahme von Pluto und Charon keinen weiteren Trabanten der eine ahnliche Grosse im Vergleich zu dem umkreisten Planeten oder Zwergplaneten aufweist Entsprechend seiner Masse besitzt er auch einen besonders grossen Bahndrehimpuls Die Entwicklung von Pluto und Charon hat sich zwar in der sehr kuhlen Region des Kuipergurtels abgespielt aber dennoch wird auch fur deren System als Entstehungsursache immer starker eine ahnliche Grosskollision vermutet Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung des Sonnensystems 2 Theorien zur Entstehung des Mondes 2 1 Abspaltungstheorie 2 2 Einfangtheorie 2 3 Schwesterplanet Theorie 2 4 Opik Theorie 2 5 Viele Monde Theorie 2 6 Kollisionstheorie 2 6 1 Entstehungsgeschichte der Kollisionstheorie 2 7 Ursprunglich zwei Monde 2 8 Synestia Hypothese 3 Zusammenfassung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksEntstehung des Sonnensystems BearbeitenDie Entstehung des Sonnensystems begann vor 4 568 Milliarden Jahren mit dem gravitativen Kollaps des Sonnennebels aus dem die Sonne als massives Zentrum hervorging Aus dem in einer protoplanetaren Scheibe verbleibenden Material Gas und Staub bildeten sich kleine Planetesimale aus diesen wiederum uber die Zwischenstufe der Protoplaneten die Planeten Am Ende der Planetenentstehung sturzten die meisten verbliebenen Planetesimale entweder auf die Planeten oder wurden durch diese ins aussere Sonnensystem Kuipergurtel und Oortsche Wolke oder sogar aus dem Sonnensystem hinaus geschleudert Siehe auch Entstehung der ErdeTheorien zur Entstehung des Mondes BearbeitenSoweit bekannt stammen die ersten Uberlegungen uber die Entstehung des Mondes die man als Vorlaufer der Einfangtheorie betrachten kann von Rene Descartes Sie wurden erst 1664 einige Zeit nach Descartes Tod publiziert Seit dem 19 Jahrhundert sind zur Entstehung des Erde Mond Systems mehrere Theorien entwickelt worden Dies sind im Wesentlichen Die Abspaltungstheorie Von einer heissen zah flussigen und schnell rotierenden Proto Erde schnurte sich ein Tropfen ab und bildete den spateren Mond Die Einfangtheorie Erde und Mond entstanden unabhangig in verschiedenen Regionen des Sonnensystems bei einer engen Begegnung fing die Erde den Mond durch ihre Gravitation ein Die Schwesterplanet Theorie Erde und Mond entstanden gleichzeitig und nahe beisammen Die Opik Theorie Der Vorlaufer des Mondes entstand aus der Materie die von einer heissen Proto Erde abdampfte Die Viele Monde Theorie Mehrere Monde wurden gleichzeitig eingefangen und kollidierten nach einiger Zeit Aus den Bruchstucken bildete sich der heutige Mond Die Kollisionstheorie Die Proto Erde kollidierte relativ sanft mit einem grossen Korper und aus der weggeschleuderten Materie bildete sich der Mond Die Synestia Theorie Die Proto Erde wurde durch eine heftigere Kollision fast vollig verdampft im Aussenbereich der Synestia genannten Wolke kondensierte der Mond Ein gutes Modell muss nicht nur physikalisch moglich sondern auch mit den Eigenschaften des Mondes und des ganzen Erde Mond Systems vereinbar sein Die Dichte des Mondes ist mit 3 3 g cm deutlich geringer als die der Erde mit 5 5 g cm Er ist differenziert aber ihm fehlt der entsprechende Eisenkern Ihm fehlen oberflachliche Anzeichen einer Schrumpfung wahrend das Schwerefeld auf Inhomogenitaten in der Tiefe hinweist was beides dafur spricht dass er relativ kuhl entstanden sein muss ohne einen tiefen Magmaozean Der Mond hat im Vergleich zur Erde ein leichtes Defizit an fluchtigen Elementen und daraus zusammengesetzter Stoffe z B Natrium und Kalium Die isotopische Zusammensetzung der Elemente ist im Erdmantel und an der Mondoberflache nahezu identisch im Vergleich mit der Streuung der Verhaltnisse im Rest des Sonnensystems Der Drehimpuls des Erde Mond Systems ist ungewohnlich hoch Die Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik ist mit rund 5 gering Abspaltungstheorie Bearbeiten Die Abspaltungstheorie wurde von George Howard Darwin dem Sohn von Charles Darwin 1878 entwickelt 2 3 Demnach rotierte die Erde in ihrer Fruhphase so stark dass sich durch Instabilitaten ein Teil abloste und den Mond bildete Dazu vertrat 1882 der Geologe Osmond Fisher 1817 1914 die Ansicht der Pazifische Ozean stelle die heute noch sichtbare Narbe dieser Abspaltung dar 4 Auch der Geologe Otto Ampferer zog 1925 eine Ablosung des Mondes von der Erde als Ursache fur die ungleiche Verteilung der Lithosphare in Betracht 5 Solch eine Herauslosung aus dem extremen Aquatorwulst erklart recht gut die Grosse des Mondes Auch seine geringere mittlere Dichte ist damit vereinbar denn sie entspricht der Dichte des Erdmantels Angesichts der Gezeitenreibung muss die Erde fruher auch schneller rotiert haben es gibt aber keine sinnvolle Erklarung fur die hohen Rotationsgeschwindigkeiten Tageslange von etwa 2 5 h die fur den heutigen Gesamtdrehimpuls des Erde Mond Systems notig gewesen waren Auch die Vorstellung dass der Pazifik die Narbe dieser Abspaltung darstellt ist durch die Plattentektonik widerlegt Die Bahnebene des Mondes ist zudem viel zu stark gegen die Aquatorebene der Erde geneigt Einfangtheorie Bearbeiten Die Einfangtheorie wurde 1909 von Thomas Jefferson Jackson See vorgeschlagen 6 Sie besagt dass sich der Mond als eigenstandiges Planetesimal an einem anderen Ort im Sonnensystem gebildet hat und bei einer engen Begegnung mit der Erde eingefangen wurde Die Einfangtheorie kann den hohen Drehimpuls des Systems sowie den Unterschied der Dichte von Erde und Mond sehr elegant erklaren Sie erfordert jedoch eine sehr spezielle Einfangbahn die einen grossen Zufall bedeutet Zudem musste der Mond einen kurzen Eintritt in die Roche Grenze uberstanden haben was bislang nicht erklart werden kann Auch macht diese Theorie keinerlei Aussage daruber warum der Mond sowohl bei leichtfluchtigen Elementen als auch bei Eisen ein Defizit gegenuber der Erde hat Bei der Ahnlichkeit der isotopischen Zusammensetzung scheitert die Theorie vollig Schwesterplanet Theorie Bearbeiten Schon Immanuel Kant hypothetisierte in seiner Kosmogonie von 1755 Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels dem ersten naturwissenschaftlichen Erklarungsversuch des Ursprungs der Himmelskorper dass sich Erde und Mond aus einer gemeinsamen Verdichtung des von ihm postulierten Urnebels direkt zu einem Doppelplaneten gebildet haben Die Hauptmasse der lokalen Verdichtung ballte sich zur Erde und die verbliebene Staubhulle zum Mond Quantitativ konkretisiert wurde die Schwesterplanet Theorie 1944 von Carl Friedrich von Weizsacker entwickelt 7 wesentliche Vorarbeiten zur Stabilitat stammen von Edouard Albert Roche 8 Wenn sich Erde und Mond eng beieinander entwickelten ist es absolut unverstandlich warum sich die Dichte beziehungsweise der Anteil von leichtfluchtigen Elementen sowie von Eisen bei Erde und Mond so stark unterscheiden Fur den hohen Anteil des Bahndrehimpulses des Mondes im Vergleich zum Drehimpuls der Erde selbst gibt es keine plausible Erklarung Auch die funf Grad grosse Neigung der Mondbahnebene gegen die Bahnebene der Erde wird damit nicht begreiflich Opik Theorie Bearbeiten Ernst Opik schlug 1955 eine Theorie vor die man zwischen der Abspaltungs und der Schwesterplanet Theorie einordnen kann 9 Die von einem Ringsystem aus eingefangenen Gesteinstrummern umgebene Proto Erde heizte sich im Laufe ihrer Entwicklung durch die permanenten Einschlage auf etwa 2000 C auf und dampfte grosse Materiemengen wieder ab Wahrend der Sonnenwind die leichteren Elemente weggeblasen hat kondensierten die schwereren und bildeten zusammen mit Teilen des Ringsystems den Proto Mond Diese Aufheizung erfolgte erst in einer spaten Phase der Erdentstehung sodass durch einen bereits ausgebildeten Erdkern der Anteil von Eisen in den Mantelschichten der Proto Erde schon deutlich verringert war Diese Theorie ist sehr gut mit den beobachteten geochemischen Eigenschaften des Mondes vereinbar die Impulsprobleme der Schwesterplaneten Theorie bestehen jedoch unverandert Viele Monde Theorie Bearbeiten Die im englischen Sprachraum als many moons theory bekannte Theorie erlebte eine kurzzeitige Popularitat nachdem sie 1962 von Thomas Gold vorgeschlagen und in den darauffolgenden Jahren von Gordon J F MacDonald formalisiert worden war 10 Grundlegender Gedanke ist dass es fur die Erde einfacher ist mehrere kleine als einen grossen Himmelskorper einzufangen Wenn nun sechs bis zehn kleine Monde von der Erde eingefangen werden und diese umkreisen so wandern die Bahnen dieser Monde aufgrund der Gezeitenwirkung nach aussen Im Laufe von einer Milliarde Jahren stossen die kleinen Monde dann zusammen und aus den Bruchstucken entsteht der Erdmond Diese Theorie wurde durch die Gesteinsproben der Apollo Missionen isotopische Zusammensetzung widerlegt Auch ist nicht plausibel warum die Vereinigung vieler Monde zu einem einzigen ungewohnlich grossen nur bei der Erde abgelaufen sein soll wahrend der Mars weiterhin zwei separate kleinere Monde hat und die inneren Planeten ansonsten uberhaupt keine Monde besitzen Der lange Zeitraum der fur einen auf der Gezeitenkraft basierenden Vereinigungsprozess anzusetzen ware liesse erwarten dass die inneren Planeten immer noch von einer Fulle kleiner Monde umkreist werden bei denen die Vereinigung noch nicht stattgefunden hat Kollisionstheorie Bearbeiten nbsp Illustration der Entstehung des Mondes graublau durch eine Kollision zwischen der Erde blau und Theia schwarz Nach Entstehung als L4 Trojaner und einer Bahnstorung gelangt Theia auf einem Hufeisenorbit um die Sonne gelb zur Erde Die Kollisionstheorie wurde von William K Hartmann und Donald R Davis 1975 entwickelt 11 Nach dieser Theorie kollidierte in der Fruhphase der Planetenentwicklung ein etwa marsgrosser Protoplanet der nach der Mutter der griechischen Mondgottin Selene bisweilen Theia genannt wird mit der Proto Erde Gaia nach der griechischen Gottin Gaia die damals bereits etwa 90 ihrer heutigen Masse hatte Die Kollision erfolgte nicht frontal sondern streifend sodass grosse Materiemengen bestehend aus Teilen des Mantels des Impaktkorpers und des Erdmantels in den Erdorbit geschleudert wurden wahrend sich die Eisenkerne vereinigten Im Orbit bildete sich praktisch sofort d h in weniger als 100 Jahren der Proto Mond der rasch alle restlichen Trummer einsammelte und sich nach knapp 10 000 Jahren zum Mond mit annahernd heutiger Masse verdichtet haben muss Er umkreiste die damals auch durch die Kollision schnell rotierende Erde in einem Abstand von nur rund 60 000 km siehe Roche Grenze und Doppelplanet was zu extremen Gezeitenkraften gefuhrt haben muss Die starke Gezeitenreibung fuhrte zu einer zunachst sehr schnellen Abbremsung der Erdrotation mit Ubertragung des Drehimpulses auf den Mond dessen Bahnradius sich dadurch rasch vergrosserte Diese Wechselwirkung mit Abbremsung der Erdrotation und Zunahme des Bahnradius des Mondes dauert stark abgeschwacht bis heute an Auch die synchronisierte Eigendrehung des Mondes die dazu fuhrt dass von der Erde aus stets nur eine Seite des Monds zu sehen ist geht auf Gezeitenreibung zuruck Im Jahr 2005 veroffentlichte der Mathematiker Edward Belbruno zusammen mit dem Astrophysiker John Richard Gott III Berechnungen die die Entstehung von Theia im Lagrangepunkt L4 oder L5 annehmen Gemass dieser Berechnungen wurde die Position am Lagrangepunkt instabil als der dort befindliche Korper durch Akkretion eine Masse von etwa einem Zehntel der Erdmasse uberschritt 12 Nach einer vergleichsweise kleinen Bahnstorung etwa durch zu dieser Zeit haufige Planetesimale gelangte Theia dann auf eine Bahn die den Korper auf die Erde prallen liess Die Geschwindigkeit der Annaherung im Moment des Zusammenstosses betrug gemass dieser Theorie etwa 14 000 km h Entstehungsgeschichte der Kollisionstheorie Bearbeiten Der erste Vorschlag den Ursprung des Mondes in einer kosmischen Katastrophe zu sehen fand sich 1946 in einer Veroffentlichung Reginald Aldworth Dalys in den Proceedings of the American Philosophical Society 13 sie blieb unter anderem auch aufgrund der kurz danach verbreiteten Theorien Immanuel Velikovskys unbeachtet In den 1960er Jahren entwickelte der russische Astrophysiker Wiktor Safronow die Theorie dass die Planeten durch die Zusammenballung einer grossen Anzahl kleinerer Planetesimale entstanden sind 14 Hartmann und Davis griffen diese Hypothese auf und konnten Safronovs rein analytische Arbeiten durch Computersimulationen verbessern Sie untersuchten die Grossenverteilung der entstehenden Zusammenballungen und erhielten dabei eine vergleichbare Grossenverteilung wie im heutigen Asteroidengurtel Neben einem grossen Korper vergleichbar Ceres mit etwa 1000 km Durchmesser bildeten sich mehrere Korper mit etwa 1 10 seiner Masse vergleichbar Pallas Vesta und Hygeia mit 400 bis 600 km Durchmesser Die Grundidee der Kollisionstheorie liegt nun darin dass einer dieser Korper erst in der Endphase der Planetenentstehung fast streifend mit der Proto Erde kollidierte wodurch ein Teil der Gesamtmasse in den Orbit geschleudert wurde und den Mond bildete Hartmann und Davis veroffentlichten diese Theorie 1975 Unabhangig davon kamen Alastair G W Cameron und William Ward 1976 durch Uberlegungen zum Drehimpuls zum gleichen Ergebnis 15 1983 veroffentlichten A C Thompson und David J Stevenson eine Untersuchung uber die Bildung von kleineren Korpern aus dem Kollisionsmaterial im Orbit aber es gab nur wenige die sich ernsthaft mit der Kollisionstheorie auseinandersetzten 16 Den Durchbruch brachte eine internationale Konferenz 1984 in Kailua Kona Hawaii uber die Ursprunge des Mondes Die Diskussion der ersten Untersuchungen des von den Apollo Missionen zur Erde gebrachten Mondgesteins fuhrte bei den meisten Wissenschaftlern zu der Uberzeugung dass die Kollisionstheorie die Fakten deutlich besser beschreibt als alle anderen Theorien uber die Entstehung des Mondes Insbesondere zeigte sich dass die isotopische Zusammensetzung der Elemente des Mondgesteins der von irdischem Gestein im Wesentlichen gleicht So liegen etwa die Sauerstoff Isotopenverhaltnisse von irdischem Gestein Apollo Proben und Mondmeteoriten auf einer gemeinsamen Fraktionierungslinie was zeigt dass der Sauerstoff als haufigstes Element im Erde Mond System aus einem gemeinsamen durchmischten Reservoir kommen muss Im Gegensatz dazu liegen etwa die Sauerstoffisotopenverhaltnisse von sonstigen Meteoriten je nach Ursprung auf anderen Fraktionierungslinien In den 1990er Jahren gab es einen Ruckschlag fur die Theorie als erste Simulationsrechnungen den Impakt eines Korpers mit der dreifachen Marsmasse erforderten um genugend Material in den Orbit zu befordern Dieser Einschlag zu einem Zeitpunkt als die Proto Erde etwa die Halfte ihrer jetzigen Grosse erreicht hatte hatte jedoch deutlich zu viel Drehimpuls ubertragen es ware deshalb noch ein weiterer schwerer Impakt gegen Ende der Akkretionsphase der Erde notwendig gewesen 2001 konnten Robin M Canup und Erik Asphaug jedoch mit verbesserten Modellen zeigen dass ein einziger Impakt gegen Ende der Akkretionsphase ausreicht um sowohl Masse als auch Geochemie des Mondes sowie den Drehimpuls des Erde Mond Systems zu erklaren 17 Die besten Ergebnisse erhalt man nach diesen Simulationen fur einen Impaktkorper der etwas grosser als der Mars ist und mit einer Relativgeschwindigkeit von weniger als vier Kilometern pro Sekunde 14 400 km h in einem Stosswinkel von etwa 45 kollidiert Durch Vergleich des Niob Tantal Verhaltnisses von Mondgestein 17 1 und der Erdkruste 14 1 mit dem Niob Tantal Verhaltnis von Marsmeteoriten und solchen aus dem Asteroidengurtel 20 1 konnte gezeigt werden dass der Mond maximal zu 65 aus Material des Einschlagkorpers besteht Dass Mond und Erde im Vergleich zu den Meteoriten Niob fehlt wird damit erklart dass sich ein Teil davon vor dem Einschlag im bereits damals gerade fertig gebildeten Eisen Erdkern gelost hatte der jedoch bei der Kollision nicht mit weggeschleudert wurde Mit der Datierung der Erdkernbildung konnte der Einschlag auf eine Zeit vor 4 533 Milliarden Jahren datiert werden lediglich 30 Millionen Jahre nach ihrer Entstehung 18 Nach Ubereinstimmung einer Mehrzahl von Wissenschaftlern stimmt die Kollisionstheorie sehr gut mit den Beobachtungen uberein auch wenn noch sehr viel Detailarbeit notwendig ist Vor allem in den Simulationsrechnungen wird noch mit sehr starken Vereinfachungen gearbeitet und es gibt noch keine konsistenten mathematischen Modelle fur die Bildung und die Struktur der orbitalen Scheibe nach dem Impakt Trotz der Unsicherheiten uber den genauen Verlauf des Impakts und der nach derzeitigem Kenntnisstand geringen Wahrscheinlichkeit eines derartigen Zusammenstosses mit einem Korper genau der richtigen Grosse genau zur richtigen Zeit mit genau den richtigen Stossparametern gibt es im Gegensatz zu den anderen vorgeschlagenen Hypothesen zumindest keine grosseren Widerspruche zu den Beobachtungen Obwohl das Modell vom einmaligen Einschlag die Entstehung des Mondes sehr gut erklaren kann konnen weitere fruhe Kollisionen von grossen Korpern aus dem All sowohl mit dem Mond als auch mit der Erde nicht ausgeschlossen werden Eine endgultige Klarung dieser alten Vorgange verspricht man sich in Zukunft von der Mondgeologie die beispielsweise durch Bohrungen auf dem Mond und Untersuchungen uber dessen innere Zusammensetzungen empirische Daten liefern kann die Ruckschlusse auf seine wahre Entstehungsgeschichte zulassen Eine 2013 in Nature Geoscience veroffentlichte Entdeckung zeigte dass Mondgestein von dem angenommen wird dass es die ursprungliche Mondkruste darstellt einen erstaunlich hohen Wassergehalt aufweist Dies warf neue Fragen bezuglich der Entstehung des Mondes auf da sich dieser Befund schwer mit der gut etablierten Kollisionstheorie in Einklang bringen lasst 19 Ursprunglich zwei Monde Bearbeiten Eine weitere Theorie besagt dass die Erde neben dem Mond noch einen kleineren zweiten Mond mit etwa 1200 km Durchmesser gehabt haben soll Dieser soll nach mehreren Millionen Jahren mit dem grosseren kollidiert sein was die unterschiedlich aussehenden Halften des Mondes erklaren konnte 20 21 Synestia Hypothese Bearbeiten Eine Synestia aus altgriechisch syn syn deutsch mit und altgriechisch Ἑstia Hestia ist der Zustand eines Gesteinsplaneten nach einer sehr energiereichen aussermittigen Kollision Verdampftes Gestein dehnt sich bis zu einem Mehrfachen des ursprunglichen Radius aus der innere Teil rotiert schnell und einheitlich der aussere bildet eine dicke optisch dichte Scheibe mit leicht suborbitalen Geschwindigkeiten da auch dort der Gasdruck nicht vernachlassigbar ist 22 Eine gemeinsame Simulation der Dynamik und des Phasengleichgewichts anschliessend der Geochemie und der Isotopenfraktionierung zeigte Eine ausserliche Abkuhlung fuhrt zu einem radialen Transport fur die Vermischung der beiden Ausgangsmaterialien Moonlets entstehen in der Scheibe wahrend dort noch Dampfdrucke von mehreren Megapascal herrschen was die moderate Abreicherung fluchtiger Elemente erklart auch ist der Bereich der Kollisionsparameter fur ein plausibles Ergebnis nicht so eng wie unter der Theia Hypothese 23 Zusammenfassung BearbeitenDas wissenschaftliche Hauptziel der Apollo Missionen im Rahmen des Wettlaufs zum Mond bestand darin auf dem Mond anhand seiner Zusammensetzung Hinweise auf seine Entstehung zu finden Man suchte klare geochemische Beweise fur eine der Grossen drei Theorien Abspaltungstheorie Einfangtheorie Schwesterplanet Theorie aber die Auswertungen warfen bei allen drei nur neue Widerspruche auf Stattdessen wurden auf der Grundlage der geborgenen Mondgesteine weitere Vorstellungen entwickelt die sich im Prinzip aus Teilen der Einfang und der Abspaltungstheorie zusammensetzen Gesteinsproben von weiteren Landeplatzen auch von der Ruckseite des Mondes wurden helfen Literatur BearbeitenStanton J Peale und Robin M Canup The Origin of the Natural Satellites S 559 604 in Barbara Romanovicz Adam Dziewonski Hrsg Deep Earth Seismology In Treatise on Geophysics Vol 1 Elsevier 2 Aufl 2015 ISBN 978 0 444 53802 4 Kap 10 17 2 Earth Moon System in der Google Buchsuche Erik M Galimov und Anton M Krivtsov Origin of the Moon New Concept Geochemistry and Dynamics de Gruyter 2012 ISBN 978 3 11 028628 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Bestatigt Mond entstand durch Kollision George Howard Darwin On the Precession of a Viscous Spheroid In Nature Band 18 1878 S 580 582 doi 10 1038 018580a0 George Howard Darwin On the Precession of a Viscous Spheroid and on the Remote History of the Earth In Philosophical Transactions of the Royal Society of London Band 170 1879 S 447 538 doi 10 1098 rstl 1879 0073 Geologe Osmond Fisher On the Physical Cause of the Ocean Basins In Nature Band 25 1882 S 243 244 doi 10 1038 025243a0 Otto Ampferer Uber Kontinentverschiebungen In Naturwissenschaften Band 13 Nr 31 1925 S 669 675 digizeitschriften de S 672 Thomas Jefferson Jackson See Origin of the lunar terrestrial system by capture with further considerations on the theory of satellites and on the physical cause which has determined the directions of the rotations of the planets about their axes In Astronomische Nachrichten Band 181 Nummer 23 365 386 1909 S 365 386 doi 10 1002 asna 19091812302 Carl Friedrich von Weizsacker Uber die Entstehung des Planetensystems In Zeitschrift fur Astrophysik Band 22 1944 S 319 355 Edouard Roche Essai sur la constitution et l origine du systeme solaire In Academie des sciences et lettres de Montpellier Memoires de la Section des sciences Band 8 1783 S 235 324 online Ernst Opik The Origin of the Moon In Irish Astronomical Journal Band 3 Nummer 8 1955 S 245 248 online Gordon J F MacDonald Origin of he Moon Dynamical Considerations In Annals of the New York Academy of Sciences Band 118 1965 S 742 782 doi 10 1111 j 1749 6632 1965 tb40150 x William K Hartmann Donald R Davis Satellite sized planetesimals and lunar origin In Icarus Band 24 Nummer 4 1975 S 504 515 doi 10 1016 0019 1035 75 90070 6 E Belbruno J Richard Gott III Where Did The Moon Come From In The Astronomical Journal Band 129 Nr 3 2005 S 1724 1745 doi 10 1086 427539 arxiv astro ph 0405372 bibcode 2005AJ 129 1724B Reginald Aldworth Daly Origin of the Moon and Its Topography In Proceedings of the American Philosophical Society Band 90 Nummer 2 1946 S 104 119 JSTOR Victor S Safronov Sizes of the largest bodies falling onto the planets during their formation In Soviet Astronomy Band 9 1966 S 987 991 online Alastair G W Cameron William Ward The Origin of the Moon In Abstracts of the Lunar and Planetary Science Conference Band 7 1976 S 120 122 online A C Thompson David J Stevenson Two Phase Gravitational Instabilities in Thin Disks with Application to the Origin of the Moon In Abstracts of the Lunar and Planetary Science Conference Band 14 1983 S 787 788 Robin M Canup Erik Asphaug Origin of the Moon in a giant impact near the end of the Earth s formation In Nature Band 412 2001 S 708 712 doi 10 1038 35089010 siehe auchRobin M Canup Simulations of a late lunar forming impact Icarus Vol 168 2004 S 433 456 online PDF 2 1 MB Carsten Munker Jorg A Pfander Stefan Weyer Anette Buchl Thorsten Kleine Klaus Mezger Evolution of Planetary Cores and the Earth Moon System from Nb Ta Systematics in Science 4 Juli 2003 Jg 301 Heft 5629 Seiten 84 87 DOI 10 1126 science 1084662 Water on the moon It s been there all along Bei ScienceDaily com 18 Februar 2013 abgerufen am 26 Oktober 2017 Martin Jutzi Erik Asphaug Forming the lunar farside highlands by accretion of a companion moon In Nature Nr 476 August 2011 S 69 72 doi 10 1038 nature10289 Jan Oliver Lofken Neue Indizien Zweiter Mond umkreiste einst die Erde weltderphysik de 3 August 2011 abgerufen am 18 April 2015 Simon J Lock Sarah T Stewart The structure of terrestrial bodies Impact heating corotation limits and synestias Journal of Geophysical Research Planets 2017 doi 10 1002 2016JE005239 arxiv 1705 07858 Simon J Lock et al The Origin of the Moon Within a Terrestrial Synestia Journal of Geophysical Research Planets 2018 doi 10 1002 2017JE005333 arxiv 1802 10223 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entstehung des Mondes Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wie entstand der Mond aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 31 Jan 1999 Die Geburt des Mondes die Eltern sind Theia und Gaia Origins of the Moon Englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 27 November 2010 in dieser 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