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Die Luminositat L displaystyle L ist ein Begriff aus der Beschleuniger bzw der Hochenergiephysik sie beschreibt die Anzahl der Teilchenbegegnungen pro Flache und Zeit Die Luminositat ist eine der wichtigsten Kenngrossen zur Beschreibung der Leistungsfahigkeit eines Teilchenbeschleunigers Luminositat darf nicht mit Leuchtkraft verwechselt werden viele andere Sprachen hingegen haben fur beide Begriffe dasselbe Wort z B englisch luminosity franzosisch luminosite spanisch luminosidad Inhaltsverzeichnis 1 Anwendung 2 Definition 3 Masseinheiten 4 Rekorde 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnwendung BearbeitenDie Zahl der Streuereignisse pro Zeit N displaystyle dot N nbsp zum Beispiel in einem Detektor um den Kreuzungspunkt von zwei Teilchenstrahlen an einem Beschleuniger ist das Produkt des Wirkungsquerschnittes s displaystyle sigma nbsp mit der Luminositat L displaystyle L nbsp N d N d t s L displaystyle dot N frac mathrm d N mathrm d t sigma cdot L nbsp Beschrankt man sich bei den Ereignissen auf diejenigen in einem Winkelbereich d W displaystyle mathrm d Omega nbsp so gibt entsprechend der differentielle Wirkungsquerschnitt d s d W displaystyle tfrac mathrm d sigma mathrm d Omega nbsp mal der Luminositat die Ereignisrate pro Bereich d W displaystyle mathrm d Omega nbsp d 2 N d W d t d s d W L displaystyle frac mathrm d 2 N mathrm d Omega mathrm d t frac mathrm d sigma mathrm d Omega cdot L nbsp Wahrend der Wirkungsquerschnitt unabhangig vom Beschleuniger und Detektor eine physikalische Eigenschaft der miteinander stossenden Teilchen ist ist die Luminositat unabhangig von den physikalischen Eigenschaften der Teilchen charakteristisch fur den Beschleuniger Sie hangt von der Zahl der Teilchen in den Teilchenpaketen ab von ihrer gemeinsamen Schnittflache von ihrer Anzahl und von der Haufigkeit mit der sie kollidieren Definition BearbeitenDie Luminositat eines Speicherrings ergibt sich aus den Anzahlen N 1 displaystyle N 1 nbsp und N 2 displaystyle N 2 nbsp der Teilchen in den aufeinandertreffenden Paketen engl bunches und der Anzahl n displaystyle n nbsp der Bunches die mit der Wiederholfrequenz f displaystyle f nbsp zur Kollision gebracht werden die Teilchenpakete haben die Querschnittsflache A displaystyle A nbsp L n N 1 N 2 f A displaystyle L frac n cdot N 1 cdot N 2 cdot f A nbsp 1 Die Luminositat hat dieselbe Einheit wie die Teilchenstromdichte namlich cm 2s 1 In der Regel haben Strahlen keine gleichformige Teilchendichte Wenn die Teilchendichte einer Gaussverteilung mit den Breiten s x displaystyle sigma x nbsp und s y displaystyle sigma y nbsp folgt ergibt sich eine Luminositat von L n N 1 N 2 f 4 p s x s y displaystyle L frac n cdot N 1 cdot N 2 cdot f 4 pi sigma x sigma y nbsp 2 Will man einen Prozess moglichst exakt untersuchen d h mit hoher statistischer Signifikanz ist eine hohe Luminositat notwendig Diese ist von der Struktur des Beschleunigers und der Qualitat der Teilchenstrahlen im Beschleuniger abhangig Masseinheiten BearbeitenDie Luminositat wird ublicherweise in cm 2s 1 angegeben Fur die bei einem Experiment uber die Zeit aufsummierte integrierte Luminositat L d t textstyle int L mathrm d t nbsp verwendet man oft den Kehrwert der Wirkungsquerschnitts Einheit Barn insbesondere inverse Pikobarn und inverse Femtobarn 1 p b 1 10 36 c m 2 displaystyle mathrm 1 pb 1 10 36 cm 2 nbsp 1 f b 1 10 39 c m 2 displaystyle mathrm 1 fb 1 10 39 cm 2 nbsp Rekorde BearbeitenAm Beschleuniger LHC wurde eine Luminositat von 1 75 1034 cm 2s 1 erreicht 3 wahrend am Tevatron zuletzt Luminositaten von ca 4 1032 cm 2s 1 erreicht wurden 4 Der derzeitige Weltrekord wird vom Elektron Positron Beschleuniger KEKB in Japan gehalten und betragt 2 11 1034 cm 2s 1 7 Juni 2009 5 Allerdings sind die verschiedenen Beschleuniger aufgrund ihrer unterschiedlichen Bauweisen und Art der beschleunigten Teilchen nur schwer vergleichbar Den Weltrekord bei Protonen Beschleunigern halt der LHC Weblinks Bearbeiten Was ist eigentlich Luminositat auf www weltmaschine deEinzelnachweise Bearbeiten Bogdan Povh Klaus Rith Christoph Scholz Frank Zetsche Teilchen und Kerne Particles and nuclei 5 Aufl Springer Berlin 2006 ISBN 978 3 540 36683 6 D A Edwards and M J Syphers ACCELERATOR PHYSICS OF COLLIDERS Particle Data Group Juli 2011 abgerufen am 13 Februar 2017 Performance plots abgerufen am 10 Oktober 2017 fnal gov Tevatron Luminosity Memento vom 23 Marz 2010 im Internet Archive Tetsuo Abe et al Achievements of KEKB In Prog Theor Exp Phys 03A001 2013 S 1 18 doi 10 1093 ptep pts102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luminositat amp oldid 238758019